Hallo zusammen,
mein Name ist Jon, ich bin 32 Jahre alt und schon länger stiller Mitleser. Ich wohne seit vier Jahren im Eigenheim mit viel Land und entsprechend viel Arbeit. Ich bin selbstständig tätig in der Getränkeindustrie. Ich hatte, gefühlt schon seit ich den Führerschein habe, immer Bedarf nach einem Hänger in den unterschiedlichsten Situationen. Wir haben einen 750 kg Familienhänger von Westfalia, ich hab allerdings keine Anhängerkupplung am aktuellen Auto, was eine eher unglückliche Kombination ist.
Mit dem Haus und dem wachsenden Gewerbe steigt der Hängerbedarf exponentiell an, ich habe in der Vergangenheit immer wieder im Bekanntenkreis geliehen. Da ich das persönlich aber nicht sonderlich mag, gerade bei so etwas wertvollem, steht nun eine Anschaffung ins Haus.
Zukünftiges Zugfahrzeug ist ein Volvo XC90 mit 2,4 t Anhängelast sowie ein Renault Trafic mit 2,0 t Anhängelast. Daher ist das zGG auf 2,0 t beschränkt, sonst dürfte der Transporter nicht mehr ziehen, oder?
Anforderungen:
Ich muss zwei bis dreimal im Monat sieben Europaletten zu je rd. 400 kg bewegen, in den Transporter passen exakt drei Stück rein, auf den Hänger sollen vier Stück. Das ganze über rd. 70 km überwiegend Bundestraße.
Toll wäre eine maximal niedrige Ladekante, da ich den Hänger rückwärts an eine rd. 40 cm hohe Rampe fahre, eine Ebene anlege und die Ware dann mit einer Ameise runter ziehe. Nach meinen Recherchen zu einem Tieflader mit diesem Anforderungsprofil scheitert es immer an der mangelnenden Breite, um zwei Europaletten (120x80) nebeneinander zu bekommen. Bei den Hochladern bin ich skeptisch wegen des hohen Schwerpunktes der Ladung, hier wäre mir ein Koffer am liebsten, vom Gefühl her, der sprengt aber zum einen das Budget und zum anderen das zulässige Gesamtgewicht.
Von 10 Zoll-Bereifung bin ich auch nicht angetan, hab ich im Bekanntenkreis, der Eigentümer nutzt den Hänger als mobile Werkbank und braucht die niedrige Höhe daher, ich habe aber Angst, dass der voll beladen einfach zu wenig Federweg mitbringt und das in einer Materialschlacht endet, weil keine Reserven da sind.
Der Hänger bräuchte eine lichte Fläche von 240x160 cm, gerne ein paar Zentimeter mehr, dann haben die Paletten beim Laden mehr Luft. Ich hab bisher vier Anhänger gefunden, die in etwa in mein Profil passen, von Humbaur, Saris, Eduard und WM Meyer.
Humbaur zu 2.900 Euro und 70 cm hoch:
https://www.humbaur.com/de/anh…en/modell/2600_ht-202616/
Saris zu 3.100 Euro und 65 cm hoch:
https://www.saris.net/de/c12717200000
Eduard zu 3.350 Euro und 63 cm hoch:
https://www.eduard-anhaenger.d…fe-4009-802d-fd71594a4102
WM Meyer zu 3.200 Euro und 66 cm hoch:
https://www.wm-meyer-anhaenger…chlader-hlc-2026-170.html
Was mich noch interessieren würde, wäre Hapert, die verweisen aber immer zum Händler, da geh ich die Tage mal hin.
Erfahrung:
Ich kenne, aber nur leihweise, Saris Kipper, Humbaur Koffer Tandem, Humbaur Kipper Tandem und diverse 750 kg Möhren. Mit den Tandems bin ich immer bombig gefahren, lange Strecken völlig stressfrei, super Verhalten beim Rangieren, einfach praktisches, tolles Handling. Kipper wäre jetzt auch toll, haut aber mitm Gewicht nicht mehr hin, ebenso wie Kofferaufbau.
Meine Fragen:
Was haltet ihr von den genannten, hat die vll jmd oder hat jmd ein ähnliches Nutzerprofil wie ich und kann über Wartung und Verschleiß berichten, wenn der Hänger wirklich ausgelastet wird? Sind da ausreichend Reserven vorhanden oder kann ich den in zehn Jahren wegwerfen? Der Eduard ist rd. 70 kg schwerer als die anderen beiden, kann mir einer sagen, warum?
Was haltet ihr von einer 100 kmh Zulassung bei der Nutzung? Es würde mir Zeit sparen, merke ich da einen Unterschied bei 2 t am Haken, ob ich 80 kmh oder 100 kmh fahre?
Was wäre bei der Nutzung für euch unabdingbar notwendig? Stützen? Verstärktes Stützrad? Plane und Spriegel?
Funktioniert das überhaupt so oder seht ihr anderweitig Probleme?
Alternativ würde ich mit dem Bus zweimal fahren müssen und hätte dann nur sechs Paletten sowie keinen Anhänger, den wir zu Hause auch dringend brauchen, vor allem für Grünschnitt und Holztransport.
EDIT:
Mir ist gerade noch eine Idee gekommen. Könnte es sinnvoll sein, einen Anhänger mit höherer Traglast zu nehmen und den abzulasten? Weiß jmd., ob die genannten gewissermaßen das gleiche Fahrgestell habne und nur noch über die Papiere eingestellt werden oder ist da tatsächlich ein konstruktiver Unterschied zwischen 2,0 t, 2,4 t und 2,7 t bspw.?
Ein Bekannter wurde auf einer größeren Veranstaltung mal von der Polizei im Rahmen einer allgemeinen Verkehrskontrolle kontrolliert, Hänger mit Auto hatte 3,6 t zGG, der Hänger war zwar leer (zum Schlafen gedacht), es wurde aber dennoch ein Strafverfahren eröffnet. Die Polizisten vor Ort gaben dann den Tipp, den Hänger einfach abzulasten, eine Überschreitung des zGG sei deutlich günstiger als Fahren ohne Fahrerlaubnis. Das Verfahren wurde später zwar eingestellt, er hatte dann aber trotzdem abgelastet. Könnte das ein Weg für mich sein, weniger wegen des zGG, sondern eher weil ich dann eine robustere Konstruktion habe?
Vorab schonmal vielen Dank und beste Grüße aus dem Südwesten der Republik.
Gruß
Jon