Nachdem ich den Kauf vor einiger Zeit aus persönlichen Gründen zurückstellen musste, bin ich nun grade auf der Suche nach einer sinnvollen Anhängerlösung. Mein Equipment beschränkt sich auf Beschallung - und auch wenn erstaunlich viel davon "Kofferraum-kompatibel" ist, ich werde auch nicht jünger und wenn ich vier Subwoofer nutzen möchte, nützten auch die besten Tetris-Tricks nichts mehr... Zurzeit würden mir etwa 2,50 x 1,25m als Fläche ausreichen (der Rest kommt gegebenenfalls in den Kofferraum des Zugfahrzeugs), etwas mehr schadet aber auch nicht. Als Nutzlast komme ich bislang auf ca. 500kg (das könnten aber auch noch 150-200kg mehr werden).
Zunächst: Mieten / Kaufen
Ein Kauf rechnet sich für mich niemals (Hobby-Einsätze und nicht mehrere Jobs pro Woche). Allerdings ist es mir einfach zu nervig, jeweils einen Hänger zu leihen. Wenn man ihn braucht, ist er gerade nicht verfügbar und das Abholen/Zurückbringen zu organisieren ist Zusatzaufwand, den ich vermeiden möchte. Daher kaufen (gern auch gebraucht). Außerdem ist ein Anhänger in jedem Fall deutlich günstiger als ein Fahrzeug mit entsprechendem Laderaum anzuschaffen (nicht zuletzt, weil ich die "Schrankwand" dann nicht im normalen Alltag rumfahren muss).
Deckelanhänger
Ursprünglich habe ich an einen Deckelanhänger gedacht, da der nur so groß (und hoch) sein muss wie das notwendige Ladevolumen und der Deckel den Zugang beim Beladen erleichtert. Zwar öffnen die Deckel bei den kleinen Anhängern von Anssems (VT1) weiter als bei den größeren Modellen, letztendlich bleibt ein großer Teil des Laderaums dennoch nur eingeschränkt mit schweren Lasten nutzbar. Zumindest am Ende müsste man sich schön sehr klein machen, um diese abzustellen (von Stehhöhe ist das weit entfernt). Leider gibt es bei diesen kleinen Varianten auch keine Rampe. (Die kann man aber als eingeständiges Teil einsetzen - sie braucht dann nur ebenfalls Platz im Laderaum.)
Bei der nächstgrößeren Lösung (nennt sich bei Anssems VT2) lässt sich der Laderaum schon besser nutzen. Der Deckel öffnet zwar nicht mehr so steil wie beim VT1, aber die Ladebordwand ist schon ein Stück höher. Grundsätzlich würde diese Variante also passen. Leider ist die Rampe noch zu steil (ca. 28°), so dass man die nicht sinnvoll nutzen kann (da schiebt man keinen Subwoofer auf Rollen sicher drüber).
Dann gibt es noch die hohen Varianten (VT3) bei denen die Rampe mit ca. 19° Steigung ganz gut nutzbar wäre und bücken muss man sich darin nicht sonderlich, wenn der Deckel offen ist (ca. 153cm innen + Deckelöffnung). Die Teile entsprechen mit 211cm Außenhöhe aber auch nicht mehr der Idee, das Volumen des Anhängers klein zu halten. Preislich liegt man dann bereits bei 4.500-5.000€.
Nicht so schön finde ich bei Anssems außerdem das Deckelmaterial (beschichtete Holzplatte). Unter UV-Einwirkung wird diese früher oder später rissig (und ich habe keine Garage). Bei den Deckelanhängern von Koch hat der Deckel eine Alu-Oberfläche (und auch sonst ist alles aus hochwertigen Materialien). Das hält ewig (20 Jahre und mehr sind kein Problem), aber bei entsprechender Höhe des Anhängers hat das auch seinen Preis (unter 5.000€ läuft bei Koch wenig, die 7.000€ sind bei größeren Modellen schnell überschritten). Davon abgesehen - die oben genannten Probleme bleiben (Stehhöhe / Rampe). Und bei allen regnet es rein, falls das Wetter mal nicht mitspielt.
Kofferanhänger
Natürlich gibt es auch jede Menge Anbieter auf dem Markt. Grundsätzlich lassen sich die Angebote einteilen in Gewichtsklassen (750kg/1300kg/mehr), Achsen (Einachser/Tandem) und Ausstattung (gebremst/ungebremst bzw. Rampe oder Tür). Die Bauweise ist sonst recht ähnlich. 750kg als Koffer finde ich ziemlich sinnlos. Die 1300kg-Klasse gefällt mir schon besser. Oft sind Plywood oder Sandwich-Platten im Einsatz. Alu ist kaum vertreten. Ein Blyss mit 1300kg als Einachser mit Rampe und 180cm Laderaum-Höhe (ich kann fast gerade stehen) liegt bei ca. 5.000€ (bestimmt gibt es auch mal günstigere Gelegenheiten, aber die Richtung passt wohl).
Debon
Eigentlich zufällig bin ich nun auf "Debon" gestoßen. Alle Modelle dieser Marke haben ein recht ausgefeiltes Niederflur-Fahrwerk ("Pullmann" mit Spiralfeder und Stoßdämpfer - Ladekante 34cm / Anssems hat 48cm). Dazu kann man die Heckklappe wahlweise als Tür öffnen oder auch als Rampe benutzen. Viele Modelle haben zusätzlich noch eine kleine Seitentür, die Wände sind meist aus Aluminium. und die Variante C400 kann sogar mit einem Boden aus Aluprofilen aufwarten. Die Innenhöhe (197cm bzw. 201cm) klingt traumhaft (dennoch mit 230/237cm Außenhöhe gleichauf mit dem Blyss).
Scheint alles ziemlich durchdacht zu sein. Preislich liegt das ohne Zubehör etwa 1000€ über dem oben genannten Blyss (der allerdings schon Verzurrschienen mitbringt, die der Debon nicht serienmäßig hat).
Allerdings sind Dach und die aerodynamisch geformte Front aus Polyester (evtl. mit Holz laminiert) gebaut. Da bin ich schon etwas skeptischer, was die Haltbarkeit angeht (UV-Resistenz...) und ich möchte den Hänger schon gern so etliche Jahre im Einsatz haben. Für die "krumme" Front bieten Anbieter ein "Einbauregal" an, das dann gleichzeitig dafür sorgt, dass die Kunststoff-Front gut geschützt bleibt und man beim Einladen nicht zimperlich sein muss. Auch bei "äußeren Einflüssen" ist die schicke lackierte Kunststoff-Oberfläche sicher nicht nur von Vorteil.
Eure Erfahrungen zu Debon / Deckelanhänger / gute Kofferanhänger
Vor allem bin ich neugierig, ob jemand von euch Erfahrungen mit "Debon"-Kofferanhängern machen konnte und etwas darüber berichten kann, wie der Hänger sich in der Praxis gibt und ob die Konstruktion von Dach und Front auch über längere Zeit standfest ist. Falls jemand noch eine gute Empfehlung für die Anwendung hat (Veranstaltungstechnik) - nur her damit. Auch Erfahrungen aus der Nutzung von Deckelanhängern (mit eher schweren Lasten) sind gern gesehen.