V-Deichsel selber bauen

  • Es geht schon wieder los.....


    Hi Anhängerfreunde


    Ich plane ja wieder und um das umzusetzen muss ich

    Stück für Stück vorgehen weil ich sonst zu viel in den Sand setze.


    Als erstes benötige ich eine V-Deichsel die wie beim Drehschemel Anhänger befestigt wird.


    Da ich aber keine 650€ ausgeben möchte, möchte ich die selber bauen.

    Schweißarbeiten werden von einem Freund mit Schweißbescheinigung ausgeführt.


    Was ich wissen möchte:

    Wie errechne ich den D-Wert ohne Abitur???

    Habe zwar die Formel gesehen, aber "Bahnhof"


    Ich möchte die Deichsel natürlich genau passen am Anhänger haben.

    Dort habe ich eine bestimmte Breite, vorne ergibt sich das ja durch die Auflaufbremse.

    2 Versteifungen bzw. Querverbinder ist mir schon bewusst.

    Die Ösen müssen dann auch in einem Bestimmten Winkel angeschweißt werden,

    ebenso die "Augen" für die Verbindung.


    Sind die Abstände und die Länge wichtig für die Berechnung oder nur das

    Leergewicht und zulässige Gesamtgewicht?


    Wie gesagt: Die Formel sagt mir gar nichts, Null Plan was ich da rechnen muss.


    Brauche alle Infos die ich bekommen kann, also haut rein oder drauf, auf die Tasten.


    LG
    Alex

  • Hi,


    eine V-Deichsel ohne Stützlast? Wenn ja, wird es einfacher, weil die Stützlast nicht in die Berechnung eingehen muss. Für die Berechnung des D-Werts wird grundsätzlich 32.000 kg für das Zugfahrzeug, jedoch als Gesamtzugmasse nicht mehr als 40.000 kg angenommen. Federbuchsen und Federbolzen sind geprüfte Teile, die nicht nachgerechnet werden müssen. Die Auswahl geht nach dem Anhängergewicht.

    Da die Deichsel schlank ist, ist eine Nachrechnung auf Knickung für die Zulassung notwendig, die Schweißverbindungen werden nach den "allgemeinen Regeln" gerechnet. Grundlage für die Last ist der D-Wert. Bei Deichseln die eine Stützkraft übertragen muss neben dieser auch der V-Wert überprüft werden.


    So ganz einfach ist das alles nicht, ohne fundiertes Wissen über Festigkeitsrechnung. Alternativ kann man die Festigkeit auch mit Simulationsprogrammen oder im Versuch nachweisen.

    Wie auch immer, beauftragt man ein Ingenieurbüro mit dem Festigkeitsnachweis, sind die Kosten für die Zulassung unter dem Strich ein Vielfaches der €650,-....


    Gruß

    Gerhard

  • Müssen das nicht alles geprüfte Teile sein?

    Man kann sich doch nicht irgendetwas selbst schweißen - oder sehe ich das falsch?

  • Hi,


    das mit der Prüfpflicht von Teilen ist nicht so einfach:

    1. Es gibt verschiedene Prüfverfahren und Prüfzeichen.
    2. Mache Teile müssen geprüft werden, andere nicht.
    3. Für manche Teile gibt es vereinfachte Prüfverfahren, für andere nicht.
    4. Es gibt Abnahmen für die Serie und für einzelne Teile.

    In diesem Fall gibt es eine Vorschrift, wie Bauteile zur Verbindung von Fahrzeugen (Deichseln, Anhängerkupplungen,...) zu prüfen sind. (Der Rahmen von meinen HDJ 80 ist übrigens auch so auf Festigkeit geprüft worden, damit ich über die 3,5 t Anhängelast komme.)

    Ob Serie oder Einzelteil ist dabei (hier) wurscht, da gibt es nur einen Unterschied beim Prüfzeichen.


    Erst mal braucht´s eine Lastannahme. In diesem Fall nimmt man den D-Wert als Grundlage. Die Prüfvorschrift besagt dann, die Profile der beweglichen Zuggabel sind auf Knickung mit dem dreifachen D-Wert zu prüfen. Für die Schweißverbindungen gibt es ebenfallls eine Vorschrift.

    Der Festigkeitsnachweis kann dann, nach Vorschlag aus der Prüfvorschrift, analytisch oder im Dauerschwingversuch gemacht werden. Nachdem diese Vorschrift schon etwas älter ist, steht da nichts von FE-Nachweisen. Das ist aber Stand der Technik und findet sicher offene Ohren bei der Prüfanstalt.

    Besteht das Bauteil alle notwendigen Nachweise, gibt es z.B. eine TP-Nr. Damit kann Alex das Teil verbauen und es hat eine Zulassung.


    Gruß

    Gerhard


    P.S.: beim meinem Auto wurde mit DMS (Dehnmessstreifen) geprüft, noch eine Möglichkeit