Bautagebuch Barthau PK0

  • Vorwort


    Über Geld spricht man nicht, man hat es. ;)

    Da von Anfang an klar war das so ein Projekt nicht rentabel ist habe ich mir keine Mühe gemacht die Kosten im Zaum zu halten (war bei anderen Projekten schon anders). Möchte es selbst auch gar nicht so genau Wissen. 2 Gründe:

    • Das Projekt ist ein Stück weit auch Versuchsballon für die Aufarbeitung meines 1200er. Verschiedene Techniken ausprobieren, Zeitaufwand einschätzen (im Gegensatz zu noch einem 750er brauch ich den 1200er wirklich).
    • Lokalpatriotismus: das Werk ist nicht all zu weit entfernt. Original wird er nicht ganz bleiben aber soll hinterher schon noch als Barthau zu erkennen sein.


    Warum gerade diesen Anhänger wieder aufbauen?


    Der Anhänger hatte schon diverse Vorbesitzer, letzter war mein Onkel. Der hat bei technischem Gerät aber keine sonderlich glückliche Hand, sprich: er bekommt wirklich alles kaputt.

    Im konkreten Fall war das eine Fahrt mit einer (von mir) frisch aufgerüsteten Tischkreissäge und zwei Zimmermannsböcken bei der er mit fragwürdiger Geschwindigkeit den Randstein (oder ein Mäuerchen) erwischte was den Anhänger zu einer 180 Drehung in Längsachse veranlasste. Die Ladung überstand den Flip (die Böcke schützten die Säge), der schon angeknackste Barthau nicht. Die Holzteile waren schon nicht mehr ok, das Profil unter der Frontbordwand bereits gebrochen. Jetzt hatte sich der Aufbau vollends von der Deichsel gelöst und die Kugelkupplung geweitet.

    Hab ihm seinerzeit einen jung gebrauchten gebremsten Anhänger vermacht und den kaputten dafür mitgenommen, ohne genau zu Wissen was ich damit eigentlich soll. Was vor allem daran lag das wir mit ungebremsten Anhängern ganz gut ausgerüstet sind. Es folgte der etwas halbherzige Versuch das Opfer (mit fälligem TÜV) zu verkaufen. Bedingt durch den Zustand ohne Erfolg.


    Das war 2015.

    Barthau defekt.jpg


    Ich machte mir die ganze Zeit auch Gedanken welchen Mehrwert dieser Anhänger gegenüber anderen ungebremsten haben könnte. Es dauerte eine Weile bis ich drauf gekommen bin: die Rohrdeichsel ist Längenverstellbar. Der Barthau wäre damit grundsätzlich in der Lage ein Transportproblem zu lösen das ich schon länger Mal elegant beseitigen wollte: Material (z.B. Holz) in handelsüblichen Längen (>4m) transportieren.

    Allerdings bräuchte er dazu eine klappbare, vordere Bordwand. Grundsätzlich möglich, aber etwas aufwändiger als nur die Schäden zu beseitigen. Ich begann die nötigen Teile zusammen zu tragen: neue Streuscheiben für die Leuchten, Kugelkupplung, gekantetes Stahlblech für Holzeinfassung und vorderen Querträger.


    So stand er dann da. Und gammelte vor sich hin.

    Die einzige Frage die sich "von selbst" erledigte war ob die Reifen noch was taugen.

    Lesson learned: Das Gestrüppmesser am Freischneider taugt auch zum Reifenflanken aufschlitzen... :rolleyes:



    Bis zur nächsten "Folge".

    mfg JAU

    No Shift - No Service

  • Hallo Jau,

    das Projekt hört sich interessant an.....:super:

    Bin gespannt.....

    Und die Sache mit den :foto:wurde ja auch schon geklärt....;)

    Also, hält uns bitte auf dem laufenden....

    Gruß Jens

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  • Zerlegen, Reinigen und Bestandsaufnahme


    Eigentlich war die Arbeit als Winterprojekt 18/19 angelegt, ich kenne mich aber selbst gut genug - wenns draußen kalt ist geht nicht viel voran.

    Damit ist hoffentlich auch klar warum ich erst jetzt, wo es wirklich an den Zusammenbau geht, mit dem Bautagebuch anfange ;)


    Es gab eine ganze Menge fester Schmutz der mit dem Hochdruckreiniger nicht zu entfernen war. Da musste also mechanisch nachgeholfen werden.

    Barthau zerlegen Heckklappe.jpg


    Schrauben frei zu legen war generell kein Problem, die Siebdruck setze einem größeren Schraubendreher keinen großen Widerstand entgegen.

    Barthau Riss und Morsch.jpgBarthau zerlegen.jpgBarthau zerlegen Plattform.jpg


    Zustand der Blechteile unter dem Holz war allgemein gut, Korrosion war nicht sehr tief. Die Holzeinfassungen an den Innenseiten aber ziemlich angefressen. Wäre noch vertretbar gewesen, aber der Aufwand die Teile zu entrosten stand in keinem Verhältnis zum Aufwand. Das bedeutet aber auch das die vorhandene Menge an gekantetem Blech nicht ausreichen würde. Ich entschied weitere, bereits verzinkte U-Bleche anzuschaffen.


    Die Schrauben die Achse und Aufbau verbinden sollten hielten garnix mehr. Und doch waren sie gut genug an die Muttern gegammelt das ich überall einen Hebel anschweißen musste. Die Spezialschrauben mit Nase als einzige Verdrehsicherung werde ich nicht wieder einsetzen können, dazu hat das Profil schon zu sehr gelitten.

    Barthau zerlegen nackt.jpgBarthau Spezialschraube.jpg



    mfg JAU

    No Shift - No Service

  • Blecharbeiten und Zink


    Stellte sich die Frag wie ich mit dem übrigen Zink (und Rost) umgehen wollte. Erster Ansatz: Winkelschleifer und Stahlbürsten.

    Der lose Rost und feste Schmutz war damit schnell entfernt, es wurde aber auch ersichtlich das ich auf dem Weg die guten Teile der Zinkschichten beschädige. Teile ohne Rost wurden händisch mit Messingbürsten gereinigt. Wirklich viele waren das aber nicht, das Zugrohr und nicht mal eine Hand voll Anschlagteile.

    Es zeigten sich auch ein paar Verunreinigungen durch angetrockneten Beton (vorzugsweise wo es zwischen die Holzteile sickerte. Die bekommt man mit einem Nadelentroster ziemlich gut weg. Aber auch da: Zinkschicht wird beschädigt. Und mein Kompressor ist zu klein für so Druckluftwerkzeuge.


    Zink zu überstreichen ist jetzt nicht so mein Fall, das gefällt mir optisch nicht sonderlich. War aber auch von vornherein klar das ein paar Teile neu verzinkt werden müssen. Ich erkundigte mich wie man Zink chemisch auf die Pelle rückt. 10%ige Lösung Ätznatron erfüllt den Zweck.

    Ätznatron WIP.jpg

    Ist leicht zu bekommen, im Imkerbedarf z.B. Es dauert ca. 3 Tage bis eine Feuerverzinkung komplett abgelöst ist und man hat etwa den selben Aufwand wie mit der Nachbearbeitung einer Rostumwandlung. Inklusive entsprechend fieser Stäube (Arbeiten mit Staubmaske ist da Pflicht). Nachteil ist halt: Man muss das ganze Werkstück eintauchen. Das waren bei mir schon >15l für die „Klein“teile. Man könnte mit HT-Rohren Behälter basteln wo auch ganze Profile rein passen. Das Kilo Ätznatron kostet halt ca. 7€, was für die Entsorgung noch dazu kommt weiß ich nicht.


    Für die größeren Teile hab ich mich daher für eine Nachbesserung mittels Zinkstaubfarbe entschieden. Es war möglich den Einsatz der Farbe weitestgehend auf nicht sichtbare Teile einzuschränken. Problemzone: der hintere Querträger (dazu später mehr).


    Hab mich erstmal um den vorderen Querträger gekümmert. Der alte ist nur ein einfaches Winkelprofil und sollte durch gekantetes 2mm Blech in U-Form ersetzt werden. Hintergedanke dabei: Die alten vorderen Bordwandstützen weiter nach vorne setzen, den Querträger breiter gestalten. Passend abgelängt, Loch für die Deichsel, Löcher für die Schrauben, Endplatten angeschweißt - fertig ist der Lack.

    Barthau Blechteile Roh.jpg


    Die Teile gingen dann zum Verzinken. Durch Zufall ist mir die Tage dann ein LKW von Fa. Wiegel (https://wiegel.de) unter die Augen gekommen. Hab beim Abholen dann nachgehakt ob die auch Altbeschichtungen entfernen. Tun sie. Kostet halt doppelt.


    Am hinteren Querträger gabs einen Riss genau in der Mitte. Für mich sah das aus als wäre das im Zuge des normalen Gebrauchs entstanden und eine konstruktive Schwachstelle. Nur ist das ganze Ding halt verzinkt, da drauf schweißen ist gesundheitsschädlich und der Korrosionsschutz dann auch dahin. Und nur mit Zinkstaub drüber – mehr Not als Lösung.

    Das war dann der Punkt wo ich alle Skrupel fallen ließ und entschied alles neu verzinken zu lassen.


    Erster Schritt: Den Querträger verstärken dass er nicht wieder reißt. Dazu hab ich mir aus Blech Winkelstücke gerichtet das an der nicht sichtbaren Seite aufgedoppelt werden sollte um die Sicke zu stützen.

    Zweiter Schritt: Den Querträger mit dem Winkelschleifer fürs Schweißen vorbereiten. Sprich: Zink runter. Dabei kam eine Überraschung zu tage: Der Riss war bereits mit Zink verfüllt. Also kein Konstruktions- sondern Fabrikationsfehler. Das Blech reißt beim Formen der Sicke ein...

    Ich bliebt bei meinem Plan, hab den Riss geflickt und hab die Unterkante verstärkt.

    Dritter Schritt: Zusätzliche Befestigungslaschen die an den hinteren Bordwandstützen ansetzen. Hintergedanke ist den Querträger am Verwinden zu hindern damit die Ladekante steifer wird.


    Leider hatte ich versäumt zu fragen wie dreckig die Teile sein dürfen wenn sie zum Entzinken gehen. Da ich teilweise schon Farbe drauf geschmiert hatte ein nicht ganz unwesentlicher Punkt.

    Hab das offen gelassen und die Möglichkeit genutzt ein Verfahren zu testen für das ich schon geraume Zeit das Equipment rumliegen habe: Wasserstrahlen.

    Sandstrahlen kennt jeder, machen die wenigsten aber zu hause weil es furchtbar staubt und man einen passablen Kompressor dafür braucht. Das nötige Volumen bringen aber auch kostengünstige Hochdruckreiniger auf. Und da setzt das System an: Dem Wasserstrahl wird am Ende der Lanze trockenes Strahlgut beigemischt um den abrasiven Effekt zu nutzen. Das Wasser bindet dabei den Staub. Ziemlich Effektiv wie ich finde, die Zinkschicht wird dabei nicht so stark angegriffen wie bei den anderen Verfahren, wirkt aber gut gegen hartnäckigen Schmutz und Rost den man mit Bürsten nicht weg bekommt.

    Und gegen Zinkstaubfarbe, die war schneller wieder weg als mir recht war.


    Mein Equipment:


    Das System hat freilich auch Nachteile:

    • Das Strahlgut ist nur rieselfähig solange es trocken ist.
    • Ein 25kg Sack reicht nur für ~1/2h. Trocknen dauert mindestens 2 Tage.
    • Restfeuchte auf blankem Stahl bedeutet sehr schneller Ansatz von Flugrost (Trockenreiben + Korrosionschutz mit Multiöl)
    • Auch wenn es nicht staubt, die kleinen Körner fliegt überall rum und haften (insbesondere nass) auch sehr gut an den Schuhen.


    Die zweite Fuhre Zinkteile wurde dann leider doch etwas teurer als zuerst erwartet, zahlte ich fürs erste Mal nur 25€ kamen für die zweite Lieferung schon 68€ zusammen.

    Barthau Zink.jpgBarthau Schweißteile.jpg



    mfg JAU


    P.S. Ich war bei den Blecharbeiten und am Schweißgerät wieder so hoch konzentriert das ich es total verpennt hab Fotos zu machen. ;(

    No Shift - No Service

  • Achse aufhübschen


    In dem Zuge hab ich mir dann auch die Achse vorgenommen. Wenn das mit dem Entrosten der Profile schon so gut geklappt hat geht’s doch bestimmt auch mit den angerosteten Schwingen und Naben?

    Barthau Achse entrostet.jpgBarthau Nabe entrostet.jpg

    Ja, tut es. Es ist freilich keine Überraschung das die Radlager nach der Behandlung geknirscht haben und ersetzt werden mussten.

    Als Korrosionsschutz für die nun blanken Teile hab ich mich für Brantho Korrux 3in1 entschieden. Meine Erfahrung mit Brantho beschränkte sich bislang auf den „Robust-Lack“. Eine ungewohnte Farbe, aber hat gehalten was versprochen wurde. Beim Korrux habe ich auf die (relativ neue?) Sprühversion zurückgegriffen. Die Dosen sind sehr gut, (das dürften die selben wie von SprayMaxx sein) und den Preis durchaus Wert. Leider gibt Brantho fürs Ablüften keine Zeit an. Hatte aber den Eindruck das Korrux sehr zügig anzieht und nur eine geringe Neigung zu Tropfnasen hat. Also hab ich einfach rollierend die Naben und Schwingen nacheinander behandelt bis die Dose leer war. Hat für 3 Durchgänge gereicht, damit sollte die nötige Schichtdicke erreicht sein.

    Neue Lager, neue Fettkappen und Plastestopfen. Gut.

    Barthau Achse lackieren.jpgBarthau Achse lackiert.jpgBarthau Achse komlett.jpg


    Die Kompletträder haben, zu meiner Überraschung, lackierte Felgen. Ich habe davon abgesehen die alten Felgen herzurichten weil das in der Vergangenheit nicht von Erfolg gekrönt war. Pulverbeschichten kenne ich 2 Dienstleister die Stahlfelgen generell nicht machen. Die Verbindungsstelle von Innen- und Außenring bildet eine potentielle Fehlstelle in die man mit dem Pulver nicht hinkommt. Der Sandstrahler im Ort würde es machen, ich trau ihm in der Hinsicht aber nicht da er Pulverbeschichtung erst seit kurzem anbietet (bisher machte er nur Spritzverzinkung).

    Galvanisch verzinken wüsste ich auch jemand, die machen aber keine besonderen Schichtdicken. Bei Kontakt mit Streusalz ist so auch relativ früh wieder mit Rost zu rechnen.

    Selbst lackieren war schon zweimal ein Reinfall. Das erste Mal wegen billiger Farbe die nicht hielt. Beim zweiten Versuch hat genau die neuralgische Stelle, die bei Pulver Ärger macht, sich als Quelle neuer Korrosion herausgestellt.

    Die neuen Felgen brachten mich aber auf eine Idee: Der nächste KTL-Beschichter ist nicht sooo weit weg. Mal überlegen welche Räder ich da als Testobjekt hinbringen könnte...



    mfg JAU

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  • Zu den Felgen...

    Ich hatte meine Stahlfelgen vom alten Renault mal Sandstrahlen lassen und direkt danach in ein industrie-KTL Becken gehängt (mehrere Bäder, blablabla). Danach dann nochmal kurz die Front angeschliffen und mit UV beständigem Schwarzlack drübergeduscht, damit die schwarzen Felgen nach einer Saison nich grau sind.

    Hat bei mir 3 Saisons gehalten (Winter!), ohne jeglichen Erkennbaren Rostansatz. Waren noch immer wie neu.

    Also von mir ne Empfehlung für KTL, wenn man nochmal kurz UV beständigen Lack drübermacht. Und wenn beides die Gleiche Farbe hat, braucht man auch kein Lackiermeister sein...

  • Werksseitig lackierte Stahlfelgen halten in der Regel ja auch einige Winter bevor sie zu gammeln anfangen.


    Und soweit ich sehe ist es absolut üblich den KTL-Lack von der Sichtseite her nochmal mit was schönem zu überarbeiten. Würde dann auch wieder auf den 2K-Dosenlack von meinem zweiten Lackierversuch zurückgreifen.



    mfg JAU

    No Shift - No Service

  • Das waren soweit fast alle Arbeiten die ich im Vorfeld erledigt hatte.

    Am Dienstag hab ich die bereits zugeschnittenen Holzplatten beim Händler abgeholt, Schnittkanten etwas überschliffen und mit Parkettlack versiegelt.


    Wiederaufbau


    Barthau Aufriss.jpg


    Erstmal nix besonderes: Teile sortieren (Fahrgestellnummer vorne rechts), zusammenstecken. Die 4 Profile sind durch insgesamt 8 Senkkopfschrauben M8 miteinander verbunden.


    Barthau rechtwinklig.jpg


    Den Rahmen rechtwinklig ausrichten, festschrauben, kontrollieren.


    Barthau Achse vermitteln.jpg


    Dann die Achse mittig ausrichten. Als Bezugspunkt erschien mir die Nabe naheliegend. Danach Kontrolle.


    Barthau Mitte gegenmesen.jpg


    Hm. Das passt aber nicht.


    Barthau Mitte gegenmesen links.jpgBarthau Mitte gegenmesen rechts.jpg


    Nun galt es also zu schauen wo der Fehler liegt.


    Barthau Mitte Fehler.jpg


    War auch schnell gefunden ... diese elenden Pfuscher.


    Barthau Mitte Fehler links.jpgBarthau Mitte Fehler rechts.jpg


    Die Frage die ich mir nun stellte war natürlich was ist schlimmer: Eine leichte Abweichung der Spur oder eine schräge Deichsel. Aufgrund der Länge geh ich davon aus das ein Fehler an der Deichsel sich im Nachlauf stärker bemerkbar macht als 3mm am Rad.

    Also nochmal ausgerichtet und die Deichsel mal provisorisch montiert und gegen gemessen ob sie denn im rechten Winkel zur vorderen Bordwand steht.

    Tut sie. Deichsel wieder wegräumen - es geht erstmal ohne weiter.


    Barthau Siebdruck bohren.jpg


    Nun konnte die Siebdruckplatte drauf um die Löcher zu übertragen.


    Da die Spezialschrauben ausfielen musste ich die Achse anders befestigen. Hab mich für normale DIN7991 entschieden, Innensechskant mit Senkkopf. Für die etwas ausgenudelten Senklöcher in den Längsprofilen ist das ganz praktisch weil die Köpfe größer sind als der von Schlitzschrauben. Da ich aber auch nicht tiefer senken wollte bedeutet das die Köpfe stehen etwas (knapp 3mm) über. Da wo eigentlich das Holz plan aufliegen sollte...


    Barthau Siebdruck fräsen.jpg


    Ich denke gefräste Taschen und Parkettlack umgehen das Problem ohne das die Platte gleich wieder wegfault.

    Und wenn ich schon dabei bin natürlich auch die Löcher mit eingepinselt.


    Da Rahmen und Achse ein, zwei Fehlstellen im Zink haben wurde die Zinkstaubfarbe auch gleich noch aufgerührt...



    mfg JAU

    No Shift - No Service

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  • Heute passierte nicht all zu viel.


    Da die Profile aufeinander geschraubt sind liegt die Siebdruckplatte nicht rundum auf. Barthau hat das mit dünnen Holzstreifen ausgeglichen die sie mit Montagekleber fixiert hatten. Holzschutz hab ich keinen gesehen.

    Ich hab mich für selbstklebendes Plastikprofil 3x30mm entschieden.


    Barthau Höhenausgelich.jpg


    Dann kam die Holzplatte wieder drauf und die Schlossschrauben wurden gesetzt. Sind in dem Fall vier an der Achse, zwei für die Deichsel und acht an den Bordwandscharnieren.


    Ursprünglich gabs noch vier weitere mit denen die Platte fixiert wurde. Den Löchern (und ein paar neuen) hab ich aber eine andere Funktion zugedacht.

    Barthau Anschlagpunkt.jpg


    Links eine Zurröse wie gekauft. Mitte die verbaute Öse. Rechts längere Inbusschraube DIN912 mit Unterlegscheibe DIN9021.

    Fragestellung war halt wie ich die Öse am besten verbaut bekomme das sie hinterher auch noch funktioniert. Mit einer M10 Scheibe hatte ich auch gleich das Problem das sich die Unterlegscheiben durch den Druck vom Holz total verbogen haben und die Öse nicht mehr schwenken lies. Bei M8 laufe ich generell in die selbe Falle, wenn auch deutlich später. Die nötigen 25Nm sind da aber teilweise schon ein Problem.

    Ich umgehe das indem ich die Schraube so stark anziehe das die Öse noch frei dreht und dann mit einer Hutmutter kontre. So bleibt das Gewinde vor Korrosion geschützt und ich kann im Bedarfsfall nachbessern.


    Verbaut ist erstmal nur die eine, Arbeitsvorbereitung war mir heute wichtiger:


    Barthau kopfüber.jpg


    Morgen kommt die Elektrik dran.



    mfg JAU

    No Shift - No Service

  • Elektrik


    Lampen sind sowas wie das Gesicht eines Anhängers. Damit war schon von Anfang an klar das da nix geändert werden wird, auch wenn ein Satz Kompaktleuchten mit fertigem Kabelsatz die schnellste und vermutlich günstigste Lösung wäre.

    Ursprünglich wollte ich nur die angeknacksten Streuscheiben ersetzen, merkte dann aber doch das die Fassungen auch nicht mehr ganz ok waren. Teilweise auch verschlimmbesserte Elektrik: Kabel verzwirbelt oder (kalt-) gelötet. Also neu und schön hübsch mit guten Quetschkabelschuhen den Leuchtenträger schon vor Wochen vorbereitet.


    Barthau Elektrik WIP.jpg


    Barthau bediente sich im SAW-Katalog. Heute fast nur als baugleiche Hella oder Aspöck zu finden. Problematisch war da nur die Nebelschlussleuchte, da hab ich ein Rückfahrscheinwerfergehäuse mit der gereinigten, alten Streuscheibe versehen. Was mich dann auch dazu veranlasste die bereits vorhandenen Montagelöcher mit einem zusätzlichen Rückfahrscheinwerfer zu füllen.


    Barthau Stecker alt.jpg


    Das alte Stecksystem hab ich über Bord geworfen und stattdessen eine klassische Verteilerbox gesetzt.

    Vorteil der Verteilerlösung: Man ist flexibler bei der Wahl der Leitungen. In dem Fall ist die Hauptleitung ein 7x1mm²+1x1,5mm². Also bissl mehr Querschnitt für die mehrfachverwendete Masse.


    Barthau Elektrik Kabelführung.jpg


    Barthau Elektrik Verteiler.jpg


    Die beigelegte Lüsterklemme ging direkt in Müll. Einfach, schnell und zuverlässig: Wago 221.

    Durch das klare Gehäuse hat man gute, optische Kontrolle ob die Kabel ganz im Verbinder drin stecken, die Federkontake sorgen auch nach Jahren für zuverlässigen Kontakt und man braucht keine Aderendhülsen.



    Beim Funktionstest ging der linke Blinker nicht. Von den neuen Glühlampen war eine kaputt...



    mfg JAU

    No Shift - No Service

  • Bordwände


    Weiter gings heute an den Bordwänden.

    Barthau Bordwand.jpg

    Das Blech für die hintere Kante ist Original, die Überlappung der Profile ebenso.


    Bartahu Stütze Hinten.jpgBarthau Stütze Hinten Fahrrichtung.jpg

    Sieht auf den ersten Blick nach einer Kleinigkeit aus, zieht sich aber ganz schön...

    Was mir erst beim Aufbau aufgefallen ist: Die Stütze steht ein bisschen schräg, nach vorne.


    Barthau Bordwand Kante.jpg

    Das Bordwandprofil ist komplett neu und mit dem Einschnitt und der Kantung anders ausgeführt als Original.


    Bartahu Designfehler.jpgBarthau Desginfehler ausgebessert.jpg

    Bei den vorderen Stützen hat sich aber irgendwo ein Fehler eingeschlichen. Bin mir nicht sicher ob das alte Profil für die Stützen vielleicht schmäler war als das Neue, obs Verzug beim Verzinken ist oder was da sonst vielleicht in die Hecke ging. Sie standen jedenfalls beide sehr deutlich von der Bordwand ab. Hab das einfach kalt etwas zurecht gebogen. Links vorher, rechts danach.


    Barthau Stütze Vorne.jpg

    Ich hab die Stützen nicht bis ins letzte Detail durchgeplant und musste nun etwas Improvisieren. Da die hinteren auch nicht ganz gerade stehen hab ich da auch nicht so viel Wert drauf gelegt. Sieht auf dem Foto schlimmer aus als in Wirklichkeit.

    Vielleicht packts mich doch noch und ich mach am vorderen Querträger noch Langlöcher aus den Bohrungen...


    Für heute wars das aber.



    mfg JAU

    No Shift - No Service

  • Frisch wars heut (Winterprojekt?).


    Die Nieten am Bordwandprofil fehlten noch und Kotflügel hats gegeben.

    Barthau Kotflügel.jpg

    Den Kunstoffkeder sind leider wieder eines der Teile die es beim Hausherren nicht gibt. :(


    Die Kotflügel sitzen relativ hoch, bekomme die leider nicht tiefer montiert. Da sind zwei Schlossschrauben mit 64cm Abstand. Entweder man packt beide unters Blech und lebt mit der Höhe. Man packt nur eine drunter und lebt mit der fehlenden Symmetrie oder man setzt den Kotflügel so tief das er schon unbeladen streift...


    Barthau Räder.jpg

    "Junge, es wird dringend Zeit auf eigenen Füßen zu stehen!" 8)



    mfg JAU

    No Shift - No Service

  • Beim zerlegen war mir damals schon aufgefallen das der Aufbau vorne und hinten Unterschiedlich breit ausfällt, ~4mm. Im Bezug auf die neue Frontklappe stellte sich die Frage ob ich das bei den Neuteilen berücksichtigen muss. Hab's drauf ankommen lassen und entschieden beide Klappen gleich groß schneiden zu lassen - wird schon hinhauen.


    Hat nicht hingehauen. Das erste Probesitzen mit U-Profilen als Frontklappe zeigte das sie nicht rein passt. Musste also eine der Holzplatten um 5mm kürzen und die Schnittkante neu versiegeln. Nicht weiter tragisch, die Frontklappe wir fest montiert, nur die Heckklappe bleibt abnehmbar. Verwechslung damit ausgeschlossen.


    Barthau Klappe Profil.jpg


    So lagen die beiden Klappen dann ein paar Tage rum. Es gab wichtigeres zu tun.


    Barthau Klappe Bohren Nieten.jpg


    Bis gestern dann Löcher gebohrt und das Kantenprofil vernietet wurde.

    Sind übrigens 4x30mm Alunieten. Wie ich finde die ideale Größe bei 21mm Platten.


    Barthau Klappe Scharnier.jpg


    So dann auch ausrichten der Scharniere, etwas zurechtdengeln und Bohren. Mit Zinkstaub ausgebessert und für heute liegen lassen.


    Hab auch die neuen Bordwandverschlüsse das erste Mal rangehalten und feststellen müssen das die Augen zu nahe am Anhänger liegen. Die richtigen Hebelverschlüsse (Größe 1) sind es. Mir scheint aber, als die Langlöcher nicht reichten, das an den Verschlüssen selbst nachgebessert (oder krumgekloppt) wurde.


    Barthau Klappe Verschluss.jpg


    Ich bevorzuge längere Langlöcher.

    Wie auch bei den verzinkten Profilen alles Handarbeit um die Zinkschicht nicht zu verbrennen.


    Im Zuge der arbeiten nervte mich, jetzt wo die Räder dran sind, die etwas instabile Lage das Anhängers. Dagegen hilft Stützlast. Deswegen wurde die Deichsel montiert (auch wenn ich eigentlich nicht ständig drüber steigen wollte).



    mfg JAU

    No Shift - No Service

  • Interessantes Projekt :)


    Wozu diente der Spanngurt?

    Warum laufen? Hab doch 4 gesunde Reifen...


    Anhänger:

    Eduard Apollo 4,06 x 1,80m 2,0t 155R13, EZ 07/2018 (07.2018 - heute)

    Stema WOM STS O2 15-30-17.1 E 1,5t, EZ 04/2016 (04.2020 - 02.2021)

    TEMA Carkeeper 4520 P 3,0t, EZ 04/2021 (04.2021 - heute)


    Autos:

    Ford Kuga 2,0 Automatik 4x4, EZ 03/2017 (12.2017 - 10.2021)

    Ford Ranger Wildtrak, EZ 08/2021 (08.2021 - heute)


    Motorräder:

    Honda CBR 600F PC 35, EZ 2002 (03.2019 - 04.2022)

    Kawasaki Z1000SX (ZXT00G), EZ 10/2012 (04.2022 - heute)

  • Zweck von Zwingen und Gurt war die Blechteile auf Position zu halten während eine ganze Reihe Löcher gebohrt werden. Die wurden ja noch mit Zinkstaubfarbe behandelt bevor die Nieten rein kamen.



    mfg JAU


    P.S. 1,26m ;)

    No Shift - No Service

  • Ich möchte mal noch ein Bild nachschieben warum die Langlöcher nötig waren. Vorher / Nachher:

    Barthau Verschluss falsch.jpgBarthau Verschluss.jpg


    Die Verschlüsse waren wieder viel Gefummel mit festspannen und ausrichten. Hat sich wieder ziemlich gezogen bis jedes Loch gebohrt und wieder versiegelt war.


    Gestern dann noch einen Abstecher nach Brachbach und den letzten Schliff verpasst.


    Barthau Fertig.jpgBarthau Gesicht.jpg


    Vorhin war ich auf der Zulassungsstelle, nach Mittag gehts zum TÜV...



    mfg JAU

    No Shift - No Service

  • HU bestanden. Kommentar des Prüfers: "Baujahr '96? Der war aber gut abgestellt." :)


    Nächste Woche dann nochmal zur Zulassungsstelle und (in der Hinsicht) den Knopf vollends dran machen.

    Hintergrund dafür ist das, hier auch schon diskutierte, Problem das man für Zulassung eine HU braucht. Um das Gefährt zur Prüfstelle zu schaffen aber eine Zulassung.

    Die Lösung dazu nennt sich Vorabzuteilung.


    Man besorgt sich eine eVB von der Versicherung die explizit Fahrten ohne gesiegelte Kennzeichen mit einschließt.

    Dann beantragt man bei der Zulassungsstelle die Vorabzuteilung und lässt sich sein Kennzeichen dazu machen. Es wird nicht gesiegelt, es gibt keine Änderung des Briefs und keinen neuen Fahrzeugschein. Es gibt nur eine A4 Formblatt mit allen nötigen Angaben und einem Siegel des Landkreises. Die eVB ist mitzuführen.


    Gültig ist dieses Kennzeichen nur 5 Tage und gilt auch nur für Fahrten im Zuge der Zulassung (Werkstatt, Prüfstelle, Amt). Laut meiner Versicherung auch nur im lokalen und den angrenzenden Landkreisen.

    Innerhalb 10 Tagen muss die Zulassung erfolgen sonst geht das Kennzeichen wieder in den verfügbaren Pool über.


    Gekostet hat der Spaß 13,10€. Für die endgültige Zulassung brauchts dann nochmal eine eVB und zahle vermutlich die üblichen Gebühren.

    Vorteil: Das frisch gedruckte Kurzzeitkennzeichen schmeißt man nach 5 Tagen weg. Das hier bleibt.


    Was bei mir jetzt leider nicht ganz hinhaut: auf der ausgedruckten eVB der WGV steht nicht dabei das sie auch für siegellose Fahrten gilt. Es ist dabei, von der Versicherung aber leider nur mündlich bestätigt. Laut Zulassungsstelle könnte es bei einer Kontrolle aber Probleme geben. Im Amt können sie nachschauen ob die eVB passt, die Beamten auf der Straße nicht.



    mfg JAU

    No Shift - No Service

  • es geht sogar noch einfacher


    man darf zur Zulassungsstelle auch ohne Zulassung fahren wenn es schon ein Kennzeichen gibt und die EVB vorliegt, und wenn nötig davor beim TÜV vorbei fahren, allerdings muß das dann alles an einem Tag passieren in unmittelbarer Folge


    genauso darf man auch mit einem abgemeldetem Fahrzeug von der Zulassungsstelle aufm direkten Weg wieder nach Hause fahren


    der Gesetzestext dazu

    Zitat

    Fahrten, die im Zusammenhang mit dem Zulassungsverfahren stehen, insbesondere Fahrten zur Anbringung der Stempelplakette sowie Fahrten zur Durchführung einer Hauptuntersuchung oder einer Sicherheitsprüfung dürfen innerhalb des Zulassungsbezirks und eines angrenzenden Bezirks mit ungestempelten Kennzeichen durchgeführt werden, wenn die Zulassungsbehörde vorab ein solches zugeteilt hat oder eine Reservierung nach § 14 Absatz 1 Satz 4 besteht und die Fahrten von der Kraftfahrzeug-Haftpflichtversicherung erfasst sind. Rückfahrten nach Entfernung der Stempelplakette dürfen mit dem bisher zugeteilten Kennzeichen bis zum Ablauf des Tages der Außerbetriebsetzung des Fahrzeugs durchgeführt werden, wenn sie von der Kraftfahrzeug-Haftpflichtversicherung erfasst sind.