Mini Traktor / Einachser Grundgerät als Rangierhilfe

  • Hallo in die Runde,


    heute kam mir ein kleines Gedankenspiel zu dem ich sehr gern mal wissen möchte ob das so umsetzbar wäre.


    Wäre es möglich für den Fall das man in die Parkzone (sei es eine Halle oder Stellplatz) mit dem Anhänger + Zugfahrzeug nur schwer hinein kommt, einfach eine Art Mini-Traktor zum rangieren nutzt?


    Ihr kennt ja sicherlich solche kleinen Maschinen:
    einachser.jpg
    Im Netz findet man sowas meist unter: Einacher; Grundgerät; Mini Traktor


    Nun frage ich mich ob deren Kraft ausreicht, um auch Anhänger >1000kg herumrangieren zu können?
    Eine einfache Konstruktion zum ankoppeln ließe sich ja problemlos bauen. Die anfallende Stützlast könnte man zur Balastierung des Einachsers weitestgehend nutzen.


    Was meint Ihr? Umsetzbar?

  • Wenn man ein passendes Markengerät kauft (wir hatten eine Honda), dann hat man genug Kraft. Grip ist eher das Problem. Mit dem Gerät mit 4,5 PS konnte man pflügen, einen kleinen Anhänger ziehen und vieles mehr. Einen Anhänger >1000kg rangieren sollte null Problem sein. Ich würde vorne einen Kugelköpfe montieren und hinten ein Stützrad.

  • Das Problem ist doch das Verbinden, man kann einen Einachsschlepper nicht mittels Kugelkupplung mit einem Einachsanhänger verbinden.
    Der hängt ja durch. Bei dem abgebildeten Gespann lässt die Befestigung zum Lenken nur das seitlich einknicken zu.

  • Nun frage ich mich ob deren Kraft ausreicht, um auch Anhänger >1000kg herumrangieren zu können?


    Das denke ich schon, habe mit unserem Rasentrecker einen Pferdeanhänger vor und zurückgeschoben / gedrückt.

  • Das Problem ist doch das Verbinden, man kann einen Einachsschlepper nicht mittels Kugelkupplung mit einem Einachsanhänger verbinden.
    Der hängt ja durch. Bei dem abgebildeten Gespann lässt die Befestigung zum Lenken nur das seitlich einknicken zu.


    Eine Konstruktion die das Einknicken verhindert (beispielsweise mittels Stütz- oder Zusatzrad) sollte kein Problem sein. Sowas lässt sich recht einfach bauen.


    Mir geht es tatsächlich allein darum ob zum einen der Grip (niedriges Eigengewicht des Einachsers) und die Leistung solch eines Gefährtes ausreichen würde.
    Ich habe gesehen das es sogar Modelle mit einer 3-Gang Schaltung gibt. Klingt auf jeden Fall interessant :D

  • Unser Honda F45 hatte 3-Gang, war echt stark und hatte Gewichte in den Rädern wegen Grip und so. Für einen Anhänger bis 2to reicht es leicht, auch auf Asphalt.


    Das mit dem Stützrad hatte ich ja oben bereits beschrieben.


    wenn du so ein Gerät kaufen willst, würd ich aber einen Rasentraktoe vorziehen.

  • Hi,


    ich hatte mal eine Profi-Variette von Hako. Auf der Straße hätte die zwar meinen Tandem-Kipper mit ca. 900 kg leer leicht bewegt, sicher nicht aber im Wald und auf der Wiese. Das gleiche Spiel mit einem Rasentraktor. In meinen Augen daher nicht wirklich sinnvoll.


    Gruß
    Gerhard

  • Über Sinn oder Unsinn sag ich mal nix, aber es gibt ja sogar spezielle "Einachser" zum Anhängerrangieren bis hin zu 15 TONNEN!!! KLICK

    MfG,
    Jay


    Die globale Erwärmung ist endlich bei uns angekommen! *freu*


    Schreibe ich ROT, bin ich Moderator, schreibe ich schwarz, bin ich normaler User.


    2022er Anssems AMT2000Eco - 2005er Humbaur Alu - 2006er WM Meyer Pferdetransporter und ehemals Westfalia Typ 118001

  • Eine Konstruktion die das Einknicken verhindert (beispielsweise mittels Stütz- oder Zusatzrad) sollte kein Problem sein.

    Doch, das ist ein Problem.
    Es vermindert die Last auf der Antriebsachse, nimmt also "grip".
    Mach es so

    Ich würde vorne einen Kugelköpfe montieren ...

    dann drückt die Stützlast auf die Antriebsachse. Wenn es gut austariert ist, benötigste gar kein Stützrad mehr. Außerdem siehste auch wo du hin rangierst.


    Extra fürs Rangieren würde ich mir aber keinen Einachser anschaffen. Auf glatten, ebenen Flächen kann man einen Anhänger auch von Hand rangieren. Und bei schlechtem Untergrund oder bergauf ist eh schnell duster ...


    Gruss georg123

  • Also bevor ich mir so einen Einachser hole, besorge ich mir einen kleinen Rasentraktor. Oftmals gibt es die mit defektem Mähwerk recht günstig.


    Ich hab mir dieses Jahr an meinen auch einen Kugelkopf geschraubt, ist echt angenehm, insbesondere mit dem Zweiachser auf der Wiese. Zudem ist das Parken bequemer, mein Anhänger-Carport ist nämlich rd. 6m lang, fällt aber von ca. 1,4m Höhe vorne auf ca. 1,1m Höhe hinten ab. Ging von Hand zwar auch, aber mit dem Traktor ist es angenehmer.
    Zudem nutze ich das Teil im Winter zum Schnee räumen und Schlitten ziehen, und im Sommer zum mähen.


    Einzig der Belastungstest steht noch aus, aber mit dem knapp 500kg schweren Westfalia hatte er keine Probleme.


    Viele Grüße
    Clemens

    Manche Menschen sind wie Lavalampen. Sie sind nicht besonders helle, aber es macht Spaß, ihnen zuzuschauen.

  • Meist mangelt es nicht an Kraft, sondern an Traktion. Und dafür benötigt man Gewicht auf der Antriebsachse.
    Abgesehen von Holder und Co. wird das Gewicht eines heutigen Grundgerätes bei einem Zenter beginnen. Mit dem Eigengewicht bringt man keine große Leistung auf den Boden. Erst mit Ladung auf der Pritsche und Fahrer auf der Deichsel hat man mehr (vielleicht sogar ein vielfaches) Gewicht auf dem Grundgerät und erhöht entsprechend die Traktion.


    Wenn Du den (speziellen Einachsgrundgerät-) Anhänger von dem Grundgerät abkoppelst und stattdessen dort eine Kugelkopfkupplung und ein Stützrad drunter schraubst und einen gewöhnlichen Anhänger ankoppelst, dann wird die Zugleistung einbrechen.


    Gruss georg123

  • Und dafür benötigt man Gewicht auf der Antriebsachse


    Jap - Aber das kann man auch sehr gut mit Radgewichten und bei noch schwerem Zug mit Wasser den Rädern bewerkstelligen. Auch beim Thema Traktion hat sich sehr viel getan. Neben dem in Gelände extrem griffigem Super-Japan Profil gibt es für sehr feuchte Ecken Terrabereifung und als Superlativ sogar Raupenketten.


    Aber ich weiß, bei "Wald und Wiese" spricht man gern aneinander vorbei - Wer in einer Wiese schon mal einen AT-Reifen um die hälfte seines Luftdrucks berauben musste, der Weiß, was ich meine :cool: - Hilft dem TO aber nicht weiter. Auf befestigter Fläche geht das ohne Murren und Mucken.

  • Wow, vielen Dank für die vielen Hinweise! Das klingt doch alles in allem schonmal nach einer netten Diskussionsrunde.


    Die Idee nach einer Rangierhilfe kam mir als wir vor 2 Wochen den Anhänger eines Kollegen in die Halle wuchten mussten. Er hat einen Anstieg von etwa 3% auf 5m Länge. Wenn die KFZ`ler am Wochenende die Plätze davor zustellen passt da kein Zugfahrzeug mehr hin. In einer Aktion mit 4 Personen haben wir die 2,5to dann da hinein geschoben. Da das doch häufiger bei Ihm vorkommt dachte ich eben an einer günstig umsetzbaren Lösung.


    Dank "Jay" habe ich mal google mit "elektro Mover", "elektro Schlepper" und "elektro Rangierhilfe" befragt. Da finden sich echt interessante Ansätze:
    Mover
    elektr. Stützrad
    Kettenstützrad


    Leider befinden sich die meisten Sachsen in einem für Anhänger fast schon neupreisverdächtigen Niveau.


    Die Idee mit dem umgebauten Rasentraktor gefällt mir noch am besten. Try&Error :super:

  • Hier die Daten vom Stützrad:


    Technische Daten:Motorspannung: 12V
    Motorleistung: 550 Watt
    empfohlene Spannungsversorgung / Batterie: 12V / min.20Ah (Batterie nicht im Lieferumfang ent
    halten)
    Geschwindigkeit max.: 6-7 Meter pro Minute

    Getriebeübersetzungsverhältnis: 494:1
    max. zulässiges Gesamtgewicht: 2722 kg
    max. Stützlast:498 kg
    Profilreifen: Ø 20 x 8,5 cm
    Gesamtabmessungen mit Lenkstange: 64 x 31 x 117 cm
    Gesamtabmessungen ohne Lenkstange: 20 x 31 x 67 cm
    Stützrohrdurchmesser: 48 mm


    Ist jemand physikalisch so bewandert um anhand der Motorleistung und Getriebeübersetzung den möglichen maximalen zu überwindenden Anstieg für einen 2700kg schweren Anhänger ausrechnen zu können?
    Haft- und Gleitreibung mal außen vor gelassen.

  • Die Idee nach einer Rangierhilfe kam mir als wir vor 2 Wochen den Anhänger eines Kollegen in die Halle wuchten mussten. Er hat einen Anstieg von etwa 3% auf 5m Länge. Wenn die KFZ`ler am Wochenende die Plätze davor zustellen passt da kein Zugfahrzeug mehr hin. In einer Aktion mit 4 Personen haben wir die 2,5to dann da hinein geschoben. Da das doch häufiger bei Ihm vorkommt dachte ich eben an einer günstig umsetzbaren Lösung.

    Puh, wenn man Dir den kleinen Finger reicht, nimmst Du ja den ganzen Arm!
    Beim ersten Beitrag dachte ich es ging darum einen Einachser in einer Halle zu rangieren und jetzt willst Du schwer beladene Tandems den Berg hoch drücken :duck:


    Die Idee mit dem umgebauten Rasentraktor gefällt mir noch am besten. Try&Error

    Wir wollten vor Jahren mal nen beladenen Einachser (1to ?) rückwärts in die Garage drücken. 2cm Stufe und dann 20cm lange Schräge.
    Zugfahrzeug war ein Rasentraktor (incl. Fahrer rund 6 Zentner Gewicht). Ergebnis: Räder drehen durch, außer Spesen nix gewesen
    Beim Rasentraktor sehe ich auch das Problem, dass der Kugelkopf eher zu tief für einen Tandem sitzt.


    Dann stelle ich mir gerade vor, wie die Hakorette den Zwoeinhalbtonner gegen den Berg drück und auf halbem Weg die Räder durchdrehen. Dann komme mal hinter dem Hirschgeweih hervor und zieh die Handbremse des Anhängers an. Je mehr ich über die Aufgabe nachdenke, desto mehr tendiere ich zu einem vernünftigen Kleintraktor ab einer dreiviertel Tonne Eigengewicht. Bestenfalls mit langsamem Ackergang, da kann man im Zeitlupentempo genauestens rangieren.


    Gruss georg123