Schrauben, Drehmoment und was man dazu wissen sollte

  • - Öl / Fett auf den Schrauben / Radbolzen

    Das ist etwas, was ich noch nie verstanden habe ... und mir noch nie jemand wirklich schlüssig erklären konnte:


    Warum sollen sich geölte/gefettete Radschrauben lösen ?

    und warum halten im Gegensatz dazu geölte/gefettete Zylinderkopfschrauben/Differenzialkorbschrauben "ewig" ?


    "Weil das so ist" ... ist keine schlüssige Erklärung !

    Manfred

  • Das verstehe ich auch nicht.

    Ich habe prinzipiell, mein ganzes Leben, jede Radmutter/Radschraube mit einem Sprühöl/Sprühfett behandelt und noch nie hat sich irgendwas gelöst. :/

    -Egal wie tief man die Messlatte für den menschlichen Verstand ansetzt, jeden Tag kommt jemand und marschiert aufrecht drunter durch.

  • Ich schließe mich an

    Hab noch keine Schraube gesehen die sich wegen einem Tropfen Öl oder Fett gelockert hat!:/

    Gruß Mario

    Ich fahre Verbrenner, ich brauche KEINEN Stecker! 8o


    Schreibe ich ROT, bin ich Moderator, schreibe ich schwarz, bin ich normaler User.



    Humbaur HUK 152314

    Auwärter GL 75

  • Das verstehe ich auch nicht.

    Ich habe prinzipiell, mein ganzes Leben, jede Radmutter/Radschraube mit einem Sprühöl/Sprühfett behandelt und noch nie hat sich irgendwas gelöst. :/

    bei mir genauso noch nie war eine Locker geworden, waren auch genauso fest wie ichSchrauben/Muttern mit Drehmomentschlüssel angezogen habe.

    Hapert Amigo Large Version (1350 KG ZGG)

  • Davon ab, gehört kein Fett auf die Gewinde der Schrauben. Nicht weil sie sich lösen könnten Und raus fallen sondern weil die Drehmomente verfälscht werden und die Bolzen vor Überlastung abreißen könnten.

    Die "Argumente" kenne ich :super:


    Aber warum gilt das nicht für Zyliderkopfschrauben, Pleuellagerschrauben, Kurbelwellenlagerschrauben, Differenzialkorbschrauben und so weiter ?

    Manfred

  • Davon ab, gehört kein Fett auf die Gewinde der Schrauben.....weil die Drehmomente verfälscht werden und die Bolzen vor Überlastung abreißen könnten.

    Um wie viel ?

    Radmuttern/Schrauben werden im Schnitt mit 120 angezogen.

    Wenn ein Laie Räder ohne Drehmomentschlussel anzieht sind es meistens weit über 150 und es passiert trotzdem nichts.

    Die ersten Jahre besaß ich keinen Drehmomentschlussel, mein Meister hat mir gezeigt wie fest und erklärt daß man das im Gefühl haben muß, fertig. Und "nach fest kommt ab" habe ich noch nie erlebt, max. absichtlich.

    -Egal wie tief man die Messlatte für den menschlichen Verstand ansetzt, jeden Tag kommt jemand und marschiert aufrecht drunter durch.

  • Um wie viel ?

    Radmuttern/Schrauben werden im Schnitt mit 120 angezogen.

    Wenn ein Laie Räder ohne Drehmomentschlussel anzieht sind es meistens weit über 150 und es passiert trotzdem nichts.

    Die ersten Jahre besaß ich keinen Drehmomentschlussel, mein Meister hat mir gezeigt wie fest und erklärt daß man das im Gefühl haben muß, fertig. Und "nach fest kommt ab" habe ich noch nie erlebt, max. absichtlich.

    in der regel löse ich die radbef. mittels radkreuz

    zum festziehen kurze verlängerung + 1/2"ratsche

    äußerst selten mit drehmomentschl.

    und leicht geschmiert wird auch,mit kupferp oder keramikpaste

    das das "drehmoment" sich dadurch leicht erhöht ist klar

    dadrch frißt sich nichts beim lösen


    aber das wird ausarten wie bei einem ölfred

  • Um wie viel ?

    Radmuttern/Schrauben werden im Schnitt mit 120 angezogen.

    Wenn ein Laie Räder ohne Drehmomentschlussel anzieht sind es meistens weit über 150 und es passiert trotzdem nichts.

    Die ersten Jahre besaß ich keinen Drehmomentschlussel, mein Meister hat mir gezeigt wie fest und erklärt daß man das im Gefühl haben muß, fertig. Und "nach fest kommt ab" habe ich noch nie erlebt, max. absichtlich.

    Schrauben die im Öl liegen oder gefettet gehören haben natürlich auch gesonderte Drehmomente.


    Natürlich reißt ein Bolzen nicht direkt ab und verträgt deutlich mehr. ZB bei Kurvenfahrt werden die Schrauben auch mehr belastet als das Anzugsdrehmoment. Wenn ich jetzt eine Schraube bis zu ihrer Belastungsgrenze anziehe, sie dann im Betrieb darüber hinaus belaste, reißt sie ab...


    Aber ok das ist ein anderes Thema...Unfall ist jetzt leider passiert, woran es genau gelegen hat wird hier wahrscheinlich keiner mehr raus finden

  • Ich versuche mal zu erklären wie das mit dem Drehmoment, geölt und ungeölt zu tun hat.


    Das Drehmoment der Schrauben wird nach verschiedenen Kriterien berechnet.


    Die einen Schrauben werden so berechnet das diese sich in einem gewissen Rahmen längen. In der Regel wird bei denen mit einem sehr geringen Reibwert berechnet. Da in der Regel auch höhere Kräfte auf die Schraube wirken muss. Diese Schrauben sind nach der Demontage auszutauschen.


    Andere Schrauben werden, werden nicht auf Schraubenlängung ausgelegt. Diese können wiederverwendet werden. Da diese aber in der Regel etwas überdimensioniert sind, reichen die Reibwerte auch ohne Schmierung und werden auch so angewendet.


    Im Grunde sind die Unterschiede ob mit oder ohne Schmierung rein danach wie die Drehmomente berechnet wurden.

    Gruß Wim


    Mein Anhänger
    Eduard P3 Maße: 2,60m*1,50m, 1500kg zgG, Bj 07.2016

  • Die "Argumente" kenne ich :super:


    Aber warum gilt das nicht für Zyliderkopfschrauben, Pleuellagerschrauben, Kurbelwellenlagerschrauben, Differenzialkorbschrauben und so weiter ?

    So,um mal mit den Vorurteilen des gefetteten Radschrauben aufzuräumen. Selbstverständlich dürfen Radbolzen gefettet werden. Nur sollte es hochwertiges Fett wie Kupferpaste sein und nicht unbedingt WD40. Vor allem bei gebremsten Fahrzeugen. Denn dort können unter Umständen Temperaturen auftreten, die WD 40 verbrennen lassen. Und dann kehrt sich der Vorteil um. Möglicherweise bekommst die dann nicht mehr lose, weil das minderwertige nicht temperaturbeständige Schmiermittel verkrustet ist. Bei einem ungebremsten Anhänger, dessen Radnabe nicht heiß wird, kannst auch WD40 nutzen oder ein anderes Kriechöl.


    Unsere LKW Radbolzen sind neu in 5er Tüten verschweißt und da ist gut ein Schnapspinchen ÖL mit drin, die Muttern ebenso. Die werden dann mit 600 Nm angezogen, ich fahre noch mal durch die Stadt und dann noch mal nachgezogen. Da hat sich noch nie was gelößt weil Öl dran war!


    Denn wenn die Radschraube schon 20 Nm verschlingt um sich im Gewinde zu drehen, dann stimmt der Anpressdruck Felge zur Nabe nicht mehr. Und dann kann auch sowas wie hier passieren!


    Die anderen Möglichkeiten können auch vorkommen. Auch bei uns gibt es falsch verpackte Ersatzteile, wie links und rechts vertauscht. Richtiger Aufkleber, falsches Teil. Was auch sein kann, die Bolzen sind zu lang in der Nabe / Trommel hat es Sacklöcher anstatt durchgehende Gewinde. Dann drehst den Bolzen hinten am Anschlag fest, aber die Felge wird nicht geklemmt.


    Aber ohne aussagefähige Bilder ist es rate mal mit Rosenthal!


    Ein guter Schweißer könnte auch einen neuen Arm an der Achse anschweißen, ohne dass die Gummis verbrennen. Die muss man dann mit Temperaturpaste schützen. Das wird wie Fensterkitt aufgetragen. Nicht der Brutzelgünther um die Ecke, sondern einer mit Schweißerschein. Schließlich sind die Arme auch auch angeschweißt worden.

    1. Anhänger: Rydwan (Polen) Baujahr 2019, 100er Zulassung, Neukauf
    2. Anhänger: Stema 750 kg, Baujahr 2014, 100er Zulassung, Eröffnungsangebot für 289€
    3. Anhänger: Brenderup Bravo 600 kg, Baujahr 1996, gebraucht bei Ebay gekauft
    4. Anhänger: Syland (Polen) 1300 kg, Baujahr 2016, 100er Zulassung, Neukauf

    5. Anhänger: Tema (Polen) 750 kg ungebremst, Neukauf 2019

    6. Anhänger: WM Meyer 1500 kg, Kipper, Neukauf 2020

    7. Anhänger: Schubbodenanhänger, Neukauf 2022, 100er Zulassung

  • Normalerweise versuche ich in einem Thread nicht abzuschweifen, sondern zielgerichtet auf die Eingangsfrage zu antworten. Hier möchte ich aber nicht, das jetzt einer das fetten oder ölen von Radschrauben (Gewinde) als sinnvolle Rostvorsorge erachtet.


    Nur weil man was nicht versteht muss es ja nicht falsch sein.


    Die Aussage "Weil das so ist....." habe ich aber auch nicht getätigt.



    Meines Wissens nach sind die Anzugsdrehmomente von gefetteten Schrauben höher zu wählen, da der Reibungswert sinkt.

    Dadurch wird die Schraube höher belastet was zum abreißen führen kann (angesichts dem was ich beim Reifenhändler schon gesehen habe, halten Stahlschrauben allerdings viel aus.... ;)).


    Im Endeffekt wählen die Hersteller die Anzugsdrehmomente für ungefettete/ungeölte Radschrauben (sonst müssten Sie vermutlich auch bestimmte Fette und Öle, sowie die entsprechende Menge vorschreiben).

    Fettest du nun doch, stimmt halt der vorgegebene Dremoment nicht mehr. Allein dadurch kann sich eventuell die Schraube / Mutter lösen.

    Kann, muss nicht.


    Dennoch würde ich alleine deswegen schlicht davon abraten.


    Aber jeder kann das halten wie er will.



    Mal ein netter Zeitungsbericht dazu



    Der Vergleich mit Zylinderkopfschrauben hinkt aber m.M.n., weil der Anzugsdrehmoment eben auf die "Ölung" abgestimmt ist und auch die Belastungsart eine ganz andere ist.

  • Den wollt ich auch grad posten...da bist mir zuvor gekommen. Danke dafür :thumbup:

  • Wir haben jedenfalls nichts gefettet, oder sind diese Kommentare nicht für uns gedacht?

    Sowas nennt sich OffTopic und gehört bei Internetforen quasi dazu.



    Meines Wissens nach sind die Anzugsdrehmomente von gefetteten Schrauben höher zu wählen, da der Reibungswert sinkt.

    Andersrum. Das Anzugsmoment ist geringer zu wählen.


    Unsere LKW Radbolzen sind neu in 5er Tüten verschweißt und da ist gut ein Schnapspinchen ÖL mit drin, die Muttern ebenso. Die werden dann mit 600 Nm angezogen, ich fahre noch mal durch die Stadt und dann noch mal nachgezogen. Da hat sich noch nie was gelößt weil Öl dran war!

    Weil das Anzugsmoment auf geschmierte Schrauben abgestimmt ist.

    Dazu sei auch angemerkt: Je höher das Solldrehmoment desto ungenauer wird der Anzug der Schraube. Das bekommt man unter Kontrolle wenn man die Umgebungsbedingungen kontrolliert. Oder eine Kombination aus Drehmoment und Winkel fährt.


    Zum Verständnis: Schrauben halten weil die Reibung im Gewinde stärker ist als die "Hangabtriebskraft" in der schrägen Fläche des Gewindes. Das bekommt man hin indem man das Gewicht das in der schrägen Fläche wirkt erhöht. Z.B: indem man die Schraube etwas vorspannt, sie streckt.

    Diese Streckung kann man in eingebautem Zustand aber nur mit teurem Equipment messen. Als Workaround wird das Drehmoment erfasst. Das ist relativ ungenau weil es äußeren Faktoren unterliegt, z.B. die Reibung im Gewinde.

    Nur wenn man diese Faktoren so herstellt wie bei der Auslegung der Verschraubung angenommen wurden erhält man auch die gewünschte Vorspannung und die Schraube ist in der Lage die Kräfte aufzunehmen ohne sich zu lösen, oder überdehnt zu werden.



    mfg JAU

    No Shift - No Service

  • Und dazu addiert sich die Ungenauigkeit der Drehmomentschlüssel. Ich behaupte mal, das hier im Forum nur wenige Zugriff auf Schlüssel haben die geeicht und seit neuestem auch kalibriert sind. Die Dinger, die bei Kaufland für 15 € bekommst, inklusive Plastikschachtel, 3 Halbzoll Nüssen und ner halben Verlängerung, die eignen sich um damit Kirschen aus dem Baum zu werfen. Ich habe auch so einen zu Hause und habe den mal vom Eichamt prüfen lassen. Er hat ihn mir so eingestellt, dass er 100 Nm ziemlich genau trifft, also Radmuttern anziehen geht damit. Davor und danach driftet der Schlüssel erheblich vom Soll ab!


    Bei mir kommt bei Bedarf ne kleine Ecke, die berühmte Messerspitze, Kupferpaste an die ersten 2 Gewindegänge und gut ist. Ich bekomme alle Räder auch nach dem Winter wieder ab und verloren habe ich auch noch keins. bzw. es war noch nie eins lose. Nach Montage mit dem Dremo festziehen, nach 50 km nachziehen und nach 500 km nochmal nachziehen.

    1. Anhänger: Rydwan (Polen) Baujahr 2019, 100er Zulassung, Neukauf
    2. Anhänger: Stema 750 kg, Baujahr 2014, 100er Zulassung, Eröffnungsangebot für 289€
    3. Anhänger: Brenderup Bravo 600 kg, Baujahr 1996, gebraucht bei Ebay gekauft
    4. Anhänger: Syland (Polen) 1300 kg, Baujahr 2016, 100er Zulassung, Neukauf

    5. Anhänger: Tema (Polen) 750 kg ungebremst, Neukauf 2019

    6. Anhänger: WM Meyer 1500 kg, Kipper, Neukauf 2020

    7. Anhänger: Schubbodenanhänger, Neukauf 2022, 100er Zulassung

  • Dazu sei auch angemerkt: Je höher das Solldrehmoment desto ungenauer wird der Anzug der Schraube. Das bekommt man unter Kontrolle wenn man die Umgebungsbedingungen kontrolliert. Oder eine Kombination aus Drehmoment und Winkel fährt

    Wie jetzt, Luftdruck, Umgebungstemperatur und Luftfeuchte ??

    Ich glaube einige übertreiben es mit der Genauigkeit.

    Ich gelte schon als sehr penibel, aber was hier für Argumente kommen...

    -Egal wie tief man die Messlatte für den menschlichen Verstand ansetzt, jeden Tag kommt jemand und marschiert aufrecht drunter durch.

  • Und ... hast du schon mal etwas "nachziehen" müssen.

    Mein Reifenhändler behauptet, der Hinweis auf das Nachziehen nach 50km sei eine reine Sicherheitsmaßnahme für ihn!

    Es könnte ja durchaus passieren, dass ein Angestellter von ihm das richtige Anziehen vergessen würde.

    Im Normalfall wäre ein Nachziehen niemals erforderlich!

    Ich wechsle jetzt seit über 30 Jahren Räder und kontrolliere zwischendurch auch schon mal auf festen Sitz,

    aber niemals nach 50km.

  • Das ist relativ.

    Beim PKW ist es selten notwendig, aber beruhigt. ;)

    Beim LKW immer zwingend notwendig !:thumbup:

    -Egal wie tief man die Messlatte für den menschlichen Verstand ansetzt, jeden Tag kommt jemand und marschiert aufrecht drunter durch.

  • wobei die meisten "nachzieher" einen fehler machen

    nuß drauf drehmo macht knack fertig

    normal müßte die mutter/schraube erst gelöst werden

    und in einem zug zum "knack" gebracht werden