Servus zusammen,
bei meiner Vorstellung hab ich's ja schon angekündigt: Ich bin hier, weil ich vorhabe, den für mich perfekten Wohnanhänger selbst zu bauen.
Wie fange ich denn an? Mit der Vorgeschichte vielleicht...
Campingurlaub war bei mir "schon immer", aber halt auch immer per Zelt. Das ist an sich auch keine schlechte Sache, aber oft ein Kompromiss. Entweder ein kleines Wanderzelt, dann ist der Komfort mäßig oder ein großes Zelt, dann fehlt zwar nix, aber der Aufwand, sowohl bei der Vorbereitung zu Hause als auch beim Aufbau vor Ort ist derart groß, dass du das nur einmal im Jahr für den großen Urlaub machst. Und in meiner Umgebung ist's so schön, dass ich das eben auch mal spontan zwischendrin los möchte, mal ein Wochenende oder meinetwegen auch nur eine Übernachtung. Und das verspreche ich mir von so einer kleinen, simplen Wohnschachtel: Kein Komfort (zumindest nicht mehr als ein anständiges Zelt), dafür aber eben auch kein Aufwand mit der Logistik. (Dauerhaft gepackten) Hänger ans Auto, Kühlbox und Kleiderkoffer reinschmeißen und losfahren!
Die großen Aktionen, beispielsweise Sommerferien in Skandinavien, soll er gar nicht abdecken. Da will ich nur ein Auto und nix dran hängen, was auf der Autobahn nervt, dich auf der Fähre arm macht und dich von den interessantesten Strecken ausschließt. Da stört es mich auch absolut nicht, das Zelt aufzustellen.
Daraus lässt sich auch der Leitsatz für das Anhängervorhaben ableiten: Keep it simple.
Keine Nasszelle, kein großartiges Küchengedöns im Inneren, keine Technikfürze, kein Riesengeschoss, kein gar nix. In Richtung Teardrop soll es gehen: Ein Schlafabteil in der Mitte, hinten aufklappen für eine Art Außenküche, fertig. Auch Elektro machen wir auch nicht viel rum. Auf Landstrom und 230V wird komplett verzichtet, 12V DC reicht. Hab keine großen Verbraucher (Kompressorkühlbox, Handyladen, Licht, mehr nicht), das schaffen auch beim Zeltcamping das Bordnetz des Autos unterwegs und vor Ort eine 80Wp-Solarzelle mit gescheitem MPPT locker.
Vielleicht noch ein paar Punkte auf meinem Wunschzettel:
- Wenn ich auf die Deichsel noch quer zwei Räder bekäme, wäre das mega.
- 100er-Zulassung wäre nice, würde ich aber nicht komplett übers Knie brechen wollen.
- Das Ding sollte am Schluss auf einen Normparkplatz passen. Sollte aber kein Stress sein.
- Durch die Campinggeschichte liegt schon viel Ausrüstung rum: Kühlbox, Elektrokram, Gasherd mit Zubehör usw. Das würde ich ganz gerne verwursten.
Zu meinen Voraussetzungen: Die schlechte Nachricht vorneweg, mit Anhängern hab ich keinerlei Erfahrung. Dafür aber würde ich mich als bastelbegabt bezeichnen. Holzbau ist kein Thema, Metallbau sind Grundlagen da, Kfz-Technik ebenfalls, Elektro ist null Problem.
Los geht's also! Nun muss ich die Tausend wirren Gedanken dieses Traums zu einer sinnvollen Planung sortieren.
Fange ich mal mit den Grundsatzfragen an, die ich schonmal habe und mit euch diskutieren möchte:
Gebremst oder ungebremst? (da sind wir wieder bei null Hängererfahrung)
Für ungebremst spricht: Was nicht dran ist geht auch nicht kaputt, verschleißt auch nicht, klemmt nicht fest und macht auch sonst keine Baustellen. Dagegen halt: Bei meinem Zugfahrzeug wäre für 100er-Zulassung (0,3 und so) bei 465kg Schluss, mit Tempo 80 bei 750kg. Gebremst dagegen hätte ich auch für 100 Reserven bis 1250kg (0,8), also bestimmt mehr als genug. Außerdem hätte ich eine Feststellbremse, was bestimmt hilfreich wäre. Und auch nicht zu vergessen, da ich vorhabe, damit viel in Bergen rumzufahren, würde ich auch die Bremse des Zugfahrzeugs schonen...
Überhaupt: Bei welchem Gewicht kommt man bei so einem Teardrop denn so gaaanz grob raus?
Eintragung oder Deklaration als Ladung?
Null Ansatz, was ich da vorziehen sollte. Bekommt man so eine "Trennung" gleichzeitig glaubhaft gemacht und dicht? Oder andersrum: Wie ginge man so eine Eintragung an? Einfach mal beim anrufen und durchfragen? Und: Muss ich bis zur Eintragung jedesmal den Hänger verladen, wenn ich ihn umsetzen will oder gibt's da ne Lösung auf eigener Achse?
Kosten... Blödes Thema, ich weiß.
Zu den Baukosten selbst findet man das eine oder andere im Netz, da war ich angenehm überrascht und hätte mehr geschätzt. Dann hab ich wirklich vor, alles selbst zu machen und hab wie oben geschrieben schon einiges rumliegen. Das ist also nicht die Frage. Eher die laufenden Kosten. Da komme ich auf Steuer (paar Euro im Jahr) und Versicherung (100€/Jahr) sowie auf den Stellplatz, der im Worst Case 50€/Monat kosten kann, wenn ich Pech hab. Hab ich sonst noch was vergessen?
Dann hab ich schon eine erste Detailfrage, weil ich das mir bisher kein bisschen zusammenreimen kann: Wie bekommt man diese, meist selbst aus Holz gebaute, gekrümmte und riesige Heckklappe von diesen Dingern dicht? Oder macht man da einen Ablauf rein und lebt halt damit, dass es bei einem Gewitter auf der Autobahn reinsifft?
Ein Riesentext, ich weiß. Für mich aber auch ein Riesenvorhaben, weil so neu... Ich freue mich aber drauf, vertraue auf Hilfe, auch eure und bin gespannt und bedanke mich schonmal für euren Input!
Beste Grüße
Raph