Hilfestellung bei der Wahl eines Anhängers

  • Hallo zusammen,
    ich heiße Andreas und wohne im Norden Bayerns.
    Seit einigen Tagen bin ich Besitzer einer AHK und nun auf der Suche nach einem kleinen Anhänger.
    Einsatzbereich geht in die Richtung Hobby (Gartenabfälle, Recyclinghof, Baumarkt und evtl. mal den Aufsitzmäher in die Werkstatt bringen)
    Stehen würde der Hänger in der Garage (sollte aber nicht breiter als 1,40 m sein)
    Länge müssen ca. 2 m reichen.
    Nun habe ich viel im Netz recherchiert, aber eine Frage stellt sich mir noch immer:


    Was sind die gravierensten Unterschiede zwischen einem Hoch- und Tieflader?


    Auch habe ich so weit erfahren das es sinnvoller ist 'nen Euro mehr in die Hand zu nehmen und einen Markenhänger zu kaufen.
    Wie verhält sich das mit den verschiedenen Marken (wm meyer, Humbaur, Böckmann usw)
    Ist das reine Geschmackssache oder kann man doch eine Marke besonders empfehlen?


    Ziehen darf ich 750 kg ungebremst und 1500 kg gebremst.
    Persönlich neige ich eher zu einem gebremsten, schon mal um die Bremsen der Zugmaschine zu schonen.


    Zwar habe ich viel gelesen das jeder so seine persönlichen Erfahrungen und Vorlieben hat, aber vielleich kann mir jemand Tipps oder Nachteile aufzählen an die ich noch nicht gedacht habe.


    Vielen Dank schon mal

  • Was sind die gravierensten Unterschiede zwischen einem Hoch- und Tieflader?


    Höhe der Ladefläche.


    Bei einem Tieflader stehen die Räder neben, bei einem Hochlader unter der Fläche. Selbst bei sehr kleine Rädern (8 oder 10") ist die Ladefläche daher höher bei einem Tieflader. Dafür ist aber ohne großen Aufwand möglich an allen Seiten die Bordwände klapp- oder gar entfernbar zu machen.


    Wenn du mit einem Rasenmäher auffahren möchtest sollte die Ladehöhe eher niedrig sein. Rechne ganz grob mit 1m Rampe je 25cm Ladehöhe. Bei einem Hochlader werden das schnell 2,5-3m Rampenlänge.


    Dafür ist ein Hochlader bei identischer Ladeflächenbreite natürlich wesentlich schmaler weil die Räder nicht zur Seite überstehen.



    Ladeflächenlänge solltest du länger wählen als 2m. Man bekommt da nichtmal eine Bierbank geladen.



    mfg JAU

    No Shift - No Service

  • In dem Fall wäre wohl ein 2,5x1,4/1,5m Hochlader mit niedrigem Fahrwerk.
    Bei 1,4m als Tieflader bleiben nur 1m Ladeflächenbreite.
    Empfehlen kann man generell Hapert, Böckmann, Barthau, Koch und Alutrail. WM Meyer oder Humbaur gehen auch noch, aber qualitativ nicht mit den oberen vergleichbar. Eduard oder Anssems gibt es auch noch.
    Die größten Unterschiede liegen in der Qualität der Verzinkung, denn Zurrmöglichkeiten, der Dicke der Bodenplatte, denn Bordwandverschlüssen und der Entgratung der Bauteile.

  • Hallo JAU,
    vielen Dank für Deine Antwort.
    Wie ist das eigentlich mit der Straßenlage bei einem Tieflader?
    Da ich bisher noch nie mit einem Hänger gefahren habe bin ich auch keine Routine.
    Ich hatte mir vor kurzem mal zum testen einen kleinen Hochlader geliehen. Der hoppelte (entladen) ganz schön hinter mir her.
    Wenn man den Krach nicht gewohnt ist, macht das einen ganz verrückt.


    Das mit der Rampenhöhe ist natürlich ein Arrgument, auch wenn das mit dem Mäher eher sie Seltenheit sein wird.
    Primär wir es Gartenabfälle, Baumarkt und Recyclinghof werden. Hierbei wäre natürlich beim schaufeln eine niedrigere Ladekante auch vorteilhafter.

  • Klappern und Hopsen werden in der Größe alle. Hängt natürlich auch von der Achse und den Reifen ab. Ein Tieflader mit weicher Alko Achse und schwach aufgepumpte 15 Zoll Reifen hopst weniger als ein Hochlader mit brettharter BPW Achse und stark aufgepumpten 10 Zöllern.


    Ein Tieflader liegt etwas besser auf der Straße weil er eine breitere Spur hat.


    Bei einem Hochlader kannst du aber seitlich auch gut an alles dran. Bei einem Tieflader musst du entweder alles nach hinten schleppen oder seitlich über die 35cm Bordwand hiefen.


    Ich habe mich damals gegen einen Tieflader entschieden, weil zwischen 55cm Tieflader und 62cm Hochlader nicht so viel Unterschied ist, aber der Hochlader praktischer ist.


    Etwas Hopsen tut mein 1800kg Riese auch noch, unbeladen, aber das ist halb so schlimm.

  • Das Hoppel haben viele leere Anhänger. Je Größer das Verhältnis Gesamtgewicht zu Leergewicht ist, desto hoppeliger. Eine harte Achsfederung und Niederquerschnittsreifen mit viel Druck unterstützen das ebenfalls.
    Der Krach kann aber auch von den Zurrösen kommen. Die einfachen Ösen neigen gerrne zum klappern.
    Zur Ladehöhe: beim Hochlader kann man die Bordwände abklappen, beim Tieflader muss man über die Bordwände schaufeln. Das Abladen geht mit dem Hochlader eine Klasse einfacher als beim Tieflader. Rechne aber damit, dass ein Hochlader 4-500€ mehr kostet als ein Tieflader. Tieflader würde ich mir nur kaufen, wenn ich damit Fahrzeuge (Rasentraktor, Motorrad usw.) transportieren muss.


    Wie fest sind die 1,4m?
    Hochlader mit 1,4m Laderaumbreite sind außen auch eher 1,45m breit. Bei Saris und Böckmann gibt es Hochlader die nur 1,35m Innenbreite haben. Da könnte das mit dem Außenmaß stimmen. Ein Tieflader muss schon mächtig schmal sein, wennn er unter den 1,4m bleiben soll.


    Gruss georg123

  • erst mal vielen Dank für die vielen Antworten.


    wie gesagt das mit dem Traktor wird eher die Ausnahme sein.
    Wird sich mehr auf Gras, Erde und Sperrmüll konzentrieren.
    Wie komplex ist eigentlich die Plane zu montieren?
    Ich habe nämlich vor den Hänger auch mal draußen stehen zu lassen und die anfallenden Gartenabfälle zu sammeln.
    Gibt es zum Material Alu oder verzinktes Blech Pro/Contra?


    Das mit der Breite muss ich nochmals nachmessen.
    Ist eine Fertiggarage in der der Traktor und andere Gartengeräte stehen.
    Wenn ich den Traktor nahe an die Wand stelle könnten knappe 1,5 m zusammen kommen.
    Ich denke mal das wird mein Hauptkriterium bleiben :)


    Das mit der Rundum-Belade-Funktion (Klapp Seitenwände) ist natürlich auch ein "Nice to have"
    Wie denkt ihr über die gebremst oder ungebremst Frage?


    Gruß
    derOlaf

  • Gebremst oder ungebremst ist die Frage der Anhängergröße und des Ladegutes. Wenn du zwingend unter 1,5m bleiben musst, bleibt eigentlich nur der Hochlader. Rechner mal beim Tieflader mit 20cm pro Seite fürs Rad und Radkasten. Und bei 1m Kastenbreite wirds mit dem Rasentraktor eng.
    Lass die Plane gleich mitmontieren beim Kauf. Bei vielen Händlern gibt's die Montage beim Kauf des Anhängers mit Plane gratis, wenn du gut verhandelst.


    Guck dir mal den Hapert Amigo Top Large an. Klick

  • ...
    Empfehlen kann man generell Hapert, Böckmann, Barthau, Koch und Alutrail. WM Meyer oder Humbaur gehen auch noch, aber qualitativ nicht mit den oberen vergleichbar. Eduard oder Anssems gibt es auch noch.
    ...


    WMMeyer und Humbaur auf eine Stufe zu stellen ist schon mehr als Frech :dagegen:.
    Gerade der aus Gersthofen ist der meistverkaufte Anhänger im Profibereich, weil er von guter und langlebiger Qualität ist. Der aus Werneck ist hier voll der Gegenpart dazu.


    Über die anderen Hersteller lässt sich streiten - aber wie immer im Leben zählt der persönliche Geschmack.


    Zur Anhängerwahl selber;
    Kauf dir einen breiten Tieflader und parke den Rasentraktor auf dem Anhänger, wenn es an der Breite (oder auch Höhe) scheitert. Zum Entlasten der Achse(n) gibt es einfache Heckstützen und für vorne zur Not eine Kurbelstütze ohne Rad.
    Zum Entladen von Grünschnitt ist wiederum ein Hochlader (am Besten ein Kipper) von Vorteil. Diesen auf dem Anhänger zu sammeln und erst später wegzubringen ist weder für Stahlblech- noch Aluanhänger von Vorteil (über Holz sprechen wir erst gar nicht).
    Wenn du viel Erde o.ä. fahren musst, dann achte auf entsprechende Nutzlast. Ein Kastenmaß von 2,70m x 1,40m (mit Berg) zu füllen bedeutet auch mal schnell 2-3to. Ladegewicht (zustandsabhängig).
    Der Unterschied zw. Hoch- und Tieflader liegt im Schwerpunkt und der Spurbreite. Aber mit Anhänger, welcher Art auch immer, fährt man generell etwas umsichtiger. Mach dir aber deshalb keine Sorgen. Der Unterschied ist nicht im Geringsten zu vergleichen wie mit einer Solomaschine oder mit Beiwagen (Motorrad):biggrins:.

  • Zum Entladen von Grünschnitt ist wiederum ein Hochlader (am Besten ein Kipper) von Vorteil.


    Kipper? *räusper* 1500kg Anhängelast.


    Zitat

    Diesen auf dem Anhänger zu sammeln und erst später wegzubringen ist weder für Stahlblech- noch Aluanhänger von Vorteil (über Holz sprechen wir erst gar nicht).


    Allerdings, insbesondere Rasenschnitt verliert innerhalb eines Tage ~1/4 des Volumens. Das ist in erste Linie Wasser, das dann alles im Anhänger rumtrieft.
    Kurz: Keine Gute Idee Grünzeug aufm Anhänger liegen zu lassen.



    mfg JAU

    No Shift - No Service

  • Letzt endlich ist alles eine Sache der Vorlieben,ob hoch oder Tieflader. :genau:


    Ich bevorzuge Tieflader,liegt in Kurven besser,und du hast als Anfänger den besseren Überblick. =)


    Gebremst auf jeden fall,wenn du die möglichkeit hast Probier das mal aus mit Gebremst,und ungebremst. :guteidee:


    Du wirst sehen und spüren das ein Gebremster besser ist. :super:

    Grüße aus dem Norden :super:

  • Zitat

    Ich bevorzuge Tieflader,liegt in Kurven besser


    Ich wage zu behaupten das du mir nicht davonfahren würdest;)


    An den etwas raueren lauf einen hochladers gewöhnt man sich,
    Und die Vorteile wiegen das ganze locker auf...
    Hätte ich früher auch nicht geglaubt, aber was anderes würde mir nicht mehr auf den hof kommen.

    Eduard Wiederholungstäter:thumbup:

  • Wie schon geschrieben ( alles eine Sache der Vorlieben ) ! :biggrins:


    Und trozdem ist der Schwerpunkt bei Hochlader ebend höher, und somit instabiler. :tongue:

    Grüße aus dem Norden :super:

  • WMMeyer und Humbaur auf eine Stufe zu stellen ist schon mehr als Frech :dagegen:.
    Gerade der aus Gersthofen ist der meistverkaufte Anhänger im Profibereich, weil er von guter und langlebiger Qualität ist. Der aus Werneck ist hier voll der Gegenpart dazu.


    Nur reden wir hier nicht gerade über den Profibereich. Sondern wenn über günstige Humbaur HU und HA in kleinen Größen. Oder schlimmstenfalls über Steely. Da spricht auch bei Humbaur der Preis das Machtwort über die Qualität. Bei 1100€ für einen 2,3x1,4m Hochlader erwarte ich keine Wundern an Qualität. Und schon garnicht bei den Gewichten. 210kg leer für einen gebremsten Hochlader ist nicht gerade viel. Ich kenn 750kg Tieflader die schwerer sind.


    Kipper? *räusper* 1500kg Anhängelast.


    Klar, wieso nicht. 1500er Kipper gibts viele. Sogar welche mit 1350kg. Bei Hornbach gibts gerade den Loady 1500 (auch wenn er bei denen Tipper 1500 heißt) in 2,3x1,4m im Angebot für 2295€ als 1500er. Für einen Hapert C1500 mit Stahlblechboden müsste er dann aber schon 2900€ anlegen.
    Mit dem Loady macht er nichts falsch, auch wenn ich den vielleicht nicht 10 Jahre ungeschützt draußen stehen lassen würde.


    Ich bevorzuge Tieflader,liegt in Kurven besser,und du hast als Anfänger den besseren Überblick. =)


    In seinem Fall mit maximal 1,5m Gesamtbreite, wird er einen Tieflader aber noch schlechter sehen, weil der Kasten dann nur 1-1,1m Breite bei einem Tieflader haben kann. Da wäre er mit einem 1,4m Hochlader besser dran, der ist bis ganz hinten wenigstens 1,4m breit.

  • Wenns mit den Leuchten nicht über 1,5m geht.
    Ich halte generell aber einen Hochlader bei ihm aber für besser. 1m Kastenbreite Tieflader sind kaum über 2m Kastenlänge zu bekommen. Zumal man immer wieder staunt, wie begrenzen 1m Kastenbreite sind.
    Grünschnitt geht da nur lose. Sackware vom Bauart usw passt oft auch nicht optimal. Und Ikea hängt auch über.
    Und ein niedriger Hochlader ist oft keine 10cm höher wie ein Tieflader. Mit einem Eduard käme er sogar auf 53cm runter. Tieflader liegen meistens bei 45-55cm.

  • Die Eduard mit 10" sollten bei 56cm liegen, 13" hat 63cm.
    Bei den meisten Sachen halte ich das plus an Höhe eher für vorteilhaft.


    Klar et Etwas drauf schaufeln ist etwas schlechter, dafür runter leichter;)
    Und alles was per Hand runter muss lässt sich angenehmer händeln.

    Eduard Wiederholungstäter:thumbup:

  • Hallo,


    der von Bruder Tac vorgeschlagene Hapert Amigo Top war auch meine erste Wahl.
    Gescheitert ist es dann doch an den niedrigen Bordwänden (35cm) und an den Zurrmöglichkeiten.
    Der Amigo hat jeweils Rechts und Links eine in den Boden eingelassene Nutschiene in der die mitgelieferten
    Zurrösen mit einer Flügelmutter beliebig verschraubt werden können. Man kann die Ösen genau dort hinschieben
    wo sie gebraucht werden. Soweit ,sogut. Wir aber ein "Schüttgut" (Sand, Rindenmulch,Rasenschnitt etc ) trans-
    portiert,dann müssen die Ösen wieder raus und die Schienen bleiben offen und verdrecken. Oder man muß vorher sie durch
    2 aufpreipflichtige PVC Abdeckschienen verschließen, die in die Nutschienen eingeschoben werden.
    Das System ist zwar gut gemeint aber m.e nicht gut durchdacht, was schade ist, die Qualität des Hapert an sich ist 1. Klassig


    dijobe

  • 35cm sind normale Bordwandhöhen. Hochlader haben oft nur 30cm. 40 oder 50cm sind Aufpreis. Normalerweise nutzt man dann Aufsatzbordwände. Die gibt's auch für den Amigo Top. Als Paket mit Netz usw.


    Und auch wenn das Schienensystem nicht zu 100% perfekt ist, ist es immernoch besser als aufgeschraubte Ösen. Dann ist der ebene Ladeboden nämlich weg. Zumal man zusätzliche Ösen für die Schiene recht günstig bekommt und auch die Verschlussprofile nicht die Welt kosten.