Anhänger HP 500 Bj. 79 ohne Papiere - hat jemand Daten?

  • Hallo, ich bin neu hier im Forum. Kleine Vorstellung: Eigentlich Motorradfahrer, aber die Gattin besitzt einen Familienwagen, um den ich mich natürlich technisch kümmere. Nützlich dazu, besonders, weil wir auch Haus und Hof meiner Mutter auf dem Land nutzen und hegen, ein Anhänger, um den wird es gleich gehen. Wohnhaft bin ich in Berlin, und stamme aus den Sechziger Jahren.


    Warum ich mich hier angemeldet habe:
    Ich habe mir einen Anhänger gekauft. Es ist ein DDR-Anhänger mit einer querliegenden Blattfeder und Dreieckslenkern, der Aufbau ist aus Holz. Räder 13 Zoll. Soweit ich ermitteln konnte, ist das ein HP 500. Die eckigen Rücklichter sind später drangekommen, ich vermute, er hatte mal die runden. Sonst wirkt er recht original. IMGP0848.JPG


    Leider fehlen die Papiere, der Vorbesitzer hatte das gute Stück vor 25 Jahren von einem alten Herrn übernommen und auch unterschrieben, dass Rechte Dritter nicht bestehen.


    Um neue Papiere zu beschaffen, muss wohl eine Vollabnahme und der Kaufvertrag bei der Zulassungsstelle vorgelegt werden. Was die sonst noch brauchen und wie sie sich gebärden, schwankt wohl zwischen entspannt und Horror (in Dresden), wie ich aus den verschiedenene Freds hier entnehmen konnte. Ich werde in Berlin die Kfz-Zulassungsbehörde-Lichtenberg besuchen. Tüv muss aber in der Wriezener Gegend gemacht werden - da steht der Hänger.


    Ich mache das zum ersten Mal und würde gern den Leuten das Leben erleichtern, indem ich ihnen Daten zum Typ vorlege.


    Hier die Daten des Typschildes: IFA, VEB Fahrzeugbau Waltershausen, Typ KK 71. Vor der Rahmennummer steht 1000 TGL. Baujahr ist 1979. Das scheint zwar nur für die Kugelkupplung zu gelten, dennoch ist die FIN auf demselben Typschild eingeschlagen. Sonst habe ich keins gefunden, aber die FIN ist oben auf der Zugstange eingeschlagen.


    Hat jemand eventuell einen Kfz-Schein oder -Brief, ein KTA-Datenblatt oder die Bedienungsanleitung für den Hänger?


    Und natürlich gibt es noch Fotos: IMGP0843.JPG
    IMGP0844.JPG
    IMGP0846.JPG


    Gruß Bobbel1

  • Hallo,

    Ich kann eventuell mit einer Briefkopie helfen. Hat Dein Anhänger Innen- oder Außenliegende Radkästen/ Kotflügel?


    Gruß Bernd

  • Ich sehe keine Bilder. Von der Beschreibung her ein typischer Eigenbau. Die eingeschlagene FIN (nicht die Nr. von der Kupplung) hat ein eingeschlagenen Kreis davor. Diese Zahl im Kreis (KTA ..) plus FIN mal bei der Zulassungsstelle nachsehen lassen, ob da noch Daten vorhanden sind. Wahrscheinlich nicht, oder mehrere Anhänger dazu.

  • Hallo,
    danke für die Antworten. Die Radkästen sind außenliegend. Unten sind die Bilder. Die Rahmennummer beginnt mit "1000TGL" und dann kommt eine fünfstellige Nummer. Ein Stückchen davor steht auf der Deichsel noch ein Datum von 1979. Eine Zahl im Kreis gibt es nicht.

  • So, es ist getan. Im Grunde liefe es ganz einfach, wenn da die kleinen Organisationsfehler in den Ämtern nicht wären. Sie gehen natürlich immer zu Lasten des Einzelnen.

    1. TÜV-Vollabnahme (knapp 100 Euro). Ich musste bloß ein Brett im Kasten reparieren, neue Reifen brauchte es und ich hatte freiwillig die Elektrik ein bisschen aufgefrischt.

    2. Amtstermin per Anruf bestellt (dauert 6 - in Worten: sechs - Wochen)

    3. Auf dem Amt dann die Information: "Hier sind Sie falsch. Aber Sie kriegen einen neuen Termin in 3 (!) Wochen."

    4. Nach nunmehr neun Wochen dann ging es ganz schnell: Der Beamte verzichtete "angesichts des geringen Kaufpreises" auf die Aufbietung, gab mir sofort die Papiere, stempelte das eilig von türkischen, polnischen und russischen Nummernschildgangstern geprägte Schild und ich war nach Zahlung von 86 Euro stolzer Besitzer einer Zulassung.

    Das Nummernschild hat 13 Euro gekostet, allerdings erst, nachdem die Gangster gesehen hatten, dass ich bereit war, bis zum letzten Gangsterladen ans Ende der Straße zu laufen. Der höchste Preis für 1 Stück Nummernschild war 39,90 Euro. Daher das grobe Wort, das ich zu entschuldigen bitte.

  • Hallo Bobbel, gratuliere zum Erfolg - der Bürokratie zum Trotz!

    Die Konstruktion sieht nach einem der beliebten Kleinserien- oder Eigenbauten auf Trabant-Hinterachse aus.Die vorhandenen Rückleuchten scheinen DDR-original zu sein, was nicht heißt, dass sie nicht schon mal getauscht wurden. Lichttechnisch sind die meines Wissens für den Queranbau ausgelegt, aber so lange der Prüfingenieur das nicht beanstandet hat... Der schien aber sowieso sehr entspannt gewesen zu sein, denn meines Wissens wird die KK71 heute auch nicht mehr "durchgewunken".


    Das Problem der KK71 ist meines Wissens, dass sie die Kugel zu weit umfasst und daher bei größeren Schwenkwinkeln (Rampenfahrten, extreme Bodenwellen usw.) am Kugelhals der AHK anstoßen und gewaltsam abgestreift werden kann. Wenn es mein Anhänger wäre, würde ich die ins Regal legen und zu meiner eigenen Beruhigung durch eine KK92 ersetzen.


    Wünsche Dir immer gute Fahrt mit dem Hängi.


    Beste Grüße
    Dirk

  • Viel Spaß hier...


    Und ich bin doch immer wieder erstaunt welchen Aufwand die Leute für solch einen ollen Anhänger betreiben :biggrins:

    9 Wochen warten, Termin beim Amt, Zulassungskosten, zum Tüv rennen etc.

    Und das alles für sone olle Murmel mit kaum Zuladung. 8)


    Wo es doch an jeder Ecke gute gebrauchte ungebremste Anhänger gibt womit man keine Probleme hat, und die meist auch noch gut dastehen :biggrins:


    Ich bin beeindruckt.

    Zugbulle Ford Kuga 2 - 4x4 - 2.0TDCi - 179 PS - 2016
    Hapert Amigo XXL - Tandem - 2000kg - 2016
    Wohnwagen Weinsberg FU 450 - 1350kg - 2016

    Saris Woddy - 750kg - ungebremst **verkauft**

  • So erstmal Glückwunsch zum Anhänger! Die 1000 TGL ist nicht die FIN sondern das Prüfzeichen das dein zugrohr bis 1t zulässig ist


    Typenschilder sind bei den Eigenbauten selten oder weg gekommen


    FU450 - das sind echt toll Anhänger die mehr zuladung verkraften als viele denken


    Überlade mal n Anhänger heute - der ist Rückzuck platt


    Unsere Anhänger wurden stets überladen und leben noch immer ...