Chassis „richten“ 2,7t Böckmann

    MoinMoin,


    nachdem ich hier still schon viel mitgelesen habe, komme ich nun doch nicht umher mal eine Frage zu Posten in Hoffnung auf professionelle Ratschläge und Tipps.

    Ich habe meinem alten Herrn einen Böckmann Tandem Anhänger abgekauft, der bis aufs Gerüst blank war. Neue Elektrik ran, Trommelbremsen wieder gängig gemacht, neue Bodenplatte und demnächst auch Alu Bordwände- doch da wird es Probleme geben. Denn um den Anhänger erstmal zum TÜV und da durch zu bringen habe ich provisorisch aus Schalbrettern die Bordwände gebaut. Alles solider als gedacht und für den TÜV wird es hoffentlich reichen, doch mir ist aufgefallen dass der Anhänger total verbogen ist in der Länge, also einen schönen Buckel macht und hinten „runter hängt“. Das habe ich wahrscheinlich selbst verursacht, da ich den Anhänger als kleines Bängel schon missbraucht habe um irgendwo im Wald mit dem Radlader Quatsch zu machen, natürlich ohne hinten Stützen oder Unterstützung aufzubauen und dabei wird sich alles verzogen haben.

    Meine Frage ist nun, wie soll man das wieder richten, damit die Alu Bordwände irgendwann bündig auf die Bodenplatte passen? Ansonsten schweben die ja vorne oder hinten in der Luft...

    Hat da jemand schon Ähnliches erfahren und kann mir helfen?

    Vielen Dank und beste Gesundheitswünsche!

    Ich habe mir überlegt, eventuell meinen 1,8t Bagger in die Mitte zu stellen und dann mit Hydraulikpumpen vorne und hinten die Ecken anzuheben. Glaubt hier jemand das hätte Erfolgsaussichten oder würde mehr verschlimmern als verbessern?


    Mein Hauptproblem liegt darin, dass die Alubordwände meines Erachtens nach unbedingt ran müssen (und an den seitlichen dafür vorgesehenen Anhänger Befestigungwänden), da hinten ja die Stützen wieder ran sollen und die können nur an die Bordwand. Damit die entstehenden Kräfte beim auffahren aber ordentlich abgeleitet werden und die Stützhalter nicht einfach die Bordwand abreißen, müssen diese Unten auf der gesamten Fläche mit dem Chassis verbunden werden. Das wird aber kritisch bei dem jetzigen „Buckel“.

    Also irgendwelche Stützen würde ich nicht an den bordwänden befestigen, das halten die sicher nicht aus wenn du da mittm minibagger anrückst.

    Bei so einen Vorhaben gehören Stützen an den Rahmen und nicht an die Bordwand! Egal ob Alu oder Holz!!!

    Ich fahre Verbrenner, ich brauche KEINEN Stecker! 8o


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    Humbaur HUK 152314

    Auwärter GL 75

    Hi,


    als erstes würde zwei Vierkantrohre als Rahmenlehre mit zwei Diagonalen zusammenheften. Wenn die Rohre stark genug sind, kann man sie auch zum Richten benutzen. Zum Ausrichten könnte man einen Wagenheber benutzen, wenn nichts anderes zur Verfügung steht.


    Auf alle Fälle ist das Bodenprofil ohne vernünftige Bordwand zu schwach, wenn der Anhänger beladen wird. Mit den Holzbrettern ist der also nach einem richtigen Einsatz wieder verbogen.


    Gruß

    Gerhard

    Frage mich auch warum man sich die komplette Arbeit am Anhänger 2x macht

    Warum erst alles provisorisch und dann erst ordentlich?!

    Ich mache es erstmal nur provisorisch, damit ich schnell TÜV bekomme um den Anhänger ummelden zu können. Die provisorischen Wände waren ja keine Arbeit, maximal 2 Stunden mit zwei jungen Handlangern. Die Alubordwände habe ich einfach noch nicht bestellt.

    Ja den Gedanken die Stützen an die Chassis zu basteln hatte ich ebenfalls bereits, doch die Halter passen nicht ansatzweise an die Chassis und waren vorher auch an den Bordwänden. Und eigentlich möchte ich nur ungerne an der Chassis schweißen. Darf ich das überhaupt...?

    Dass die Bordwände als Stabilisierung der Bodenplatte fungieren hätte ich echt nicht gedacht! Aber nochmal befahre ich den Anhänger ja auch nicht ohne Stützen hinten mit Bagger oder Radlader.

    Verständnisfrage: angenommen, der Rahmen lässt sich richten.


    Ist das Material dann nicht trotzdem durch die vorige Überlastung geschwächt und wird auch durch das richten nicht mehr so stabil wie es urspgl. war?

    Naja, wozu gibt's dann überhaupt Richtbänke ??

    -Egal wie tief man die Messlatte für den menschlichen Verstand ansetzt, jeden Tag kommt jemand und marschiert aufrecht drunter durch.

    Ja gut aber bei so einer kleinen vorformung hab ich da weniger Bedenken, wenn so zusammengefaltene Sachen wieder auseinander gezogen wird schon eher :/

    Zusammengefaltete Sachen werden, grade im Karosseriebereich, zurück geformt damit die austauschteile besser eingepasst werden können.

    Genau so siehts aus!

    Und JA den Rahmen kann man instandsetzen!

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    Humbaur HUK 152314

    Auwärter GL 75

    Hi,

    Zitat von Frischling

    ...

    Ist das Material dann nicht trotzdem durch die vorige Überlastung geschwächt und wird auch durch das richten nicht mehr so stabil wie es urspgl. war?

    das Ver- oder Umformen von Metallen ist eine komplexe Angelegenheit. Eisen bzw. Eisen-Kohlenstoff (Stahl) folgt einer kubischraumzentrierten Stapelordnung der Moleküle. Beim Umformen des Metalls folgen die Moleküle Gleitebenen. Wird der Werkstoff über den elastischen bis in den plastischen Bereich verformt, beginnen die Gleitebenen zu rasten. Damit einher geht eine Versprödung des Werkstoffs. Wenn man das übertreibt, kann so eine Versprödung zum Brechen eines Bauteils bei Verformung führen. In geringem Umfang erhöht sich dadurch eher die Festigkeit eines Bauteils.


    Ähnlich wirken übrigens auch auch Fehler in der Stapelordnung, z.B. durch Walzen im Stahlwerk. Deswegen ist u.a. die Zugfestigkeit von dünnen, blanken Rohren deutlich höher als bei schwarzen dicken Wandstärken.


    Ein bischen Zurückbiegen sollte also kein Problem sein. Biegt man ein Blech aber häufig hin und her, wird es irgendwann nach einem Rastbruch versagen.


    Gruß

    Gerhard

    Gerhard2 @ Eine tolle Abhandlung und fundiertes Wissen. Neid😉. Jedenfalls ein bißchen, ich kann mich nicht so toll ausdrücken. Aber wetten die Frage kommt bestimmt noch X mal, Sufu und lesen ist ja uncool😯


    Kann man das nicht oben antackern das das gleich ins Auge fällt ohne langes suchen?