Anhänger von gebremst auf ungebremst umbauen?

  • Hallo Anhänger-Spezialisten,


    ich habe mir zusammen mit einem Nachbarn im Jahr 2000 einen gebremsten Westfalia Comfort Anhänger mit Gestell und Plane und 100er Zulassung gekauft. So hat er 1200 kg, Maße 253 x 126 x 147 cm. V-förmige Deichsel aus U-Profilen


    Wir nutzen den Anhänger nicht ständig, sondern eben nur ab und an. Die meiste Zeit steht er rum. Und wirklich schwere Dinge transportieren wir auch nicht.


    Nun war er wieder TÜV-fällig und wieder mal gibts Stress mit der Bremse. Die Bremsanlage ist bei jeder HU ein Problemfall. Jedes mal ist irgendwas anderes kaputt. Vor 2 Jahren haben wir erst rund 250 € rein gesteckt und jetzt ist wieder was kaputt, was auch in dieser Preisklasse ist.


    Nun haben wir uns überlegt, dass wir die Bremse ansich gar nicht benötigen. Uns würde der Anhänger auch als ungebremste Ausführung völlig ausreichen.


    Der TÜV-Prüfer meinte aber, dass der Ausbau der Bremsanlage sehr kompliziert und mindestens genau so teuer wäre wie die Reparatur, wenn nicht sogar teurer.


    Im WWW findet man hier und da aber rudimentäre Hinweise, dass das kein Problem sein soll.


    Gibts hier im Forum jemanden, der sich damit auskennt bzw. so was schon mal gemacht hat. Weiß jemand, was man konkret machen muss und kennt jemand einen brauchbaren TÜV im Raum Soest, der eine entsprechende Abnahme macht?


    Danke Euch und schönen Gruß


    Pasche

  • Hallo


    Zitat

    Der TÜV-Prüfer meinte aber, dass der Ausbau der [definition='1','3'][/definition] sehr kompliziert und mindestens genau so teuer wäre wie die Reparatur,


    der TÜVtler hat doch keine Ahnung, was soll da kompliziert sein? Trommel runter, Backen raus, Trommel drauf, dauert keine 10 Minuten


    genau genommen kannst se auch drinn lassen, ganz locker stellen, fertig



    dann Bremsseile aushängen, und Auflaufeinrichtung still legen, Schmiernippel raus, mit 10-12 mm komplett durchbohren und ne Schraube durch, fertig


    hat Alex und andere hier schon öfters gemacht


    ob und wo es bei dir nen fähigen TÜV gibt, keine Ahnung, wart mal bis sich andere melden aus deiner Gegend


    Gruß Mani

  • Für eine

    ... 100er Zulassung

    als ungebremster Anhänger muss das Zugfahrzeug ein sehr hohes, eingetragenes Leergewicht besitzen. Leergewicht Zugfahrzeug x 0,3 = zulässiges GG des Anhängers.
    Beispiel: Zufgahrzeug mit 2.000kg eingetragenem Leergewicht => der Anhänger darf maximal ein zulässiges Gesamtgewicht von 600kg haben.
    Alternative ist auf Tempo 100 zu verzichten.


    Nun war er wieder TÜV-fällig und wieder mal gibts Stress mit der Bremse. Die Bremsanlage ist bei jeder HU ein Problemfall. Jedes mal ist irgendwas anderes kaputt. Vor 2 Jahren haben wir erst rund 250 € rein gesteckt und jetzt ist wieder was kaputt, was auch in dieser Preisklasse ist.

    500€ für zwei Bremsenreparaturen, da müsste ja dann alles wieder wie neu sein und sollte die nächsten 10 Jahre auf Anhieb funktionieren.


    Zitat

    Weiß jemand, was man konkret machen muss

    Bremse auf und das Gekröse raus, Bremshebel und Bremsseil abmontieren, Auflaufeinrichtung festsetzen (Loch durchbohren und mit Schraube fixieren), TÜV-Abnahme, neue Papiere.
    Wichtig: vorher mit dem TÜV besprechen, Bohrung wo, welcher Durchmesserm, welche Schraubengüte ...
    EDIT: Mani war schneller


    Gruss georg123

  • Technisch aufwändig ist es nicht, aber wenn die Bremse ein Fachbetrieb ausräumt und bis die Papiere gemacht sind kann ich mir schon vorstellen das da 200€ drin verschwinden.
    Statt Geld in die Stilllegung der Bremse zu stecken würde ich eher den Anhänger verkaufen und nen ungebremsten anschaffen, dann kommen vielleicht ein paar € bei raus.



    Alternativ: Was war bzw. ist an der Bremse kaputt?



    mfg JAU

    No Shift - No Service



  • Erst mal vielen Dank für Eure Tipps und Hinweise. Ich muss wohl zusehen, dass ich hier einen TÜV finde, der die Stilllegung der Bremse mit der Variante "Schraube durch" mit macht.


    Wir hatten auch darüber nachgedacht, den Hänger zu verkaufen und einen ungebremsten zu kaufen. Ohne TÜV und mit defekter Bremse ist er aber unverkäuflich. Die Reparatur der Bremse kostet sowieso 250 - 300 €. (lt. meinem Nachbarn bzw. dem TÜV-Menschen irgend eine Hülse, die undicht ist, die es aber nicht einzeln gibt und somit als komplette Einheit ausgetauscht werden muss plus diverse Kleinigkeiten). Und wenn wir sowieso erst Geld reinstecken müßten, um ihn zu nem realistischen Kurs verkaufen zu können, dann können wir auch die Bremse still legen und fahren ihn weiter. Das Geld, was ein ungebremster Hänger günstiger ist, würde ja eh durch die Reparatur aufgefressen.


    Ich melde mich, wenn ich weiß, wie es weiter geht.


    Schönen Gruß aus dem Sauerland


    Pasche

  • Hallo Pasche,


    ich habe das schon gemacht und vom TÜV abnehmen lassen: Es handelte sich um einen JEEP-Anhänger der US-Army mit hydraulischer Auflaufbremse.
    Hatte eine Erstabnahme machen lassen, und konnte leider keinerlei Unterlagen über die Bremsanlage beibringen, vor allem keine Brems-Zuordnungsberechnung, die der Sachverständige benötigt hätte.
    Vom Sachverst. kam dann der Vorschlag, den Auflaufdämpfer durch ein gleichartiges Metallstück zu ersetzen, hab ich dann so gemacht. Die Feststellbremse durfte bleiben. (Gesamtgewicht dann 750kg).
    Es war damals schade, denn die Bremse hatte eigentlich hervorragend funktioniert, es fehlte nur an einem "Stück Papier".


    Gruss Musher

  • Hallo Pasche,


    kannst du das defekte Teil mal näher beschreiben? Ist es die Auflaufeinrichtung oder was anderes? Wie wäre es mit einem Bild?


    Gruß


    Peter


  • Defekt ist wohl die Hülse der Auflaufeinrichtung. Die gibts schon einzeln, so wie ich gesehen habe. Trotzdem wäre es mir am liebsten, die Bremse ganz still zu legen, da wir in den letzten Jahren immer Probleme mit der Bremse haben. 20140708_181101.jpg
    An der Auflaufbremse gibts aber keinen Schmiernippel, den man durchbohren könnte.
    Hat das bei dieser Auflaufbremse schon mal jemand gemacht?


    Danke Euch und schönen Gruß


    Pasche

  • Was steht den fürn Hersteller auf der Auflaufeinrichtung? Westfalia?
    Gesehen hab ich sowas noch nicht, aber das muss nix heißen.


    Alternativ wurde ja schon die Möglichkeit genannt den Auflaufdämpfer herauszunehmen und durch ein Stück Stahl zu ersetzen. Vielleicht mal die Kupplung abschrauben und ins Zugrohr schauen wo der Dämpfer befestigt ist.



    mfg JAU

    No Shift - No Service

  • Hallo


    also die Schmiernippel sollten eigentlich anstatt der Schrauben sein


    und der Faltenbalg passt auch nicht, da kommt ja jede Menge Spritzwasser und Dreck rein,


    west.jpg


    kein Wunder wenn dann die Buchsen kaputt gehen und Spiel haben


    ich würde mir an Eurer Stelle erstmal ne fähige Werkstatt suchen, oder es selbst lernen den Anhänger zu reparieren und pflegen


    so wie es mir hier aussieht, wäre ein ungebremster wirklich besser für Euch



    keine Angst, das ist nicht böse gemeint, nur ehrlich



    Gruß Mani

  • Hallo Mani,


    bei dem Westfalia WAE 1202 sind an der Stelle keine Schmiernippel vorgesehen, sondern eben diese Schrauben. Das ist auch auf allen im WWW zu findenden Teilezeichnungen so sehen.
    Siehe z.B.
    http://www.google.de/imgres?im…0&ndsp=18&ved=0CCIQrQMwAA


    Dass der Faltenbalg einen zu großen Durchmesser hat und Schmutz eindringen kann, der dann die Führung beschädigt, klingt einleuchtend.


    Ich habe mich mit dem Anhänger nie näher beschäftigt. Ist eben ein Sempf-Anhänger. Wir haben ihn ursprünglich mit 3 Nachbarn angeschafft, da ist aber dann auch keiner wirklich für Pflege und Wartung zuständig und er wird immer weniger genutzt. Das Fachgeschäft, bei dem wir ihn mal gekauft haben, gibts leider schon lang nicht mehr. Hier in der Gegend gibts aber leider auch keine wirklich kompetente Alternative, was Anhänger angeht. Deshalb kümmere ich mich jetzt mal selbst um den Westfalia, muss mich aber wirklich erst mal in das Thema einarbeiten - wofür ich allerdings kaum Zeit habe.


    Vielleicht sollten wir ihn wirklich fertig machen, mit frischem TÜV verkaufen und uns einen ungebremsten holen. Diesen hier auf "ungebremst" umzurüsten, ist ja anscheinend auch nicht ohne größeren Aufwand möglich.


    Schönen Gruß und vielen Dank


    Pasche

  • Vielleicht sollten wir ihn wirklich (TÜV) fertig machen,

    gute Idee. Soviel Hightech ist auch ein gebremster Anhänger nicht, das kriegst Du
    mit etwas handwerklichem Geschick hin.


    Diesen hier auf "ungebremst" umzurüsten, ist ja anscheinend auch nicht ohne größeren Aufwand möglich.

    So groß ist der Aufwand fürs Umrüsten auf ungebremst nun auch nicht.
    Aber das Herrichten der Auflaufeinrichtung ist auch nicht mehr Arbeit und Du hast dafür den Mehrwert eines gebremsten Anhängers.


    Und wenn Du das gute Teil etwas unter Deine Fittiche nimmst, dann wird das auch alle 2 Jahre mit dem TÜV klappen.


    Gruss georg123

  • Westfalia WAE 1202


    Hm, das wären 40€ für die Buchse und 12€ fürn Faltenbalg.
    Was ist sonst noch kaputt?


    Spezielles Werkzeug (außer mindestens einer rechten Hand) braucht man da keins, nur halt Zeit.



    mfg JAU

    No Shift - No Service

  • Hallo Zusammen,


    einen Thread weiter unten https://anhaengerforum.de/forum/thread/6240 heißt es, dass es kaum noch Autos gibt, die mehr als 750kg ungebremst ziehen dürfen.
    Ich wolltes es kaum glauben, aber meine Autos, die durchaus als Zugfahrzeuge taugen haben auch nur die 750kg ungebremst eingetragen.


    Wie dem auch sei ... in dem Fall würde eine Stilllegung der Bremse den Anhänger ja unbenutzbar machen, also ist davon abzuraten!

  • Hallo


    Zitat

    Wie dem auch sei ... in dem Fall würde eine Stilllegung der Bremse den Anhänger ja unbenutzbar machen, also ist davon abzuraten!


    irgendwas hast Du nicht verstanden, oder nen Denkfehler


    lies einfach nochmal alles durch


    Gruß Mani

  • naja oder ich hab mich ausnahmsweise mal zu kurz gefasst.....
    Also wenn, wie Anfangs vorgeschlagen, die Auflaufbremse ausgebaut wird (in welcher Form auch immer), dann wäre der Anhänger ja 1200kg ungebremst. Das darf heute aber kein PKW mehr ziehen, weswegen der Anhänger ja praktisch unnutzbar wäre....
    Nun könnte man ihn noch auf 750kg ablasten, aber das halt ich nicht für sonderlich clever ...

  • Hallo Jeka,


    der TO schreibt oben:


    Nun haben wir uns überlegt, dass wir die Bremse ansich gar nicht benötigen. Uns würde der Anhänger auch als ungebremste Ausführung völlig ausreichen.


    Dass mit einer Stillegung/ dem Ausbau der Bremse ein zGG von max 750 kg einhergeht ist ihm scheinbar klar und er braucht auch nicht mehr.


    Nach dieser Aktion ist ein Gang zum Prüfsachverständigen sowieso nötig, dabei müsste dann neben der Farhzeugart auch das zGG geändert eingetragen werden.

    Grüße
    Andy

  • na wenn ihm das mit den 750kg klar ist, dann ist ja alles gut. :)
    Sinnvoll find ich es nicht, nen großen Hänger mit 100er-Zulassung zu "kastrieren" aber gut, jeder wie ers braucht. :)

  • Naja, verbieten vielleicht nicht, aber man könnte sie ja unattraktiv machen. Z.B. indem man die zulässige Höchstgeschwindigkeit mit ungebremsten Anhängern auf 60 km/h (oder gar 40, wie in Schweden) reduziert... ;)


    Kann mir gut vorstellen, das solche Entwürfe schon in irgendeiner Schublade in Brüssel liegen.

    Grüße
    Andy