V-Deichsel neu lackieren/ streichen

  • Hallo,


    ich habe einen "neuen" Wohnwagen gekauft, einen Knaus Südwind von 1978. Bei meinem alten Wohnwagen war die Deichsel netterweise verzinkt, bei diesem leider nicht. Und es ist Handlungsbedarf. Der Rost fängt an, es ist aber überall oberflächlich. Da habe ich beim Kauf sehr drauf geachtet.

    Nun die große Frage: Wie würdet ihr das vom Lackaufbau machen, welche Farbtypen etc. pp.. Vorarbeiten wären auf jeden Fall den Gaskasten und die Auflaufeinrichtung abzunehmen so dass man auch überall rankommt.


    Es geht nicht um einen Gebrauchsanhänger bei dem das 1 Jahr halten soll, das soll richtig gut werden. Der Rest des Wohnwagens ist nämlich richtig gut.


    Eine Bedingung ist, dass der graue Farbton annähernd wieder getroffen werden soll. Im Zweifelsfall lieber etwas dunkler als heller.


    Die Graubremse funzt ganz gut, gibt es irgendwas, was zu beachten ist? Auflaubremse ist eine GSA 1.5/1 Ausf. B1. Radbremse ist eine Knott Backmat, ich meine Typ 20-963 (200x30), vielleicht aber auch ne 40er oder 50er Breite der Bremsbeläge. Muss ich nochmal genau nachschauen. Achse ist eine Knott GB9 und noch ein paar Zahlen, die ich noch nicht genau identifizieren konnte. 900 kg.


    Vielen Dank schon mal für Tipps!


    Gruß

    René

  • Nun die große Frage: Wie würdet ihr das vom Lackaufbau machen, welche Farbtypen etc. pp.. Vorarbeiten wären auf jeden Fall den Gaskasten und die Auflaufeinrichtung abzunehmen so dass man auch überall rankommt.


    Es geht nicht um einen Gebrauchsanhänger bei dem das 1 Jahr halten soll, das soll richtig gut werden. Der Rest des Wohnwagens ist nämlich richtig gut.


    Eine Bedingung ist, dass der graue Farbton annähernd wieder getroffen werden soll. Im Zweifelsfall lieber etwas dunkler als heller.

    Moin. Das ist schon ähnlich wie 'ne Ölfrage bei Autos... aber da gibt es kein wirklich richtig oder falsch. Da ich mittlerweile auch schon seit über 10 Jahren mit Rost und dessen Bekämpfung zu tun habe, wäre mein Vorgehen:

    Alter Lack möglichst runter schleifen, z.B. mit "Negerkeksen"... besser wäre Sandstrahlen, aber dann müssten andere Teile noch geschützt werden.

    Dann auf die rostigen Stellen - NUR auf die, NICHT auf alten Lack! - Owatrol Öl auftragen mit Pinsel... einwirken und trocknen lassen.

    Dann 'ne Schicht Branth's Rostschutz Mennige...:
    https://i.ebayimg.com/00/s/NjQwWDQ4MA==/z/mowAAOSw8zNeh4Zx/$_57.JPG

    Dann die Endschicht... finde da Brantho Korrux 3in1 (seidenglänzend) super für. Nitrofest ginge aber auch (matt).

    Beide Lacke kann man auch sprühen... bei diesen Temperaturen und fetter Düse sollte das gar ohne Verdünnung gehen... sonst brauchts noch etwas Branths Verdünnung. Ansonsten pinseln... wird man aber Pinselstriche sehen.

    Und entweder kommst du gut in die Innenseiten der Holme rein, dann natürlich auch dort lackieren, wenn man nicht so gut hinkommt, würde ich da Fluid Film reinsprühen, ein Fett/Wachs für Unterboden- und Hohlraumversiegelungen.


    Meine 2 Cent.


    Gruß Jonas


    Hier kannst du mal wegen Farbtönen schauen:

    https://www.branth-chemie.de/Produkte.htm


    edit: Der sieht ja echt gut aus... gibts paar mehr Bilder... gerne auch von innen?! =)

  • Wenn es richtig gut werden soll, dann Zugholme ab und strahlen lassen. Bei neuer Farbgebung würde ich eine Epoxidharzfarbe empfehlen.

  • Moin

    Wenn sie abbaubar sind kannst Du sie auch strahlen lassen und anschließend Verzinken!

    Wenn es Lack werden soll, zum grundieren auf jeden fall Epoxigrundierung verwenden!!!

    Darauf kannst dann beliebigen Decklack verwenden!

    Gruß Mario

    Ich fahre Verbrenner, ich brauche KEINEN Stecker! 8o


    Schreibe ich ROT, bin ich Moderator, schreibe ich schwarz, bin ich normaler User.



    Humbaur HUK 152314

    Auwärter GL 75

  • Hallo,


    vielen Dank schonmal für die Tipps, das Prozedre von v8.lover werde ich beherzigen. Von innen werde ich die Holme wohl pinseln müssen, außen geht es vielleicht mit der Rolle.

    Abbaubar sind die Deichseln, das muss ich mir mal genauer anschauen. Das Fahrwerk bei Knaus ist ein eher spezieller kompletter Rahmen, an dem auch die Stützen festgemacht sind, die Achse noch Verstrebungen nach hinten aufweist. Bei den meisten Wohnwagen sind das ja zwei Träger nach hinten, dazwischen die Achse und die Stützen werden unter die Bodenplatte gespaxt. Vielleicht halten die alten Knaus auch deshalb so lange... Werde später noch mal Fotos nachreichen. Blöd ist natürlich, dass ein etwaiger Austausch der Achse so relativ schwierig ist.


    Was auch noch geändert werden muss ist das spillerige Stützrad. Die sind alle immer so kurz...


  • ich würde es auch so machen,groben rost runter,restrost lassen,owatrol drauf+anschließen im farbton deiner wahl lacken

    das strahlen+verzinken finde ich unnötig

    hat ja bis jetzt auch 30jahre ohne gehalten

    überall wo man nicht hinkommt,fluid film

    und gut geröllt sieht sauber aus,hab mal nen ganzen transit gerollt mit kunstharzfarbe,ohne das man sich schämen mußte

  • Bei den meisten Wohnwagen sind das ja zwei Träger nach hinten, dazwischen die Achse ..... Blöd ist natürlich, dass ein etwaiger Austausch der Achse so relativ schwierig ist.

    Das ist bei den Wohnwagen leider meist so:

    aber deiner ist von 1978 ... und da könnte der Rahmen noch aus "einfachen" C-Profilen bestehen,

    bei denen die Achsen "ganz normal" von unten gegen die Profile geschraubt werden :

    wie bei einen "normalen " Anhänger auch und da ist der Austausch recht easy ... man muss nur den Winkel der Schwingen beachten.

    Achsen mit normalem Winkel führen da schon mal zur Höherlegung des Wohnwagens.

    Ein Indiz für diese Rahmenbauart ist die fehlende Verzinkung bei den alten Modellen.


    Also : unter den Wohnwagen schauen .

    Manfred

  • Habe gerade noch mal geschaut, es ist definitiv keine Standardachse. Bilder reiche ich (noch in diesem Jahr ;) ) nach. Werde das (streichen und saubermachen) wohl erst in den nächsten Wochen erledigen, momentan ist ja eine Affenhitze draußen.

  • Hallo,


    den Lackaufbau würde ich ähnlich machen wie hier schon geschrieben. Alles möglichst gut reinigen. ich nehme dazu gerne ein Grobreinigungsvlies (Negerkeks) für die Flex. Diese Scheiben entfernen alte Farbe und Rost, tragen aber kein Metall ab. Danach gründlich reinigen und entfetten mit z.B. Kaltreiniger oder Backofenspray und vor der ersten Lackschicht nochmals mit Bremsenreiniger oder Silikonentferner entfetten.

    Danach würde ich 2 Schichten Rostegal >Klick< rotbraun auftragen. Zwischen den Schichten ein paar Tage abtrocknen lassen, Die Farbe trocknet langsam, zieht aber in eventuell vorhandenen Restrost ein. Danach dann der Decklack in deiner gewünschten Farbe. Du kannst zB Mipalin Fahrzeuglack verwenden mit der Farbe habe ich gute Erfahrungen gemacht. Asinol, Tractol oder Erbedol sollen auch ganz gut sein. Vorteil von diesen Kunstharz-Fahrzeuglacken ist, dass sie lange halten und nicht spröde werden, also für Kratzer wenig Empfindlich sind. Mit diesem Lackaufbau habe ich vor knapp 20 Jahren eine Baumaschine lackiert, seither ist die Maschine rostfrei.


    Grüße



    Grüße

  • @v8lover: Ja, Bilder habe ich auch von innen. Siehe Anhang.


    Habe jetzt Brantho 3in1 bestellt, Fluidfilm und Owatrol Öl. Deichsel ist abbaubar, ich werde das vermutlich auch machen. Muss mir die Verschraubungen nochmal genau anschauen.

  • Wenn's schon abschraubbar ist, hätt ich es zum Verzinken weggegeben :/

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    Auwärter GL 75

  • Flitz zum Verzinker Deiner Wahl und Du hast "erstmal" Ruhe ;)...

  • Werde jetzt erstmal streichen damit das wieder einigermaßen aussieht und nicht weitergammelt.


    Ich habe auch Bilder gemacht von der Achse.


    Sie ist unter den Rahmen (S-Profil) geschraubt. Vorne knickt der Montagerahmen etwas ab für die Deichsel. Hinten ist ein L-Profil als Abstützung, welches schräg nach hinten/oben zum S-Profil des Rahmens verläuft, an den Montagerahmen der Achse angeschweißt.

    Vielleicht hat da jemand ne Idee, ob man diese Konstruktion ggf. ersetzen kann. (Dann ggf. auch mit neuer Deichsel).

  • Hallo,


    habe die Deichseln demontiert, das ging sehr einfach und schnell. Im Gegensatz dazu habe ich 6 Stunden mit einem Satz hochwertiger Stechbeitel ;) Unterbodenschutz und alten Lack runtergekratzt. Das war das einzige Werkzeug, was das einigermaßen gut und zeitlich adäquat geschafft hat. Alles andere war eine Katastrophe! Und (außer an den verrosteten Stellen, dort war sie natürlich weg) auch nur bis zur roten Grundierung. Die hat man dann wirklich nur noch mit viel Gejuckel mit ner CSD-Scheibe und Flex runtergeschmiert bekommen. Also blieb sie drauf, kann ja so schlecht auch nicht sein.


    Danach Rostbehandlung.


    Heute habe ich die Deichseln dann lackiert. Ist ganz gut geworden finde ich. Verwendet habe ich die Produkte, welche mir oben empfohlen wurden. Das Brantho Korrux 3 in 1 lässt sich gut verarbeiten. Hab das überall in die Ecken bekommen. Deckt hervorragend, ist recht zäh und mit der Rolle bekommt man eine einigermaßen einheitliche Oberfläche hin. Für alle späteren Leser: Auf gar keinen Fall wird das Glatt wie bei ner Lackierung!

    Ich dachte noch an den Spruch "Sandstrahlen und Verzinken lassen". Da muss man aber auch erstmal Betriebe finden, den Kram da hinschaffen und und und. Whatever: Das Teil wird steht selten im Regen und sieht schon gar nicht Salz.


    Danke für die Tipps!


    Gruß

    René