Es ist wie mit so manchen Vorschriften. In der Realität nicht einzuhalten. Ich bin mit meinen Anhängern ständig alleine unterwegs. Freitag Abend bin ich um 23 Uhr beim Kunden aufgelaufen. Allein durch die Uhrzeit und der Ausgangssperre war kein Fußgänger da, den ich als Aufpasser hätte einsetzen können. Also Rückwärtsgang rein und langsam die Einfahrt runter. Hinter dem Anhänger ist es ja Dank der Rückfahrscheinwerfer ordentlich ausgeleuchtet. Und habe ich mir angewöhnt beide Seitenscheiben zumindest ein Stück zu öffnen und dem Radio den Hals rum zu drehen. Sollte jetzt jemand Stopp rufen, ist er auf jeden Fall besser zu hören.
Aber in unserem Industriegebiet hat es trotz Einweiser dennoch Unfälle gegeben. Da die meisten Menschen vom LKW und deren Ausmaßen und damit verbundenes Ausschwenken keine Ahnung haben, knirscht es trotzdem, weil nur eine Ecke beobachtet wurde und nicht die Höhe.
Bei unbekannten Ecken steige ich vorher aus und gehe zu Fuß dahin wo ich rein fahren soll und sehe mir die Gegebenheiten an. Und halt so langsam wie möglich rückwärts fahren. In den 35 Jahren in der LKW Werkstatt habe ich zwei drei kleine Rempler zu verbuchen, bei denen nichts teures zu Bruch gegangen ist. Und beim letzten wusste ich nicht dass mit dem neuen ZF Traxon Getriebe einen Creep Modus gibt. Man nimmt den Fuß von der Bremse und der Wagen fährt von alleine wieder an, solange man angeschnallt ist. Als Stauhilfe gedacht. Das hat dann halt ein Rücklicht gekostet.
Andi