Achtung, es folgt eine abendfüllende Lektüre.
Da ich dank meines von Flensburg aus angeordneten Verzichts auf alles was einen Motor hat die nächsten Wochen noch weniger unterwegs bin wie eh schon auf Grund von Corona, wollte ich gerne mit dem Neuaufbau bzw. mit der Planung des HP400 anfangen. Da ich also zwangsweise zu Hause festhänge hab ich zu viel Zeit um mir zu viele Gedanken zu machen. Ich kann mich ja nicht den ganzen Tag mit Frau und Kind beschäftigen, wo kämen wir denn da hin?
Einer der vielen Vorbesitzer hat dieses Meisterstück ostdeutscher Automobilkunst in weiser Voraussicht, dass ich irgendwann einmal auf den Plan trete ja schon soweit zum Mopedanhänger umgebaut. In seiner trotz aller Voraussicht gleichwohl vorhandenen Kurzsichtigkeit aber nie als solchen umtragen lassen.
Daher werde ich wohl bei Gelegenheit mal das Gespräch mit einem mir wohlgesonnenen Blaukittel des technischen Überwachsungsvereins suchen müssen.
In diesem Zuge würde ich gerne ein paar Dinge am HP400 ändern. Natürlich alles in Ansprache mit besagtem Blaukittel und entsprechender Abnahme. Von den in Frage kommenden sehe ich die nächsten Wochen aber erstmal keinen. Aber evtl. weiß es ja hier im Forum jemand und kann mich seelich darauf vorbereiten, was da so auf mich zukommen wird.
Da ich wie bereits eingangs erwähnt über zu viel Freizeit - zumindest am Wochenende - verfüge habe ich mir bereits einige Stichpunkte notiert, an denen ich euch teil haben lasse. Ob ihr wollt oder nicht. 😄
-Umtragen zum Plattformanhänger
Was wollen die Herren der technischen Überwachung in der Regel haben bzw. sehen wenn ein Anhänger zur Plattform oder zum Motorradschlepper umgetragen werden soll?
-Plattfomverlängerung
Verlängern der Plattform nach hinten um ca. 20-40cm. Gesamtlänge soll 2,50m nicht überschreiten.
Entweder fixe Verlängerung oder flexibel nach Bedarf durch Eine Konstruktion die in den Aufnahmen für die Standstützen fürs hochkant stellen sitzt und bei Bedarf herausgezogen werden kann.
Was ist zweckes TÜV zu beachten?
-Kugelkupplung
Ich werde die vorhandene Kupplung wohl gegen eine neue KK92F (Vierkantdeichsel) tauschen müssen, da die originale es hinter sich hat. Der Sicherungsknopf am Griffhebel löst sich bei jeder kleinen Erschütterung. Und irgendwie traue ich der Sache nicht zur Gänze. Nennt mich sentimental, aber aus nostalgischen Gründen möchte ich die originale Optik mit der offenen Kugelkupplung beibehalten.
-Ausgleichsadapter
Altbekanntes Problem, der Hänger steht schief wenn er am Caddy hängt und bei einer Verlängerung der Plattform würde der hinten evtl. aufsetzen. Wie sieht es mit diesen Höhenausgleichsadaptern aus? Machen der TÜV und die 150PS Gang da trotz KTA-Nummer Probleme, wenn ich die montiere? So fahren und auf die KTA berufen oder besser eintragen lassen, falls der Prüfer mitspielt? Wie ist eure Erfahrung?
Kenne das Spiel nur zu gut wegen dem originalen DDR Kindersitz mit KTA 667 an meiner Schwalbe. Da springt der silber-blaue Trachtenverein auch gerne mal im Dreieck und da kommen dann Aussagen wie "KTAs aus der DDR sind in der BRD nicht mehr gültig, dass muss per Einzelabnahme eingetragen werden" bis ich denen freundlich aber bestimmt den entsprechenden Paragraphen aus dem Einigungsvertrag um die Ohren haue. Das gleiche Spiel gibt es auch ab und an wenn die sehen das die Schwalbe mit ihren 50ccm und 3,7PS sage und schreibe brachiale 60km/h fährt. Flott mal ein freundliches "Gucken sie doch mal bitte mal nach Einigungsvertrag Kapitel XI SGB. B Abschnitt III Ziffer 2 Maßgabe 2" rausgehauen und 5 Minuten später ist auch dieses Thema erledigt. Die Jungs und Mädels der Rennleitung können ja auch nicht alles wissen. Gerade hier im Westen der Republik ist so eine Simson immer noch eine Attraktion. Aber ich schweife ab.
-Zurrgurte/ Gurtösen
Thema Gurte ist erstmal zurückgestellt, da ich da erstmal ein paar Dinge ausprobieren muß sobald der Hänger fertig ist. Heute mal probeweise die Schiene auf den Hänger gelegt und die Schwalbe drauf. Funktioniert so wie ich mir das vorgestellt habe nicht. Gurte würden dann nur nach hinten weg sichern.
Ich muss entweder weiter nach hinten mit dem Vogel oder vorne noch Ösen anbringen. Dass ginge dann aber nur direkt an der Deichsel. Also nicht wirklich eine Option. Ergo bleibt nur die Plattform nach hinten ein Stück weit verlängern oder die Schiene hinten samt Moped überstehen zu lassen und die rote Fahne zu schwenken.
Nebenbei gelernt das man man von anderen Passanten angesehen wird wie ein Verrückter, wenn man mit der knapp 2 Meter langen Motorradschiene unter dem Arm sein Moped schiebend die 623.81 Meter bis zum "um die Ecke" geparkten Anhänger zurück legt.
Nur zu übertreffen durch die entgeisterten Blicke der dort ansässigen Anwohner wenn man versucht sein 80kg schweres Gefühl von Freiheit und Unabhängigkeit alleine auf einen Anhänger zu heben, der aktuell nur vorne über ein Stützrad verfügt, hinten aber noch keine Stützen dran hat, da diese noch im Keller Staub ansetzen. Ohne diesen besagten Anhänger dann an ein Auto zu hängen macht das ganze zu einer sehr sportlichen und schweisstreibenden Aufgabe. Ich muss morgen unbedingt nochmal da hin und fragen ob das zufällig jemand auf Super 8 oder VHS aufgenommen hat.
-Hollandöse
Das Thema Hollandöse hatten wir im Thread Abreißseil ja schon.
An den Caddy kommt nun diese Platte zwischen Steckdose und Aufnahme. Danke nochmal an den User Jau für den Tip. Habe gestern nochmal drunter geguckt, aber da ist nichts wo ich das Seil sonst befestigen könnte.
Das Sicherungsseil am Hänger fertige ich mir selbst an, da die im Handel erhältlichen nicht zur Verschraubung der Kugelkupplung passen. Die KK hat 55mm Abstand zwischen den Befestigungsschrauben und die Befestigungsleisten der Sicherungsseile fangen bei 90mm an. Ist also basteln angesagt. Und das nur, weil heutzutage niemand mehr an die Kleinode ostdeutscher Automobilkunst denkt.
Ende Teil 1