Lange Zeit dachte ich ja nicht, dass ich nochmal einen Anhänger von Grund auf neu aufbaue, aber als ich doch mal wieder so doof war und in Kleinanzeigen nach Anhängern gesucht habe, hatte ich mich schockverliebt.. in diesen 1980er BOJ Liner:
Zugegeben, der Barthau ist schwer in Ordnung für alle möglichen Transportaufgaben, aber mit dem Planenaufbau hängt der schon SCHWER im Wind... ich will etwas, was windschlüpfriger ist.
So, da kommen die Koffer ins Spiel. Entweder sind es wirklich KOFFER, da gewinne ich ja wieder nichts aerodynamisch, oder sie sind nicht wirklich schön in meinen Augen - oder sie sind hundselendteuer, sehe ich dann ehrlich gesagt auch nicht ein. Wobei mir jetzt schon klar ist, dass das Projekt hier auch nicht billig wird, aber dafür genau nach MEINEN Vorstellungen.
Kauf:
Normal - steht am Arsch der Welt, hat KEINERLEI Papiere und ist rott wie Hölle. Dazu noch KEINERLEI Lichtanlage.
Also den Typ angeschrieben/-gerufen, den 8-poligen Aspöcksatz, der für den Pongratz bestimmt ist, eingepackt und mit roter 06er in den tiefen Osten gefahren. Natürlich mitm besten Zugfahrzeug - dem A-Tego .
Vor Ort dann gesehen... naja... ich werde nicht ins Detail gehen, aber die Bremsanlage war auch noch so 'n Fall für sich...
Nun, die Lichtanlage und das Nummernschild an den Anhänger getüdelt, und weiter ging die Fahrt. Da es sich halbwegs anbot, hatten wir noch 'n Motorrad für 'nen Kumpel an 'nem anderen Ort mitgenommen... war dann auch nur 'ne 1300 km Rundtour.
1. Bestandsaufnahme:
Mir war ja schon vorm Kauf klar, dass der mega rott ist, und hatte mich schon darauf eingestellt, dass ich im dümmsten Fall 400 € nur für das Typenschild und das GFK-Dach ausgebe... aber das war es mir noch wert.
Die OPTIK entschädigt dafür für so einiges.. so schön isser Schön rund, bisschen oldschool - und ich kann damit PERFEKT meine US-Optik darstellen.
Nun, der nächste Schocker:
Leergewicht satte ACHTHUNDERTDREIßIG (830) Kilo
Gut, man muss wissen (und auch ein Grund, weshalb ich ihn wollte), das ist ein VOLLSTAHL-Aufbau! Bis hoch zum Gfk-Dach ist alles Stahl. Dass sich das im Gewicht niederschlägt, ist klar... aber ebenso ist mir klar, wo und wie ich Gewicht sparen kann...
Beim Drunterschauen wurde es nicht unbedingt besser:
Hat mich aber insofern wenig geschockt, da die Achsen (und Auflaufeinrichtung) alles rausfliegt und neu kommt.
So, dann gings auch langsam schon ans Zerlegen. Wie vermutet... mussten die meisten Schraubverbindungen mit dem 125er-Universalschlüssel getrennt werden... für andere wurde die Säbelsäge herbeigezogen. Gerade mal 'ne Hand voll Schrauben gingen "konventionell" auf...
Vor allem erstmal den vollgepissten Boden entfernen... sowie die an den Seiten befindlichen Siebdruckplatten. Dazu die Kotflügel und die hintere Achse.
Der vordere Teil des Bodens ließ sich noch halbwegs einfach lösen... "einfach" auf 'nen großen Stein abgelassen... bissl drauf rumgesprungen, dann löste sich der Kleber...
Hinten sah das schon anders aus, da die Bodenplatte dort in den Rahmen eingeschoben wurde... und aufblühender Rost plus aufquellende Platte leistet dann doch EINIGES an Widerstand.
Im einfachen Zug (mind. 400 kg) war nichts zu machen, erst im doppelten Zug (~800kg+) PLUS weitere "Nachhilfe" bewogen die Platte dazu, sich aus dem Rahmen zu bewegen.