Zurrbügel oder Ösen im Rahmen???

  • Moin,


    ich habe da mal eine Frage zur zusätzlichen anbringung von Zurrösen oder Bügeln.


    Gefunden habe ich bislang nur hier Beiträge zu Bodenplatten etc.


    An meinem Motorradanhänger sind 4 Verzurrösen angebracht. Diese sind in den Ecken durch den Rahmen geführt und von der Hinten verschraubt. Meine Frage wäre, kann und darf ich zusätzlich weitere in der selben Art und Weise anbringen, also durch den Rahmen und von hinten verschrauben???


    Gleiches würde ich auch gerne mit 2 zusätzlichen Abstellstützen machen, bin mir aber nicht Sicher, ob das so erlaubt und zulässig ist.


    Kann mich mal jemand aufklären, also was die Anbringung anbelangt ;)


    Danke!

  • Solange du dafür keine Löcher in den Rahmen bohrst, sollte das auf jeden Fall funktionieren. Wenn der Rahmen gleichzeitig Teil der Zugeinrichtung ist, würde ich jedenfalls keine Löcher bohren - zumindest glaube ich das hier schon gelesen zu haben.
    Naja, wart mal ab, was die alten Anhängerhasen dazu schreiben. Ich wäre in einem Forum immer vorsichtig und würde im Zweifelsfall lieber den Tüv-Mann fragen. Am Ende antwortet hier einer wie ich, der selber nur Vermutungen anstellen kann! ;)
    LG Michael

  • Moin,


    ich würde die Frage nochmal gerne nach oben holen! Als ich letztens mit dem Mopedanhänger beim TÜV war, habe ich mal die Frage gestellt, "Ringschraube" durch den Rahmen.


    Mir wurde bestätigt, dass das kein Problem sei, wenn ich diese Ringschrauben zusätzlich als Ladungssicherung anbringen würde.


    Scheint also i.O zu sein, oder gibt es da unterscheidliche Meinungen?


    Gruß
    Manfred

  • Ich sehe bei dem ganzen drei Probleme:


    1. Ringschrauben. Lasst die Finger davon, die dürfen nur bis 45° zur Ebene belastet werden, und das dann auch nur wenn die Belastung entlang der Mittellinie der Rinschraube erfolgt. (Ihr schaut in das Loch der Schraube und die Belastung geht nach links/rechts/oben). Wenn ihr dann noch Baumarkt-Billig-Ringschrauben nehmt dann ist die Belastbarkeit sowieso schon gar nicht mehr berechenbar.


    2. Selbst Ösen zur Ladungssicherung am Fahrzeug anzubringen ist immer so eine Sache. Für Zurrpunkte ist der Sicherheitsfaktor 3 gegen Bruch vorgeschrieben. Könnt ihr sicher sein dass dies bei dem Eigenbau gegeben ist? Kann der Rahmen umzu überhaupt diese Kräfte aufnehmen?


    3. Wenn ihr auf die Idee kommt am Rahmen zu schweißen: Lasst es. Wenn der Hersteller sein Produkt rausgibt dann sind die Stähle in ihren Materialeigenschaften fest definiert. Solltet ihr daran herumschweißen verändert ihr lokal das Gefüge, was zu einer Versprödung des Stahles führen kann. Dadurch kann er schneller brechen und der gesamte Rahmen könnte geschwächt werden.


    Sollte es durch eine nicht fachgerechte Montage eines Zurrpunktes zu einem Unfall kommen und menschen werden verletzt/getötet, wer möchte das verantworten?

  • Also bei allem Respekt seraphim, ABER es geht hier (überwiegend) um PRIVATE Anhänger!


    Und ich hab lieber 6 Zurrösen, von denen ich 4 selbst nachgerüstet habe, als nur 2 vom Hersteller. Lastverteilung und so ;)



    Entsprechend meine Meinung zum Rest der Punkte, vielleicht schreib ich später mehr, jetzt muss ich aber erst mal was Essen gehen :)

    MfG,
    Jay


    Die globale Erwärmung ist endlich bei uns angekommen! *freu*


    Schreibe ich ROT, bin ich Moderator, schreibe ich schwarz, bin ich normaler User.


    2022er Anssems AMT2000Eco - 2005er Humbaur Alu - 2006er WM Meyer Pferdetransporter und ehemals Westfalia Typ 118001

  • Ob privat oder nicht ist scheißegal wenn die Ladung sich samt Zurrpunkten löst und dem Hintermann die Windschutzscheibe und vllt. noch mehr perforiert. Die Physik ist nicht auf gewerbliche Transporte beschränkt.


    Wenn der Anhänger von Werk aus keine geeigneten Zurrpunkte hat dann ist der Anhänger für den Transport schlichtweg nicht geeignet.

  • Neee, wenn du hier schreibst:

    Zitat

    2. Selbst Ösen zur Ladungssicherung am Fahrzeug anzubringen ist immer so eine Sache. Für Zurrpunkte ist der Sicherheitsfaktor 3 gegen Bruch vorgeschrieben. Könnt ihr sicher sein dass dies bei dem Eigenbau gegeben ist? Kann der Rahmen umzu überhaupt diese Kräfte aufnehmen?


    Diese Vorschriften gelten doch wohl mal zunächst für den gewerblichen Bereich. Bitte lies dazu doch auch mal diesen Thread: Ladungssicherung - Vorschriften?


    Ich denke auch nicht, dass hier so viele Leute ihre Ösen tatsächlich selber fertigen. Und wenn ich mir hier im Shop z.B. diese Zurrösen und diese Gegenplatten kaufe, kann ich doch wohl davon ausgehen, dass diese auch mit den angegebenen 1000 daN belastet werden können. Klar, mit entsprechenden Schrauben und Muttern muss das dann schon alles befestigt sein, dass hier ne Montage mit Badezimmersilikon auf dem Boden nicht reicht, ist ja wohl verständlich.

    MfG,
    Jay


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  • Moin,


    tja fakt ist, dass der Anhänger schon über 20 Jahre alt ist, vormals ein Bootsanhänger war und nun zum Transport eines Motorrades umgebaut wurde und von mir komplett restauriert. Die 4 angebrachten Ösen (Ringschrauben) sind nachträglich angebracht worden, aber nur seitlich.



    Meine Absicht besteht darin, vorne zusätzlich 2 anzubringen, um auch nach vorne abzuspannen. Zusätzlich ist eine Wippe angebracht, wo das Vorderrad geklemmt wird.


    Mhhh, dann schaun wir mal.............


    Gruß
    Manfred

  • Ich denke auch nicht, dass hier so viele Leute ihre Ösen tatsächlich selber fertigen. Und wenn ich mir hier im Shop z.B. diese Zurrösen und diese Gegenplatten kaufe, kann ich doch wohl davon ausgehen, dass diese auch mit den angegebenen 1000 daN belastet werden können. Klar, mit entsprechenden Schrauben und Muttern muss das dann schon alles befestigt sein, dass hier ne Montage mit Badezimmersilikon auf dem Boden nicht reicht, ist ja wohl verständlich.

    Wenn ich diese Zurröse in meinen Stema mit 9mm Siebdruckboden reinschraube wird das Konstrukt KEINE 1000 daN aushalten, auch wenn ich die hübsche Gegenplatte druntersetze und es mit 6 mal M6 verschraube.
    Ohne das "Gesamtkonstrukt" zu kennen, würde ich keine Meinung abgeben wollen, was mit und was ohne Bauchschmerzen geht. Da muss ich dem gestrengen Schutzengel schon recht geben.
    An unserem Tandemkipper sind z.B. dieda serienmäßig verbaut. Der Hersteller sagt dazu 400 daN.


    Wobei Du natürlich insofern Recht hast, dass der Privatmann seltenst Zurrösen mit 1000 daN benötigt und jede Zurröse besser ist als keine Zurröse.


    Gruss georg123

  • Jay: Da muss ich dich korrigieren.


    In erster Instanz gilt die StVO, genauer §22 Abs.1 StVO.


    Diese besagt, dass die anerkannten Regeln der Technik zu beachten sind.


    Dazu zählen nach gängiger Rechtssprechung sowohl die VDI 2700 mit all ihren Blättern sowie analog die DIN EN 12195-1:2004 (die 2010er Fassung wurde NICHT von Deutschland angenommen!). Für die Zurrpunkte gilt die DIN 75410-1:2003 bei Fahrzeugen <=3,5t. Diese schreibt die gleichen Prüfungsanforderungen vor wie sie in der DIN EN 12640 gegeben sind.


    In der VDI2700 steht zwar der eingeschränkte Anwendungsbereich drin, in der DIN EN 12195-1:2004 ist jedoch ALLUMFASSEND und genau so gültig.


    Es wird AN KEINER Stelle zwischen gewerblich und privat unterschieden. Und das aus gutem Grund, schließlich wirkt die Physik bei allen gleich.


    Zu deinem verlinkten Zurrpunkt:
    Im Eingangsbeitrag war von einer Ringschraube die Rede. Diese sind gänzlich zur Ladungssicherung ungeeignet und einfach nur Placebo.
    Dein Zurrpunkt hingegen könnte (kenne die Montageanleitung nicht, ich denke aber mal sie schreibt Schrauben entsprechender Güteklasse vor) die 1000daN aufnehmen, jedoch nützt dies nichts wenn sie auf eine Holzplatte montiert wird die der einwirkenden Zugkraft nicht standhält. Das ist als wenn du dich an eine Öse in der Zimmerdecke hängst die auf 2,2t ausgelegt, diese aber in einer Rigipsplatte verankert ist.


    Ich bin mir relativ sicher, dass 99% der Personen die einen solchen Umbau tätigen nicht das nötige Wissen haben die Festigkeiten zu berechnen oder auch nur abzuschätzen.


    PS: In dem verlinktem Thread ist genau das gleiche Ergebnis gegeben ;)

  • [...]An unserem Tandemkipper sind z.B. dieda serienmäßig verbaut. Der Hersteller sagt dazu 400 daN.


    Und genau diese 400daN Belastbarkeit ist in der DIN 75410-1:2003 für Zurrpunkte in Fahrzeugen/Anhängern <=3,5t gefordert. Die Erfahrung zeigt aber, dass viele Hersteller sich einfach nicht daran halten und günstige Ringschrauben irgendwo einsetzen. Schaut man dann aber in die Betriebsanleitung des Anhängers findet man gar keine Angabe (weil es eben keine Zurrpunkte sind) oder den netten Hinweis dass die Ringschrauben nicht als Zurrpunkte geeignet sind. Der Hersteller kann so dem Laien etwas andrehen und ist im Schadensfall fein raus.


    @TE: Könntest du ein paar Bilder des Anhängers hochladen? Vllt gibts eine elegantere Methode als selber am Rahmen rumzutüfteln.

  • Moin zusammen,


    ich muss nochmal das Thema nach oben holen.


    Leider komme ich jetzt erst dazu bzw. ist es jetzt erst von Nöten, dass ich die zusätzlichen Ringösen benötige.


    Auf dem Bild unten an dem noch nicht fertigen Anhänger kann man die jeweiligen zwei Ösen an der Längsseite sehen. Nun will ich im vorderen Bereich der Deisel, zwischen Stützrad und Ecke jeweils links und rechts eine zusätzliche Ringöse anbauen, also durchbohren und Schraube rein.


    Erlaubt, oder zu gefährlich, weil die Deichsel dort zu sehr belastet ist?


    Bessere Vorschläge aus eurer Erfahrung?


    Vielen Dank!




    Gruß
    Manfred


    [Blockierte Grafik: http://mein-pkw-anhaenger.de/attachment.php?attachmentid=14873&amp;d=1398676670]


    Und hier noch ein Foto nach dem Umbau, allerdings noch ohne die selbst erstellten Kotflügel aus Riffelblech.


    [Blockierte Grafik: http://lh6.googleusercontent.com/-mzOUVmdmMFg/UI-2wzSSJrI/AAAAAAAAAYg/lmaAJ2GWrRo/w640-h480-no/2.JPG]

  • Hallo (nicht so nicht ;)) Norddeutscher!


    Ich empfehle dir z. B. diese Anschlagpunkte. Die zwar deutlich teurer als die Ringösen, die es für 1 - 2 EUR im Baumarkt gibt, aber sind auf die Anzahl der Jahre, die der Anhänger genutzt wird die Vermeidung von Ärger, Frust und Wut, wenn doch mal das Mopped vom Anhänger purzelt, das Geld nicht wert?

  • Hallo,


    auch eine Alternative, allerdings sind sie in erster Linie um das Motorrad in Senkrechten zu halten. Insgesamt ist es dann durch 4 Ösen und der Wippe gesichert, sollte eigentlich reichen.


    In erster Linie geht es mir um die Frage, darf ich die Öse in die Deichsel bohren, oder ist die Belastung dort zu hoch, nicht das mir das Vierkantrohr durchknickt, naja, das wäre wohl der Megagau, aber Sicher ist Sicher.

  • Wenn die Deichsel ein bauartgeprüftes Teil ist, darf du dort keinerlei Veränderungen vornehmen (bohren, schweissen etc.). Ist die Deichsel jedoch Teil des Rahmens, so kannst du dort eine Veränderung vornehmen. Ob ein Bohrloch in der benötigten Größe die Deichsel so stark schwächt, das sie knickt, kann ich so aus der Ferne nicht beurteilen.

  • Also, die Deichsel gehört zum Rahmen. Kann man auf dem ersten Bild von mir sehen und das Stützrad ist auch angeschraubt.

  • Moin,


    vielleicht nochmal zur Verdeutlichung. Der Rahmen besteht aus einem Stück verschweißt, also keine extra Deichsel drunter geschraubt. Seitlich sind bereits jeweils Ösen angebracht, allerdings nicht optimal.