Hi,
wie ist das möglich? Die Geschichte mit den Abfindungen ist doch gesetzl. geregelt? Wie will sich der Arbeitgeber das drücken? Ist das Unternehmen (auf dem Papier?) insolvent?
Sehr unschöne Sache.
Gruß
Gerhard
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Man hat gesetzlich ein Anrecht auf eine Abfindung, das ist richtig. Aber die Realität kann auch anders aussehen.
So wie in unserem Fall kann es so aussehen, das der Betrieb zB sagt er kann die Abfindungen nicht mehr zahlen. Dann geht man vor Gericht, auf der einen Seite steht das Interesse von 80 Angestellten auf ihre Abfindung, auf der anderen Seite steht der Fortbestand von ca. 1000 Arbeitsplätzen.
Der Betrieb gibt an, dass wenn sie die Abfindungen bezahlen müssen, der Betrieb in die Insolvenz gehen muß, weil dann infach kein Geld mehr da ist. Das Gericht findet einen Vergleich, und entscheidet für die noch vorhandenen Arbeitsplätze. Dann bekommst noch einen Bruchteil der Abfindung, der einem eigentlich zustehen würde.
Wir hatten ja schon hoch gepokert als der Sozialplan verhandelt wurde. Da wurde vom Betriebsrat auch gedroht, wenn es der Geschäftsleitung nicht passt, dann kündigen eben alle betroffenen Mitarbeiter und lassen sich abfinden. Daraufhin wurde er von der Geschäftsleitung ausgelacht, wir sollen doch alle kündigen, am besten heute noch, denn billiger könnte der Betrieb dann die Leute garnicht los werden.
Es gibt da immer wieder Möglichkeiten. Und so wie von Jürgen beschrieben gibt es immer auch Möglichkeiten wie man Behinderte oder Betriebsräte rauskegelt. Dafür bieten Unternehmensberatungen extra Seminare an, wie kündige ich wen.
Aber bei einer kompletten Betriebsschliessung, also Kündigung aus betrieblichen Gründen, schützt auch der Behindertenausweis nicht vor der Kündigung. Ich habe auch einen Behindertenausweis, der bringt in dem Fall nur eine höhere Abfindung.
Gruß Gerd