Zu der "Herabstufung" der alten Klasse 3 zu der jetzigen Klasse B:
Hier hat sich der Gesetzgeber eigentlich schon Gedanken gemacht, die durchaus nachvollziehbar sind und Sinn machen.
Mit der alten Klasse 3 konnte man Kfz bis 7,5 to Zgm fahren und Anhänger bis zum 1,5fachen bei durchgehender Bremsanlage (= z.B. DL) ziehen.
Aber das bereits enorme Gewicht, und damit das hohe Gefahrenpotenzial für andere im Falle eines Unfalls, lassen wir mal außen vor.
Betrachten wir nur mal die möglichen Abmessungen...hier gab es für solche Züge keine Beschränkungen.
Mal so ein typischer Klasse 3 Zug:
http://www.brinkmann-logistik.de/cms/upload/bilder/75to.jpg
Diese Züge hatt man sehr oft (sogar noch größer) bei uns gesehen. Waren / sind z.B. von der Firma Bachl und haben Dämmstoffe geladen (wenig Gewicht, viel Volumen).
Konsequenz:
Es gab Klasse 3 Züge, die waren annähernd so groß wie 40to Gliederzüge und dank tiefliegender Anhängerkupplung (für mehr Ladefläche) und Tandemachse war/ist das Fahrverhalten solcher anhänger durchaus Lernbedürftig.
Liegt es doch zwischen Glieder- und Sattelzug.
Aber auch einen reinen Gleuderzug oder Sattelzug muss man erst unter Anleitung "Erfahren" um die Besonderheiten lernen zu können. Der Blick, die Blickführung, defensives, vorausschauendes Fahren muss geübt und erlernt werden.
Der PKW-FS bringt da ehrlich gesagt wenig bis gar nichts.
Ich habe zwischenzeitliche viele Inhaber der FS-Klassen 3 und B auf Klasse 2 und CE ausgebildet und erlaube mir daher so ein Urteil.
Jeder Hinz oder Kunz konnte also mit seinem Klasse 3 FS so einen großen LKW fahren ohne jegliche Einweisung. Das große Gefahrenpotenzial sollte eigentlich jedem bewusst sein.
Abbiegen will gelernt sein, wenn man hinten mit dem Anhänger nicht alles wegräumen will, das Fahrzeug muss beherrscht werden, das war da nicht mehr gegeben.
Daher auch die Abtrennung der Anhänger-FS (Klasse E).
Auch bei der Klasse B ist es nicht so einfach und macht vieles Sin (nicht unbedingt alles).
Auch mit einem PKW und einem großen Wohnanhänger würde auch aus einem Klasse B Gespann eine nicht zu unterschätzende Fahrzeugkombination, was Größe und auch Gewicht anbelangt.
Auch hier wieder das gleiche, wer gewährleistet denn, das ein Gespannfahrer vorher übt und sich mit der Kombination und den Eigenarten vertraut macht??
Keiner. Die Fahrzeuge werden immer schneller, die Anhänger immer besser. Heutzutage ist es kein Problem mehr mit einem Anhänger auch auf Landstraßen auch Tempo 140 zu fahren.
Sinnvoll???...wohl eher nicht.
Vieles an Wissen wird nun mal durch die Fahrschulen vermittelt.Eine Weitergabe von z.B. Vater an den Sohn/Tochter ist oft auch fehlerbehaftet. Es wird nur die eigenen Sichtweise weitergegeben (und wer weis schon alles?)
Aus diesen Überlegungen sind dann eben diese heute enorme Zahl an möglichen FS-Klassen und Kombinationen entstanden.
Zuviele?....ja, in bestimmten Zwischenbereichen ja.
Vom Grundsatz aber richtig.
Leider wird durch diese enorme Vielfalt alles sehr unübersichtlich.
Durch die schnellen Änderungen, Erweiterungen, Ergänzungen in den letzten Jahren und den daraus resultierenden Besitzstandswahrungen, dievielfältigen Übergangsfristen, Gesundheitsprüfungen, und, und, und,....
wird jeder FS-Besitzer inzwischen so verwirrt, das letztendlich fast keiner mehr weis was er fahren darf.
Früher hat man das meist durch einen Blick in seinen rosa/grauen "Lappen" klären können. Heute hat man einen kompakten Karten-FS wo nur noch Buchstaben und Schlüsselzahlen stehen.
Will man mehr wissen, muss man mehrere DIN A4 Seiten durchlesen.
Das ist nicht Anwenderfreundlich.
Bor allem findet das ja auch kein Ende mehr und das finde ich schlecht an der ganzen "Führerscheinrevolution" der EU.