Anhänger-Reifen-Test vom ADAC

  • Hallo,

    der ADAC hat vor ein paar Tagen einen Test speziell für Anhänger-Reifen veröffentlicht (Link).

    Bei Reifen kann man ja verallgemeinert sagen, dass je höher der Grip, desto besser der Reifen bei der Übertragung von Brems- und Seitenführungskräften.
    In dem Artikel wird aber von PKW-Reifen auf Anhängern abgeraten, da sie - nach der o. g. Logik - schlicht zu gut seien.
    PKW-Reifen würden insbesondere das Kippen von hohen Anhängern mit hohen Schwerpunkten begünstigen, da durch den höheren Grip "höhere Kurvengeschwindigkeiten" möglich seien.
    Demnach wäre es also besser, der Anhänger würde rutschen und ggf. ausbrechen, statt in der Spur zu bleiben.
    Diese Schlussfolgerung, die als Warnung vor PKW-Reifen auf Anhängern verstanden werden kann, spielt wohl auf ein Ausweichmanöver oder eine vergleichbare Ausnahmesituation an, bei der es um die Seitenführungskräfte geht.
    Ich persönlich habe PKW-Reifen auf der Tandem-Achse montiert (Kumho Solus 4S, Ganzjahresreifen, 185/65/R15 92V). Ich habe sie extra deshalb genommen, da mich die altmodischen Profile der Anhänger-Reifen, die es auch meist nur als Sommerreifen gibt, nicht überzeugt haben und weil Anhänger-Reifen nie getestet wurden und ich daher davon ausging, das sie reine Budget-Reifen sind, bei denen die Hersteller nie irgendwelche Testnoten und -platzierungen zu befürchten hatten.

    Was sind eure Meinungen dazu?

    VG Marvin

    2er-Islandpferdeanhänger: Homar Alu-Star 010, 480 kg/1300 kg (leer/zGG), EZ 1998
    Zugtier: Toyota Avensis 2.2 Diesel 177 PS, 2WD, manuell, 1625 kg/2140 kg (leer/zGG), EZ 2009

  • Vom ADAC erwarte ich im Allgemeinen nicht besonders viel, aber zumindest bei Reifentests eine gewisse Grundkompetenz. Manche Inhalte sollte man auch kritisch sehen, denn der ADAC ist ja auch ein riesiger Lobbyverein. Womöglich muss man diesen Artikel auch in diesem Licht betrachten, da es den Reifenherstellern zu Gute kommen dürfte, wenn ein Spezialprodukt (Anhänger-Reifen) einem Massenprodukt (PKW-Reifen) vorgezogen wird und dem Endkunden empfohlen wird zum Reifen befüllen in die Werkstatt zu gehen.

    Einige Reifengrößen (185/65/15 oder 195/65/15) haben eben den Vorteil, dass man auch aus PKW-Modellen auswählen kann, aber bei 10 oder 13 Zoll gibt meist keine PKW-Varianten.

    Zum Artikel muss man auch sagen, dass die beiden Bilder mit dem VW Amarok suggerien, dass der Test an bzw. mit einem Anhänger statt gefunden hat, aber weiter unten bei "So haben wir getest" steht, dass alle fahrenden Tests mit den Anhänger-Reifen auf einem VW Polo montiert durchgeführt worden sind.

    2er-Islandpferdeanhänger: Homar Alu-Star 010, 480 kg/1300 kg (leer/zGG), EZ 1998
    Zugtier: Toyota Avensis 2.2 Diesel 177 PS, 2WD, manuell, 1625 kg/2140 kg (leer/zGG), EZ 2009

  • eben, das mit dem Polo ist eh schonmal ein Witz, nen Laufreifen, was sie erkannt haben, auf ne Antriebsachse zum testen :shocked:


    und der Polo hat grad mal ungefähr das Gewicht was ein Reifen trägt


    und dann den Mist mitm Bremsen, wenn der mehr Grip hat, verzögert er zwar vielleicht etwas besser, aber wenn er besser bremst, drückt er weniger auf die AE und bremst dadurch wieder weniger, unterm Strich also bleibt die Verzögerung die gleiche, alles Blödsinn was die schreiben

  • Vom ADAC erwarte ….. zumindest bei Reifentests eine gewisse Grundkompetenz.

    :bigggrins: :bigggrins: :bigggrins: :bigggrins: :bigggrins:

    Und morgen kommt der Weihnachtsmann! Komm im Juni aufs Anhängertreffen, dann kriegst mal ein paar Insider-Infos ausm Testzentrum!

    MfG,
    Jay


    Die globale Erwärmung ist endlich bei uns angekommen! *freu*


    Schreibe ich ROT, bin ich Moderator, schreibe ich schwarz, bin ich normaler User.


    2022er Anssems AMT2000Eco - 2005er Humbaur Alu - 2006er WM Meyer Pferdetransporter und ehemals Westfalia Typ 118001

  • Welche Größe wurde denn überhaupt getestet?

    Ich lese von 900 kg und 4,5 bar, aber die Größe übersehe ich scheinbar.


    Wobei manche Aussagen und Methoden in der Tat fragwürdig sind, warum man Anhängerreifen auf der Antriebsachse eines PKW testet leuchtet mir nicht ein.

  • Das Ganze ist doch im Endeffekt nur ein Gag

    um die Leute vor der Urlaubsseison daran zu erinnern,

    doch beim ADAC mitglied zu werden

  • Denke auch das der Test Quatsch ist, habe 2024 neue Reifen aufziehen lassen. Fahre die Trailermaxx auf meinem Tandem. Habe beim Reifenhändler vor Ort gekauft, der auch Firmen usw. betreut. Die Trailermaxx sind super Sparsam, bei Regen noch nie Probleme gehabt. Bei Schnee bleibt der Kollege eh in der Scheune. Jemand der 24/7 den Anhänger braucht macht eh Winterreifen drauf oder Ganzjahresreifen.

  • Ich habe auf meinem kleinen Tieflader-Anhaenger (zGG 1000 kg) PKW-Reifen Uniroyal AllSeasonExpert 185/60/R14 montiert. Bin damit immer super zufrieden gewesen. Mit den Reifen, die ab Werk montiert waren, ist der Anhaenger beim Abbiegen auf Schnee hingegen leicht auf die Gegenspur gerutscht. Allerdings habe ich auch von 155 R13 auf die oben genannten grösseren umgeruestet.


    VG,

    Harry

  • War bei mir ähnlich. Hatte (ab Werk) Linglong-Reifen in 165 R13 drauf und die fuhren sich einfach furchtbar. Ich habe dann gleich auf 205/50 R16 umgebaut, mit einem relativ preiswerten PkW-Allwetterreifen drauf, und seitdem fähtrt sich der Anhänger ganz wunderbar.


    kc85

    „Jede Lösung eines Problems ist ein neues Problem.“ :biggrins:

    J. W. v. Goethe


    Temared Pro 3015C, abgel. auf 1100kg, 100km/h, 2018 (privat)

    Westfalia 118 451, 750kg, 1991 (dienstlicher Dauerpflegefall)

    Temared Eco 2312, 750kg, 2023 (dienstlicher Neuzugang)

    Mitsubishi ASX 1,6 2015

    Honda Dominator SuMo 1996

    diverse andere motorisierte 2- und Vierräder

  • Hallo Mani


    Bei allem Respekt vor Deinem umfangreichen Wissen um Anhänger, aber ich glaube diese Aussage ist nicht ganz korrekt:


    und dann den Mist mitm Bremsen, wenn der mehr Grip hat, verzögert er zwar vielleicht etwas besser, aber wenn er besser bremst, drückt er weniger auf die AE und bremst dadurch wieder weniger, unterm Strich also bleibt die Verzögerung die gleiche


    Ich nehme an der Auflaufdämpfer hat eine nahezu lineare Kennlinie, sonst könnte man ihn nicht von Hand komplett eindrücken.

    Wenn der Anhänger bei einer Vollbremsung weniger auf den Dämpfer drückt, dann doch nur weil der Anhänger mit 2 Trommelbremsen besser verzögert als die 4 Scheibenbremsen am Auto. Das heißt, dann würde der Anhänger den Dämpfer wieder entlasten und das Gespann strecken. So schlecht bremst doch kein Zugfahrzeug, oder habe ich hier einen Denkfehler?


    Vielen Dank und Gruß,

    Harry

  • …oder habe ich hier einen Denkfehler?

    Hallo,


    Ja, hast du wahrscheinlich.


    Der Auflaufdämpfer hat rein garnix mit mit der Bremswirkung des Anhängers zu tun.

    Wie der Name schon sagt ist es ein DÄMPFER, keine Feder, die die Bremskraft reguliert…

    Er soll nur die allzuharten Schläge, die durch das auflaufen auf die Auflaufeinrichtung / Anhängerkupplung DÄMPFEN.


    Das man den Auflaufdämpfer (je nach Werten) schwer bis garnicht von Hand eindrücken kann, interessieren auflaufende Massen ab 750 Kg wenig.



    Viele Grüße,

    Axel :)

    Anhänger:

    STEMA BH-R 750 Bj. 2018,

    QEK Aero Bj. 1986


    Zugfahrzeuge:

    Ford Fiesta 1.0 EcoBoost Bj. 2018,

    GAZ69 Bj. 1958

    ———————————————————————————————————————————————

    "Die Genialität einer Konstruktion liegt in ihrer Einfachheit – Kompliziert bauen kann jeder."
    Sergej P. Koroljow, (sowietischer Raketenkonstrukteur, brachte den ersten Satelliten "Sputnik" ins All).

  • Hi Axel,

    Danke für Deine Erklärung!

    Aber Du hast mich vielleicht falsch verstanden.

    Wenn die Auflaufeinrichtung und damit auch der Dämpfer komplett zusammengedrückt wird, liegt die maximale Bremskraft am Anhänger an. Um die wieder zu reduzieren muss die Auflaufeinrichtung ein bisschen ausfahren. Aber das würde bei einer Vollbremsung nur passieren, wenn der Anhänger stärker verzögert als das Zugfahrzeug. So mein Gedanke. Also mit einer ausreichend großen, konstanten Kraft fährt der Dämpfer in die kürzeste Endposition.


    Und sorry, ich wollte das Thema nicht zerschießen. Es hat mich einfach nur interessiert und ich kann an Mani keine PM senden. Deshalb habe ich es in den Thread geschrieben.


    Danke und Gruß,

    Harry

  • das können wir ruhig hier diskutieren, erstens ist der ADAC eh unwichtig, wie man sieht nimmt den Schmarrn keiner ernst

    und zweitens interessiert das bestimmt mehrere


    also nochmal

    Wenn die Auflaufeinrichtung und damit auch der Dämpfer komplett zusammengedrückt wird,

    Denkfehler 1


    das gibt es nicht, eine korrekt eingestellte Bremse fährt niemals bis Anschlag zusammen beim Bremsen, das passiert nur wenn du den Anhänger rückwärts bergauf schiebst, dann öffnet die RÜFA und die AE kann bis Anschlag reingedrückt werden, aber niemals beim normalen bremsen

    Um die wieder zu reduzieren muss die Auflaufeinrichtung ein bisschen ausfahren

    Denkfehler 2


    das tut sie auch, wenn du bei niedriger Geschwindigkeit z.B. an der Ampel voll in die Eisen gehst, weil z.b der Vordermann seine Kiste abwürgt, dann spürt man meist einen guten Schlag von hinten, weil das schafft der beste Auflaufdämpfer nicht so einen Ruck ab zu fangen, in dem Fall überbremst der Anhänger dann auch meist, jetzt kommt es drauf an wie gut die Reifen haften, haften sie gut, bremst der Anhänger so stark das es die AE wieder leicht rauszieht, sind die Reifen schlecht, dann blockieren sie sogar und die Bremskraft ist dann noch schlechter, also drückt der Anhänger auch weiterhin voll auf die AE und die Bremse macht erst wieder auf wenn stehst


    noch ein Beispiel zur normalen Bremsung



    bei einer normalen Bremsung mit guten Reifen drückt der Anhänger sagen wir der Einfachheit halber mit 500kg gegen die Kupplung, dadurch wird die AE 3 cm eingeschoben, da nun die Anhängerbremsen den Anhänger selbst verzögern, lässt der Druck auf die AE etwas nach, sagen wir mal um 200kg, somit bleiben nur 300 kg übrig, somit ist es logisch, das wenn weniger Auflaufdruck da ist, auch die AE wieder etwas nachlässt, das bewegt sich aber im kleinen mm Bereich und ist nicht zu spüren, würde sie aber nicht zurück gehen und weiterhin so stark wie beim Auflaufen bremsen, würden die Räder oft blockieren


    hast du jetzt aber schlechte Reifen, die weniger verzögern, dann läuft der Anhänger erstmal auch wieder mit 500kg auf, da die Reifen aber weniger Verzögerung bieten, geht der Druck nur um 100kg zurück und die Bremsen müssen die fehlende Haftung ausgleichen, der Gesamte Bremsweg bleibt aber der gleiche, das was die Reifen weniger Grip haben bringt dann die Bremse, weil weniger Grip mehr Auflaufkraft erzeugt


    das ganze geht aber nur solange bis die maximale Haftreibung erreicht ist, sobald die in Gleitreibung übergeht ist ein blockieren nicht mehr weit, bei ner satten Vollbremsung kann das natürlich sehr schnell passieren


    in den offiziellen Bremsberechnungen ist das natürlich alles ganz anders ausgedrückt, da wird bei der Verzögerung von m/s ² gesprochen usw, alles viel zu kompliziert um es als Laie zu verstehen, deshalb hab ich einfach kg genommen, der Einfachheit halber


    ich kann an Mani keine PM senden

    sollte schon gehen, ich hab genug freien Platz im Postfach

  • Super, vielen Dank für die ausführliche Erklärung!


    Mit der PM werde ich nochmal testen.Habe gestern beim Absenden eine Fehlermeldung erhalten.