Ein bisschen Elektronik:
Ein 12V-Solarpanel hat bei maximaler Sonneneinstrahlung eine Umwandlung von Sonnenenergie auf 24V. Zudem kann man sich vorstellen, dass das Panel einen eigenen "inneren" Widerstand hat, der den Strom begrenzt.
Solarpanels laufen in der Leistungsanpassung, d.h. die Nennspannung (12V) ist genau die Hälfte der Leerlaufspannung. Der innere Widerstand ist genauso groß wie der Lastwiderstand.
In Zahlen:
Das Panel (Typ 1 bei dem o.g. Link) soll bei 12V 550mA liefern.
Der Lastwiderstand beträgt somit R = U/I = 12V / 0,55A = 22 Ohm
Der Innenwiderstand des Panles beträgt also auch 22 Ohm.
Lege ich das Panel in die Sonne ohne Verbraucher, messe ich 24V
Schließe ich eine Batterie an, die gerade 12V hat, fließen 550mA.
Steigt die Spannung der Batterie wegen erhöhtem Ladezustand auf, sagen wir mal 13,5V, sinkt die Spannung über dem Innenwiderstand des Panels auf 10,5V.
Dadurch sinkt der Ladestrom auf I = U/R = 10,5V / 22 Ohm = 480mA.
Dabei vernachlässigt habe ich den Spannungsabfall über der Sperrdiode (ca. 0,6V). Der Einfluss ist minimal.
Jetzt zum Laden von Akkus.
Von schnellladefähigen Akkus mal abgesehen ist der ideale Ladestrom ein Zehntel der Ampèrestundenzahl.
Typische Standard-Ladegeräte haben einen Ladestrom von 4A, das ist perfekt für eine 40Ah-Batterie.
Größere Batterien dürfen mit einem höheren Strom geladen werden.
Wenn meine Autobatterie leer ist, fahre ich eine Stunde, und sie ist voll. Lichtmaschinen liefern typisch den 1,4-fachen Ladestrom, also bei einer 40Ah-Batterie 56A.
Zurück zu "normalen" Akkus. Wenn ein Akku voll ist, ist es die Aufgabe des Ladereglers, in den "Erhaltungsmodus" zu wechseln.
Das bedeutet, dass nur noch 1/10 des üblichen Ladestroms fließt. Das wäre bei dieser 40Ah-Batterie und dem "normalen" Ladegerät 400mA.
Jetzt wieder zur Kombination aus dem Solarpanel ohne Laderegler aber mit Sperrdiode und dieser 40Ah-Batterie:
Die 550mA sind ein Bruchteil des normalen Ladestroms, minimal über der Erhaltungsladung.
Eine leere Batterie nur mit Erhaltungsladestrom zu laden bringt nicht viel. Man darf also keine Wunder erwarten.
Die Ladezeit würde 140 Stunden mit voller Sonneneinstrahlung betragen.
Diese Zahl 1,4 kommt immer wieder vor. Das liegt daran, dass ich 140% Energie reinstecken muss, um 100% nutzen zu können.
Resultat:
Für diese "mickrigen" Solarpanels braucht es keinen Laderegler.
Einfach anschließen und dauerhaft dranlassen, eine entsprechende Batterie vorausgesetzt.
Hat die Batterie merklich über 60Ah, ist es Geldverschwendung und man sollte sich über eine andere Konstellation (leistungsstärkeres Panel) nachdenken.
Fragen bitte gerne an mich.
Endlich mal ein Thema, mit dem ich mich auskenne
Gruß aus dem Norden