CAN-Bus und Co. - Off Topic aus der BMW-AHK

  • Ich bleib beim alteisen....solange es geht :biggrins:

    :genau:
    Wer braucht schon Neuwägen- ich mach meinen Kram lieber auch selbst ;)

    MfG,
    Jay


    Die globale Erwärmung ist endlich bei uns angekommen! *freu*


    Schreibe ich ROT, bin ich Moderator, schreibe ich schwarz, bin ich normaler User.


    2022er Anssems AMT2000Eco - 2005er Humbaur Alu - 2006er WM Meyer Pferdetransporter und ehemals Westfalia Typ 118001

  • Pätschi, für dich mach ich doch (fast) alles!

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    Jay


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  • Hi,
    ich bin ein langer Mitleser hier und finde es immer wieder interessant hier.


    Zum Thema Can-Bus möchte ich mich gerne auch einmal äußern:
    An sich finde ich es eine tolle Sache, aber noch stark überarbeitungswürdig.
    Grundidee des Can-Bus sollte sein, eine Zentrale CPU, von der aus man alles Steuern und erweitern kann.
    Problem bei unserem Hyundai IX35:
    Keine Komfortschließung der Fenster (ZV zu=Fenster zu) bei einem Richtigen Can-Bus, bräuchte ich nicht mal ein neues Steuerungsmodul für diese GEschichte, da die Kommunikation ja schon da ist (schließimpuls ZV - Fenstersteuerung, aber nein, was wird gemacht ein halbherziges System, wo trotzdem noch alles getrennt gesteuert wird.


    Meine Meinung:
    Die Technik ist nicht das schlimme, sondern der Mensch der sie Entwickelt.
    Ohne Technik würden wir heute noch um ein Lagerfeuer sitzen.....

  • Yo, die moderne Elektronik kann bei einer Störung manchmal schon ein echter Fluch sein, zweifellos :evil2:


    Aber guckt euch mal die Abgas- und Verbrauchswerte von einem modernen Auto und von einem 80er Jahre-Gefährt an, ABS, ESP, Airbags, der ganze elektrische Ausstattungs-Schnick -Schnack: wenn die aktuellen Autos laufen, dann fahren sie sich schon toll =)


    So ein Oldi ist als Abwechslung mal ganz nett und teilweise sehen sie auch super aus, aber für jeden Tag möchte ich so ein Gefährt nicht mehr fahren ( mein 1. Auto war ein Kadett B falls den noch jemand kennt ;) ).


    Ohne CAN-Vernetzung wären die modernen Funktionen überhaupt nicht mehr möglich, das ganze Auto würde nur noch aus Leitungen bestehen :biggrins:


    Früher musste man alle 5000 km zum Ölwechsel, heute halt zum Software-Update :).

  • Zitat

    mein 1. Auto war ein Kadett B


    :super: in diesem komischen dunklem gelb


    und zu den 80er gefährten


    nachm Opel hatte ich nen Mazda 323 SP, mit 70 PS, der brauchte normal so knappe 8 l, wenn ich sparsam gefahren bin nur 5,5


    das schafft heute keiner mehr in der Klasse, so schlecht waren die Autos damals nämlich nicht

  • Hmmmm, ist schon toll, was alles in den "magischen" CAN Bus interpretiert wird :gruebel:


    Ich ringe bei solchen Themen immer um die richtigen Worte, um komplizierte Vorgänge auch für Leute, die nicht so sehr technisch bewandert sind, so verständlich wie möglich zu erklären. Versuchen wir es mal......


    Ein CAN Bus ist im Prinzip nichts anderes als eine Datenleitung. Darüber werden verschiedene elektrische Informationen (Daten, Werte) aus allen Ecken der Fahrzeuge zu den Stellen geleitet, wo sie gebraucht werden. Das ist eine sehr stark vereinfachte Darstellung, zeigt aber die Aufgabe auf. Daß im Bus die Daten gebündelt werden, teilweise umgeschlüsselt und über unterschiedliche Protokolle durchgeschleust werden, spielt für die Funktionserklärung keine Rolle.


    In 99,99% der Fälle arbeitet der Datenbus völlig problemlos und zuverlässig. Im Gegenteil, der CAN Bus ist eigentlich sehr intelligent und "repariert"/restartet sich auch von selbst. Die größten Probleme bestehen bei der Datenanbindung, z.B. Steckverbindern.
    Vor 15-20 Jahren hatten wir in der Automobiltechnik Stecker mit wenigen Leitungen, einem entsprechenden Leitungsquerschnitt von mindestens 1,5mm und vergoldete Kontakte. Eine derartige Konfiguration hat in der Regel problemlos über Jahre hinweg funktioniert.


    Irgendwann einmal kam ein gewisser Herr L. (seinerzeit bei Seat) ins Spiel und fing an die Automobilindustrie zu lehren, wie man spart. Damit nahm das Übel seinen Lauf. Die weitestgehend korrosions-resistenten Goldkontakte wurden aus Kostengründen abgeschafft und durch billigere, versilberte Kontakte ersetzt. Gleichzeitig reduzierte man auch der Kontakt Durchmesser mindestens um die Hälfte. Die Ersparnis liegt im Cent-Bereich und erscheint im ersten Moment unerheblich. Multipliziert man nun die Anzahl der im Fahrzeug verbauten Kontakte mit der Anzahl der gebauten Fahrzeuge, sprechen wir von Millionen-Beträgen, die so eingespart wurden.
    Gleichzeitig wurde die Automobilindustrie von außen "genötigt", neue Systeme zu intergrieren. Dinge wie Airbag. ABS, ESP, Gurtspanner, Abgasüberwachung, etc., etc. Dazu kamen dann die Komfortfunktionen wie elektrische Fensterheber, el. verstellbare Sitze bis zum heute existierenden Multi-Media Paketen inkl. Rückfahrkamera, usw usw.
    Man muß sich einfach dessen bewußt sein, daß jede dieser Komponenten ein massiver Eingriff ins elektrische System bedeutet.


    Simple, störungsfrei funktionierende einfache Relais (Kosten 5 Euro) wurden - auch aus Platzgründen - in die Steuergeräte integriert (Kosten 100 Euro aufwärts). Komplizierte Berechnungen, die bei der Apollo Landung mehrere Schrank-große Computer durchführten, werden heute von einem einzelnen Steuergerät in der Größe einer Zigarettenschachtel wesentlich schneller durchgeführt.
    Selbstverständlich gibt es auch wesentliche Unterschiede was die Qualität der Elektronik anbetrifft. Es ist wohl selbsteklärend, daß bei einem Flugzeug - falls es abstürzt mehrere Hundert Tote fordert - eine ganz andere Qualität verbaut ist, als in einem Auto, welchen nur stehen bleibt.


    Am Beispiel vom Der Glonntaler mit dem Sensorproblem ist deutlich zu sehen, wie zuverläßig der CAN Bus arbeitet. Feuchtigkeit am Stecker -> Oxidation, zu hoher Widerstand -> kein Kontakt -> Problem wird nicht erkannt. Stecker trennen (beim Abziehen wird die dünne Oxidationsschicht zerstört) und der so viel gescholtene CAN Bus startet neu und erkennt das Problem. Was jetzt das Diagnosegerät als potentiellen Fehler anzeigt, ist eine ganz andere Geschichte.
    Beim Beispiel vom @Disastermann würde ich mal raten - ohne die Elektrik eines Hyundai im Detail zu kennen - daß es sich um ein ähnliches Phänomen handelt. Ganz einfach deshalb, weil sich in den Türen gerne Feuchtigkeit sammelt und somit auch zu Kontaktproblemen führen kann.


    Natürlich ist ein Oldie etwas wunderschönes an dem man noch selbt schrauben kann, trotzdem möchte ich die moderne Sicherheitstechnik, die wir heute in den modernen Fahrzeugen fast als selbstverständlich ansehen, wirklich nicht missen.


    Gruß
    Peter

    Immer mehr Senioren verschwinden spurlos im Internet, weil sie versehentlich die Taste "Alt" und "Entfernen" drücken

  • Vielleicht habe ich mich etwa unklar ausgedrückt: natürlich ist der CAN-Bus an sich keine schlechte Erfindung, es ist die derzeit beste Möglichkeit, die Funktionsvielfalt zu beherrschen.


    Diese Funktionsvielfalt moderner Autos ist allerdings manchmal anfällig: da z.B. im Motorsteuergerät Daten von (über 20 oder mehr? ) Sensoren verarbeitet werden, um eben den Benzinverbrauch und die Abgaswerte niedrig zu halten, kann es leicht zu Problemen wie Notlauf kommen, wenn die Daten eines Sensors mal ausfallen, weil der Sensor selbst ne Macke hat oder auch der Kontakt schlecht ist.


    Bin bzgl. Autos nur interessierter Laie, ein wenig bekommt man aber schon mit :),


    Die Autos sind nicht generell anfälliger geworden, die Defekte sind nur heutzutage meistens andere als früher.


    Mein Kadett B war weiß, das wäre heute voll im Trend :biggrins:, alles kommt ja irgendwann wieder. Verbrauch weiss ich nicht mehr, die Diesel heute laufen schon sehr sparsam trotz Kat und Filter.


    Grüße Peter (immer älter werd...)

  • Frischling
    Für einen "Laien" kennst Du Dich aber gut aus, also keine falsche Bescheidenheit.


    Ausgezeichnet ist auch Deine Formullierung

    Zitat

    die Defekte sind nur heutzutage meistens andere als früher

    , die trifft den Nagel auf den Kopf.


    Früher hatte man halt nur einen Positionsgeber, die Kühlmitteltemperatur und den Zündzeitpunkt und schon lief die Karre. Abgaswerte? Verbrauch? Leistung? Mein Käfer hatte 34PS und hat sich 13 Liter Sprit genehmigt. :weglach:
    Mit solchen einfachen Kontrollmechanismen schafft man nun mal nicht die Umweltverträglichkeit, da braucht es schon ein paar Informationen mehr. Ebenso was den Verbrauch angeht.
    Allerdings darf das ja alles nichts kosten! Und da wären wir wieder bei dem Preis und der damit verbundenen möglichen Qualität. Geiz ist geil, oder wie war das?


    Der Autofahrer bezahlt das alles schon später in der Werkstatt.


    Gruß
    Peter

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  • 2,8km Kabel in ner S-Klasse, find ich aber gar nicht viel. Ich hab bei meinen LT Bj 80 vor zwei Jahren den kompletten Kabelbaum selbst gebaut. Das waren rund 400m Kabel.
    Und das ohne extras wie el.FH,SD,Spiegel ,Sitzheizung etc.
    Grüße
    Otthardt