Beiträge von JonnyB

    Da in meinem Bekanntenkreis immer wieder Fragen zu Zugfahrzeugen für Pferdehänger auftauchen:


    Welche Fahrzeuge kann man empfehlen für gelegentliche (ein bis zweimal pro Monat in der schneefreien Zeit) Fahrten mit einem (Pferde-)Anhänger mit +/- 2 Tonnen?


    Zusatzanforderungen sind möglichst kompakte Abmessungen (was für mich ein Widerspruch zum Ziehen von Pferdehängern ist, aber das Thema hatten wir ja schon mal), günstiger Unterhalt (Verbrauch ohne Hänger, Wartung) und moderater Anschaffungspreis. Allrad würde ich als großen Vorteil ansehen, Notfalls Heckantrieb.
    Ich persönlich bin ein Verfechter von langen und schweren Zugfahrzeugen für lebende Fracht am Hänger, gönne mir daher auch den Luxus eines Geländewagens (2,3 t EG, 2,9 t HZG). Viele Leute können und/oder wollen sich so ein Gerät aber nicht leisten oder haben eine entsprechend hohe Jahresfahrleistung ohne Hänger wo ein Liter Mehrverbrauch sich übers Jahr schon heftig niederschlägt. Zu zart sollte das Auto aber auch nicht konstruiert sein, also keine Erhöhung der Spaltmaße im Zentimeterbereich innerhalb von ein paar Jahren.

    Nur mal so ein paar Gedankenspiele:
    Für die Mopeds muß der Hänger relativ breit sein, die Wohnkabine könnte aber durchaus auch schmäler sein. Nimmt man einen ausreichend (gesamt)breiten Tieflader-Universalanhänger, einen alten Wohnwagen(-Aufbau) der von der Breite her auf die Ladefläche passt und eventuell noch zwei abnehmbare Schienen vorne quer für die Motorräder, dann könnte das schon so funktionieren. Die Motorräder könnten seitlich so weit über die Ladefläche hinausstehen, dass die zulässige Gesamtbreite noch nicht überschritten wird. Am Wohnwagenaufbau könnte man nach Entfernung von Deichsel und Achse unten an den Ecken kleine Rollen montieren (Möbelrollen, Schwerlastrollen), durchaus auch abnehmbar damit die Ladungssicherung einfacher wird. Vorteilhaft wäre ein Hänger mit Seilwinde, mit der könnte man dann den Aufbau recht bequem positionieren. Ein paar Zurrpunkte am Wohnaufbau angebracht und damit den Aufbau ordentlich am Hänger festgeschnallt (Direktzurrung). Bei Bedarf kann man den Wohnaufbau abladen, die Motorradschienen entfernen und kann den Hänger anderweitig nutzen.


    Bei jedem dieser Gespanne tanzt jetzt mal ein Pferd mit 500 kg, was nichtmal ein recht üppiges Pferd ist, einen fröhlichen Schuhplattler. Ist dann der Golf immer noch gleich gut wie der Touareg? Bei zwei hypernervösen Gäulen gleichzeitig hilft sowieso nurmehr ein ordentlicher LKW, da wird selbst ein Geländewagen an und über seine Grenzen gelangen.

    Worum es mir bei meinem Beitrag eigentlich gegangen ist ist nicht vorrangig die technische Belastbarkeit des Zugfahrzeuges durch einen Anhänger mit einer statischen Beladung, also Schotter, Holz, Wohnwagen oder was auch immer an "Material" im weitesten Sinne. Ein Pferd ist aber alles andere als eine statische Ladung und die Ladungssicherung beim Pferd beschränkt sich im Idealfall auf ein Halfter und einen Strick mit Panikhaken. Dazu kommen Sperrstangen vorne und hinten (bei älteren Hängern oft nichtmal verstellbar) die das Pferd aber normalerweise nicht formschlüssig sichern und seitlich hat das Pferd je nach Hängertyp und -größe im Verhältnis zur Pferdegröße mehr oder weniger Spiel. Dadurch kann das Pferd sowohl trampeln oder springen als auch mit etwas Schwung seitlich gegen die Bordwand donnern. Es gibt auch immer wieder Vorfälle bei denen ein Pferd so im Hänger herumtobt, dass es letzten Endes über die vordere Sperrstange fliegt und dann irgendwie kopfüber im vorderen Teil des Hängers liegt.
    Ist jetzt wirklich jemand der Meinung, dass sich solche Vorgänge auf einen Golf gleich auswirken wie auf ein deutlich schwereres Fahrzeug mit langem Radstand das einen schwereren und breiteren Doppelhänger (weil von der Anhängelast her mühelos möglich) zieht?

    4reiter:
    Kommt darauf an was bei dir ein "normales" Pferd ist! ;)
    Bei uns im Stall stehen einige Pferde mit 400 bis 500 kg, meine Liebste ist mit ihren 620 kg schon so ziemlich der schwerste Brocken. Der Threadstarter wird vermutlich eine einigermaßen aktuelle Schätzung eines Tierarztes oder gar das Ergebnis einer Wägung haben.


    Zum eigentlichen Thema:
    Mir stellt es grundsätzlich die Nackenhaare auf, wenn jemand mit einem Kompaktwagen ein Pferd ziehen will, zulässige Anhängelast hin oder her. In einer Notsituation hat man mit so einem Zugfahrzeug null Reserven und der Hänger fährt dann mit dem Auto statt umgekehrt. Ganz zu schweigen von einem aufgeregten Pferd das während der Fahrt anfängt zu randalieren ... 500 kg Pferd die gegen die Seitenwand springen oder Stützlast-Pingpong spielen!
    Das Gewicht vom Hänger würde ich auch nochmal sehr genau überprüfen, mein (allerdings Doppel-) Pferdehänger hat dezente 120 kg mehr als im Typenschein angegeben (880 kg statt 760 kg).


    Gut, ich bin eher ein Typ der gern ganz auf Nummer sicher geht, daher habe ich Zugfahrzeug und Hänger ausreichend dimmensioniert. Der Hänger hat 2500 kg zulässiges Gesamtgewicht, damit kann ich zu meiner Stute noch ein Pferd mit glatten 1000 kg zuladen. Da halten sich die Situationen, in denen ich das Gewicht des zweiten Pferdes genauer überprüfen müßte, sehr in Grenzen. Das Zugfahrzeug hat ein Eigengewicht von 2300 kg und eine Anhängelast von 3000 kg, dazu noch Allrad und einen üppigen Radstand für die Stabilität.


    Vielleicht hat ja jemand in Deinem Stall ein geeigneteres Zugfahrzeug und kann Dich gegen Kostenersatz fahren. Diese Lösung ist zwar nicht so flexibel dafür aber sehr viel sicherer für Dich, Dein Auto und vor allem auch für Dein Pferd.

    Fido:
    Bin ja begeisterter Verfolger der Berichte vom Königsberger Ladungssicherungskreis, daher meine etwas kritische Antwort. Bei nochmals genauerer Betrachtung des Fotos kommen mir die Gurte doch nichtmehr so schlaff vor wie ich anfangs dachte. Daher könnte sich das mit der Niederzurrung bei den entsprechend kräftigen Gurten dann schon so ausgehen wie Du das beschreibst , abhängig von der Bereifung des Bobbycars und damit vom Reibbeiwert natürlich. :biggrins:

    Also für mich sieht die Ladung zumindest der Höhe und der Seite nach nicht gesetzeskonform gesichert aus. Zur Seite gibt es garkeine Zurrung (Soll 0,5 g) und so schlaff wie die Gurte aussehen kann die Sicherung der Höhe nach (Soll 1 g) wohl auch nicht passen, längs dementsprechend grenzwertig.
    So lächerlich das aussieht aber ein korrekter Polizist müßte diesen Transport wohl anhalten, abstrafen und ihn erst nach einer Verbesserung der Ladungssicherung weiterfahren lassen. Immerhin dürfte das Fahrwerk zumindest nicht gefedert sein, damit kann der Fahrer die Zurrpunkte weiterverwenden, sonst müßte er ja über die Räder sichern (Klammern, Radgurte).
    Was zahlt man für so ein Vergehen eigentlich? Gefühlmäßig würde ich darauf tippen, dass die Strafe den Wert der Ladung übersteigen könnte. ;)

    Das ist leider ein generelles Problem von modernen Common-Rail Dieseln (siehe http://de.wikipedia.org/wiki/C…il-Einspritzung#Nachteile) und nicht Nissan-spezifisch. Hab mir auch schon mal ein Einspritzdüsen-Service beim Bosch-Dienst überlegt, vielleicht schenk ich es dem Burschen zum 150.000er (etwa Anfang nächsten Jahres). Leider kenne ich keine Statistik über den gesamten CR-Diesel-Bestand wie hoch diese Ausfallsrate liegt und wie gesamtwirtschaftlich gesehen die CR-Technik im Vergleich zur UR-Dieseltechnik mit Verteilerpumpe abschneidet. Für den einzelnen ist so ein Schaden natürlich bitter, wenn ich aber mal grob die Treibstoffeinsparung über die Lebensdauer des Motors rechne geht sich eine Instandsetzung oder sogar ein Tauschmotor aus. Wie gesagt, meiner liegt bei 8,5 l / 100 km und bei einer sehr flotten Tour (Spitze kurz 200 km/h, 160 - 180 länger) von Österreich über Deutschland nach Amsterdam und retour mit jeder Menge Gepäck, großer Dachbox und ohne Rücksicht auf den Verbrauch waren es 10,0 l / 100 km. Für 2,3 t Eigengewicht (2,9 t HzG) und das nicht wirklich windschlüpfrige Gesicht finde ich das schwer in Ordnung. Sowas geht sich mit einem alten buschtauglichen Diesel Marke unzerstörbar sicher nicht aus.
    Immerhin sind die Zeiten von Pumpe-Düse-Dieseln weitgehend vorbei, da gab es zwar nicht diese Gefahr eines kapitalen Motorschadens, aber ein verschleißbedingter Austausch der Einspritzeinheiten tat gerüchteweise auch etwas weh.

    Gerhard2
    Ich nehme an Du meinst den Pathfinder:
    Es gab ein Problem mit dem Stellmotor des Allradantriebs, den hatte der Vorbesitzer offenbar nie verwendet, jedenfalls war der beim Kauf defekt und wurde getauscht. Motorisch hatte ich bisher keine Probleme, habe aber schon von ein paar seltenen Motorschäden aufgrund hängengebliebener Einspritzdüsen bei Pathfinder / Navara gelesen. Die Kupplung hat den Ruf etwas unterdimensioniert zu sein, hab davon aber bisher noch nichts bemerkt, selbst mit gut über 2 t am Haken auf einer steilen und langen Hofzufahrt. Gab da aber auch mal eine Rückrufaktion wo eine verstärkte Kupplung eingebaut wurde. Sollte sie bei mir mal aufgeben kommt sowieso gleich eine deutlich verstärkte Kupplung rein, meine Freundin darf den Dicken sowieso nicht fahren und mir ist die Pedalkraft egal.

    Hallo horse owners,


    habe mir letztes Jahr einen Holz-Poly 2er-Hänger neu gekauft, falls ihr noch nicht gekauft habt hier ein paar Anregungen:
    Wenn irgendwie möglich würde ich auf jeden Fall zu einem neuen Hänger raten. Junge Gebrauchte sind nicht so wirklich viel billiger und die deutlich billigere Abteilung fällt in meinen Augen oft schon unter lebensbedrohliche Zumutung für Pferd und Zugfahrzeug. Ein neuer 2er-Holz-Poly ohne allzuviel Schnickschnack kostet um die € 5000,-, auf die Lebensdauer gerechnet ist das nicht die Welt.
    Je nach geplantem Zugfahrzeug ist das tatsächliche Eigengewicht des Hängers noch zu berücksichtigen, die meisten Pferdehänger sind deutlich schwerer als in den Papieren eingetragen (meiner offiziell 760 kg, tatsächlich 880 kg Eigengewicht).
    In Höhe und Länge (hinten) verstellbare Sperrstangen mit einfacher Panikentriegelung sind wichtig.
    Achtet auf vorstehende scharfkantige Schrauben oder Aufbauten im Innenraum, die gnädige Frau hat letztens beim Aussteigen eine Decke an der hinteren Sperrstangen-Halterung zerrissen, zum Glück nur die Decke und nicht die Haut!
    Auf eine Sattelkammer habe ich verzichtet da ein Westernsattel (besonders der für meine üppig gebaute Tinker-Stute) dort ohnehin nur schwer Platz hätte und der Hänger so für andere Transporte flexibler nutzbar ist.
    Bei passendem Zugfahrzeug und Führerschein lieber die Gewichtsklasse eine Nummer zu groß als zu klein wählen, man weiß ja nie wen man mal mitnehmen will. (Hab 3000 kg Anhängelast, 2500 kg zulässiges Gesamtgewicht des Hängers und 1500 kg tatsächliches Gesamtgewicht mit meinem Pferd, also ausreichend Reserven um mir nie Sorgen über die Gewichte oder Polizeikontrollen machen zu müssen).
    Ein ordentlicher Trittschutz ist von Vorteil, meine Seitenwände haben schon ein paar Schrammen abbekommen und durch diese könnte Feuchtigkeit ins Innere der Holzplatten gelangen was für die Lebensdauer sehr schlecht ist. Ich werde auf jeden Fall einen Trittschutz nachrüsten.


    Das wären mal so auf die Schnelle ein paar wesentliche Punkte aus meiner bisherigen Erfahrung mit dem Ding. Viel Erfolg bei der Beschaffung!

    Mein aktuelles (Zug-)Fahrzeug ist ein Nissan Pathfinder 2,5 dci BJ 2006, Handschalter 6gang mit 174 PS und 403 Nm, Anhängelast 3000 kg gebremst / 750 kg ungebremst, bin recht zufrieden damit. Tauschen würde ich ihn derzeit nur gegen seinen großen Bruder, den Pathfinder mit 3,0 V6 Diesel und 7-Stufen-Wandlerautomatik, wenn ich ihn geschenkt bekommen würde. ;)
    Gezogen wird damit in erster Linie ein 2,5 t 2er-Pferdehänger und das geht sehr entspannt. Der Verbrauch liegt ohne Hänger im Schnitt bei etwa 8,5 l / 100 km.


    Besonderheiten bei dem Wagen:
    Leiterrahmen mit speziellen Crashstrukturen vorne und hinten
    Reiner Heckantrieb möglich (nicht beim V6)
    Untersetzung (leider nur mit gesperrtem Mitteldiff.)
    EBD, ABS, ESP
    Einzelradaufhängung mit Schraubenfedern


    Fährt sich auf der Straße wie ein SUV und bietet auch das selbe Sicherheitsniveau, kann im Gelände aber deutlich mehr.

    Um mal wieder zum eigentlichen Thema zurückzukommen:
    Habe letztens bei Conrad Electronic ein Set "RVC3620N" von www.pro-user.com gesehen, beinhaltet einen 3,5" Bildschirm und zwei Kameras mit separaten Funk-Sendern. Die Informationen im Netz dazu sind recht spärlich, die Homepage des Herstellers kennt das Ding gleich garnicht. Hat zufällig jemand von Euch dieses Modell schon mal gesehen oder noch besser getestet?
    Möchte meinen Pferdeanhänger mit zwei Kameras ausstatten, einmal Innenraumüberwachung und einmal Rückfahrkamera. Bin mir nur noch immer nicht sicher, ob die Funk-Teile was taugen oder ich doch lieber ein Kabel ziehen sollte.

    Ich hab schon mal irgendwo davon gelesen, daß eine Dachbox den Spritverbrauch mit Hänger reduzieren soll. Wirkt ja quasi wie der bereits genannte Spoiler, nur hat man auch noch zusätzlichen Stauraum. Werde das heuer vielleicht mal mit meinem Pferdehänger und der fetten Thule-Box testen. Allerdings ist der Aufbau von meinem Pferdehänger ungefähr gleich breit wie das Zugfahrzeug (ca. 1,80 m) und in der Höhe stehen 2,80 m Hänger zu knapp 1,90 Zugtier, da sind die Verhältnisse nicht ganz so schlimm.

    Hast Du dir alternativ schon mal die Safety Compact von Alko angesehen? Hab die selbst an meinem Pferdehänger gemeinsam mit einem Softdock. Großer Vorteil dieser Lösung: Man kann das Schloß auch im angekuppelten Zustand montieren. Dadurch muß man erstens das Schloß nicht irgendwo im Auto transportieren und zweitens kann der angekuppelte Hänger nicht gestohlen werden, wenn man das Gespann irgendwo parkt.


    Hier ein Link zu den Infos bei Alko:


    [http://www4.al-ko.de/geschaeft…pact-und-safety-plus.html]