Kleben und dichten am Anhänger

  • Da diese Fragen in regelmäßigen Abständen wieder auftauchen, schreibe ich hier mal eine grundsätzliche Abhandlung über kleben und dichten am Anhänger.


    Ich mache Karosserie- und Fahrzeugbau schon längere Zeit privat und beruflich, trotzdem bin ich natürlich nicht im Besitz der letzten Weisheit. Ich schildere hier nur die Ergebnisse meiner Erfahrungen und bin natürlich erfreut, wenn jemand mit tieferem Wissen Irrtümer meinerseits korrigiert. Also immer her mit konstruktiver Kritik :biggrins:.


    Bevor man die Masse wählt, sollte man sich im Klaren sein, was man damit machen will


    Kleben oder dichten? Klingt banal, aber meistens machen viele hier schon den ersten Fehler. Ist es beim Abdichten mit Kleber noch fast egal, sieht das beim Kleben mit Dichtmasse schon anders aus. Ich kann euch versichern daß das keine gute Idee ist, weil sich die Verklebung unter Spannung löst. Woher ich das weiß? Eigene Erfahrung. Leider kann ich diese Erfahrung hier nicht niederschreiben, denn dann müßte ich meinen Gesellenbrief zurückgeben:saint:. Und ich würde vor Scham im Boden versinken, mein Wort muß euch reichen.


    Fazit 1:

    • Abdichten mit Dichtmasse
    • Kleben mit Kleber



    Wobei man mit geeignetem Kleber auch abdichten kann, kein Problem.


    Das Material sollte für den Einsatzzweck geeignet sein


    Wir betreiben hier Fahrzeugbau, keine Gas/Wasserinstallation, keinen Trockenbau, keinen Betonbau. Darum sollte man die Finger vom Silikon lassen. Das ist was für Duschkabinen. Abgesehen davon daß es sich nicht überlackieren läßt, haftet Silikon meiner Erfahrung nach im Randbereich schlecht und neigt dazu sich zu lösen. Mit Acryl kann man im Wohnzimmer Zierleisten aus Styropor ankleben und Rauhfasertapeten flicken. Fahrzeugbau ist eher nicht das Einsatzgebiet dafür.


    Fazit 2:

    • Silikon hat auf einem Fahrzeug nichts zu suchen, außer man baut ein Badezimmer im Anhänger ein. Zusätzlich ist das Essigvernetzende Silikon Quell von vielen Übeln, wenn Eisenwerkstoffe beteiligt sind (Rost).
    • Acryl ist den Belastungen nicht gewachsen


    Beim Kleben sollte man sich vergegenwärtigen, wo die Stärken von Kleber liegen


    Es gibt drei Kraftwirkungen an Bauteilen: Zug/Druck, Scherung, Abschälung.


    Richtig gut ist Kleber aber nur bei Zweien: Zug/Druck und Scherung. Abschälung kann Kleber gar nicht. Bei Tesafilm gnibbelt man ja auch immer erst eine Ecke hoch und zieht es dann ab. Eben darum. Wenn Bauteile großen Belastungen ausgesetzt sind, ist es immer eine gute Idee zusätzliche Befestigungselemente zu verwenden. Schrauben und Niete sind die üblichen Mittel der Wahl.


    anhaengerforum.de/attachment/35657/

    Gleichmäßigen Zug (rot) und Druck (blau) auszuhalten ist die Königsdisziplin der Klebstoffe.


    anhaengerforum.de/attachment/35658/

    Scherkräfte können Klebstoffe ebenfalls gut ab.


    anhaengerforum.de/attachment/35659/

    Bei Abschälung versagen alle Klebstoffe. Die linienförmige Belastung der Klebefläche ist der Grund. Darum fällt der angeklebte Handtuchhaken auch meistens von der Wand :].


    Alle, die ein modernes Auto mit Alu- oder Multi-Materialkarosse haben (z.B. einen Audi) können sich das übrigens selber angucken. Im Kofferraum unter die Verkleidungen gucken. Da bekommt man dann eine große Anzahl von Stanznieten, Vollnieten, Flow-Drill-Schrauben, Zugankernieten und Clinchverbindungen zu sehen. Bei Karossen aus gemischten Materialien zusätzlich noch Wiederstandsschweißpunkte. Kleber ist aber bei diesen Wagen heutzutage so gut wie überall dazwischen, denn er dichtet die Flansche ab und erhöht die Karosseriesteifigkeit erheblich. Am haltbarsten sind die Klebeverbindungen übrigens nicht in der Verbindung mit Nieten, sondern mit (Flow-Drill-) Schrauben. Man glaubt es nicht. Aber ich schweife ab.


    Zum Wirken braucht Kleber auch eine gewisse Schichtstärke. die stellt sich in den meisten Fällen von alleine ein, weil man die Bauteile gar nicht fest genug aneinandergepresst bekommt, um den Kleber so platt zu drücken daß er in seiner Tragfähigkeit eingeschränkt würde. Aber der Vollständigkeit halber sei das mal erwähnt. Die Datenblätter und Verarbeitungshinweise der Hersteller sollten da Auskunft geben. Die sollte man sowieso mal lesen (Ja, ja. Mache ich auch so gut wie nie), da stehen viele interessante Dinge drin.


    Beim Anhänger klebt man üblicherweise nicht so viel. Wenn man die Bodenplatte erneuert kann man auf die Querträger etwas Kleber machen. Manchmal klappern Bodenplatten trotz der Verschraubung. Mit Kleber kann man dem entgegenwirken. Verschleißplatten auf Boden und Wand kann man ankleben, wobei ich die auf dem Boden lieber ohne Kleber festschrauben würde, dann bekommt man sie leichter wieder raus. An den Wänden kann man aber kleben, vor allem wenn man die eloxierten Alubordwände nicht anbohren will.


    Fazit 3:

    • Beim Kleben auf die Belastung der Bauteile achten und nötigenfalls zusätzliche Verbindungselemente einsetzen.


    Und noch etwas grundlegendes


    Die zu verklebenden oder abzudichtenden Teile müssen sauber, staubfrei, trocken und fettfrei sein. Natürlich steht das sowieso immer auf allen Produkten, aber nur weil es so wichtig ist. Man tut sich keinen gefallen das zu ignorieren, denn es funktioniert dann nicht prozessicher. Und zweckmäßigerweise entfettet man nicht mit mineralölhaltigen Lösemitteln. Damit bleibt unter Umständen ein Film zurück, der der Haftung eher abträglich ist.


    Fazit 4:

    • Bauteile vorher säubern, entstauben, trocknen und entfetten. Wirklich.



    Öfter wird da schon die Dichtmasse benutzt


    Da lege ich mich jetzt mal fest: Polyurethan ist das Beste. Überzeugt mich vom Gegenteil. Im Innenraum ist es noch egal, aber wenn man außen abdichtet muß man darauf achten daß das Zeug UV-stabil ist (Datenblatt). Sonst läuft euch das Wasser ziemlich schnell wieder unter die Bodenplatte oder in den Wohnwagen. Wenn man ein neues Bauteil einsetzt, welches hinterher Wasser- oder Luftdicht sein soll, kann es nicht schaden die Fügeflächen vorher mit Dichtmasse zu versehen, zusätzlich zur Abdichtung der Fugen.


    Die Fugen kann man freihändig abdichten, wenn sie schön regelmäßig und eben sind. Oder man selbst sehr geschickt ist. Wir anderen behelfen uns mit abkleben. Rechts und links der Fuge ein Abdeckband aufkleben, Dichtmasse einspritzen und die Fuge glattziehen. Das Klebeband danach sofort wieder abziehen, im spitzen Winkel. Ansonsten fransen die Kanten aus. Vorher ausprobieren.


    Es gibt auch spezielle Flügeldüsen, mit denen man sich eine wulstige Naht einstellen kann, aber die sind auch nicht gerade einfach in der Handhabung. Nebenbei: Kartuschen aus Alu und Plastik habe verschiedene Gewinde. Grob bei Kunststoff, fein bei Alu. Zwar passen die meistens irgendwie auf das jeweils andere Gewinde, aber wenn man hochviskose Dichtmasse hat, kann man die falsche Düse schon mal absprengen, wenn es dumm läuft.


    anhaengerforum.de/attachment/35660/

    Die Flügeldüse.


    Dichtmasse gibt es in verschiedenen Viskositäten. Hochviskose Dichtmasse hat den Vorteil, daß sie auch über Kopf da bleibt, wo man sie hinspritzt. Sie läßt sich aber nicht so gut glattziehen. Niederviskose Masse (meist dafür gedacht mit einer Druckluftpistole aufgetragen zu werden) Läßt sich erstklassig glattziehen und franst tendenziell weniger aus wenn man das Klebeband entfernt.


    Zum Glattziehen der Nähte kann man auch irgendeine Art Schmier- oder Trennmittel einsetzen. Silikonspray ist aber auf jeden Fall nicht geeignet. Das vesaut die gesamte Umgebung. Wenn man anschließend noch lackieren will, hat man sich dann gerade viel Ärger eingefangen. Spülmittelwasser funktioniert eigentlich immer. Wenn man mit dem Pinsel arbeitet, sollte man Lösemittel benutzen. Aber aufpassen, welches. Klebt und Dicht (Würth) zum Beispiel verträgt sich nicht mit Nitroverdünnung, das klebt hinterher noch wochenlang. Teilweise vertragen sich auch diverse Lacksorten nicht mit der Dichtmasse, zumindest wenn sie noch nicht ausreichend durchgehärtet ist. Dann klebt der Lack oder löst sich sogar. Also vorher Datenblatt (Ich weiß: GÄHN!) lesen oder Vorversuche machen.


    Braucht man an Sichtflächen unbedingt Dichtnähte, die wie gemalt aussehen, gibt es noch weitere Möglichkeiten. die schildere ich im nächsten Post, das wird etwas umfangreicher. Meiner bescheidenen Meinung nach fällt schwarze Dichtmasse beim Abdichten von Siebdruckplatten übrigens nicht so sehr ins Auge wie braune. Der braune Farbton passt meistens nicht zum Fabton der Siebdruckplatte (meistens zu hell). Und bei hellen Farbtönen fallen Unregelmäßigkeiten noch mehr auf als bei Dunklen.


    Fazit 5:

    • Auf die Tauglichkeit der Dichtmasse für den Einsatzzweck (innen/außen) achten.
    • Schöne Dichtnähte brauchen Geduld.
    • Zum Glattziehen ein geeignetes Mittel wählen.


    Damit solltet ihr schon brauchbare Ergebnisse erzielen. Ich hoffe der Beitrag klingt nicht zu sehr nach Oberlehrer, das wäre nicht mein Ziel gewesen.


    Mit der Kartuschenpistole winkt


    Euer Lars

    Schöne Grüße aus Calenberg!


    Lars


    Zugfahrzeuge: VW T5 (2012), VW 1302 LS Kabrio (1972), VW 181 (1969)

    bald in diesem Theater: Opel Frontera Sport (1992)
    Anhänger: AH3, Anhängerbau Wittenberge 0,5t (1969), Knaus Monsun (1964)

    im Bau: Eigenbau für den VW 181

    Alle meine Lieblinge auch auf BoxerStop

    2 Mal editiert, zuletzt von v8.lover () aus folgendem Grund: paar Fehler korrigiert; Jonas "v8.lover"

  • Ziernähte herstellen


    Wenn man mal wirklich saubere, bildhübsche Dichtnähte im Sichtbereich benötigt, kann es schon mal nervig werden. Meistens schraubt man seine Ansprüche dann im Laufe der Arbeiten herunter und guckt sich das Ergebnis schön. Dem größten Teil des Publikums fallen die schiefen, unregelmäßigen Nähte wahrscheinlich auch gar nicht auf. Für diejenigen unter euch, bei denen die Kobolde im Kopf anfangen angesichts solcher Ergebnisse zu toben, die nie wieder auf die Dichtnaht gucken können, ohne sich zu ärgern (wie ich), sind hier mal ein paar Ansätze für schöne Nähte.


    Natürlich sind diese Nähte nicht dazu gedacht Bodenplatten abzudichten. Hier geht es ausschließlich darum Blechüberlappungen oder Fügenähte an Blechen abzudichten. Wohnwagen oder Wagenkästen von Blechanhängern sind so Kandidaten (Natürlich auch die Karosse eurer Autos, dafür sind die klebbaren Nähte ja eigentlich gedacht). Und bloße, nicht überlackierte Nähte sind damit auch schlecht zu machen. Erst durch den Lackaufbau sieht es so richtig schön aus. Also im Anhängerberich eher selten zu gebrauchen, aber einmal kommt der Tag...


    1: Kaufen


    Es gibt verschiedene überlackierbare Nähte von der Rolle. Ohne Reklame machen zu wollen, erwähne ich hier mal Sealer-on-a-roll von Kent und Magic Gom von Pirson. Ich meine von Teroson gibt es das auch. diese Nähte kann man einfach auf die zu dichtende Naht aufkleben und danach sind sie überlackierbar. Sinnvollerweise sollte man die Fügestelle aber vorher dünn abdichten, damit eine eventuelle Fehlstelle in der Ziernaht nicht doch Wasser eindringen lässt. Leider sind diese Nähte teuer. Und schlecht zu bekommen. Von Kent weiß ich zumindest daß die gar nicht an privat verkaufen. Da hilft nur Vitamin B bei einem Karosserie- oder Lackbetrieb oder Selbstständigkeit.


    2: Selber machen


    Das ist mit etwas Aufriss verbunden, aber bringt schöne Resultate.


    Zuerst besorgt man sich eine schöne Glasplatte, auf der man Nähte in der benötigten Länge auslegen kann. Anschließend spritzt man Nähte in der benötigten Form auf das Glas auf. Der Phantasie sind da keine Grenzen gesetzt.


    34155361be.jpg 34155362vd.jpg


    Das lässt man über Nacht durchtrocknen. Dann legt man auf dem abzudichtenden Bauteil eine dünne Naht aus demselben Material aus, schabt sich eine Naht von der Scheibe und klebt sie auf das Bauteil (Hier eine Heckklappe vom Macan).


    34155360cn.jpg 34155358gb.jpg


    Wenn dann alles schön getrocknet ist, kann man das alles mit frischer Dichtmasse noch etwas verschönern und anschließend mit dem Lackaufbau beginnen. Sollte man doch eine Trennstelle haben, weil die Naht nicht lang genug ist, sollte man möglichst an unauffälliger Stelle anstückeln. Erfahrungsgemäß fallen rechtwinklige und lotrechte Trennstellen am wenigsten auf.


    34155356nr.jpg 34155325wd.jpg 34155322oc.jpg


    Das kann sich sehen lassen, oder? Dauert natürlich ewig und ist sehr viel Fummelei. Es lohnt sich also wirklich nur, wenn man sehr saubere Nähte hinbekommen muß (oder will...:biggrins:).


    Viel Erfolg beim Ausprobieren!

    Schöne Grüße aus Calenberg!


    Lars


    Zugfahrzeuge: VW T5 (2012), VW 1302 LS Kabrio (1972), VW 181 (1969)

    bald in diesem Theater: Opel Frontera Sport (1992)
    Anhänger: AH3, Anhängerbau Wittenberge 0,5t (1969), Knaus Monsun (1964)

    im Bau: Eigenbau für den VW 181

    Alle meine Lieblinge auch auf BoxerStop

  • Klasse!


    Kannst Du noch was zum korrekten Verfugen schreiben?


    Oft hat man ja eine Bodenplatte, die waagerecht daneben ein Profil hat, also eine wirkliche Fuge zwischen Siebdruck und verzinktem Stahl,


    Und

    Genauso oft die Siebdruck Bodenplatte und senkrecht dazu entweder die Multiplex oder Alu oder Verzinkte Bordwand, also ein 90grad Winkel


    Und gleich noch ob für sowas dann besser Kleber, oder Dichtmasse geeignet ist!

  • Da wäre auch die Frage interessant wann man es am 90° Winkel besser sein lässt weil man auf längere Zeit Wasser eher einsperrt als fern hält.



    mfg JAU

    No Shift - No Service

  • Da hast du Recht, aber ich würde es glaube ich machen, die Fuge hat sich bis jetzt bei allen Hängen von mir mit Lehm, Sand und Kompost vollgesetzt und lässt dann die Platte seitlich gammeln, weil dauerfeucht...


    Wenn man die von oben abdichtet im Neuzustand, oder wenn sauber, dann kann die feuchte nach unten ablaufen, und die Platte bleibt trockener....


    Wird denke ich einfach aus Kostengründen beim Hersteller nicht gemacht....


    interessant wären auch Erfahrungen zu

    Sika-flex

    221

    521 UV

    Und

    295

  • Alles was ich dichten und kleben muß mache ich mit Hybridkleber. Der verarbeitet sich wie Silikon haftet auch an Kunststoffen und Gummi. Kostet halt nur doppelt so viel, ist sein Geld aber wert.

    -Egal wie tief man die Messlatte für den menschlichen Verstand ansetzt, jeden Tag kommt jemand und marschiert aufrecht drunter durch.

  • Kannst du da mal Näheres nennen (Beispielprodukte, Bezugsquellen)?

    Köper ex-Kastenanhänger Bj. 1973, 2019 Totalumbau auf Plattform (2,75x1,50), 1200 kg zGG

    HP 300.01 mit Deichselverlängerung 300.95 (Sanierungsfall, demontiert), 300kg zGG

    HP 500.01/01 mit Deichselverlängerung 500.95, 500 kg zGG, künftige Alltagshure

    BMW 525iA touring LPG, 1900 kg zgAL

    Suzuki Freewind XF650 (verkauft)

    BMW K75, Bj. 88 CafeRacer Umbau

    MZ TS 150 mit A1- bzw. B196-freundlichen 125 ccm plus eine weitere TS 150 (derzeit demontiert)

  • Glasklar...cool, und UV stabil....

    Das wäre ja wirklich mal was für 90Grad Verfugungen!


    Da hast du nicht so harte Kontraste zwischen Bodenplatte und Seitenwand!


    Eindeutig ein Vorteil gegenüber dunklen, farbigen Dichtmassen...

  • ....von der Serie gibts sogar welche die kleben unter Wasser, is echt heftig wie des pappt an den Fingern

    Hybridkleber, kleben alle unter Wasser, daher der Name ! Wasser beschleunigt das Aushärten.

    -Egal wie tief man die Messlatte für den menschlichen Verstand ansetzt, jeden Tag kommt jemand und marschiert aufrecht drunter durch.

  • Das wird ja richtig interessant hier :].


    Der Glonntaler : Ja, geil, Mani! Die Dichtmasse von Soudal kannte ich noch nicht, sehr interessant. Von Normfest gibt es auch so klare Dichtmasse. Heißt Krypton oder so (Die haben immer interessante Namen für ihr Zeug).


    Gung : Den Ritz zwischen Bodenrahmen und Bodenplatte würde ich auf jeden Fall abdichten. Das nützt wirklich was. Irgendwo schrieb jemand was von Hinterfüllschnur (finde ich nicht wieder, den Beitrag). Dreiseitenhaftung zu vermeiden ist sicher sinnvoll. Allerdings habe ich noch nie Probleme mit komplett gefüllten Ritzen gehabt, im Bauwesen hat man es ja mit ganz anderen Spannungen zu tun. Ich denke bei den relativ kleinen Flächen im Anhänger kann man das vernachlässigen. Wie ich schon schrieb, abdichten kann man mit Dichtmasse und den meisten Klebern. Nur umgekehrt ist es keine gute Idee.


    90°-Stöße klebe ich immer ab und ziehe dann eine Hohlkehle. Ich klebe allerdings auch die 180-Grad-Stöße ab. Und egal, was ich mir vorher überlege, am Ende forme ich die Naht immer mit den Fingern :). Wobei JAU recht hat. Wenn der Anhänger offen ist, muß man die Verschleißplatten natürlich entweder rundherum abdichten, oder es lassen. Nur unten abgedichtet fängt das Wasser ein.


    Wenn man abdichtet, sollte man sich ohnehin immer Gedanken über die Wasserführung machen. Also kurz überlegen wo das Wasser herkommt, wo es langläuft und vor allem, wie es wieder abläuft.


    Grundsätzlich würde ich für Verschleißplatten sowieso Einnietmuttern in die Bordwand machen (bei Hohlprofil) oder die Platten mit Edelstahlschrauben festmachen (bei offenem Profil oder Siebdruckplatte). Am Boden festschrauben und die Köpfe versenken. Danach einen Klecks Dichtmasse drauf.


    Meine Favoriten sind

    • Teroson MS 9120 SF (Dickflüssiger, in schwarz, grau, weiß. Kann man angeblich auch zum Kleben nehmen, habe ich aber noch nicht gemacht*)
    • Teroson MS 9320 SF (Dünnflüssiger, in schwarz, grau, Ocker. Das kann man mit der passenden (superteuren) Pistole auch als Unterbodenschutz spritzen)


    Zum Kleben nehme ich am Liebsten Klebt und Dicht.


    Zum Einen, weil ich günstig drankomme, zum Anderen weil sie wirklich erstklassig ist. Schlechte Erfahrungen habe ich bisher nur mit der Dichtmasse von Normfest gemacht. Die hat sich schon öfter abgelöst. Kann aber Zufall gewesen sein :biggrins:.


    * Habe ich doch schon gemacht, fällt mir wieder ein. Hat nicht sonderlich gut funktioniert.

    Schöne Grüße aus Calenberg!


    Lars


    Zugfahrzeuge: VW T5 (2012), VW 1302 LS Kabrio (1972), VW 181 (1969)

    bald in diesem Theater: Opel Frontera Sport (1992)
    Anhänger: AH3, Anhängerbau Wittenberge 0,5t (1969), Knaus Monsun (1964)

    im Bau: Eigenbau für den VW 181

    Alle meine Lieblinge auch auf BoxerStop

    Einmal editiert, zuletzt von Lars ()

  • ….. Irgendwo schrieb jemand was von Hinterfüllschnur (finde ich nicht wieder, den Beitrag).….

    Siehe hier:

    MfG,
    Jay


    Die globale Erwärmung ist endlich bei uns angekommen! *freu*


    Schreibe ich ROT, bin ich Moderator, schreibe ich schwarz, bin ich normaler User.


    2022er Anssems AMT2000Eco - 2005er Humbaur Alu - 2006er WM Meyer Pferdetransporter und ehemals Westfalia Typ 118001

  • Ja, genau. Danke :)

    Schöne Grüße aus Calenberg!


    Lars


    Zugfahrzeuge: VW T5 (2012), VW 1302 LS Kabrio (1972), VW 181 (1969)

    bald in diesem Theater: Opel Frontera Sport (1992)
    Anhänger: AH3, Anhängerbau Wittenberge 0,5t (1969), Knaus Monsun (1964)

    im Bau: Eigenbau für den VW 181

    Alle meine Lieblinge auch auf BoxerStop

  • ...

    Dreiseitenhaftung zu vermeiden ist sicher sinnvoll. Allerdings habe ich noch nie Probleme mit komplett gefüllten Ritzen gehabt, im Bauwesen hat man es ja mit ganz anderen Spannungen zu tun. Ich denke bei den relativ kleinen Flächen im Anhänger kann man das vernachlässigen.

    ...

    Das sollte man nicht vernachlässigen, denn es ist keine Frage der Größe, sondern eine Frage des Verhältnisses von Breite zu Tiefe der Abdichtung.

  • Man lernt nie aus, danke für den Hinweis. Wie würde denn das praktisch aussehen? Sind diese Hinterfüllschnüre geschlossenzellig oder können die Wasser aufsaugen?

    Schöne Grüße aus Calenberg!


    Lars


    Zugfahrzeuge: VW T5 (2012), VW 1302 LS Kabrio (1972), VW 181 (1969)

    bald in diesem Theater: Opel Frontera Sport (1992)
    Anhänger: AH3, Anhängerbau Wittenberge 0,5t (1969), Knaus Monsun (1964)

    im Bau: Eigenbau für den VW 181

    Alle meine Lieblinge auch auf BoxerStop

  • ...die Spalten sind doch oft nur so tief wie die Bodenplatte hoch ist, und die breite dürfte doch auch eher so 1-3mm sein, mehr als 5mm wohl kaum....


    Also braucht man eine extrem dünne Schnur!

  • Also bei einer 12er, 15er oder gar 21er Platte und 3 mm Spalt braucht man keine Schnur, da kommt man eh’ nicht auf dem Grund an. Aber manchmal verlässt einen ja das Talent beim Ausmessen oder Absägen... dann könnte das schon hilfreich sein. Es gibt ja auch dünne Gummischläuche :/.

    Schöne Grüße aus Calenberg!


    Lars


    Zugfahrzeuge: VW T5 (2012), VW 1302 LS Kabrio (1972), VW 181 (1969)

    bald in diesem Theater: Opel Frontera Sport (1992)
    Anhänger: AH3, Anhängerbau Wittenberge 0,5t (1969), Knaus Monsun (1964)

    im Bau: Eigenbau für den VW 181

    Alle meine Lieblinge auch auf BoxerStop

  • ...die Spalten sind doch oft nur so tief wie die Bodenplatte hoch ist, und die breite dürfte doch auch eher so 1-3mm sein, mehr als 5mm wohl kaum....


    Also braucht man eine extrem dünne Schnur!

    Ganz genau formuliert müsste es heißen: "Die Breite Spalts sind nur 3 mm bei ganzen 15 mm Tiefe!"


    3 mm finde ich nicht so schmal, dass ich von einer extrem dünnen Schnur sprechen würde.

  • Also bei einer 12er, 15er oder gar 21er Platte und 3 mm Spalt braucht man keine Schnur, da kommt man eh’ nicht auf dem Grund an. Aber manchmal verlässt einen ja das Talent beim Ausmessen oder Absägen... dann könnte das schon hilfreich sein. Es gibt ja auch dünne Gummischläuche :/.

    Es kommt nicht nur darauf an, dass man "nicht bis auf den Grund kommt" ( = Dreiseitenhaftung), sondern auch darauf, dass die Tiefe des Dichtungsquerschnitts kleiner als die Breite ist.