Moin!
Ich prüfe das vor jeder Fahrt selber. Und in der Regel kuppel ich auch selber an. Bei meinen eigenen Anhängern weiß ich, dass in der Regel alles in Ordnung ist. Beide sind mit Deichselkisten ausgestattet, in denen ein Kupplungsschluss, sechs große Grute mit 1000daN und jeweils ein Adapter liegt. Beim offenen Anhänger ist noch ein Netz und eine rote Fahne mit drin. Somit ist für Ladungssicherung immer alles parat. Reifendruck nach Sichtkontrolle und ein bis zweimal pro Jahr wird der Kompressor drangehängt zum auffüllen. Hält sich aber immer in Grenzen. Da beide Anhänger mit 195/65 R 16 bereift sind, habe ich noch einen Ersatzreifen in der Scheune im Regal liegen.
Wenn ich beruflich mit Anhängern unterwegs bin (arbeite ja in einer Geräte und Anhhängervermietung) prüfe ich IMMER vor Fahrtantritt alles, was kaputt sein könnte. Schon aus dem Grund, um vor der nächsten Vermietung Mängel abstellen zu lassen. Da die betriebsinterne Werkstatt an meinem Standort ist, nehme ich auch immer alle defekten Anhänger von anderen Standorten mit.
Auch wenn ein noch so zuverlässiger und erfahrener Kollege zuvorkommenderweise den Anhänger an meinen Wagen hängt, prüfe ich immer nochmal, ob die Kupplung eingerastet ist und Stecker und Abreißseil da sind, wo sie hingehören. Licht prüft dann immer ein Kollege nochmal. Ladungssicherung mache ich selber, dabei kenne ich auch keine Toleranz. Entweder die Ladung (Bühne, Bagger, mehrere kleine Maschinen) sind zu hundert Prozent gesichert und so festgedonnert, dass sie zu einer Einheit mit dem Anhänger verschmolzen sind, oder es wird nochmal neu gegurtet. Als Standortleiter bin ich ja auch Disponent und somit sogar für die Ladungssicherung verantwortlich, mit denen die Kollegen vom Hof fahren.
Je nach Anhänger gibt es auch immer bestimmte Bauteile, die überprüft werden sollten:
Arbeitsbühne: Teleskoparm richtig in der Mulde eingerastet? Sonst kann der ganze Ausleger bei der Fahrt kreisen. Stempel ganz eingeklappt und mit Stahlseil gesichert?
Bagger: Stützlast okay? 20 cm weiter vorne oder hinten können bei 1800kg Ladung ne Menge am Fahrverhalten ändern. Richtig gegurtet? Schaufel mit Last auf dem Deichseltisch abgestellt? Wenn nicht, dann wackelt der gesamte obere, drehbare Aufbau des Baggers beim Fahren leicht hin und her.
Anhänger mit Rampen: Rampen gesichert? Man kann die Haken mit einem Gewinde strammer einstellen.
Kompressoren und Stromerzeuger: Alle Klappen zu? Erdungsspieß gesichert oder entfernt?
Kofferanhänger: Tür zu?
Das klingt alles selbstverständlich oder logisch, aber wenn man ständig mit wechselnden Mietanhängern rumfährt, die von den meisten Mietern überlastet und wie Dreck behandelt werden, wird man vorsichtiger. Fast alle oben aufgeführten Punkte kontrolliere ich auch, weil es mir fast alles schon selber mal durch Nachlässigkeit Ärger gebracht hat. Es gab nie Personen- oder nennenswerte Materialschäden, aber teilweise habe ich echt Glück gehabt. So bin ich etwa 150km mit einem leeren Baggeranhänger durch die Weltgeschichte gefahren, und etwa 5km vor dem Ziel knallt beim Anfahren an der Ampel hinten eine Rampe runter. Wo ich an der Ampel stand, waren beide Rampen noch oben (im Spiegel gesehen), nach dem Abbiegen sehe ich im Spiegel nur noch eine Rampe. Also etwa 300m Asphalt mit dem Stempel der Rampe gefräst. Das runterknallen selber habe ich gar nicht bemerkt. Hätte ich ein Auto hinter mir gehabt, wäre die Rampe auf die Motorhaube gekracht. Ursache war ein ausgeleierter Haken, der dann bei einem Schlagloch irgendwann aufgegangen ist.
Unentspannt ist auch, wenn man auf der Autobahn im Spiegel sieht, dass die Arbeitsbühne anfängt, sich zu drehen. Ursache: nicht komplett heruntergefahren. Ohne Strom auf dem nächsten Rastplatz (1km) natürlich nicht zu beheben. Also mit nem Gurt gesichert und weitergefahren.
Bei unseren Kunden hängen wir in der Regel nicht selber dran, sondern lassen das vom Kunden (Fahrer) machen. Es gibt natürlich auch schwere Anhänger und schwache Kunden, da hilft man natürlich mit. Wenn einer gar keine Ahnung hat, dann kuppeln wir auch mal an, weisen aber darauf hin, dass es eigentlich sein Job ist. Aber besser so, als irgendwelche Schäden zu riskieren. Ladungssicherung lassen wir auch vom Kunden machen. Aber wenn der Kunde keine Ahnung von nix hat, dann gurten wir ihm das lieber selber fest, als dass zum Beispiel eine Rüttelplatte nur mit einem Hanfseil angebunden in der nächsten Kurve vom Anhänger fliegt. Licht kontrollieren wir bei jedem Kunden vor der Abfahrt, genauso wie Sauberkeit, TÜV-Gültigkeit, Befestigung aller losen Teile wie Stützen oder Stützrad. Dieses wird auch in den Mietverträgen in einer kurzen Liste händisch abgehakt.