Hi,
Wie kann ich jetzt feststellen, welche Qualität die Rechteckrohre haben...
... ein Kriterium für mich wäre z.B., ob die Dinger gerade sind. Sind sie es nicht, erhöht das den Aufwand. Dazu nehme ich die Rohre beim Händler aus dem Regal und schau einfach mal an der Kante entlang. Das gleiche nochmal um 90° gedreht.
Um die Festigkeit zu prüfen, muss man einen Zugversuch machen. Also, ob es z.B. S355 o.ä. ist. Je größer der Anteil der (Kalt-) Umformung bei der Herstellung ist (z.B. geringe Wandstärke), desto höher sind übrigens auch Streckgrenze und Zugfestigkeit, auch wenn es immer S235 ist. I.d.R. sind solche Rohre aber fast immer aus Baustahl.
Theoretisch macht es keinen Sinn, bei einem Fachwerk von der Quadratgeometrie des Rohres zu stark abzuweichen. In einem Fachwerk gibt es zwar (in der Theorie) nur Zug- Druckkräfte, bei großen Längen der Streben kann es aber der "dünnen Seite" leichter zu Knicken kommen.
Welcher Winkel ist für das Fachwerk notwendig? Vermute mal 45Grad?
Richtig vermutet. Wenn man davon etwas abweicht, spielt das aber keine große Rolle. Sprich ob 40° oder 45° macht praktisch keinen Unterschied. Unter 35° ändert es aber schon spürbar die Festigkeit.
Vermutlich muss der Bereich der Achsaufnahme verstärkt werden
Das kann man pauschal so nicht sagen. Häufig ist es sinnvoll, aber nicht immer nötig. "65x65x5mm - 0,7-1,0 Meter" ist aber schon recht massiv.
Können auch zwei 50x30x3-Profile übereinander verschweißt werden, um genügend (Biege-)Stabilität zu erhalten?
Ein Fachwerk ist auf jeden Fall stabiler. Der gute alte Steiner
Steiner sagt, dass das Trägheitsmoment (aus dem sich das Widerstandmoment gegen Biegung ableitet) quadratisch im Abstand zu einem Bezugsmoment J0 mit dem gleichen Scherpunkt steigt. Anders gesagt: Je höher das Fachwerk desto besser. Zumindest wäre das so, gäbe es nicht die Streben...
Grundsätzlich stimmt diese Aussage aber. Und da ein Träger normalerweise niedriger ist hat er das Nachsehen.
Trotzdem muss ein Fachwerk nicht immer die beste Lösung sein. Neben den Nachteilen wie Verzug und Aufwand muss man daran denken, dass man da auch etwas befestigen möchte, z.B. eine Achse. Passen die Achsauflage und die Rohre des Fachwerks so gar nicht zusammen von den Dimensionen kann das auch schnell mal zu komischen Lösungen führen.
Eine 1500er Achse bei 4 m Länge finde ich aber keine schlechte Kombination, wenn es um die Festigkeit geht. Der Bauaufwand ist da wieder ein anderes Kapitel...
Die Frage, ob man mit zwei 50x30 übereinander auch hinkommt, kann ich so nicht beantworten, weil ich den Rest der Konstruktion nicht kenne. Auf alle Fälle wäre ein 100x30 die bessere Wahl. Selbiges kommt ohne andere Elemente wie Rahmenprofil, Bordwand, ... usw. aber bei max. ungünstiger Belastung bei 4 m schon an seine Grenzen. Steht ein steifer Koffer darauf, sieht die Sacher aber wieder anders aus.
Uff, habe Fertig 
Gerhard
P.S.: Ich
Fachwerke, sie sind so stabil... 