Deichsel Rundrohr "verlängern" ?

  • Hallo Forum,


    ich lese hier schon ewig passiv mit und habe schon jede Menge gelernt, aber zu diesem Problem finde ich leider nichts...

    ?

    Bei einem gebremsten Anhänger musste ich die Achse gegen eine neue austauschen und damit die Auflaufeinrichtung auch dazu passt will ich auch die Deichsel wechseln.


    Die alte und neue Deichsel ist ein Rundrohr (70mm) und mit zwei Klemmschalen am Aufbau verschraubt, soweit alles kein Problem. Die neue Deichsel würde Plug&Play passen wenn... ...ja, wenn der Federspeicher der Handbremse nicht rund 3-4 cm mit dem Aufbau kollidieren würde. :confused:


    Nach längerer Betrachtung des Problems scheint mir die einfachste Lösung zu sein, die neue Deichsel 4-5cm weiter nach vorne zu setzen, die mögliche freie Deichsellänge gibt das beim ZG des Anhängers her. Leider ist die Deichsel dann aber am hinteren Ende 5cm zu kurz, um dort in die Klemmschale zu passen und die kann ich nicht versetzen, da die entsprechende Traverse unter dem Anhänger nicht modifizierbar ist.


    Auf dem Foto sieht man die Traverse nicht, da sie unter dem Blechboden liegt. Die Verschraubung der Schelle durchs Rohr werde ich mir natürlich verkneifen...


    24-09-29 13-55-36 0486b.jpg


    Meine Idee ist folgende: ich schweiße den hinteren Lagerbock an oder auf eine ausreichend dicke Platte, die die besagten 5cm breit ist und die ich dann mit dem Aufbau verschraube, anstatt dort den Lagerbock direkt festzuschrauben. Damit kommen Lagerbock und Deichsel 5cm weiter nach rechts oben im Bild.


    Denkt ihr, damit kann ich beim TüV überhaupt ankommen oder muss ich mir etwas anderes einfallen lassen ?


    Ich nehme mal an, dass ich an der Deichsel auch am äußersten Ende nicht schweißen darf, sonst könnte ich das deutlich eleganter lösen.


    Vielen Dank im Voraus für euren Input !


    Martin

  • Naja, so super eindeutig scheint das nicht zu sein. Bei einer sehr ähnlichen Deichsel von WAP (WAP 15.3) steht in der Montageanleitung vom Hersteller, gerade gefunden:

    Zitat

    Die hintere Befestigung kann wahlweise auch mittels am hinteren Ende des Deichselrohres

    angebrachten Querbohrungen erfolgen. Hierfür ist mindestens 1 Stück 6kt.-Schraube M12, DIN 931

    oder DIN 933 oder DIN 912 mit Mutter M12, DIN 980 zu verwenden.

    Das wäre eine brauchbare Alternative zu schweißen.


    Leider kann ich die neue Deichsel nicht mehr umtauschen, also kommt auch die Lösung mit der längeren Version erstmal nicht in Frage. Ich versuche morgen mal, den Hersteller nach Bohrungen zu fragen.

  • Kann man die vorhandene Deichsel nicht in ein, unter dem Anhänger verbautes, Rohr schieben ?

    -Egal wie tief man die Messlatte für den menschlichen Verstand ansetzt, jeden Tag kommt jemand und marschiert aufrecht drunter durch.

  • Der Hersteller der Deichsel (Schlegl) hat bisher nicht nein zu Bohrung gesagt, mal schauen was die definitive Antwort sein wird.


    Tomfred:
    Ja, ich könnte die Lagerböcke/Schellen mit der Deichsel unter die Traversen statt darüber schrauben, damit wäre das Problem gelöst und sogar mehr Platz im Hänger. Dadurch würde die Mitte des Deichselrohrs 14cm tiefer kommen und die Bodenfreiheit hinten entsprechend kleiner werden und das ist leider zu viel...

  • Das kann man auch auf andere Weise ausgleichen, z.Bsp. größere Räder, abwinkeln des Zugrohres, oder schräges befestigen des Einstecktrohres, oder höhersetzen der Deichselkupplung.

    -Egal wie tief man die Messlatte für den menschlichen Verstand ansetzt, jeden Tag kommt jemand und marschiert aufrecht drunter durch.

  • Heute hatte ich den Technikmenschen von Schlegl am Telefon. Er hat gemeint, dass es 1) keine Montageanleitung o.Ä. von Seiten des Herstellers gibt, 2) Dass es mit der Bohrung quer am hinteren Ende des Deichselrohres kein Problem wäre und 3) dass sie dies zwar nicht schriftlich bestätigen würden, aber wenn der TüV-Mensch dazu Fragen hätte würden sie ihm gerne Auskunft erteilen.


    Das klingt alles nicht schlecht, aber bevor ich wirklich loslege suche ich mir doch zuerst einen TüV Prüfer der das dann auch hoffentlich wirklich abnehmen kann. Ich hätte es hier bei einer anderen Prüforganisation schonmal angesprochen und der wollte mir ohne Hersteller nichtmal sagen, ob 10.9er Schrauben für die Befestigung der Deichsel ausreichen.


    Ich werde berichten wie es weitergeht...

  • Ich hätte es hier bei einer anderen Prüforganisation schonmal angesprochen und der wollte mir ohne Hersteller nichtmal sagen, ob 10.9er Schrauben für die Befestigung der Deichsel ausreichen.


    Ein Prüfer, den man meiden sollte…

    Der hat definitiv bei seinem Studium geschlafen, oder einfach keine Lust…



    Viele Grüße,

    Axel :)

    Anhänger:

    STEMA BH-R 750 Bj. 2018,

    QEK Aero Bj. 1986


    Zugfahrzeuge:

    Ford Fiesta 1.0 EcoBoost Bj. 2018,

    GAZ69 Bj. 1958

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    "Die Genialität einer Konstruktion liegt in ihrer Einfachheit – Kompliziert bauen kann jeder."
    Sergej P. Koroljow, (sowietischer Raketenkonstrukteur, brachte den ersten Satelliten "Sputnik" ins All).

  • Also: zweite Prüforganisation: angerufen, Rückruf vereinbart, Rückruf kommt.


    Zwei (!) Leute zusammen am Telefon, der eine vermutlich in Ausbildung, das lässt nix gutes ahnen. Und richtig, jeder zweite Satz: "Wir müssen ja rechtlich abgesichert sein !" Großes Problem z.B. "Wenn die FIN nur im alten Deichselrohr engeschlagen ist, dann verliert der Anhänger mit der Deichsel ja seine Zulassung und Papiere, dann ist das ein neues Fahrzeug." Mein Vorschlag, die FIN am Aufbau einzuschlagen und die andere bei Entsorgung der Deichsel zu entfernen, ist wohl rechtlich bedenklich.


    Auf zu Nummer drei...

  • Die FIN in die neue Deichsel einschlagen ist auch Bürokratieabbau !👍👍

    Das wollen doch alle Parteien !

    -Egal wie tief man die Messlatte für den menschlichen Verstand ansetzt, jeden Tag kommt jemand und marschiert aufrecht drunter durch.

  • Die ist bisher in der Deichsel weil das bei der Herstellung des Anhängers (ca. 1985) erlaubt war.