Hi,
das Schlingern eines Anhängers kommt ja von einer horizontalen Anregung des Anhängers (oder theoretisch vom Zugfahrzeug). Wenn man sich das als rotatorische Eigenschwingung um den Schwerpunkt des Anhängers herum vorstellt, muss man sich fragen, wie man diese Energie wieder aus dem System heraus bekommt oder die Eigenfrequenz deutlich über die Betriebsfrequenz beim Fahren bekommt.
Ein Faktor ist auf jeden Fall die Energiemenge, die im System steckt. Die ist abhängig von der Rotationsträgheit JR und damit von der Masse des Systems und vom Rotationsradius. Die Lösung wäre also hier entweder den Anhänger nicht zu beladen oder ihn zu kürzen. Beides ist irgendwie,... öhm, na ja,... .
Eine andere Möglichkeit wäre den Schwerpunkt des Anhängers nach vorne zu verlegen. Das verkürzt außerdem den Hebel an der AHK. Zudem erhöht sich dadurch außerdem (automatisch) die Stützlast, was den zusätzlichen Effekt hat, dass der Druck auf die spurführenden Hinterräder des Zugwagens erhöht wird, was sich ebenfalls positiv auswirkt.
Die dritte Möglichkeit ist Steifigkeit in das System zu bekommen. Das ist z.B. beim Tandemanhänger so. Die zweite Achse erhöht den Widerstand gegen die Rotation. Perfekt ist hier aber der Drehschemel. Alternativ kann man Vorkehrungen treffen, den Bodenkontakt der Räder es Zugfahrzeugs zu verbessern oder dessen Masse erhöhen.
Die vierte Möglichkeit ist Dämpfung in das System zu bekommen. Dabei hilft der Tandem ebenfalls stark. Alternativ kann man eine Antischlingerkupplung verbauen. Der Erfolg steht und fällt mit der Höhe der Dämpfung. Eine hohe Reibung sollte also auch einen spürbaren Erfolg bringen. Im Vergleich zu einer zweiten Achse schätze ich den Erfolg jedoch kleiner ein. Ein Tröpfchen Schmierung (in welcher Form auch immer) schmälert den Erfolg ebenfalls.
Zusammengefasst würde ich sagen, probier es aus und entscheide dann, ob es Sinn macht. Kleine Änderungen bei den Parametern der Schlingerkupplung dürften spürbare Auswirkungen auf das System haben.
Gruß
Gerhard