Alter der Reifen wurde beim TÜV beanstandet. Die Plakette gab´s trotzdem.

  • Hallo zusammen,


    habe mich seit Längerem nicht mehr gemeldet, weil es von meiner Seite nichts Wichtiges zu berichten gab. Jetzt gibt´s wieder was:


    War heute beim TÜV. Die Plakette habe ich bekommen, musste dem Prüfer aber versprechen, den Anhänger beim nächsten Mal mit neuen Reifen vorzuführen.

    Mein alter HP 550 von Metallverarbeitung Brandenburg wurde vor 31 Jahren, also in 1992 erstmals zugelassen. Ich hatte ihn damals in Gotha bei einem Baumarkt gekauft.

    Die Reifen sind noch die originalen Dunlop SP 6 (155 R 13), die von Anfang an drauf waren; Fertigungsdatum 1990 !!! Profil noch so gut wie neu und keinerlei Risse in der Seitenwand. Der Anhänger wird nur selten benutzt und steht in einer dunklen Garage. Außerdem behandle ich die Reifen einmal im Jahr mit Glycerin. Aber sie sind nun mal 33 Jahre alt. Das war bisher beim TÜV auch nie ein Thema.

    Heute beanstandete der Prüfer das aber. Ich wies ihn auf die ausreichende Profiltiefe und die Rissfreiheit hin, er aber meinte, so alte Reifen wären total ausgehärtet (womit er natürlich prinzipiell Recht hat) und hätten deshalb keinen "Grip" mehr. Hallo ??? Keine Antriebsreifen und dazu noch ungebremst. Er aber meinte, der Hänger könnte ja in der Kurve "abschmieren", also seitlich ausbrechen (nochmal: Hallo ???). Schließlich darf ich mit diesem Hänger nur maximal 80 km/h fahren.

    Er drückte mit dem Fingernagel ins Profil und meinte: "Sehen Sie mal, wie hart die sind !" Darauf fragte ich ihn, ab welcher Shore-Härte Reifen denn nicht mehr gefahren werden dürfen. Für die Härteprüfung von Kunststoffen und Gummi gibt es schließlich spezielle Prüfgeräte nach Shore. Eine Fingernagelprobe sei schließlich kein anerkanntes Prüfkriterium, sagte ich ihm. Schließlich reicht es ja auch nicht, bei einer Verkehrskontrolle den Polizeibeamten einfach nur anzuhauchen, sondern dafür muss man ins geeichte Röhrchen pusten, um den Promillewert genau zu ermitteln.

    Er grinste daraufhin, weil er wohl langsam merkte, dass ich auch "vom Fach" war und er argumentativ nicht gegen mich ankam. Trotzdem würde er mir die Plakette nur dann kleben, wenn ich ihm hoch und heilig versprechen würde, beim nächsten TÜV mit neuen Reifen anzutanzen. Also Erpressung.

    Natürlich könnte der Anhänger mal neue Reifen gebrauchen, denn die Jetzigen sind so hart, dass sie sich im Leben nicht mehr abfahren werden, aber egal; es geht mir ums Prinzip.

    Habt ihr beim TÜV ähnliche Erfahrungen gemacht ???


    Mit den besten Grüßen


    Lonzoglunz

    Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit.

    Wer nichts weiß muss alles glauben. :confused:

  • Nein, um die Alufelgen für die Eintragung prüfen zu lassen, hatte ich auch Reifen aus den 1990er drauf.

    Das hat den Prüfen nicht gestört.


    Nachdem die Felgen und das Format erfolgreich eingetragen waren, gab es neue Reifen.

  • prinzipiell hast du zwar recht.


    Aber mach mal bei 80 ein schnelles Ausweichmanöver mit deinen Kunststoffreifen.

    Fuhrpark:

    - EDUARD 3118 2to. 10 Zoll :belehr:

    - ehemalsTPV-Prokolice EU2:super:

    - Audi A6 3.0TDI

    - VW Passat 1.8T

    - Yamaha R1 RN09

  • Wir hatten mal beim 10to Tieflader auch uralte Reifen drauf.

    Waren Zwillingsräder in ich glaube 15".

    Die gaben sich auch ewig nicht abgefahren.

    Und plötzlich haben sie begonnen ihren Fahrweg anzuzeichnen. Innerhalb weniger Wochen war das Profil plötzlich aufgebraucht.

    Klar immer draußen gestanden.

    Aber scheinbar kommt nach steinhart plötzlich nicht mehr verschleissfest

  • Wer mit über 30 Jahre alten Reifen rumfährt bekommt von mir keine Belobigung oder Glückwünsche. :(


    Swifty

    ...und das juckt nun wirklich genau niemanden.

    Köper ex-Kastenanhänger Bj. 1973, 2019 Totalumbau auf Plattform (2,75x1,50), 1200 kg zGG

    HP 300.01 mit Deichselverlängerung 300.95 (Sanierungsfall, demontiert), 300kg zGG

    HP 500.01/01 mit Deichselverlängerung 500.95, 500 kg zGG, künftige Alltagshure

    BMW 525iA touring LPG, 1900 kg zgAL

    Suzuki Freewind XF650 (verkauft)

    BMW K75, Bj. 88 CafeRacer Umbau

    MZ TS 150 mit A1- bzw. B196-freundlichen 125 ccm plus eine weitere TS 150 (derzeit demontiert)

  • Sorry, aber sowas finde ich total daneben. Sich mit 30 Jahre alten Reifen zu brüsten.....

    Bei uns ist vor 5 Jahren ein motorradfahrer gestorben,weil ihn ein Anhänger getroffen hat,der in der Kurve die Haftung verlor.

    der weg ist mein ziel , mit oder ohne asphalt !

    hobby 560

    poppe 2800kg autotransporter

    kässbohrer 2800kg

    brenderup 2500kg universal-hochlader 4x2m

    geländegängiger 750kg eigenbau

    ben hur g518 kipperumbau 1400kg

  • Also, ich will mich keineswegs damit brüsten, dass die Reifen über 30 Jahre alt sind. Es geht mir nur um die eine Frage:

    Kann der TÜV die Reifen nur auf Grund ihres Alters verwerfen, wenn sie rissfrei sind und noch fast neuwertige Profiltiefe haben ?

    Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit.

    Wer nichts weiß muss alles glauben. :confused:

  • Wieder Senf?

    Ich fahre Verbrenner, ich brauche KEINEN Stecker! 8o


    Schreibe ich ROT, bin ich Moderator, schreibe ich schwarz, bin ich normaler User.



    Humbaur HUK 152314

    Auwärter GL 75

  • Oh, beim PKW macht ihr euch um jedes kleinste Detail Gedanken.

    Aber beim Anhänger können die Reifen nicht alt genug sein.

    Ganz ehrlich: diese uralten Dinger würde ich lieber heute als morgen austauschen!

    Grüße

    Dierk


    Anhänger:

    Viking Thor HHB V2709, EZ: 2023

    Eduard 2615-3-PB30-150-63, EZ: 2021

    Hobby Prestige 545, EZ: 1993

    Stema Rocko 02, EZ: 2020 (verkauft)

    Brenderup 2300S 2000, EZ: 2019 (vekauft)

    TPV EU2, EZ: 2018 (verkauft)


    ziehender Furhpark: Ford Transit Connect (2006 und 2008), Opel Combo C (2009), Fiat Duacato 250 (2012), Mitsubishi L200 (2022)

  • Ich habe bei meinem Anhänger auch sehr alte Reifen drauf (15 Jahre etwa). Hat noch nie jemanden gestört. Da würde man beim Auto ja auch schon aufschreien.


    Beim Wohnwagen hatte Ich beim Kauf Reifen drauf, die hatten noch die alte DOT mit Buchstaben. Die habe ich zur persönlichen Sorgenfreiheit gegen neue getauscht, weil es meiner Meinung nach schon ein paar gute Gründe für frische Reifen gibt:


    - Bremsen natürlich

    - Wohnwagen stehen ja gerne mal länger rum mit hoher Beladung

    - seitliches Ausbrechen ist schon nicht zu unterschätzen bei reichlich Ladung, nasser Straße oder vielleicht mal ein paar km/h zu viel drauf...


    Beim Wohnwagen ist mir das dann doch recht heikel wegen hohem Gewicht, hoher Windlast und viel hohen Geschwindigkeit. Ich will halt beim Wohnwagen gerne auch mit 10kmh zu viel oder einer Vollbremsung auf der Autobahn noch sicher unterwegs sein...


    Beim normalen Anhänger sehe ich das nicht so eng weil: Wird nicht allzu viel gefahren, kaum Autobahn und hat 4 Reifen zum Bremsen und für die Straßenhaftung. Außerdem ist der viel seltener an der Ladungsgrenze als der Wohnwagen.


    Mit beiden Varianten habe ich noch keine schlechten Erfahrungen gemacht, wahrscheinlich bin ich da auch ein bisschen zu ängstlich. Deswegen verurteile ich auch keinen der auf nem 750kg-Hänger mit 30 Jahre alten Reifen rumfährt. Ich denke auch, meinen TÜVler würde das nicht stören.

    Zugfahrzeuge:

    Mercedes C250 CDI

    Mercedes 190E

    Anhänger:

    Eduard 3015 mit Hochplane BJ 2023

    Westfalia 123007 mit Hochplane BJ 1979 (verkauft)

    Tabbert Comtesse BJ 1990

  • Also, ich will mich keineswegs damit brüsten, dass die Reifen über 30 Jahre alt sind. Es geht mir nur um die eine Frage:

    Kann der TÜV die Reifen nur auf Grund ihres Alters verwerfen, wenn sie rissfrei sind und noch fast neuwertige Profiltiefe haben ?

    Nein, kann er nicht.

  • Aha, und warum wird hier von max 10 Jahren gesprochen? :/

    Ich fahre Verbrenner, ich brauche KEINEN Stecker! 8o


    Schreibe ich ROT, bin ich Moderator, schreibe ich schwarz, bin ich normaler User.



    Humbaur HUK 152314

    Auwärter GL 75

  • Dann bekommst Reifen die laut DOT ach schon 2-3 Jahre „alt“ sind. Sind aber „Neureifen“ und die hauste nach 7-8 Jahren wieder runter da zu alt.

    Das bei einem Auto das nur um den Kirchturm herum unterwegs ist.

    Gruß Christian



    PKW - Mazda CX5

    PKW - Mazda 2


    1. Anhänger (Anhängi) - Eduard 2,0 to EZ 02.2020

    2. Anhänger (Hängi) Humbaur 1,0 to EZ 05.1997

  • Aha, und warum wird hier von max 10 Jahren gesprochen? :/

    Eben es wird darüber gesprochen z.B angebliche Experten und so weiter. Aber es gibt keine gesetzliche Regelung, das nach einem gewissen Alter der Reifen runter muss und du keinen TÜV mehr bekommst. Und schon gar nicht bei 10 Jahre alten Reifen. Natürlich prüft der TÜV ob die Reifen noch soweit in Ordnung sind, aber das reine Alter ist nicht ausschlaggebend. Aber 30 Jahre alte Reifen gehören einfach auf den Müll.

    Respektiere nur die, die Dich auch respektieren

  • Ja mein ich ja, leider wird NUR darüber gesprochen ! Ich würd trotzdem nicht mit 10 Jahre oder noch älteren Reifen fahren wollen :argwohn: :belehr:

    Ich fahre Verbrenner, ich brauche KEINEN Stecker! 8o


    Schreibe ich ROT, bin ich Moderator, schreibe ich schwarz, bin ich normaler User.



    Humbaur HUK 152314

    Auwärter GL 75

  • Es ist halt eine Empfehlung zum Thema Alter der Reifen.... mehr nicht.... lediglich die Profiltiefe ist festgelegt bzw die Vorgabe für den Umstand wenn ich von der 100er Regel Gebrauch machen möchte (nicht älter als 6 Jahre)

  • Aha, und warum wird hier von max 10 Jahren gesprochen? :/

    Reifenlobby? Lobby der Hauptuntersuchungsbetriebe? Was weiss ich. Immerhin steht klar in Deinem Link „Der Gesetzgeber sieht zwar kein allgemeingültiges Alter von Autoreifen vor“.


    Pauschal 10 Jahre ist übrigens meiner Meinung nach sackdumm. Die Aushärtung von Reifen wird klar auch vom Alter bestimmt, aber viel mehr von UV-Strahlung (und ich meine auch von Temperatureinflüssen). Ein 15 Jahre alter Reifen kann erheblich besser sein als ein krachneuer China LinglongDeathwishsuicide Billigreifen. Ja, ich fahre tatsächlich auf manchen meiner Gefährten ziemlich alte Reifen und es ist voll in Ordnung. Heute war ich übrigens mit einem meiner Mopeds (früher wurde sowas als Superbike verkauft) mit Reifen DOT 2211 (!) bei der HU, habe mich mit dem Prüfer aus völlig anderen Gründen genau dazu unterhalten. Er kann deswegen einen Hinweis in den HU-Bericht schreiben, aber es ist eben kein Mangel (auch kein geringer Mangel). Natürlich steht es jedem Prüfer frei, wegen des Reifenalters noch viel genauer nach optischen Mängeln am Reifen zu fahnden, aber eben nicht mehr.