In der DDR gab es ganz konkrete "Baupläne / Bauanleitungen", nach denen Anhänger unter Nutzung von "Altteilen" von PKW und einigen Ersatzteilen als Eigenbau gebaut werden konnten bzw. von Handwerksbetrieben (hier insbesondere Schmiedewerkstätten u.ä.) in Kleinst- oder Kleinserien bzw. auch auf Bestellung hergestellt wurden. Das waren richtig von - heute würden wir sagen Ingenieurbüros - Projektanten bis ins Kleinste ausgearbeitete Anleitungen einschließlich Schweißanweisung und die gab es für die Trabant-Hinterachskörper, für die Wartburg-Hinterachse vom 311-er Wartburg und auch die P70-Hinterachse - und vielleicht auch noch für andere Konstruktionen.
Die Trabant-Hinterachskörper gab es eigentlich nur im Austausch. Also alt gegen wie neu. Ein bekannter Trick, um die Sache zu umgehen, war die Gewinnung dieser Teile aus einem Totalschadensfahrzeug. Also Teile von einem Totalschaden "organisieren" (die Verfügbarkeit einiger DeutschMark verbesserte die Möglichkeiten der Beschaffung ungemein), damit in den KFZ-Handel oder eine gut bekannte Werkstatt und dort die Altteile abgeben und gegen Bezahlung regenerierte Teile (augearbeitete Altteile) erwerben (die Verfügbarkeit einiger DeutschMark verbesserte die Möglichkeiten der Beschaffung auch hier ungemein). Und daraus dann den Hänger bauen oder bauen lassen - und auch hier verbesserte die Verfügbarkeit einiger DeutschMark die Möglichkeiten der Anschaffung eines solchen Hängers ungemein.
Ob sich so ein Bauplan heute noch irgendwo auftreiben lässt (notfalls als Kopie), weiß ich natürlich nicht. Aber es wäre sicher der einfachste Weg, zu einer neuen Zulassung zu kommen.
Ja - so hat DDR funktioniert. Auf den Trabant musste man 12 Jahre warten. Auch auf die Großserienanhänger gab es über den volkseigenen KFZ-Handel mehrjährige Wartezeiten. 1988 erhielt meine Vater eine "außerordentliche Bezugsberechtigung" wegen guter Leistungen im sozialistischen Wettbewerb in seinem Betriebe und durfte ohne Wartezeit einen HP350 direkt vom Hersteller (einem Betriebsteil des Kombinates, bei dem mein Vater beschäftigt war - der Betriebsteil ist heute Stema) kaufen. Musste ihn aber selber dort abholen (ich habe damls das Zugfahrzeug gestellt - natürlich Trabant). Ja, ja - verrückte Welt damals.
LMKS