Statt Wohnanhänger: Altes Wohnmobil, alles feucht, also neu... machen.

  • IMG_20200411_184824_autoscaled.jpgDas leidige Thema: Das, was ich gerne hätte, gibt es nur im oberen Preissegment. Da bin ich aber nicht zu Hause....;(


    Ich bin 1,98 m groß, arbeite viel auf Veranstaltungen und lege neben einem großen Bett auch wert auf eine eigene Toilette und eine Dusche, in der ich mich auch bewegen kann. Die herkömmlichen "Nasszellen" sind so eng, dass ich überall gegenknalle und außerdem dusche ich die Toilette gleich für den gesamten Tag mit. Die Duschvorhänge mit Druckknöpfen, um Wasseraustritt aus der Tür zu vermeiden, sind für mich die allerschlechteste Lösung. Ein Wunder, dass sich so ein Konzept überhaupt durchsetzen kann.


    Ich habe bereits einen Wohnanhänger (alter Hymer Eriba) mit 1,80m langer begehbarer und ebenerdiger Dusche sowie einem Queensize-Bett umgebaut und genau das, nur in schöner, plante ich jetzt auch für ein MB 100 Wohnmobil...


    Aber: Der Vorgänger dieses Fahrzeugs hat fein säuberlich alles mit Styropor übergeklebt, so dass selbst nach vier Monaten in einer trockenen Halle alles dahinter feucht und durchgegammelt war. Jetzt habe ich beschlossen, einfach mal den ganzen Aufbau neu zu machen... Es wird spannend, was mich da noch alles erwartet.

    So, wie es dort aussieht, sehen 80% der Fläche unter dem übrtapezierten Stropor aus. Vorher war nichts zu sehen. Also alles raus und bei der Gelegenheit gleich mal den ganzen Aufbau neu. Der ist eigentlich auch nicht mehr schön.

    "Das klappt nie", sagten alle. Und dann kam einer und machte es einfach.

    3 Mal editiert, zuletzt von Sven Schröder ()

  • Das Styropor dürfte die Isolierung von Werksseite aus sein.
    Zumindest bei meinem Hobby WoWa ist es so.

    2018er Tema Carplatform 4020s Alu / Universaltransporter 2,7to zgG
    mit Stoßdämpfern und 100er Zulassung, im Bedarfsfall mit Plane+Spriegel

  • Das dachte ich ursprünglich auch (beim Kauf). Aber darunter befindet sich die typische eigentliche "Tapete". und direkt hinter den Stropor Platten lässt sich schon ein Teil der Katastrophe erahnen, unter der Tapete dann richtig.

    Hoffnungsloser Fall und alles raus. Aber der MB 100 ist zu schade, um ihn nicht noch einmal zum ordentlichen Camperleben zu erwecken.

    "Das klappt nie", sagten alle. Und dann kam einer und machte es einfach.

  • Ich dachte, was ist das für eine komische Halterung für einen Fernseher! :weglach::weglach::weglach:

    Irgendwann hab ich dann das Bild entschlüsselt.:kapitulier:

    -Egal wie tief man die Messlatte für den menschlichen Verstand ansetzt, jeden Tag kommt jemand und marschiert aufrecht drunter durch.

  • Puh, DA wartet Arbeit auf dich.

    Aber interessantes Projekt - ja, bitte viel berichten.

    'N WoMo KÖNNTE bei mir auch nochmal kommen... aber müsste ebenfalls selbst ausgebaut werden... und vermutlich in der 5,5-7,5to Klasse..

    aber naja, erstmal die ~5 Autos machen, die bereits aufm Hof stehen.. :D:saint:

  • Hallo


    wenn Du das richtig machen willst, dann muß die Außenhaut runter


    die Dinger wurden früher schon von Innen nach Außen gebaut


    Möbel auf die Bodenplatte, dann wird die dünne Holzschicht mit der Tapete von Außen an die Möbel getackert


    darauf werden dann Dachlatten geschraubt, auch von Außen in die Möbel, du wirst innen nirgends Schrauben finden, jedenfalls keine Serienmässigen


    die Zwischenräume werden mit Styropor aufgefüllt, und dann wird die Außenhaut auf die Latten getackert, von oben nach unten, deshalb besteht die meist aus drei waagrechten Teilen


    dann noch das Dach drüber Spannen, und mit Spannen mein ich spannen, nicht nur drauf legen, dann Eckleisten und dann isser fertig


    wenn Du glaubst du kannst alles nur von Innen machen, ja kann man, wird aber nicht stabil und ist Pfusch



    ich hab das schon alle hinter mir, daher kenn ich das sehr gut


    Gruß Mani

  • Hallo Mani,


    danke für Deine Ausführungen. So grundsätzlich war ich auch schon soweit und habe mir den ganzen Wahnsinn mal genauer angeschaut.

    Ich bin derzeit auf Materialsuche. Die Außenhaut ist aus Aluminium (an einigen Stellen durch, daher auch die Feuchtigkeit), Stropor ist 3 cm dick und dann natürlich das "Holzfachwerk" für die Stabilität.

    Was für Holzplatten nehme ich? Ich suche gerade nach dem entsprechenden Material, aber das meiste ist ja nur für den Innenbereich gedacht. Hast Du da einen Tip für mich?


    Vielen Dank und viele Grüße, Sven

    "Das klappt nie", sagten alle. Und dann kam einer und machte es einfach.

  • Hallo


    bei mir hat das damals so ausgesehen, das war zwar noch nicht alles ganz so gammlig wie bei dir, aber eine Stelle war fast genauso


    das schwarze waren mal Holzlatten

    anhaengerforum.de/attachment/39594/ anhaengerforum.de/attachment/39595/


    anschliessend war wieder alles neu


    anhaengerforum.de/attachment/39596/  anhaengerforum.de/attachment/39597/


    die Wände sind Pappelsperrholz mit 3mm der einfachheit halber waren die roh und ich hab sie nur auf der Innenseite weiß lackiert und die ganzen Latten hab ich damals aus Holz für Saunabau gemacht


    diese Latten sind nur halb so schwer wie normale Fichtenlatten und man kann ohne Vorbohren Spax reindrehen ohne das man Angst haben muß das die Latten in der Mitte springen


    man kann das Pappelsperrholz auch mit der Tapete kaufen im Fachhandel, ist aber um einiges teurer gewesen, deswegen hab ich normales genommen


    wenn du das Alu auch neu brauchst, das gibts bei den Wohnwagenfirmen die auch Reparaturen machen als Meterware von der Rolle


    Ich hatte den damals schon mit dem Wasserschaden gekauft, die Dachluke wurde zwar vom Vorbesitzer abgedichtet, aber das Wasser was im Dach drin stand konnte ja nirgends raus, das ist dann munter im Dach hin und her gelaufen, irgendwann war die Latte am Eck durch, dann ist es an der Seite runter und hat die Wand zerlegt, als dann das Fenster raus gefallen ist, hatte ich die Wahl, entsorgen oder herrichten, ich hab ihn dann hergerichtet, aber war ne Sau Arbeit das ganze Blech runter, einige Wandplatten neu und fast alle Latten neu, dafür war er hinterher 200 kg leichter und wieder stabil


    Gruß Mani

  • Ich habe sowas ähnliches auch mal in einem deutlich weniger schweren Fall an meinem Wohnwagen gemacht. Das hatte ich in einem anderen Forum mal dokumentiert. Hier ist der Link.

    Die Frage ist halt wieviel Arbeit, Zeit und Geld man in so alte Fahrzeuge noch investieren will.

  • Super. Danke für diese Hnweise. Solche Informationen hatte ich mir hier erhofft und sogar gleich bekommen.

    Ich kläre jetzt erst einmal mit dem TÜV ab, was für Erwartungen die an mich haben und dann geht es an die Planung.


    Noch einmal vielen Dank. Weitere Infos und hoffentlich Fortschritte folgen.

    "Das klappt nie", sagten alle. Und dann kam einer und machte es einfach.

  • So, TÜV-Gespräch beendet.

    Ich kann einen komplett eigenen Aufbau gestalten, verliere dadurch dann den H-Kennzeichen Status (stört mich nicht) und die Sitzplätze im Wohnbereich werden gestrichen (stört mich auch nicht). Es wird dann also ein Zweisitzer oder mit doppelter Sitzbank ein Dreisitzer. Alles gut.

    Wichtig und selbstverständlich: Feste und gute Verankerung mit dem Fahrgestell. Bilddokumentation und bei dem Rest kann ich mich austoben.

    Also alle Informationen wie erhofft. Der Spaß kann beginnen.

    "Das klappt nie", sagten alle. Und dann kam einer und machte es einfach.

  • Um Gottes willen, was für ein Himmelfahrtskommando. Da kann man Dir nur verdammt gute Nerven und einen an Masochismus grenzenden Durchhaltewillen wünschen.

    Köper ex-Kastenanhänger Bj. 1973, 2019 Totalumbau auf Plattform (2,75x1,50), 1200 kg zGG

    HP 300.01 mit Deichselverlängerung 300.95 (Sanierungsfall, demontiert), 300kg zGG

    HP 500.01/01 mit Deichselverlängerung 500.95, 500 kg zGG, künftige Alltagshure

    BMW 525iA touring LPG, 1900 kg zgAL

    Suzuki Freewind XF650 (verkauft)

    BMW K75, Bj. 88 CafeRacer Umbau

    MZ TS 150 mit A1- bzw. B196-freundlichen 125 ccm plus eine weitere TS 150 (derzeit demontiert)

  • Nachdem ich ja erkannt habe, dass alles morsch und kaputt ist an dem Ding (Holz vergammelt, Alufraß, Schimmel) entschied ich mich für einen Totalabriss des Aufbaus. Heute habe ich also erst einmal ein Cabrio aus dem MB 100 gemacht.

    Bisschen Spaß darf dann Ja auch mal dabei sein.... aber Wegreißen geht ja leider immer viel schneller als neu aufbauen....

  • Hübsch ist relativ. Sauber und funktionell. Ich lasse mich selber mal von mir überraschen. Projekte wachsen bei mir immer recht spontan weiter, nachdem die Grundbasis geplant wurde und der Rahmen steht.

    "Das klappt nie", sagten alle. Und dann kam einer und machte es einfach.

  • Ich freue mich schon auf Bilder .... Klingt alles recht interessant! Hoffe du berichtest!

    Gruß Mario

    Ich fahre Verbrenner, ich brauche KEINEN Stecker! 8o


    Schreibe ich ROT, bin ich Moderator, schreibe ich schwarz, bin ich normaler User.



    Humbaur HUK 152314

    Auwärter GL 75

  • So, TÜV-Gespräch beendet.

    Ich kann einen komplett eigenen Aufbau gestalten, verliere dadurch dann den H-Kennzeichen Status

    Ich vermute mal, dass du dann aber keine Umweltplakette bekommst und somit in vielen Städten nicht reindarfst.


    Aber trotzdem viel Erfolg.


    Andreas

  • Da kommt eine schwarze Plakette mit einer 0 in die Scheibe. Vorsicht, hochgiftiger Diesel.

    "Das klappt nie", sagten alle. Und dann kam einer und machte es einfach.