Hallo,
Die Vorderacchse eines Schleppers wird bei Frontladerbetrieb erst dann überlastet, wenn hinten ein Gewicht angebaut wird.
Ohne Gewicht kann der Traktor hinten hochgehen, dafür ist die Vorderachse ausgelegt.
Wie ich schrieb, ist bei normalem Frontladerbetrieb auch alles ok.
Auch im Stand und bei normaler Fahrweise ist es richtig, das ein Heckgewicht die Vorderachse entlastet. Es wirken da ja fast nur statische Belastungen.
Zur Überlastung der Vorderachse kommt es erst, wenn der Frontlader zu viel Gewicht drin hat (z.B. Sand oder Dünger in einer Getreideschaufel) und dann scharf gebremst werden muss, oder Schlaglöcher/Spurrillen durchfahren werden. Da kommt es zur rein statischen Last, die dynamische Last dazu.
Oder um den Traktor schwerer zu machen weil er z.b. Silo verdichten muss!
Würde für mich heißen mit schweren Anbaugerät hinten darf ich auch kein Frontgewicht anbauen!??
Na das ist aber ganz was anderes.
Beim Silo walzen kann der Traktor problemlos bis zu den zugelassenen Gewichten aufballastiert werden, da sind die dynamischen Belastungen viel geringer.
Z.B. ist ein 2 Tonnen Frontgewicht auch recht dicht an der Vorderachse, bei einem überladenen Frontlader sind die 2 Tonnen je nach Frontlader und Schaufel in bis zu drei Metern Entfernung von der Vorderachse. Fendt ist z.B. bekannt für sehr weit nach vorn bauende Frontlader. Dieser lange Hebelweg macht die dynamische Überlastung aus.
Und handelsübliche Gewichte zu Frontballastierung bei schweren Heckanbaugeräten stellen kein Problem für die Hinterachse dar, die ist wesentlich stabiler als die Vorderachse und dafür ausgelegt.
Natürlich immer passend zur Schleppergröße, 2,5 Tonnen Frontgewicht an einem 30 PS Schlepper wird nix. 
Mal ein Beispiel aus der Praxis:
Bei der 3 Megawatt Biogasanlage in unserem Ort wurde durch einen Lohnunternehmer ein Claas Xerion eingesetzt. Das ist von Haus aus schon ein ganz schönes Gewichtsmonster.
Der wurde vorn mit 6 Tonnen und hinten mit 9 Tonnen aufballastiert.
Noch am ersten Tag wurde der Schlepper in zwei Teilen abtransportiert, weil er in der Mitte durchgebrochen war...
Auch gibt es Chefs die meinen, ein 200 PS Schlepper muss doch mit einem 8-Schar Volldrehpflug und Packer klarkommen. Wenn da ein erfahrener Fahrer den Chef nicht bissel bremsen kann, wird es "lustig".
Theoretisch gebe ich euch auch recht. Im normalen Betrieb und wenn der Fahrer seine Maschine kennt, sich vorsieht und nichts überlädt, ist es ok mit Zwilligsrädern und Heckgewicht. Aber die Praxis, wo alles schnell gehen soll, viel schaffen soll, Erntehelfer als Fahrer eingesetzt werden usw., sieht es halt anders aus.
Ist auch alles nicht böse oder persönlich gemeint, sind nur meine Erfahrungen aus der Praxis.
Sorry wegen dem "Roman",
Axel 