Möglichkeiten Deichseltausch am Importanhänger

  • Hallo in die Runde, nach längerer Recherche im Netz denke ich, dass hier das größte Schwarmwissen zum Thema Anhänger zu finden ist und möchte gern versuchen, mein Problem mit Eurer Hilfe zu lösen.


    Hintergrund: ich habe ein kleines Segelboot aus Polen inkl. Anhänger erworben. Anhänger hat polnische EU-Papiere. Für eine Zulassung in Deutschland benötige ich aber eine Einzelabnahme. Beim Vorgespräch meinte der Prüfer, die verbaute Zugkupplung sei zwar korrekt bauartgeprüft, aber die Deichsel nicht. Ich bräuchte eine bauartgeprüfte Deichsel.


    Bei meiner Recherche fand ich entweder Deichselzugrohre um die 2m oder als günstigere Alternative eine V-Deichsel.

    Da bisher keine Löcher in den Rahmen des Anhängers gebohrt wurden (vorn bei den Zugholmen) wollte ich fragen, ob ich dort grundsätzlich selbst Löcher bohren dürfte und mit Distanzrohren die V-Deichsel montieren dürfte, oder ob ich eine Lösung mit Zugrohr umsetzen muss. Hier dann ggf. ein so langes Zugrohr verwenden, dass ich diese mit der Knott-Achse über Bügelschrauben verbinde.


    Bessere Fotos kann ich leider erst zum Ende der Woche beisteuern, da der Anhänger am See liegt.

    Vielen Dank für alle Hinweise vorab

    Daniel


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  • Hallo


    Unsinn 1

    wenn der Anhänger neu ist und wenn du ein COC hast, dann brauchst du keine Abnahme, deswegen gibts COC damit die EU weit gültig sind, du musst lediglich den Anhänger entweder zur Zulassungsstelle mitnehmen oder beim TÜV vorführen und die FIN bestätigen lassen, mehr nicht, manche Zulassungsstellen wollen manchmal noch ne beglaubigte Übersetzung der Papiere, aber normal sollte es allein mit dem COC gehen, ist er gebraucht, braucht er eine HU, dann mußt zum TÜV


    nur wenn er uralt ist und kein COC sondern nur uralte polnische Papiere hat, brauchst ne Abnahme nach STVZO, lass dir keine Abnahme nach der FZV aufschwatzen, die brauchst nicht und kostet das doppelte, noch reicht in D eine nach STVZO


    beides ist halt ohne Papiere und Kennzeichen doof, aber wenn er nicht zu groß ist, kannst ihn ja auf nen andern Anhänger aufladen und zur Zulassungsstelle bzw TÜV mitnehmen


    Unsinn 2


    wenn das da oben deine Bilder sind, dann ist die Deichsel Teil des Rahmen und somit braucht die auch keine Typprüfung oder Nummer, der TÜVtler war mal wieder ahnungslos, gibts leider sehr oft, da hilft nur zu nem anderen gehen, diskutieren meist sinnlos weil sie geben selten ihre Fehler zu


    Gruß Mani

  • Das TÜV-Buch PKW-Anhänger https://www.tuev-media.de/das-tuev-buch-pkw-anhaenger

    ist käuflich beim TÜV - Rheinland für 16,80 zu erwerben.


    Es ist ein Buch vom TÜV-Rheinland : und das ist dann eine gute Argumentationshilfe !


    Und darin steht eindeutig geschrieben:

    dass, wenn die Deichsel Bestandteil des Rahmens ist, kein Prüfzeichen erforderlich ist !



    Manfred

    Manfred

  • Hallo Mani und Manfred,

    vielen Dank für eure schnellen Antworten. Diese Angaben habe ich vergessen, der Anhänger hat keine COC-Dokumente und ist lt. Fahrzeugschein Bj. 15.06.1990. In den Rahmen ist die FIN eingestanzt/geschlagen, die Achse ist relativ neu von Knott, die Zugkupplung von ZSK auch relativ neu.


    Die Deichsel ist mittels zweier Schrauben (5.8er Güte) angeschraubt, ich habe das im Foto mal versucht anzudeuten. Bessere Fotos folgen jetzt zum Wochenende, wenn ich mal wieder zum Boot komme.

    Daher denke ich schon, dass es valide ist, dass der Prüfer meint, es müsste bauartgeprüft sein, da ich durch Lösen der Schrauben das Zugrohr ja lösen könnte..


    Beste Grüße

    Daniel


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  • Wenn es das Vierkantrohr ist, das mit den rot gekennzeichneten Schrauben befestigt ist,

    dann hat der Prüfer recht: da braucht man ein bauartgeprüftes Teil, z.B. eine Rohrdeichsel.

    Die muss dann mit Klemmschellen befestigt werden.

    Die Löcher dafür darf man in den Rahmen bohren ( das muss man sogar, wie bekommt man die sonst fest )

    Manfred

  • Ich würde erstmal zu nem andern Prüfer fahren, ansonsten kannst dir auch so ne Kupplung hinschrauben


    das kannst ja mal deim Prüfer zeigen, wenn er bisschen Ahnung hat wird er zugeben das die jetzige Bauart genauso stabil ist


    das Rohr schaut recht massiv aus und die mehrfache Befestigung über und unter der Deichsel auch, das hält genauso wie der dünne Blechadapter den es fertig zu kaufen gibt


    Eventuell gibts auch nen Prüfer der an See kommt, falls es sich da um ne Stelle handelt an der viele Anhänger stehen, da kommen die manchmal direkt dort hin, und das sind dann meist auch welche die von der Materie Bootsanhänger Ahnung haben

  • So ein Schwachsinn...

    Das Rohr sieht massiver aus als die , die es zu Kaufen gibt.

    Nebenbei sind die auch meist so 2m Lang.

    Darf man die dann überhaupt absägen ? weil dann ändert man doch wieder die Bauart ?!

    Falls ja , sägt man vielleicht genau das Prüfzeichen weg....


    Ich würd auch nen anderen Prüfer suchen.

    Gruß

    Hepp

  • das Rohr schaut recht massiv aus und die mehrfache Befestigung über und unter der Deichsel auch, das hält genauso wie der dünne Blechadapter den es fertig zu kaufen gibt

    Du weißt das, ich weiß das auch ... und ich gehe davon aus, dass der Prüfer genau das auch weiß.


    Aber der Prüfer soll eine Abnahme nach §21 machen und da ist für diese Art der Zugvorrichtung ein bauartgeprüftes Teil vorgesehen.

    Ich habe volles Verständnis für den Prüfer, wenn er sich nicht über die Vorgaben hinwegsetzt.

    Er setzt sich dabei dann der Gefahr des Vorwurfs des "Gefälligkeitsgutachtens" oder der Bestechlichkeit aus.


    Wofür ? , für wen ? .


    Für einen Ihm unbekannten Kunden : mit Pech auch noch für einen Kunden mit "Endverbrauchergebaren",

    der dann lauthals durch die Gegend rennt und herumposaunt: der Herr XXXX vom TÜV macht so etwas,

    ohne dass das Teil bauartgeprüft ist.


    Ja, es gibt bei den Prüforganisationen jede Menge inkompetente "Knaller":

    aber ich habe absolutes Verständnis, wenn ein Prüfer ein "ungeprüftes" Bauteil bei einer §21 Abnahme ablehnt.

    Manfred

  • Aber der Prüfer soll eine Abnahme nach §21 machen und da ist für diese Art der Zugvorrichtung ein bauartgeprüftes Teil vorgesehen.

    Wo steht das????



    Wenn du nicht diskutieren willst, dann nimm das oben von DerGlonntaler verlinkte Teil!

    MfG,
    Jay


    Die globale Erwärmung ist endlich bei uns angekommen! *freu*


    Schreibe ich ROT, bin ich Moderator, schreibe ich schwarz, bin ich normaler User.


    2022er Anssems AMT2000Eco - 2005er Humbaur Alu - 2006er WM Meyer Pferdetransporter und ehemals Westfalia Typ 118001

  • Zunächst wieder einmal vielen Dank für die vielen Beiträge. Zwischenzeitlich habe ich das gute Wetter genutzt um am See das Boot abzuriggen und dabei gleich den Anhänger zu "vermessen". Hier ein paar Fotos dazu:


    IMG_5256.jpg

    der aktuelle Deichsel-"Stummel" ist ca. 85cm lang inkl. Zugkupplung


    IMG_5270.jpg

    zudem ist das Zugrohr 60x60 mit zwei verschweißten Platten von oben und unten geführt. Auch die Verschraubung erfolgt derzeit durch die Platte.

    IMG_5263.jpg


    Für mich wäre wohl eine V-Deichsel wie von derGlonntaler verlinkt die beste Lösung, aber ich kann die ja nicht einfach von unten anbringen, wenn die Bleche dort verschweißt sind. Darf ich die abflexen und dann in den Rahmen neue Löcher bohren? Lochmaße kriege ich abgebildet mit dem Winkel.



    Die Alternative mit einem langen Zugrohr (>300cm) könnte problematisch werden, da der obere Anschlag für die Deichsel direkt mit dem Rahmen abschließt. Der Anschlag liegt quasi auf dem Rahmen auf. Die Querstreben weiter hinten sind allerdings *zwischen* dem Rahmen angebracht, so dass ich das Zugrohr nicht waagerecht nach hinten führen könnte:

    IMG_5264.jpg


    Zwischen der hinteren Querstrebe und der Achse hätte ich mit Knirsch 60mm frei:

    IMG_5267.jpg


    Sollte ich solch ein Zugrohr irgendwie bis dorthin bekommen, wäre hier die Möglichkeit gegeben, das mittels Bügelschrauben zu fixieren..

  • Du kannst flexen und bohren für die v- Aufnahme. Genauso kannst du die Querstreben rausnehmen, und neu anbringen, für die lange Deichsel. Nur an den geprüften teilen dann nicht bohren, flexen oder schweißen.

    der weg ist mein ziel , mit oder ohne asphalt !

    hobby 560

    poppe 2800kg autotransporter

    kässbohrer 2800kg

    brenderup 2500kg universal-hochlader 4x2m

    geländegängiger 750kg eigenbau

    ben hur g518 kipperumbau 1400kg

  • ich hab mir deine Bilder nochmal angesehen, mit so einer Kupplung kommst auch nicht hin, außer du schneidest die beiden Rohre die nach oben gehen weg, aber die wirst ja noch brauchen, die Kupplung ist 200mm lang, die Länge hast aber nicht solange die senkrechten Rohre da sind


    ich würde einfach mal ein paar Gutachter abklappern bis sich einer findet der das OK findet, schliesslich hält es ja schon einige Jahre so und es ist ja nur ein 750 kg Hoppser und kein 3,5ter


    und ob die Kupplung von vier Schrauben mit der Platte gehalten wird, oder an dem Stück Rohr hängt, das auch mit dicken Schrauben verschraubt ist, spielt von der Festigkeit keine Rolle, in beiden Fällen ist es ausreichend dimensioniert und diese Platte hat auch soweit ich weiß auch kein Prüfzeichen, kannst ja mal den VK anschreiben und fragen

  • Die Kupplung gibt es aber auch in kurz, mit ca 130 mm Lochabstand.

    Das könnte eher passen.


    Nichtsdestotrotz halte ich die originale Konstruktion auch für eintragungsfähig.

    Wie Mani schrieb, verschiedene Prüfer abklappern.



    Viele Grüße,

    Axel :)

    Anhänger:

    STEMA BH-R 750 Bj. 2018,

    QEK Aero Bj. 1986


    Zugfahrzeuge:

    Ford Fiesta 1.0 EcoBoost Bj. 2018,

    GAZ69 Bj. 1958

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    "Die Genialität einer Konstruktion liegt in ihrer Einfachheit – Kompliziert bauen kann jeder."
    Sergej P. Koroljow, (sowietischer Raketenkonstrukteur, brachte den ersten Satelliten "Sputnik" ins All).

  • ..außer du schneidest die beiden Rohre die nach oben gehen weg, aber die wirst ja noch brauchen, ...

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    Tatsächlich brauche ich die nicht, der Vorbesitzer hat dort auch nur überschüssiges Kabel aufgewickelt..



    Ich bedanke mich bei allen Antwortern, das macht mir Mut, dass ich das mit dem Anhänger noch irgendwie hinbekommen werde. Schrauben werde ich aber ohnehin auf 8.8 wechseln und mit der Zugkupplung werde ich den Weg mit der V-Deichsel wählen, alles andere wäre fast ein wirtschaftlicher Totalschaden.. ;)
    Danke!