Vorwort
Über Geld spricht man nicht, man hat es.
Da von Anfang an klar war das so ein Projekt nicht rentabel ist habe ich mir keine Mühe gemacht die Kosten im Zaum zu halten (war bei anderen Projekten schon anders). Möchte es selbst auch gar nicht so genau Wissen. 2 Gründe:
- Das Projekt ist ein Stück weit auch Versuchsballon für die Aufarbeitung meines 1200er. Verschiedene Techniken ausprobieren, Zeitaufwand einschätzen (im Gegensatz zu noch einem 750er brauch ich den 1200er wirklich).
- Lokalpatriotismus: das Werk ist nicht all zu weit entfernt. Original wird er nicht ganz bleiben aber soll hinterher schon noch als Barthau zu erkennen sein.
Warum gerade diesen Anhänger wieder aufbauen?
Der Anhänger hatte schon diverse Vorbesitzer, letzter war mein Onkel. Der hat bei technischem Gerät aber keine sonderlich glückliche Hand, sprich: er bekommt wirklich alles kaputt.
Im konkreten Fall war das eine Fahrt mit einer (von mir) frisch aufgerüsteten Tischkreissäge und zwei Zimmermannsböcken bei der er mit fragwürdiger Geschwindigkeit den Randstein (oder ein Mäuerchen) erwischte was den Anhänger zu einer 180 Drehung in Längsachse veranlasste. Die Ladung überstand den Flip (die Böcke schützten die Säge), der schon angeknackste Barthau nicht. Die Holzteile waren schon nicht mehr ok, das Profil unter der Frontbordwand bereits gebrochen. Jetzt hatte sich der Aufbau vollends von der Deichsel gelöst und die Kugelkupplung geweitet.
Hab ihm seinerzeit einen jung gebrauchten gebremsten Anhänger vermacht und den kaputten dafür mitgenommen, ohne genau zu Wissen was ich damit eigentlich soll. Was vor allem daran lag das wir mit ungebremsten Anhängern ganz gut ausgerüstet sind. Es folgte der etwas halbherzige Versuch das Opfer (mit fälligem TÜV) zu verkaufen. Bedingt durch den Zustand ohne Erfolg.
Das war 2015.
Ich machte mir die ganze Zeit auch Gedanken welchen Mehrwert dieser Anhänger gegenüber anderen ungebremsten haben könnte. Es dauerte eine Weile bis ich drauf gekommen bin: die Rohrdeichsel ist Längenverstellbar. Der Barthau wäre damit grundsätzlich in der Lage ein Transportproblem zu lösen das ich schon länger Mal elegant beseitigen wollte: Material (z.B. Holz) in handelsüblichen Längen (>4m) transportieren.
Allerdings bräuchte er dazu eine klappbare, vordere Bordwand. Grundsätzlich möglich, aber etwas aufwändiger als nur die Schäden zu beseitigen. Ich begann die nötigen Teile zusammen zu tragen: neue Streuscheiben für die Leuchten, Kugelkupplung, gekantetes Stahlblech für Holzeinfassung und vorderen Querträger.
So stand er dann da. Und gammelte vor sich hin.
Die einzige Frage die sich "von selbst" erledigte war ob die Reifen noch was taugen.
Lesson learned: Das Gestrüppmesser am Freischneider taugt auch zum Reifenflanken aufschlitzen...
Bis zur nächsten "Folge".
mfg JAU