Vorstellung und Fragen zu meinem Westfalia

  • Hallo alle miteinander,


    ich bin ganz frisch hier (ist auch mein erster Anhänger) und noch nicht mit den forenspezifischen Umgangsformen vertraut. Wenn ich in ein Fettnäpfchen trete weist mich drauf hin und seht es mir nach.
    Ich bin Falco und seit etwa einem halben Jahr Besitzer eines Westfalia 118 001, 800kg zgG, ungeberemst mit Plane. Ich brauchte spontan einen Anhänger, der Preis war "okay" und er hatte 1,5 Jahre Tüv. Nach einmal drunter liegen und abklopfen wurde der Zustand für ausreichend befunden und der Hänger mitgenommen.
    Nun würde ich denselbigen gerne aufarbeiten. Die Frage, ob es sich lohnt, würde ich nur ungern stellen aus Angst vor der Antwort, ich tue es aber trotzdem. Es sieht auf den angehängten Bildern schlimmer aus als in Wirklichkeit, macht die Sache aber auch nicht wesentlich besser.


    Ich habe mich hier schon ein wenig eingelesen:
    - Ein Hauptproblem sollen wohl die Achsschwingen sein. Ich habe eben beide Seiten nochmal mit dem Hammer bearbeitet, der Ton ist gut, Löcher gibt es soweit keine, sie waren aber auch eingebaut. Was bei einem Ausbau zu Tage kommt weiß ich noch nicht. Auf einer Seite quietscht der Hänger aber während der Fahrt, ich nehme an dass sind die Lager der Schingen die zu tauschen wären. Die Federn auf beiden Seiten sind auch schon stark verrostet und werden wohl neu müssen.
    - Die Bodenplatte und die Bordwände sind aus aus einer Art Aluminiumprofilen, so fühlen und hören sich sich zumindest an. Sie sehen auch nicht zu 100% Original aus, da kann ich mich aber täuschen. Da sehe ich zumindest keine Probleme.
    - Die Querstreben und die Achse (ein Vierkantrohr) sehen gut aus, wenig Korrosion und der Ton ist auch hier gut.
    - Der Rahmen (so wie ich das sehe ein einfacher, gleichschenkliger Stahlwinkel?) außen rum ist überwiegend in Ordnung, außer im Bereich der Achse. Auf beiden Seiten bröselt dieser ein wenig und auf einer Seite ist die obere Federaufnahme leicht nach innen gedreht (vielleicht sieht man es auf dem Foto). Ich gehe davon aus, dass der Hänger mal überladen wurde und der Rahmen an der Stelle sowieso schon von Rost geschwächt ist.


    Meine Fragen:
    - Ich weiß nicht ob es Sinn macht und clever ist den Rahmen nur an der Stelle zu schweißen. Alternativ dachte ich daran den Stahlwinkel einfach ganz gegen einen neuen zu tauschen, geht das? Und wäre S235 dafür in Ordnung? Der jetzige Winkel hat etwa 3mm Stärke, spricht etwas dagegen den neuen 6mm stark zu machen (Standardmaß)?
    - Sollte der Rahmen getauscht werden können, kann ich die alte Federaufnahme am Rahmen (der obere, runde Topf auf den Bildern) abflexen und an den neuen Schweißen oder gibt es dafür ein Ersatzteil oder dergleichen?
    - Die Bordwände sind scheinbar von oben an den Rahmen genietet, wie das geht hab ich noch nicht ganz durchdrungen. Kann man diese später von unten an den neuen Rahmen schrauben?


    Zu mir selbst:
    Ich bin einigermaßen Schrauberfahren, alles was so an den Autos anfällt und ohne Bühne geht wird hier in der Auffahrt gemacht. Werkzeug ist in der Grundausstattung vorhanden. Schweißen könnte ich nur Inverter-Elektrode hier machen, wenn die Teile transportabel sind (Achsschwingen?) kann ich sie aber auch zu jemandem verbringen der das richtig kann.


    Ich entschuldige mich für den Roman, auch wenn ich einige Fragen, die ich hätte stellen sollen, bestimmt aus Mangel an Erfahrung noch nicht gestellt habe.

  • Hallo und herzlich willkommen.


    Finanziell lohnen tut sich sowas nicht. Aber als Hobby und den Fahreigenschaften des Westfalia ist es durchaus lohnenswert. Haben schon einige gemacht. Am besten mal schauen was andere so gemacht haben.


    Die erste Regel und auch Bezahlungsmittel für dieses Forum sind Fotos ohne Bilder glauben wir nix.


    Dies hast du bereits gut umgesetzt. :super:

    Gruß Wim


    Mein Anhänger
    Eduard P3 Maße: 2,60m*1,50m, 1500kg zgG, Bj 07.2016

  • Dann bin ich schonmal beruhigt :)


    Wenn Tipps und Tricks vorhanden sind, einfach raushauen, ich bin für alles dankbar. Ich werde gleich malö anfangen ihn zu demontieren, mal schauen wie weit ich komme.

  • Hallo und herzlich willkommen,
    ich bin im Moment noch etwas irritiert, wo sind die Stoßdämpfer??
    Wusste gar nicht, dass es dieses Model auch ohne gab?
    Gibt es da Spuren von Stoßdämpferhalter?


    Gruß
    Nossa

  • Hallo,


    ich hab nochmal nachgeschaut. Keine Spuren von Stoßdämpern und deren Halterung. Der Rost ist auch gleichmäßig, so dass ein kürzlicher Ausbau nicht in Frage kommt. Vielleicht gab es die auch ohne? Ich hab keine Ahnung :/

  • Hallo,


    der originale Rahmen ist noch schwächer dimensioniert. Ich würde nicht nachschweißen sondern komplett austauschen.


    Den Teller kann man einzeln kaufen -> https://anhaenger24.de/407123.html


    Stoßdämpfer kann man mit Haltern nachrüsten -> https://anhaenger24.de/spezialteile/westfalia-teile/


    Ansonsten mal den ganzen Rost wegmachen und neue Bilder zeigen....


    Gruß

    Peter

  • Keine Spuren von Stoßdämpern und deren Halterung. ... Vielleicht gab es die auch ohne?


    Ohne Radstoßdämpfer eigentlich nur in Verbindung für die Cellasto-Federn.
    Stahlfedern brauchen eigentlich immer Stoßdämpfer, weil die keine Eigendämpfung haben so wie die Cellastofedern.


    Da kann schon mal jemand die Cellastofedern gegen Spiralfedern getauscht haben, ohne aber die Radstoßdämpfer nachzurüsten.


    Manfred

    Manfred

  • Hallo Manfred,


    das kann durchaus sein. Federn ohne Stoßdämpfer sind nicht so pralle, das leuchtet ein. Aus Kostengründen würde ich dann auch wieder Cellastofedern montieren. Ansonsten bräuchte ich ja neben neuen Federn auch die Stoßdämpfer und Halterungen, das wäre mir zu teuer.

  • Kleines Update:


    Ich revidiere meine Aussage, dass der Boden noch in Ordnung ist. Ca 10% der Siebdruckplatte sind weich und am hinteren Ende durchgegammelt. Da über dem Boden ein kompletter Koffer aus 4mm Alu angenietet war, hatte ich erst die Überlegung das zu lassen, bin aber nicht glücklich damit. Nun soll er auch neu. Aufgrund der Maße von etwa 2,50 x 1,35 komme ich mit einer Standard-Siebdruckplatte nicht hin und müsste eine 1,50m breite nehmen. Die ist mir zum einen zu teuer in 21mm, zum anderen könnte ich sie nicht transportieren. Nächste Überlegung sind Hobeldielen in Kiefer mit Nut und Feder. Die werden vor dem Einbau mit Dickschicht-Lasur gestrichen und sollen dann ihre paar Jahre halten, wenn auch nicht so lang wie eine neue Siebdruck. Die Kante der unteren Auflagefläche vom Rahmen würde ich mit Sikaflex abspritzen, damit da während der Fahrt kein Wasser reinspritzt. Was haltet ihr davon?

  • Es taucht ein mittelschweres Problem auf.

    Die Schraube auf dem Bild will nicht weichen. Sie muss auf die linken Seite durchgesteckt werden. Soweit ich es auf Teilezeichnungen gesehen habe, ist zwischen Schraube und Schräglenker eine Kunststoffhülse als Lager.


    Entweder ist die da festgegammelt oder jemand hat das gegen Metall getauscht. Die andere Seite ging problemlos raus, diese hier ist fest. Sie dreht sich mit, wenn man den Schräglenker hoch und runterdrückt, wenn man diesen festhält und versucht die Schraube zu drehen, keine Chance. Bisher hab ich es mit Gewalt (großer Hebel, Fäustel) und mit Rostlöser über zwei Tage probiert, nix. Ich hab leider momentan keine Möglichkeit Wärme reinzubringen.


    Habt ihr noch einen Tipp?

  • Hallo Falco,


    in der Kunststoffbuchse ist noch eine unverzinkte Stahlhülse.


    Und nach viiielen Jahren fängt die an zu rosten, und irgendwann rostet Schraube und Hülse zusammen.
    Ich würde echt versuchen mit der Flamme den Rost zu zu sprengen.
    Oder eben weiter mit dem Fäustel zu arbeiten.
    Irgendwann geht die raus.


    Ich hab bei mir damals Messinghülsen drehen lassen, da kann dann nix mehr rosten.
    Und mach mal mit Verlängerung, dann müsste das Ding wohl nachgeben.

  • Ich hab bei mir damals Messinghülsen drehen lassen, da kann dann nix mehr rosten.


    Sowas hab ich schonmal gehört. Da gings ums Schwenklager im Trabi und den Tipp statt der Kunstoffbuchse doch welche aus Messing zu bauen. "Wurde bei den Export auch gemacht".
    Ja, wurde. Aber wie ich später erfahren hab war auch der Bolzen verchromt.


    Kurz: Statt ausgeschlagenenem Plastik sind mir die Schwenklager irgendwann festgegangen.
    Auch wenn die Buchse selbst nicht mehr rostet, die Schraube ist immernoch aus Stahl.


    mfg JAU

    No Shift - No Service

  • Vielen Dank für Eure Antworten. Eben bin ich nochmal dabei gewesen, getreu dem Motto: Nächsten Tag klappt alles besser. Aber nix wars. Ich hab den Lenker auf der anderen Seite auch gemacht, da sitzen beide Schrauben bombenfest. Ich hab noch versucht den Lenker zur Bewegung zu animieren, indem ich einen Wagenheber zwischen Rahmen und Lenker gesetzt hab, aber selbst mit dem war absolut nichts zu machen. Morgen komm ich hoffentlich zu Wärme und ebenso hoffe ich, dass in der Flasche noch Gas ist, ewig nicht mehr rausgekramt...


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    Alternativ überlege ich schon andere Möglichkeiten, da ich die Befürchtung habe, dass das nicht klappen wird. Aufbohren wäre ideal, da reicht der Platz zwischen den beiden Haltern leider nicht aus. Aufflexen habe ich Bedenken, dass ich zu viel Material wegnehme. Selbst mit ner mm-Scheibe. Rechts auf der Mutternseite sitzt noch ein Gummistück zwischen Halter und Buchse, da wäre Platz. Links ist knirsch Stahl an Stahl (mit nem 10tel Platz). Da einfach auseinanderflerxen und hinterher ne Unterlegscheibe drauf als Ersatz?


    Ansonsten sieht er verhältnißmäßig traurig aus.


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  • fetten Schlagschrauber haste wohl keinen?! Mehr als Abscheren kann der Kopf ja nicht..
    Wobei... da kommste auch wg. Platz net hin ne?!
    Ggf. auf die andere Seite 'ne Mutter aufschweissen und da nochmal probieren...
    Sobald sie dreht (glaube zwar auch nicht dran... um ehrlich zu sein), sollte sie auch rauszuschlagen sein...

  • Ja das hab ich auch gedacht. Wenn Sie sich doch nur ein Stückchen drehen würde, aber nichts zu machen, auch bei 70cm Verlängerung nicht. Vorher ist der Rahmen dreimal gefaltet.


    Schlagschrauber hab ich leider keinen Zuhause, hab mich schon geärgert, aber dafür Kompressor und Schrauber anschaffen ist irgendwie nicht drin :D Mutter anschweißen fällt da auch raus, der lässt sich partout nicht drehen. Ein Akkuschrauber mit kurzem Kopf und ein kurzer Bohrer würden vielleicht grade zwischenpassen, meiner ist zu lang. Son scheiß

    :evil:

  • dann säg doch mit der dünnen Flexscheibe zuerst mal die "Gummiseite" durch. Dann nimmst den Wagenheber waagerecht, klemmst ihn quasi zwischen die Lenker und versuchst die knirsche Fuge etwas auseinander zu drücken; dann scheidest da durch, ohne relevantes Material einzubüßen.
    Wenn Du das geschafft hast, hast Du gewonnen, die Buchse kriegst Du falls Deine Gasflasche leer ist, sogar mit nem Heißluftfön raus, dauert zwar, geht aber.


    Viel Glück, drücke Dir die Daumen.


    Gruß
    Nossa