Kipper Eigenbau

  • Hatte mir letzte Woche den Anhänger von einem guten Kumpel ausgeliehen.
    War einfach praktisch mit der Kippvorrichtung.
    Der Anhänger ist ein Eigenbau. Die Achsen und die Deichsel stammen von einem Pferdeanhähnger. Der Grundrahmen und der Rahmen der Ladefläche sind komplett selbst gefertigt.
    Nach etwas Sucherei im Netz hatten wir dann auch endlich einen passenden Drei-Stufen-Zylinder gefunden, der nicht zu hoch aufbaut (Bodenfreiheit). Ein Anlasser von einem Ford Capri und eine Pumpe vereinfachen das Kippen. Der Anlasser bekommt seinen Strom von einer Batterie, die auch unter der Ladefläche Platz gefunden hat. Die Batterie hällt ohne Nachzuladen locker 30 Kippvorgänge aus.
    Dadurch, daß die Rahmen aus Stahl und nicht aus Alu bestehen, wiegt der
    Anhänger leer 500 Kg. Da bleiben noch 1500 an Zuladung.
    Der Rost muß auch mal wieder bekämpft werden, da eine Vollverzinkung den Preisrahmen gespengt hätte.


    Grüße von der Alb

  • Hallo Markus


    dieser Kipper wäre genau auch für meine Zwecke ideal, obwohl ich konstruktiv einige Details jetzt mal verändern würde. Nicht jeder hat einen G-Wagen zum Ziehen obwohl mein MB auch 2 Tonnen dran anhängen darf, ist das doch meines Erachtens ein Gewicht, welches ausreicht, die allermeisten Dinge zu bewegen. Mich würde hier auch mal der Gesamtpreis bei Selbstbau interessieren, damit ich eventuell abgeschreckt werde.
    1.5 t Nutzlast ist schon eine Menge Zeugs und wer z. B. jeweils eine Tonne Kies vom herkömmlichen Anhänger abschaufeln muß, weiß wie schwer jedes kg werden kann. Das fällt bei einmaligem Transport nicht so sehr auf, bringt bei etwas größeren Mengen jedoch eine Erleichterung, die man nicht mehr missen will.
    Zum Rost:
    Man rechnet je kg 1 Euro zur Verzinkung, da kommt schon ne Menge Geld zusammen und ein Ende der Preisspirale ist nicht in Sicht. Vor der Umstellung war das just 1 DM, in meinen Augen also gerade mal die Verdoppelung. Rost grob abschleifen und mit Hammerite verschmieren bringt es auch nicht auf Dauer. Etwas mehr Vorbehandlung mit z. B. BOB-Rostversiegler oder mit flüssigem Zink ist schon nötig, dann ein sehr guter Farbaufbau. Maler sprechen hier von bis zu 5 Schichten!
    Wichtig ist bei Rost, daß man die Oxydation, verbunden durch die äußere Luftangriffe - unterbindet, also versiegelt um einigermaßen Ruhe zu haben.
    Den Unterboden jeweils mit Bitumen oder kautschukähnlichem Material zu verschönern (kaschieren) ist auch nicht immer vom Erfolg gekrönt. Bei den Schwundrissen und damit verbundenem Wassereinbruch (auch kapillar gesehen) beginnt erst der richtige Gammel.
    Die Quer-und Längstraversen sind ja H-Träger, bis die richtig wegrosten dauert das seine Zeit.


    Gruß
    Albrecht

  • Ich finde einen Kipphänger echt eine Überlegung wert. Ich denke aber für das erste Anhängerprojekt in meinem Falle übertrieben.
    Was mich abschreckt sind die quasi doppelte Unterbaukonstruktion und die Mehrkosten durch die Hydraulik.


    Was mir an der gezeigten Kontruktion nicht gefällt sind die Aussparungen in den Längsträgern oben für die Seitenhalterungen der Bordwände. Hat der TÜV dazu nichts gesagt? Immerhin sind die Längsträger dort ja doch geschwächt.


    Könnte man eigentlich die integrierte Batterie für die Hydraulik ans evtl. vorhandene Dauerplus einer 13-poligen Steckdose am Auto anschließen, damit die bei der Fahrt wie die vorhandene Batterie im Auto geladen wird? Das wäre elegant finde ich.


    Zum Thema Verzinkung: Ich habe mich da kürzlich kundig gemacht. 1 EUR pro kg verzinktes Gut wäre sehr günstig. Ich habe Preise von 1,11 bis 1,58 EUR + MWSt (!) angeboten bekommen, natürlich ohne Arbeiten wie Sandstrahlen (das würde mich bei einer V-Deichsel 150 EUR kosten, was ich sehr teuer finde). Ich würde wenigstens die Deichsel echt gerne verzinken lassen, aber für den Preis bekomme ich eine neue Deichsel.
    Als werde ich selbst sandstrahlen (mit dem Hochdruckreiniger) und alle Teile mit Bondex Metallschutzlack in zwei Schichten behandeln (habe damit gute Erfahrungen gemacht).

    Bitte keine Anfragen per PM an mich. Immer ins Forum posten, dann haben alle was davon!

  • Hallo Black1


    die Aussparungen sind mir auch aufgefallen, deshalb meine Kritik vorher an dem Konstrukt.
    Ich muß aber davon ausgehen, daß - wenn man Anhänger im Selbstbau betreibt - man es nicht mit Bäcker oder Metzger zu tun hat, sondern mit Ingenieuren vom Tüv oder Dekra oder dergl.
    Eine Festigkeitsberechnung wird da keiner machen, aber vom gesunden Menschenverstand und Erfahrungswerten wird das schon so in Ordnung sein.
    Vor allem sieht man mal, wie man das machen kann mit der Zwangsführung bei dem Oberbau.
    Wenn ich ansonsten bei Kastenaufbaus sehe, daß zwar Traversen mit "dicken" Schrauben fixiert sind, der Oberbau ansonsten an lummeligen Schräubchen mehr oder weniger hängt, vermute ich mal, daß der vorgestellte Kipper bei einem eventuellen Crash bessere Karten hätte wie eventuell gekaufte Versionen.
    Ganz klar, der Kipper im Eigenbau wird auch nicht mit 2 Euro gebaut. Die Fertigprodukte hier bewegen sich um die 4t. Euro oder mehr. Eine Menge Holz finde ich.
    Deine Verzinkungspreise sind doch noch i. O. Für die Mehrwert kann der Betrieb ja auch nichts. Dafür hättest du sehr lange Ruhe. Ob das Anhängerleben allerdings nur an der Deichsel auszumachen wäre, mußt du selbst wissen. Der Gilb schlägt auch unerbittlich bei den anderen Komponenten zu.


    Gruß
    Albrecht

  • Hallo,

    zum TÜV sei zu sagen, daß den der Aufbau nicht die Bohne interessiert hatte. Der hat die Abmesungen und das Gewicht aufgenommen und nach den anderen STVZO Dingen gesehen und das wars.
    Wegen der Schwächung des Grundrahmens durch die Aussparungen: Also Bedenken haben wir da nicht, da dieses Material (Vierkantrohr gewaltigen Ausmaßes) eine Wandstärke von 6mm hat und die Aussparungen von Fachkundiger Hand geschweißt wurden.
    Die Kosten für den Anhänger sind nicht so einfach zu ermitteln, da einige Teile gebaucht verwendet wurden (nicht nur das Fahrgestell).
    Der Hydraulikzylinder alleine hat aber schon ca. 250 € gekostet (Neuteil).
    Auf jeden Fall hat sich der Anhänger schon mehrmals bezahlt gemacht.

    Grüße von der Alb

  • Hallole


    habe mich da täuschen lassen durch die Aufnahme: Es ist tatsächlich Rechteckrohr.....also kein Vierkant und kein H-Träger.
    Bezüglich der Batterieanhängung vom Auto:
    Ich habe noch nicht gesehen, daß die el. Pumpe vom Anhänger über Batterie direkt am Auto verbunden wäre. (Ausnahmen gibt es aber).
    Zum 1., würde die 2. Batterie nie voll geladen werden, da zuwenig Strom hinten ankommt, das Problem haben ja auch Wohnmobile und Boote mit 2 oder mehr Batterien. Hier wird durch einen Booster die Spannung erhöht, damit die 2. Batterie richtig voll geladen wird.
    Bei der Pumpe....in eurem Fall ja durch einen Capri-Anlasser gedreht.....wird elendig viel Strom amperemäßig gezogen. Sowas wird im Auto schon mit mind. 10er Kabel gebändigt. Stelle ich mir dann noch vor, daß während dem Abkippvorgang irgenwie was mit dem Auto verbunden wäre in der Elektrik, wären die üblichen Käbelchen, auch trotz Sicherung- schnell verraucht.
    Es ist auch nicht so, daß ich überhaupt keinen Kipper hätte....nur ist der eben für Schlepper und nicht für den PKW-Bereich. Die Fahrtzeit ist dadurch u. U. elendig lange. Auf der anderen Seite, was für den "normalen Bereich" gilt wie: Kotflügel, TÜV und andere Sachen, ist hier nicht so interessant, sondern es wird deutlich lockerer gehandhabt. Ich kann den Kipper auch nicht für PKW umbauen, da sich die Deichellast so um 300-400 kg bewegt.
    Daß ich mit der Hand hochpumpen muß, hat mich jedoch noch nie gestört.


    Gruß
    Albrecht

  • 30-40 Cent pro was? Pro kg Bauteil?
    Transportkosten? Sandstrahlen?
    Hast du mal einen Link oder so?

    Bitte keine Anfragen per PM an mich. Immer ins Forum posten, dann haben alle was davon!

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    moin


    ich habe für diesesn alten titel auch einen kleinen Beitrag


    Ich habe vor acht Jahre einen runter gekommenen Saris 250/125 1500kg Tandem für kleine Geld gekauft. Wir waren eigentlich auf der suche nach einer Transport möglichkeit für einen kleinen Suzuki (300/150)


    Ich habe den Fussboden und die Bremse mit Gestänge und die Lichtanlage erneuert, und seit dem jedes Jahr min 15 m Holz aus dem Wald gefahren .


    Was jedoch immer gereizt hat war ein Kipper, manchmal ausgeliehen jedoch für eine eigene Anschaffung zu teuer und doch zu viel.


    Da ich Stahlbau gelernt hab und immer "etwas" finde bin ich vor langer Zeit an einen kleinen Bestand an Rechteck rohr gekommen.
    Eine 12 V Seilwinde hatte ich mal für den Wald angeschafft, tauchh dort nix.


    Nun hatte ich Etwas Zeit die Idee , Kipper zum Nachrüsten , umzusetzen.
    Wichtige Bedingung war / ist den Anhänger wieder problemlos zurück zu bauen.


    Also Schweissgerät in Gang gesetzt , und auf den Bilder seht ihr auf den Bildern.
    Gewogen hab ich die Einbauten noch nicht, ich kann alles mit der Hand bewwegen. Der Aufbau / Abbau dauert 5 min.
    Das Kippen dauer 45 sec rauf und 45 sec runter


    Weliandy

  • Moin Weliandy,
    das ist ja ne geile Idee ... Mit wenig Aufwand zum Ziel. Gefällt mir. Einnfach "Tüdelband" rann & ab geht die Fuhre.
    Für ab & zu als Kipper völlig ausreichend.

  • Ich finde das is ne tolle Leistung. :)
    Gut gemacht. :)
    Erfüllt er denn auch das wofür man Ihn brauch?

  • Hallo Weliandy,

    ich habe mir auch so einen ähnlichen Kipper gebaut. Bei mir ist nur alles aus Holz. Wie hast du das mit den hinteren Scharnieren gemacht. Vielleicht könntest du mal ein oder mehrere Bilder mit Details einstellen.

    Gruß

    Dietmar

  • Moin Dietmar,


    Zeig uns doch mal ein paar Fotos von Deinem Eigenbau.

    Wir sind gespannt ?

  • Hi Weliandy,

    ist der Anhänger immer noch in Betrieb? Zufrieden?

    Danke und freundliche Grüße