...ich wollt schon meinen... wie fährst du denn?! Und das IMMER? Also... interessiert mich einfach... ich fahr' auch gerne mal schnell, aber IMMER und so extrem, nee, das wär' mir zu stressig...
Einfach aus Spass an der Freude?!
Es macht mir zum Einen wirklich außerordentlich viel spaß und zum Anderen bleibe ich bei Tempo über 170 immer hochkonzentriert und lasse mich nicht ablenken durch Radioverstellerei oder irgendwas anderes.
Da "fahre" ich einfach.
Angenehmer Nebeneffekt ist, dass ich auf Langstrecken durchaus auch mal 20-40 Minuten gegenüber der regulär kalkulierten Zeit "einfahren" kann, das ist aber nicht Sinn der Sache.
Nachteilig natürlich der vglw. hohe Verbrauch und der Materialverschleiß.
Aber das ist halt nunmal so und es mir persönlich wert.
Zu Außendienstzeiten wurde ich von meinem Chef angesprochen, wie ich die angegebene Anzahl an Kundenberichten/besuchen schaffen würde die anderen schafften meist nur die Hälfte oder 3/4 der Kunden im Vergleich zu mir.
Da die Gesprächsthemen ziemlich identisch sind, hat der Chef so natürlich nen recht guten Vergleich gehabt.
Nach einem Blick auf meinen Durchschnittsverbrauch + -geschwindigkeit und dem der Kollegen, war die Sache geklärt.
Er hat sich dann wirklich die Mühe gemacht und das mal ausgerechnet, ich war trotz der höheren anfallenden Kosten für Diesel und Wartung (Bremsen, Reifen) deutlich produktiver als die anderen Kollegen.
Chefs mit zu viel Zeit halt vermutlich hat er nen Grund gesucht, mir sagen zu können, dass ich doch schonender fahren soll
Richtig lästig ist im Außendienst übrigens diese ewige Telefoniererei.
Da ordne ich mich dann direkt hinter nem LKW ein und Telefoniere, danach wieder Vollgas weiter.
Bei höherem Tempo kann ich entweder nicht alles vom Gespräch mitnehmen oder ich verpasse zu viel auf der Straße, die Grenze liegt bei mir ungefähr bei 130km/h ab der ich dann eines von beiden nicht mehr zu 100% erfüllen kann.
Ist für andere Fahrer bestimmt ätzend gewesen auf der Bahn.
Erst schiebe ich sie von der linken Spur, weil sie mit 150 im Weg stehen, danach überholen sie mich, weil ich rechts hinter nem LKW sitze nur um direkt danach sie wieder wegzuschieben.
In dummen Fällen ist das bestimmt um 5x nacheinander passiert weil so oft zu telefonieren war
2.wie kommte der unverbrannte sprit vom auspufftrakt in den ölkreislauf??????????
Wie bei jedem Verbrennungsmotor: über die Kolbenringe und Ölabstreifringe nach unten ins Kurbelgehäuse wo in 99% der Fälle die Ölwanne sitzt.
Ok, bei Trockensumpfmotoren sitzt da dann eben die Absaugpumpe...
Auch kommt er nicht aus dem Auspufftrakt sondern direkt aus dem Brennraum.
*JEDER* Verbrennungsmotor mit hohem Kaltstartanteil hat eine Ölverdünnung mit Einträgen (unverbrannte Kraftstoffreste, verdünntes bzw. abgewaschenes Öl, Wasserdampfbildung etc.).
Diese gasen bei höheren Öltemperaturen über die Kurbelgehäusenetlüftung aus und werden im im Normalfall wieder verbrannt.
Bei ganz alten Motoren gasen die Dinger halt direkt in die Umgebung ab über die Kurbelgehäuse und Ventildeckelentlüftung.
Diese Entlüftungen hat jeder Verbrennungsmotor, da die Kolbenringe nie zu 100% abdichten.
Entsprechend hat man bei laufendem Motor immer etwas "**** by" welches sonst das Kurbelgehäuse aufblasen würde und entsprechend Leistungsverluste mit sich bringen würde, wenn die Kolben auf der Oberseite Verbrennungsdruck bekommen und auf der Unterseite als Kompressor funktionieren und Luft im Kurbelgehäuse verdichten müssen...
Zurück zu den Einträgen im Öl: bei Opa-Schnarch Fahrweise kommt das Öl meist nicht auf die zur vollständigen Ausgasung notwendigen Temperaturen.
Die wenigsten Fahrzeuge haben einen thermostatisch gesteueren Ölkühlkreislauf.
Meist gibts nur kombinierte Öl-Wasser Wärmetauscher oder schlichtweg garnix zum Öl kühlen...
Deswegen habe ich bei neu erworbenen Fahrzeugen fast immer großen Ölverbrauch auf den ersten Fahrten - eben bis die Einträge ausgegast sind.
Obwohl der Vorbesitzer Stein und Bein schwört, dass sein Fahrzeug nie Öl gebraucht hat (hat es schon, es hat ihm nur nicht auffallen können, da diese Verluste durch Einträge und Schnarchfahrweise ausgeglichen wurden).
Deswegen ist Kurzstreckenbetrieb auch so schädlich für einen Motor.
Die Kolben und Ringe sind noch nicht voll auf Temperatur und haben höheren ****-by.
Die Schadstoffemissionen sind deutlich höher, da vermehrt eingespritzt wird (Kalstartanreicherung) damit der Motor überhaupt anspringt (Krafstoff setzt sich beim Saugrohreinspritzer an allen Metallteilen ab und kondensiert, der Direkteinspritzer kommt hier besser weg).
Katalysatoren arbeiten noch nicht, Lambdasonden müssen vorheizen.
Kurzum: der schlechteste Zustand für einen laufenden Motor
Nicht drüber lustig machen, das ist bei fast jedem Diesel mit DPF und viel Kurzstrecke ein riesen Problem. Wenn zuviel Diesel im Öl ist wird das ja auch nicht angezeigt, als wenn zu wenig Öl im Motor ist.
Wenn du viel Kurzstrecke fährst und der DPF freigebrannt werden soll (falls man überhaupt die Temperatur dafür erreicht) wird Diesel nachgespritz um die Abgastemperatur zu erhöhen und den Filter freizubrennen.
Schaltest du jedoch während so einem "Freibrennvorgang" den Motor aus, läuft der nachgespritzte Diesel einfach die Zylinderwände (an den Ölabstreifringen vorbei) runter und gelangt ins Motoröl. Bis zu einem bestimmten Prozentsatz an Diesel im Öl ist das kein Problem, jedoch leidet als erstes der Turbo nicht zu knapp darunter.
Mercedes bietet im Sprinter nun eine Anzeige an, die einem den Füllstand des DPF anzeigt, und man sich so auf die kommende Regeneration einstellen kann.
Ich will nicht wissen wieviele Turbos wegen dem Mist schon den Geist aufgegeben haben.
Kurzstrecke ist, wie oben beschrieben, nicht nur beim Diesel mit DPF ein Problem, sondern tatsächlich bei jedem Fahrzeug.
Beim Diesel mit DPF (bald kommt der Rußfilter bestimmt auch beim DI-Benziner!) setzt sich obendrein halt der Filter auch sehr schnell zu, da eben die Abgaswerte im Kaltstart sehr schlecht sind und noch dazu der Filter sich selber noch lange nicht reinigen kann bei den herrschenden Temperaturen.
Beim Ex-Firmen Opel Astra hatte ich mal ne Anzeige im Display, dass ich noch 20 Minuten weiter fahren muss, damit die DPF Reinigung vollendet werden kann da andernfalls ein Motorschaden entstehen könnte...
Das Teil wurde meist nur verwendet, um zur Post und zurück zur Firma zu kommen und eben ab und an von den Außendienstlern zu Kundenbesuchen - die haben sich dann alle gegenseitig unterbieten wollen im Verbrauch.
Als ich den bekommen habe, lief er nur noch 170 bei Vollgas und zog nicht den Hering vom Teller.
Nach ein paar längeren Fahrten unter mir lief er mit Mühe knapp 200 und hatte auch wieder so etwas, was als Durchzug bezeichnet werden konnte.
Ölverbrauch hat er da dann natürlich "schlagartig" auch gehabt - logisch...
Nach dem Auffüllen gings dann trotz meiner Fahrweise problemlos über 15k km bis der nächste Liter nachgefüllt werden musste, komisch, was?