Hallo Ritzen-Alarm,
erstmal willkommen im Forum. Ich will Dich nicht irgendwie bekehren oder was, aber ich würde mir an Deiner Stelle auch keine Hochplane zulegen. Ich habe mir nach etwa zwei Jahren Gedanken machen und Vorplanung letzten Dezember auch endlich einen neuen AH geleistet und den alten verkauft.
Es ist sozusagen bei uns der Familienanhänger (wir, Eltern, Schwiegereltern, Onkel, Tante und Cousin mit insgesamt 4 Häusern mit Gärten), und daher ist mein Einsatzspektrum des Anhängers sehr ähnlich wie Deines (Bau- und Renovierungsmaterialien, Schutt, Möbel, Grünabfall, Brennholz, Briketts, Getränkekisten, und und, und ...
Im alten Anhänger ist mir einmal eine Rigips-Platte gebrochen weil sie nicht ganz reinpasste.
Diese Aufgaben erledige ich seit etwa 20 Jahren, daher spreche ich schon etwas aus Erfahrung und kenne die Vor- und Nachteile. Da ich davon ausgehe, daß der Anhänger auch nach beendeten Renovierungsarbeiten bleiben soll, kaufe Dir was "Gescheites" mit Bedacht. Der AH wird den 203 im Regelfall bestimmt doppelt überleben.
Auch ich wollte immer eine größere Ladefläche haben, und das habe ich mir mit 304 x 160 cm auch erfüllt (richtige Entscheidung). Und ich war schon auf den ersten Transporten heilfroh, sie zu haben. Wie schon erwähnt, muß man dann eben doppelt aufpassen, nicht zu überladen, zumindest von de Anhängelast her. Sehr oft braucht man einfach nur den Platz auf der Ladefläche und nicht die hohe Zuladung (Möbel, Couchgarnituren, Grünabfälle).
Eine sehr gute Option finde ich nämlich, einen etwas schwereren und damit auch stabileren AH etwas abzulasten, gerade so daß es mit Klasse B noch paßt. So hat man alle Optionen. Wenn Du evtl. später BE oder CE hast und irgendwann einen anderen Wagen, einfach wieder auflasten und Du hast immer noch DEINEN Anhänger. Das mit dem Ablasten habe ich auch so gemacht, denn mein Cousin hat nur Klasse B; würde er mit dem 2t-AH erwischt, wäre es Fahren ohne Führerschein, also eine Straftat. Wenn ich selbst dann ab und zu den 2t auf 1600 kg abgelasteten halt richtig vollmache, ist er halt zufällig nur etwas überladen, zumindest rechtlich, nicht technisch. Da ich aber wie auch Du nur im Nahbereich und im Flachland mit dem AH unterwegs bin (Baumarkt, Wald, Wertstoffhof, Möbelhaus, etc.) ist mir das relativ egal (nur OWI), die meisten Transporte, mal von Holz vom Wald in den Ort durch die 30er Zone etc. abgesehen sind auch bei weitem nicht sooo schwer.
Ebenso wie Du ziehe ich diesen AH sogar zu min. 80 % mit einem Auto mit ebenfalls 1200 kg Anhängelast, nämlich meinem alten Golf 3 Diesel mit 75 PS als "Gebrauchs- und Baustellenauto", kein Problem (natürlich nur hier im Flachland). Wenn es etwas schwerer wird oder es in etwas hügeliges Gebiet geht dann mit meinem Golf V (bis 8% 1775 kg Anhängelast mit Stützlast), und für die ganz wenigen richtig schweren Einsätze den BMW X3 vom Onkel.
Für die allermeisten praktischen Einsätze dieser genannten Arten wäre für mich eine Hochplane eher hinderlich, das Kosten-Nutzen-Verhältnis wäre grottenschlecht. Und für die seltenen Möbeltransporte oder Umzugsangelegenheiten richte ich mich einfach etwas nach dem Wetter und mache diese einfach an trockenen Tagen, was bei etwas Vorplanung und Wetterbericht studieren noch nie ein Problem war. Zur Not noch eine günstige Plane vom Baumarkt drübergeschmissen und mit festgezurrt.
Stichwort festgezurrt: Sehr wichtig, achte bei Deinem neuen AH auf gute und ausreichend stabile Zurrmöglichkeiten, am besten keine solchen, in die sich immer der Dreck reinsetzt. Das lernte ich erst jetzt bei meinem neuen sehr zu schätzen! Kannst Dir ja mal ansehen, wie das bei meinem neuen beispielsweise ziemlich elegant gelöst ist. Wenn Du dir das Bild unten vergrößert mal genau ansiehst, kannst Du an meinem neuen AH die massiven Zurrbügel erkennen (Zwei vorne, zwei hinten sowie je drei an der Seite). Genau diesen Anhänger gibt es übrigens auch als Einachs-Variante mit 1300 und 1500 kg zGG, wäre evtl. eher was für Dich, jedoch habe ich mich hier bei dieser Pritschengröße in Verbindung mit Brennholz-Transporten und höheren Stabilitäts-Reserven für die 2t-Tandem-Variante entschieden. Der Hersteller baut echte Qualität nach Deinen Anforderungen, auch mit sämtlichen Planen-Varianten.
Eine Hochplane wäre jedenfalls zu 99 % sehr hinderlich beim Be- und Entladen, wenn ich wirklich mal eine bräuchte (was noch nie vorgekommen ist) würde ich einen AH für diesen Tag mieten oder wie gesagt eine einfache ausreichend große Plane drüberwerfen und verzurren.
Zu den Achsen wurde schon einiges gesagt, meiner hat Alko-Achsen und ich bin davon schon jetzt begeistert. Das Ding läuft einfach - auch bei hohem Tempo auf der Autobahn - wie auf Schienen. Kleine 10 Zoll Reifen würde ich auch aus den schon genannten Gründen nicht nehmen, es sei denn Du wärest absolut auf eine ultraniedrige Ladehöhe angewiesen. 13 Zoll ist ok, 14 Zoll genauso. Diese Reifen sind auch gängig und daher günstig.
Ich wollte unbedingt außenliegende Verschlüsse, ich halte diese für wesentlich robuster (Meine Meinung). In Verbindung mit einer STÄNDIG genutzen Hochplane, wenn sie denn unbedingt sein müßte, würde ich wie Georg schon schrieb, auch innenliegende nehmen.
Als langjähriger ehemaliger Tieflader-Fahrer und nun Hochlader-Fahrer rate ich Dir: Nimm einen Hochlader. Auch ein Hochlader hat natürlich gegenüber einem Tieflader wie alles im Leben auch Nachteile, aber die Vorteile überwiegen bei weitem. Es ist definitiv der universeller einsetzbare Anhänger mit dem wesentlich höheren Gebrauchswert. Bei einer 160 cm breiten Ladefläche ist er max. 175 cm breit, also ziemlich ideal.
Also ich empfehle Dir, kauf Dir für das gesparte Geld für die Hochplane einen richtig guten und stabilen Hochlader, wenn Du magst mit Flachplane als Witterungsschutz zum Abstellen (mußt allerdings etwas einlegen, daß sich keine Wassersäcke bilden). Das ist dann ein Anhänger für's Leben. Ich bin für mich jedenfalls schon jetzt nach den ersten zwei Monaten heilfroh, diesen Anhänger gekauft zu haben.
Hier mal "Alt und neu" zusammen: IMG_3493.jpg
Viele Grüße
Torsten