Verkaufsanhänger bauen - 1000 Fragen

  • Hallo


    Ich hätte gern für unseren Verein einen Verkaufsanhänger, fahrbare Wurstbude, oder wie ihr so eine Hütte auch immer nennen wollt. Uns schwebt ein Kasten von etwa 2m Breite, 4,5m bis 5m Länge und 2,2m Höhe vor. Seitlich eine Klappe aus der verkauft wird. Der Boden soll möglichst tief sein damit man nicht so viel höher als die Kundschaft steht. Die Außenhaut soll aus Holz gefertigt werden damit das ganze z.B. gut zu einem Weihnachtsmarkt paßt.
    Ein Zugfahrzeug mit 2t Anhängelast ist vorhanden. Ich will diesen Anhänger vollkommen legal betreiben können.
    Mein Problem ist das wir uns keinen fertigen Anhänger leisten können. Wir hätten aber die handwerklichen Fähigkeiten selbst einen zu bauen. Eine Schlosserei (kein Fahrzeugbauer) hier im Ort würde das Projekt unterstützen.Soweit zum Können, jetzt zum Dürfen.
    Achse mit Räder usw. und Auflaufeinrichtung sind sicher Kaufteile. Möglich wäre auch eine Rohrdeichsel bis zur Achse durchlaufen zu lassen. Ab dem Rahmen würden wir gern selbst bauen. Uns schwebt ein selbsttragender, verrippter Rahmen aus Vierkantrohr vor. Dieser "Käfig" würde Holz innen und außen verkleidet und mit Möbeln ausgestattet. Der Boden könnte aus Siebdruckplatten bestehen. Das Dach würde ich aus einer dünnen Siebdruckplatte fertigen und mit Alublech außen verkleiden.
    Meine Frage ist nun darf ich sowas? Im einzelnen:
    - Muß der Rahmen meiner Hütte berechnet werden? Da der Rahmen ja in der Gesamtheit trägt und nicht mit einem einzelnen Träger(paar) würde das ja recht kompliziert. Macht es dabei einen Unterschied ob die Deichsel zur Achse durchläuft oder ob ein Rohr aus dem geschweißten Rahmen heraus meinetwegen als V-Deichsel zur Auflaufeinrichtung läuft.
    - Welche Achse mit welcher Bereifung könntet ihr empfehlen? Tandem? Wie gesagt ich will den Boden möglichst tief bauen. Damit noch etwas geladen werden kann denke ich an so etwa 1,8t bis 2t z.GG.
    - Was brauche ich noch so alles um den Anhänger zulassen zu können?
    - Was kostet es etwa bei den einzelnen Behörden usw. ?
    - Wenn ich einen gebrauchten Anhänger kaufen würde, wo ist die Grenze damit aus dem Anhänger mit seinen Papieren wieder ein Eigenbau wird? Mit anderem Aufbau, wenn ich die Achse unter den Längsträgern verschiebe, Stichwort Stützlast, wenn ich nur Achse und Deichsel verwende, wenn andere (kleinere) Räder drauf sollen, wenn sich die Abmessungen ändern?


    Ich hoffe ich habe euch jetzt nicht zu sehr überfallen und ihr habt ein paar Antworten für mich. Von Beleuchtung, max Abmessungen usw habe ich jetzt nicht geschrieben. Das wird eingehalten.

    Ich bin für jede Info dankbar, möglichst mit Verweis wo es geschrieben steht. Danke für eure Unterstützung. Ich wohne übrigens in Hessen, der TÜV in Hanau wäre wohl für die Abnahme von Eigenbauten zuständig.

  • Hallo


    wie Du richtig erkannt hast, mußt Du nur Achsen und Auflaufeinrichtung kaufen, den Rest kannst alles selber bauen


    wenn Du eine Rohrdeichsel willst, dann mußt diese ebenfalls kaufen, wenn der Rahmen V-förmig nach vorne läuft ist dieser gleichzeitig Deichsel und das darfst auch selbst bauen


    Boden, Wände und Dach würde ich in Sandwichbauweise machen, nur einfach ne Siebdruckplatte geht zwar von der Stabilität auch, aber erstens muß innen drinn eh alles aus Kunststoff oder Edelstahl sein, sonst kriegst keine Genehmigung für Lebensmittel, und zweitens würde das ne Tropfsteinhöhle werden, Du brauchst unbedingt isolierte Wände.


    Niedrige Stehhöhe lässt sich schon realisieren, wenn kleine 10er Räder nimmst und den Rahmen als Tieflader baust, bei 5 m Länge hat das aber auch Nachteile, gerade auf Wochenmärkten bei denen man auch mal aufm Gehweg steht oder sonstige Hindernisse wie diese Poller zur Verkehrsberuhigung sind, kann es dann schnell passieren das Dir das Heck aufsitzt wenn Du zu niedrig bist


    besser und natürlich auch teurer sind da absenkbare Achsen


    ansonsten kann ich Dir nur empfehlen, schau dir fertige Verkaufsanhänger mal genau an, da kann man sich vieles abschauen, restliche Fragen kann man dann hier beantworten


    Gruß Mani

  • Wow, das geht aber schnell. Wenn ich alles selbst baue brauch ich keine Nachweise über die Tragfähigkeit des ganzen Rahmens?
    Ich hatte schon mal mit einem Händler telefoniert der sagte seit der EU darf man fast gar nichts mehr. Er erzählte was von [definition='1','1'][/definition] und was weiß ich sonst noch. Was kostet so eine Abnahme beim Tüv?

  • Hallo Namenloser


    Die [definition='1','0'][/definition] bekommst du vom Hersteller der Achse und Auflaufeinrichtung.


    Wenn du den Rahmen selber baust, der vorne wie eine V-Deichsel aus sieht,
    musst du natürlich eine Bescheinigung von dem Material haben.
    Diese bekommst du auch von Lieferanten, nennt sich Festigkeit Bescheinigung.


    Einfacher ist es wenn du einen Rahmen nimmst der schon einen Brief hat.


    Gibt genug Wohnwagengestelle die auch groß genug sind.
    Wichtig ist halt das du einen Brief hast.


    VG
    Alex

  • Du meinst ich brauche ein Materialzeugnis vom Vierkantrohr und eine Berechnung ob dieses Rohr in dieser Dimension die Belastung verträgt, richtig? Bezieht sich das nur auf die Deichsel oder auf den gesamten Rahmen?
    Die Idee mit dem Wohnwagen hatten wir auch schon. Bin schon eine Weile am suchen aber "das" richtige Fahrgestell war noch nicht dabei. Zu leicht, zu kurz, zu teuer ....
    Was wäre denn wenn ich z.B. einen Baumaschinentransporter auftreibe und nur Achse und Rohrdeichsel verwende, also unter einen neuen Rahmen schraube, die Abmessungen verändere. Bleibt der Brief bestehen oder ist das wie ein Neubau?
    Oder ich nehme einen Bootsanhänger. Die sind schön niedrig. Aber um die Stützlast einzuhalten müßte man die Achse nach vorn versetzen. Was gilt bei so einem Umbau?


    Bitte seid mir nicht böse das ich 1000 Fragen stelle aber bevor ich baue bzw zum TÜV renne will ich erst wissen was geht. Danke.

  • Hi,


    Zitat

    Du meinst ich brauche ein Materialzeugnis vom Vierkantrohr und eine Berechnung ob dieses Rohr in dieser Dimension die Belastung verträgt, richtig? Bezieht sich das nur auf die Deichsel oder auf den gesamten Rahmen?


    Ein Festigkeitsnachweis des Aufbaus ist nur bedingt (je nach Aufbau- und Verwendungszweck) notwendig. Ein Festigkeitsnachweis in dem alle möglichen Verwendungen erfasst werden, macht auch keinen Sinn und würde jeden Anhänger so schwer machen, dass man nicht mehr viel Nutzlast hat.
    Also: Für den Rahmen ein Eher nicht. Eine Deichsel, die nicht wesentlicher Bestandteil des Rahmens ist, selbst zu fertigen würde ich nicht tun, da hier tatsächlich ein umfangreicher Festigkeitsnachweis nötig ist. Die Dinger gibt es aber in allen möglichen Variationen schon fertig zu kaufen.
    Herausforderung ist in meinem Augen nicht nur eine technische Abnahme, sondern vielmehr die Einrichtung so zu gestalten, dass es zweckmäßig ist und auch das Gesundheitsamt sein o.k. gibt.


    Als Tip würde ich Dir mitgeben, über einen Aufbau auf einem fertigen Fahrgestell oder Plattformanhänger nach zu denken. Der Aufwand wird so deutlich geringer. Wenn dies aber ein zu großer Kompromiss für Höhe, Raum, Einrichtung usw. ist, würde ich das Konzept von fertigen Anhängern stark in Betracht ziehen. Die einfachste Variante wäre es auf einen Anhänger eine Verkaufbude zu laden. So kann der Anhänger evtl. auch mal wieder einen anderen Zweck erfüllen.


    Gruß
    Gerhard

  • Ich stelle hoch erfreut fest das hier im Forum viel Fachwissen vertreten ist. Danke für eure Geduld.
    Nur ich steh noch immer auf der Leitung:
    Für den Rahmen brauche ich eher keinen Festigkeitsnachweis. Es sei denn?
    Für eine (V-)Deichsel die einfach ein Stück vom Rahmen darstellt also meinetwegen 2 Stück Vierkantrohre die in einen Gitterrohrrahmen integriert sind brauche ich was?
    Eine Deichsel die ein getrenntes Bauteil darstellt kauft man am besten ....
    Ihr ratet meist einen Anhänger der schon einen Brief hat umzubauen. Aber was darf ich da? Darf ich Achsen und (Rohr-)deichsel behalten und den Rest neu machen? Bleibt das dann der Anhänger im Brief oder ist es ein Eigenbau? Was darf geändert werden und was nicht?

  • Hallo


    ändern darfst Du im Prinzip alles


    wenn du nen andern Anhänger umbaust kommt es drauf an wie weit, wenn Du den alten Rahmen auf dem die Nr steht weiter verwendest, bleibt auch der alte Brief bestehen und es ändern sich nur die Daten, nimmst Du nur die Achse und Deichsel her, ist es ein Neubau, schliesslich ist es egal ob du unter dein Eigenbau Neu oder Gebrauchtteile schraubst, bei einem Neubau mußt halt die aktuellen Gesetze einhalten, also die Achsen müssen Vmax für 120 zugelassen sein (steht auf Typenschild) und müssen eine Rüfa haben


    Ich würde an deiner Stelle nur Neuteile verwenden, da hast dann was gescheites, bei gebrauchten Teilen weißt vorher nie in welchem Zustand die sind und wann die ersten Reparaturen kommen


    Gruß Mani

  • Soweit ich es weiß, muss auch arbeitstechnischer Sicht ein Verkaufswagen eine Innenhöhe von 2,30m aufweisen. Vllt. machst du dich da noch mal Schlau, denn im Nachhinein zu erhöhen gestaltet sich oft schwierig!

  • Klar könnt ihr mir Tipps geben wo evtl ein geeignetes Gefährt zu finden ist. Vielen Dank.
    Evtl habe ich es nicht deutlich genug geschrieben im ersten Teil aber wir sind ein Verein, ein recht kleiner sogar. Wir werden 2 - 3 Veranstaltungen im Jahr mit dem Wagen besuchen. Um nicht auf Jahre Minus zu machen darf so ein Wagen halt nicht viel kosten. Ob dann 2,3m Innenhöhe da sind oder nur 2,17m ist mich recht egal. Ist ja kein Gewerbe. Wir haben nur keinen Bock mehr auf Holzhütte aufbauen, Möbel rein machen und jedes Teil einzeln rein tragen. Das muß besser gehen. Wir hatten uns einen Anhänger fürn Appel und ein Ei besorgt das ging vom Ablauf so wie wir wollten. Leider stellten wir fest das mehr Überraschungen verbaut waren als angenommen. Vieles hätte man richten können aber der Anhänger hätte auch etwa 1t leicher werden müssen. Wie das Ding so wie es war durch den TÜV gekommen ist werde ich nie verstehen. Im Brief stehen 1100kg, das Auto hat eher so getan als wenn ein gut geladenener 2t dran hinge ....
    Also wird jetzt was anderes gesucht und gebaut. Entweder einen Container mit Absetzstützen oder einen legalen Anhänger. Da uns selbst ein Kostengünstiges Projekt viel Geld kosten wird muß es richtig gut werden. Ich möchte das Projekt vor dem Start von A-Z als Zeichnung haben. Daher stelle ich hier so viele blöde Fragen. Normalerweise konstruiere ich in ganz anderen Bereichen. Leider ist es hier so das es viele Gummiparagraphen gibt. Wie z.B. was man am Chassis darf.
    Hier
    http://www.ebay.de/itm/270901230582?ssPageName=STRK:MEWAX:IT&_trksid=p3984.m1423.l2649
    wird z.B ein Chassis von einem Pferdeanhänger verkauft. Leider ohne Maße. Mal angenommen die Breite, Außenkante Räder ca 2,0 bis 2,15m paßt aber das Ding ist zu kurz. Ich würde dann auf die Achse einen Rahmen setzen und die V-Deichsel nach vorn versetzen, also von der Achse trennen. Dann müßte nach eurer Beschreibung der Brief ja erhalten bleiben. Ob die Fußbodenhöhe unseren Wünschen entspricht müßte man mal messen wenn nicht würde ich gern kleinere Räder montieren. Dazu brauche ich dann wieder eine Bremslastberechnung, oder?
    Der Rahmen selbst würde ich gern wie ein Skelett machen. Das Gitterwerk muß in den Wänden verschwinden. Blöd ist das die Räder an der Stelle stehen wo der Träger ja eigentlich am höchsten sein sollte. Ich denke man könnte den Träger in der Wand hochschieben. Nur muß ja eine Verbindung zur Achse her. 2 Trapeze vor und hinter der Auflage der Achse mit dem "Buckel" nach unten? Die Träger die auf der Achse aufliegen könnten dann gleich nach vorn und hinten durchlaufen. Ich glaube ich zeichne mal was damit ihr seht was ich da zusammenspinne.
    Auf was sollte ich noch achten?
    Die Anzeige habe ich nur mal als Beispiel genommen, diese Woche ist kaum Zeit für das Projekt.


    Edit: Warum erscheint der Link nicht richtig? Neuer Versuch.


    Nebenbei, ich bin Frank.


    Schöne Grüße

  • Hallo Frank


    ein Pferdehänger hat meist so um die 2,30 bis 2,40, also eher nix für Dich


    mal ne andere Frage


    Nutzung 2-3 mal pro Jahr und soll nicht zu viel kosten


    ob das was wird? an welche Summe hast den gedacht die ausgeben willst,


    bevor wir uns hier die Köpfe zerbrechen über Dinge die garnicht möglich sind


    sollte man mal dein Budget kennen


    Gruß Mani

  • Och, wenn der Koffer 2,4 hat ist wenigstens Platz drin.
    Ein festes Buget gibt es nicht. Die 300,- für das Chassis würde ich schon ausgeben. Aber sicher keine 3000,-. Deshalb ja selbst bauen. Vieles Wird dann so beigesteuert weil es ist ja gerade in der heimischen Werkstatt da...

  • Mit 300€ kommst du auf kein neues chassis, dafür bekommste gerade mal ne gebremste achse wenn du glück hast.
    So wie sich das Projekt aus meiner sicht anhört, wäre das sinnvollste ein alter wohnwagen. dabei würde ich mich nicht unbedingt auf ein solch hohes gesamtgewicht festlegen. Dann könnte man den ein oder anderen passenden finden...


    Dann gäbs noch eine andere möglichkeit. Für 2-3mal im jahr könnte man sich einen absetzbaren aufbau bauen, der hat auch mehrere vorteile, man ist nahezu auf gleicher höhe mit dem Kunden, und man hat keine deichsel, wenn man aufgebaut hat. Das ganze macht man mit 3 oder 4 Kurbelstützen, und den Anhänger leiht man sich, z.b. ein normaler autotransporter als hochlader.


    Ansonsten sei gesagt, das man sich beim selberbauen oftmals gut mit den Kosten verschätzt. Am ende kommt es nicht selten fast genau so teuer wie gekauft. Schau dich nach gebrauchten imbißwagen um, und bring den wenn nötig in schuß.

  • Für 2-3mal im Jahr würd ich mir sogar überlegen, ob ich net einfach die Reifen vom Wohnwagen abschraube, um ihn "tieferlegen" zu können ;)

    MfG,
    Jay


    Die globale Erwärmung ist endlich bei uns angekommen! *freu*


    Schreibe ich ROT, bin ich Moderator, schreibe ich schwarz, bin ich normaler User.


    2022er Anssems AMT2000Eco - 2005er Humbaur Alu - 2006er WM Meyer Pferdetransporter und ehemals Westfalia Typ 118001

  • Hi,


    einen "Kofferverkaufsanhänger" mit Klappe, Theke, Tür, Einrichtung, Straßenzulassung usw. für unter €3000,- zu fertigen ist praktisch kaum möglich. Wenn es so low budget werden soll, würde ich einen Bauwagen empfehlen. Wenn das Teil so mehr oder weniger auch ein Bauwagen bleibt, kann der auch auf öffentlichen Straßen zulassungsfrei mit 25 km/h umgesetzt werden. Auch vom Gewicht für die Einrichtung ist da Reserve drin. Und 2x im Jahr findet sich bestimmt jemand mit einem Lkw.


    Gruß
    Gerhard

  • Ihr habt alle Recht. Es ist kein einfaches Projekt, das Buget ist knapp. Wohnwagen ist gut. Ein Container mit Stützfüßen ist auch eine Möglichkeit die wir diskutieren. Was gar nicht geht ist die Sache mit den 25 km/h. Zugmaschinen hätte ich in jeder Größe zur Verfügung unter den Vereinsmitgliedern. Vom 11er Deutz bis zum 140 PS Allrad kein Problem. Aber dürfen darf man das nicht. Und hier soll etwas legales entstehen.
    Aber schaut doch bitte nochmal in meinen letzten Post. Wäre der beschriebene Umbau des Pferdeanhängers so das man den Fahrzeugbrief nur ändern muß und ohne das ich Teile fertigen muß für die ich Festigkeiten nachweisen muß?

  • wenn Du an den Pferdeanhänger aus dem andern Thread denkst, vergiss es, der ist nix für Dich


    Rohrdeichsel, die an der Achse befestigt ist, (lässt keine Längenänderung zu)
    und uralt, Achsen vermutlich keine Rüfa

  • Ich dachte an den Anhänger bzw. die Art von Anhänger wie in dem Link den ich weiter oben eingestellt habe. V-Deichsel.
    Ist ein Klasse Forum hier.