Hänger Grumer/BPW Eigenbau und ein paar Fragen...

  • Guten Abend,



    ich habe hier schon sehr hilfreiche Beiträge gefunden und hoffe auf weitere Hilfe…


    Worum geht es? Ich habe einen Autohänger Bj. 1976, den ich vor ca. 20 Jahren gekauft hatte und der mir durchaus treue Dienste geleistet hat, praktischerweise benötigt man für den keinen speziellen Führerschein (in Österreich gibt es ja den Hängerschein B/E, aber ich bleibe mit meinem unter 3,5 Tonnen Gesamtgewicht inkl. Zugfahrzeug, dann reicht der normale Autoführerschein). Gut, ich darf nur 940kg aufladen, aber ich hab eh nur 70er Jahre Autos am Hänger, das konnte ich argumentieren bisher…meistens eh Leichen zum Ausschlachten, da ging sich das mit den 940kg sogar oft aus. Das ist meistens drauf:


    gtv_us_schlepp3.jpg


    In Österreich ist ja das Pickerl (=TÜV) jährlich, egal was. Hänger, Auto, Moped. Leider. Ein Witz, ich habe noch einen ungebremsten Hänger, auch der muss. Gut, ich überziehe gern ein Jahr, wird von der Exekutive hierorts üblicherweise toleriert (die habe privat ja auch Hänger ;) )


    Daher ist jährlich immer das Leiden bei der jährlichen Überprüfung beim Hänger (wir erinnern uns: Bj. 1976, natürlich somit auch 2 satte geschlossene Hohlräume ohne Hauch von Konservierung). Daher in regelmäßigen Abständen meinerseitiges Schweißen, mein Nachbar ist Schlosser und borgt sich den Hängern gerne mal aus und stellte ihn dann eines Tages in seine Schlosserei, jetzt ist das Thema Blech mal abgehakt :) .


    Aber heuer wieder: Bremsleistung ungenügend (re vo 10%, von li vo - OK, das ist auch in meinen Augen ungenügend...) und Kugelkupplung definitiv im Minus.


    Gut, und jetzt? Blech wäre mal erledigt, aber jetzt aufgeben? Um en paar Hunderter verramschen, wo er doch 20 Jahre bei mir ist? Nein - niemals. Ich bin seit 35 Jahren sieche alte Alfas gewohnt, da ist doch so ein Hänger eine Fingerübung. Sollte man meinen (alte Alfas haben übrigens im Vergleich zu alten Hängern eine hervorragende Ersatzteilsituation....). Jaja ich weiß eh, Grümer gibt es nicht mehr, Baujahr ist 1976…aber was repariert werden kann wird repariert. Alfas werden bei mir restauriert, Hänger vorerst nur repariert, man muss es nicht übertreiben...


    Vorderansicht des guten Stückes:


    gtv_pl1.JPG


    Baustelle 1: Kugelkupplung. Na, man kauft eine neue und schraubt die um. An sich ja, außer man hat eine aufgeschrumpfte Grümer APR 2720, dann geht das nicht. Diese Problematik ist im Forum hinreichend diskutiert worden. Es gibt da einen Nachbauteil, aber das ist mir suspekt, weil es sollte genau passen, und so ein neuen Einschub passt vielleicht auf 95% der Grümers, ich bin dann sicher bei den anderen 5%, und einfach so 300€ riskieren ist nicht meins. Aber nach langem googeln tat sich ein richtiger Lichtstreif auf: ein komplettes NOS Zugrohr, das seit 45 Jahren auf Lager ist um 145€ - die Plakette ist 1:1 wie meine, also offenbar ident! Gut, Hannover ist speditionsmäßig für ein Rohr > 2 Meter nicht ums Eck nach Niederösterreich, aber was solls. Geordert! Bei phv-gmbh.de gibt’s noch welche, wers braucht! Ein Traum, inkl. Handbremshebel und allem! Was man in Reserve hat, wird bekanntlicherweise nicht kaputt, daher - her damit! So sieht das aus:


    14019-01.jpg


    Baustelle 2: die Bremse. Der Hänger hat BPW-Achsen. BPW Deutschland reagiert gar nicht, BPW Österreich sagt kategorisch: keine Infos, keine Ersatzteile. Ja klar, ich bin ein völlig uninteressanter Kunde, aber ein bisserl Kundendienst täte nicht weh? Wie auch immer.


    Ich habe daher alle 4 Bremsen mal zerlegt. Die Bremsseile sind seit 3 Jahren neu, auch der Rest schaut tadellos aus. Gut, ich denke, 45 Jahre alte Bremsbeläge sind eben etwas ausgeglast und fertig. Aber grad nur bei einem Rad? Neue Beläge kaufen? Guter Witz. Vor Zerlegung:


    haengerbremse0.JPG


    Nach Zerlegung und Reinigung:

    e-teile1.JPG


    Also werde ich den Belagträger einschicken und neu belegen lassen. Aber wenn das nicht reicht – die Bremstrommel sieht wirklich gut aus, keine Risse und Riefen, auch haben die Beläge fast durchgängig 4 mm Stärke…


    Ich habe ET-Nummern gesucht und freigelegt:


    Trommel BPW 01 274 08 17 0 (sind aber meiner Meinung nach OK)


    Gleitsteine BPW 03 156 02 02 0 (sind OK, was soll da schon sein…)



    Das wars nummernmäßig leider. Vielleicht hat jemand einen Tipp bezüglich Bremse bzw. Belag?


    Der Träger hat 3mm Stärke, der Belag (vermutlich) 4-5mm, ist 255 mm lang und 40mm breit; 10x genietet.


    Die doppelte Feder: 6,5 cm gesamt, 3,7cm Windung, 14 Windungen, 1,25cm Durchmesser


    Die einfache Feder: 7,7 cm gesamt, 3,4cm Windung, 16 Windungen, 1cm Durchmesser


    (aber die Federn sehen alle gleich und tadellos aus, das wäre nicht so wichtig)



    e-teile6.JPG

    e-teile7.JPG


    Jetzt kommen die Brems-Fragen von mir:


    Es gibt nicht zufälligerweise noch irgendwo Beläge und Zubehör? (sonst lasse ich wie gesagt neue Beläge aufnieten oder mache es selber)


    Warum bremst ein Rad fast gar nicht, wenn die Einstellung von mir und vom Landmaschinen-TÜV für gut befunden wurde und keinerlei optische Auffälligkeiten sind?


    Gibt es wo eine Anleitung für Einstellung des Bremsgestänges (ist eh selbsterklärend der Mechanismus, aber trotzdem schadet sowas nicht...?



    Lg Oliver

  • Und ich habe gedacht, da kommt gar keine Frage mehr, sondern nur "was habe ich schon mit meinen Anhänger erlebt..." ;)...


    Zu 1: machen...

    Zu 2: kann ich aus der Ferne ohne :foto: nicht sagen...

    Zu 3: ich suche und schicke Dir eine Anleitung...

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  • Der Träger hat 3mm Stärke, der Belag (vermutlich) 4-5mm, ist 255 mm lang und 40mm breit; 10x genietet.

    Außer die Breite 40mm hat alles andere keine Aussage, Durchmesser ist gefragt, 200 oder 230 meist bei BPW

    Es gibt nicht zufälligerweise noch irgendwo Beläge und Zubehör?

    klar hier im Shop

    Gibt es wo eine Anleitung für Einstellung des Bremsgestänges (ist eh selbsterklärend der Mechanismus, aber trotzdem schadet sowas nicht...?

    gibts auch


    und ganz rechts oben, gibts ne SUCHE, dann müssen wir ned für Dich die Beiträge suchen die schon 100 mal beantwortet wurden


    Gruß Mani

  • Außer die Breite 40mm hat alles andere keine Aussage, Durchmesser ist gefragt, 200 oder 230 meist bei BPW

    Hallo Mani,


    ich habe sehr wohl die Suche bemüht, den von Dir geposteten Einstell-Link hatte ich auch gefunden gehabt, aber ich dachte es gibt evtl. noch andere.

    Im Shop war ich natürlich auch,


    Nur sind die Backen dort nicht genau wie meine, z.B. fehlen die Löcher zum Einhängen der Federn, abgesehen von weiteren optischen Merkmalen. OK, ist ein Nachbau, trotzdem müssen die wesentlichen Aufhängungspunkte passen. Scheinen mir auch kein Symbolfotos zu sein; auch ist das mitgelieferte Zubehör (Federn etc) ganz anders als bei mir, ergo die Vermutung dass das nicht passen wird.


    Anbei nochmal die Backen:

    heute3.jpg

    heute4.jpg


    Vielleicht hat noch jemand einen Tipp, sonst werde ich neu belegen lassen.

    Wichtig wäre mir die Stärke, jetzt ist er ca. 4mm dick, daher werden es vermutlich 5 mm gewesen sein neu? 4mm ist ja eh auch schon nicht so wenig...


    Danke, lg Oliver

    2 Mal editiert, zuletzt von Oliviero ()

  • Die Messerei ist leider wieder für die Katz. Miss bitte den Innendurchmesser der Trommel.



    mfg JAU

    No Shift - No Service

  • Die Messerei ist leider wieder für die Katz.

    das Wort Durchmesser scheint ihm unbekannt zu sein:biggrins:


    also ich denke das die passen, wenn der Durchmesser passt


    Die Feder am Spreizschloss hängt an der selben Stelle und die an der Nachstelleinrichtung dürfte egal sein ob die drüber oder drunter eingehängt wird


    schau doch mal aufs Bremsankerblech auf der andern Seite, da steht normal der Bremsentyp drauf



    und was das einstellen betrifft, welche Anleitung ist eg, ob da knott oder BPW oder sonstwas drauf stet ist egal, die Art und Weise wie man das macht ist immer gleich, nur haben manche ne Mutter auf der Schraube und manche ne Schraube im Keil, is aber egal, Wirkung ist die selbe, es drück die Einstellteile auseinander


    Gruß Mani

  • OKOK, also DER Durchmesser ;)

    Innen ;) Durchmesser ist 25 cm


    0531a.jpg


    bezüglich irgendeiner Kennzeichnung habe ich leider nichts gefunden, außen sind halt gewisse Lack-Schichtdicken (ich habe nach dem Fotografieren ausgiebig die Drahtbürste bemüht, ohne fündig zu werden). Wo genau stünde es denn am ehesten?

    e-teile1.JPG

    0531b.jpg


    Nachdem wie geschrieben auf Trommel und Gleitsteinen BPW-Nummern sind wird es wohl eine BPW-Bremse sein (was natürlich die Verwendung anderer Bremsbacken nicht ausschließt). Die Klötze vom Link von Mani hatte ich gefunden gehabt, aber

    "Aktuell nur noch 3 Stück" (ich nehme an - Sätze - und ich würde 4 benötigen) und dann in Summe 560€ für Beläge sind natürlich mehr als eine Ansage...


    Neu zu belegen schadet wohl nicht, weil die Beläge mindestens 25 Jahre, möglicherweise 45 Jahre sind; ich kenne es nur von Auto-Scheibenbremsbelägen, die zerfallen dann gerne...


    ich werde wohl den alten Belagträger neu belegen lassen, kostet bei einem Spezialbetrieb knappe 30€ pro Belag oder selber neu belegen, das scheinen die richtigen zu sein (hier im Shop gibt es keine Belagmaterial offenbar):


    Link gelöscht, da eh die falschen


    und Bild ebenfalls, wir klauen keine fremden Bilder


    Einverständniserklärung:

    Ich erkläre in Bezug auf die von mir eingestellten Bilder in diesem Forum, dass ich entweder selbst der Fotograf bin, oder mir von diesem das Recht zur Veröffentlichung in diesem Forum übertragen wurde.




    Ob die Trommeln neu ausgedreht gehören, weiß nur ein Blick in die Glaskugel…


    Die Belagdicke ist dann durch die neuen Beläge eh vorgegeben. Jetzt sind es ja etwa 4mm, gefunden habe ich natürlich 4,5 und 5 mm etc...1mm mehr (also in Summe dann 2 bei 2 Belägen) kann ja zu viel des Guten sein...


    Vielen Dank bisher,


    lg Oliver

    Einmal editiert, zuletzt von Oliviero ()

  • bei den 3 Stück, das sind 3 Sätze, die werden nie einzeln verkauft, Bremsen repariert man immer Achsweise


    aber die sind ja eh zu klein, du brauchst die hier oder eben selber Nieten, wenn das beherrscht auch ok

  • Hallo,


    auf Bild 3 sieht man von der Achsseite aus oben etwas wie eine befestigte große Unterlegscheibe.

    Da könnten die Daten draufstehen.


    Gruß


    Peter

  • Hallo Oliver,


    wenn du an alten Alfas schraubst, könnte ich mir vorstellen, dass du auch sandstrahlen kannst. So wie das Bremsankerblech mit Unterbodenschutz (?) zugekleistert wurde kann ich mir gut vorstellen, dass unter dem Unterbodenschutz gut zu erkennen sein sollte, welche Bremse es tatsächlich ist.


    JAU hat das mit positivem Ergebnis durchgeführt. Ggf. nicht mit Sand sondern Eis versuchen.

  • JAU hat das mit positivem Ergebnis durchgeführt. Ggf. nicht mit Sand sondern Eis versuchen

    Oder Nußschalen, da bleibt dann die Grundierung drauf.

    -Egal wie tief man die Messlatte für den menschlichen Verstand ansetzt, jeden Tag kommt jemand und marschiert aufrecht drunter durch.

  • bei den 3 Stück, das sind 3 Sätze, die werden nie einzeln verkauft, Bremsen repariert man immer Achsweise


    aber die sind ja eh zu klein, du brauchst die hier oder eben selber Nieten, wenn das beherrscht auch ok

    Ist mir natürlich klar, ich mache ohnehin beide Achsen...

    Ich weiß jetzt nicht mehr was ich gepostet hatte, na jedenfalls brauche ich Beläge 250x40 mit 10 Nietlöchern

  • auf Bild 3 sieht man von der Achsseite aus oben etwas wie eine befestigte große Unterlegscheibe.

    Da könnten die Daten draufstehen.

    bremsplakette1.jpg


    Oh YEAH - ich habe die Unterlegscheibe, die sich als Plakette herausstellte freigelegt:

    S 2504

    Genial, vielen Dank!!!!! Wäre ich nicht drauf gekommen...!!!

    lg Oliver

  • Cool 8)...

    Glückwunsch :super:...

    Dann kann es ja jetzt weitergehen :)...

  • Hallo Oliver,


    wenn du an alten Alfas schraubst, könnte ich mir vorstellen, dass du auch sandstrahlen kannst. So wie das Bremsankerblech mit Unterbodenschutz (?) zugekleistert wurde kann ich mir gut vorstellen, dass unter dem Unterbodenschutz gut zu erkennen sein sollte, welche Bremse es tatsächlich ist.

    Es ist Lack, Brantho Korrux, wer es kennt.

    Eisstrahlen habe ich übrigens gerade hinter mir....


    eisstrahlen.jpg


    Ich habe zu oft mit Lötlampe, Schaber und Benzin Unterböden gereinigt. Jetzt mit 50+ tue ich mir das nimmer an...und es ist gar nicht so arg teuer gewesen.


    eisstrahlen 2.jpg


    Jetzt ist es so, was rot ist gehört nachgearbeitet, das Schweißgerät ist schon im Einsatz...


    (ich hoffe man kann in der Rubrik auch ein bisserl OT posten,..)


    Vielen Dank an alle,


    lg Oliver

  • Erster Schritt ist gesetzt:


    Austausch des Zugrohres, das NOS-Teil aus Hannover ist gekommen (55 sperrige Kilos), der Austausch ist nicht weiter tragisch:

    Dämpfer - 1 Schraube SW19

    Zugrohr: 8x Schrauben SW 17

    Bremshebel - Splint


    Zugrohr1.jpg


    Dann habe ich alles neu gefettet, alle Schrauben mit Kupferpaste eingelassen, alles geschmiert, die Fettnippel getauscht (3 Stück) und mit Gummikäppchen von Bremsnippeln versehen. Alle Teile gegengetauscht (Handbremshebel mit Zahnkranz , Rückfahrsperrhebel, etc). War alles innen wie neu, alles funktioniert inkl. Dämpfer und Handbremshebel (der wollte etwas überredet werden). Ich hoffe auch im Betrieb dann...


    Schaut jetzt nicht viel anders aus als vorher halt (Die Lagerspuren des Zugrohres von 40 Jahren oftmaligem Umlagern fügen sich harmonisch in die Optik des Hängers ein ;) )


    Zugrohr2.jpg


    Allerdings hat das Maul keine Verschleißanzeige, Naja, ist ja neu, und die nächsten 45 Jahre werden eher gemütlich wohl im Vergleich zu den ersten 25 Jahren, da war er ja Werkstatthänger vor meinen ersten 20 Jahren.


    Die Beläge hat der Nachbar (Schlosser) gerade bekommen und nietet sie mir ein. Werden wohl in den nächsten Tagen fertig sein. Dann geht es weiter....


    lg Oliver

  • Soweit ganz schick und ordentlich

    Aber Kupfer gehört da sicher nicht hin

    Das frisst fest ?

    Seat Alhambra 2.0TDI EZ: 08/2019

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    Anssems BSX 1500, EZ: 08/2018

    Schätzle&Co Delkofen PA6, 600kg EZ: 11/1970 in Restauration

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    "Anhänger sind Herdentiere, eine alleinhaltung ist Anhängerquälerei!"