Doppelachser knackt und springt in Linkskurven

  • Hallo liebe Forenmitglieder,


    ich bin ganz neu hier und habe auch schon gleich ein Problem.
    Ich habe versucht in der Suchfunktion was zu finden, aber vielleicht
    hatte ich die falschen Suchbegriffe oder mein Ansatzpunkt ist einfach falsch.
    Es geht um Folgendes:
    Ich habe einen Pferdeanhänger Ifor Williams HB506 mit Knott-Tandem-Achse 2600 kg.
    Gestern fuhr ich damit ca. 120 km zu einer Veranstaltung, ohne Probleme.
    Auf der Rückfahrt ging es dann los, dass der Anhänger in Linkskurven anfing zu Knacken.
    Rechts herum lief alles ohne Probleme.
    Das wurde dann so schlimm, daß der Anhänger zu Blockieren schien und regelrecht
    durch die Kurve gehoppelt ist - aber immer nur links herum.


    Im Kreisverkehr bei Schritttempo - knack, knack - hopps hopps.
    Dann habe ich folgendes versucht:
    In eine Linkskurve hineinbremsen (Auflaufeinrichtung eingeschoben) Knacken und blockieren.
    Aus einer Linkskurve herausbeschleunigen (Auflaufeinrichtung ausgezogen) auch Knacken und beschleunigen.


    Dann war ich GsD wieder daheim und habe den Hänger erst mal abgestellt.
    Ich weiß jetzt nicht, wo ich anfangen soll zu suchen?
    Wenn eine Bremstrommel blockiert wäre, würde ich das doch auch geradeaus oder rechts
    herum merken müssen.
    Die Auflaufeinrichtung tut doch nichts, wenn ich unter Zug links herum fahre..
    Mehr ist doch an dem Anhänger gar nicht dran.
    Was meint Ihr denn dazu?


    Grüße
    HB506er

  • Ich würde mal aufbocken und die Räder drehen bzw. "wackeln". In meiner Ahnungslosigkeit würde ich nämlich als erstes einfach mal auf die Radlager tippen (wobei mir dann nicht ganz klar ist, warum nur in Linkskurven).


    Viele Grüße
    Clemens

    Manche Menschen sind wie Lavalampen. Sie sind nicht besonders helle, aber es macht Spaß, ihnen zuzuschauen.

  • Servus und Willkommen hier im Forum HB506er!


    Radlager könnte sein!

    ...wobei mir dann nicht ganz klar ist, warum nur in Linkskurven...

    Weil in Linkskurven mehr Last auf den kurvenäußeren (=rechten) Rädern ist. Zuerst merkt man es auch nur in Kurven (=bei Mehrlast gegenüber "Normalfahrt"), wenn es auch schon beim Gradeausfahren zu spüren ist, ist es meist auch schon zu spät und du musst mit Folgeschäden (Aufhängung, Radschrauben/-bolzen, Federung, ...) rechnen.


    Es könnte aber auch ein anderer Schaden in der Gegen der rechten Räder vorliegen: z.B. zu wenig Luft im Reifen, Blasenbildung, lockere Radschrauben, .... sein, die sich dann bei Belastung so auswirkt, dass irgendwelche Teile des Reifens an den Rahmen oder die Aufhängung drücken und da schleifen oder gar blockieren.


    Andersrum natürlich auch denkbar: Teil(e) vom Aufbau sind locker und drücken in Kurvenfahrt gegen die Reifen - oder blockieren/ziehen/drücken in irgendeiner Art und weise gegen die für die rechte Seite verantwortlichen Bremsseile!




    So oder so: Hauptaugenmerk sollte auf die rechte Anhängerseite gerichtet sein und Aufbocken und am Reifen wackeln/drehen kann dich der Lösung näher bringen.

    MfG,
    Jay


    Die globale Erwärmung ist endlich bei uns angekommen! *freu*


    Schreibe ich ROT, bin ich Moderator, schreibe ich schwarz, bin ich normaler User.


    2022er Anssems AMT2000Eco - 2005er Humbaur Alu - 2006er WM Meyer Pferdetransporter und ehemals Westfalia Typ 118001


  • Radlager könnte sein!
    Weil in Linkskurven mehr Last auf den kurvenäußeren (=rechten) Rädern ist. Zuerst merkt man es auch nur in Kurven (=bei Mehrlast gegenüber "Normalfahrt"), wenn es auch schon beim Gradeausfahren zu spüren ist, ist es meist auch schon zu spät und du musst mit Folgeschäden (Aufhängung, Radschrauben/-bolzen, Federung, ...) rechnen.


    Wobei aber, gerade im Kreisverkehr, mit Pferd drin(oder anderer Ladung) enorme last auf dem vorderen Kurveninneren Rad liegt. Kommt darauf an wie eng die Kurve ist.

  • Aber es hört sich wirklich nach Radlager an ......... :kratz:


    Mal aufbocken und schauen,oder fahr damit zur Werkstatt deines vertrauens.


    Am Anhänger kann nach Jahren immer was kommen. ( Ist doch dein Arbeits-Tier ) :belehr:

    Grüße aus dem Norden :super:

  • Hallo


    Du beschreibst es zwar mit der Linkskurve, aber Du vergisst zu sagen welche Seite knackt und blockiert


    wenn das Rad wirklich blockiert, dann ist das kein Radlager denke ich


    ich vermute eher die Achse hat sich an der Blattfeder gelöst und verschiebt sich, oder eine der Federaufhängungen ist gebrochen oder stark ausgeschlagen


    aber ich denke es ist ganz einfach, und die U Bügel die die Achse an der Feder halten sind locker oder fehlen ganz


    07022012728.jpg


    ich würde das als erstes Kontrollieren


    Gruß Mani

  • Hallo,
    vielen lieben Dank für Eure ersten Einschätzungen und Lösungsansätze!
    Was genau blockiert konnte ich im Dunkeln nicht wirklich erkennen, es war
    nur so, daß der Hänger im Prinzip stehen blieb und ich ihn dann mit mehr
    Gasgeben und Motorkraft losreissen mußte (als ob ich ihn aus einem Loch
    rausziehen müsste). Dabei krachte es dann heftig und der Hänger "sprang"
    sich wieder gerade hin und fuhr dann wieder geradeaus weiter bis zur nächsten
    Linkskurve, da blieb er wieder stehen und ich mußte ihn wieder ""geraderücken".
    So als ob man versucht den Doppelachser auf der Stelle zu drehen,
    dann "rubbelt" er auch so über den Asphalt - nur dass es hier normale Linkskurven
    waren, nichts Exotisches.
    Ich habe jetzt gestern den Hänger erst mal hochgebockt und den Freilauf aller
    Räder überprüft - einwandfrei.
    Seitwärtsspiel bei allen gleich minimal - keinerlei Geräusche, Radlager auch ok.
    Handbremse - Bremszüge - Auflaufeinrichtung schienen auch in Ordnung.
    Dann war es zu spät und zu dunkel (der Hänger steht natürlicherweise am
    Pferdestall...) Nach der Arbeit fahre ich wieder hin und schraube mal die
    Räder ab und kontrolliere diese Bügel, die Mani erwähnt hat....
    Vielen Dank bisher!
    Grüße
    HB506er

  • Hallo,
    ein kleines Update!
    Ich habe jetzt drei Tage immer nach der Arbeit und bis zum Dunkelwerden an dem Hänger rumgewerkt.
    Räder laufen wie gesagt frei. Es hängt nichts dazwischen oder stößt an. Radlager normal.
    Radschrauben mit Drehmomentschlüssel nachgezogen, alles fest. Luftdruck i. O.
    Reifenflanken/Laufflächen o.k.
    Bremszüge und Ausgleichswaagen i. O. Umlenkhebel unauffällig.
    U-Bügel an Achsen + Federn alle fest und nicht verrutscht, alles unauffällig.
    Weil ich gerade dabei war und sowieso unter dem Hänger rumgekrabbelt bin, habe ich gleich
    alles abgeschmiert und neues Fett in die Auflaufeinrichtung gepumpt bis das alte draussen war.
    Da der Asphalt gestern trocken war habe ich den Hänger dann ans Auto gehängt.
    Zuerst bin ich ein paar Mal vorwärts und rückwärts gefahren, um zu sehen ob die Auflaufeinrichtung
    ein/ausfährt - ok. Dann bei eingeschobener Auflaufeinrichtung weiter rückwärts - ok.
    Dann habe ich die Handbremse angezogen und bin ein winziges Stück zurück gefahren,
    Handbremshebel wandert dabei weiter nach oben - auch ok.
    Da jetzt ja kein Pferd drin war (im Gegensatz zur Heimfahrt), konnte ich eine etwas kräftigere Bremsung probieren.
    Ich habe auf knapp 50 km/h beschleunigt und die linken Räder im Rückspiegel beobachtet.
    Ich begann etwas kräftiger zu bremsen, da hat das hintere linke Rad sofort laut quietschend blockiert und
    eine Rauchwolke freigesetzt, während das Auto und die restlichen Hängerräder noch rollten.
    Ich bin ganz schön erschrocken - und habe dann komplett in den Stand gebremst.
    Dann habe ich wieder Gas gegeben und das Ganze wiederholt - die Blockierung war weg, alle Räder bremsten
    jetzt normal. Also habe ich das noch 6, 7 oder 8 Mal wiederholt.
    Der Hänger läuft wieder einwandfrei - Schlangenlinien, Linkskurven, ich habe sogar eng links herum auf der Strasse
    gewendet - das wäre so am Sonntag nicht möglich gewesen!


    Nun fährt er zwar wieder, aber ich hätte schon gerne gewußt, warum?
    Was kann das gewesen sein?
    Habt Ihr eine Idee?


    LG HB506er

  • Nun fährt er zwar wieder, aber ich hätte schon gerne gewußt, warum?
    Was kann das gewesen sein?
    Habt Ihr eine Idee?

    Ne Idee haben wir, mach mal die Bremstrommel auf!

    MfG,
    Jay


    Die globale Erwärmung ist endlich bei uns angekommen! *freu*


    Schreibe ich ROT, bin ich Moderator, schreibe ich schwarz, bin ich normaler User.


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  • Zitat

    Ne Idee haben wir, mach mal die Bremstrommel auf!


    und worauf soll ich dabei achten??

  • Hallo,


    ich würde die Bremsen auch aufmachen und dann auch gleich erneuern, ist nicht so teuer. Eventuell hat sie der Vorbesitzer falsch zusammen gebaut und sie verkanten in einer Kurve bzw. springen aus der Führung im Spreizer,/ fehlt ne Feder / sind die Federn nicht an der richtigen Stelle / ausgehangen usw.usw...


    Dass es jetzt wieder geht ist gut, aber wundersame Heilungen gibt es selten. Bevor es beim nächsten Turnier sonntags morgens um 4 Uhr bei Regen auf der Autobahn zum Totalausfall kommt würde ich rein schauen. Sowas kommt nämlich immer dann wenn man es nicht brauchen kann und Bremsen sind ja nun mal nicht so ganz unwichtig.



    Gruß Günter


    Edit: Dann stell mal Bilder vom Inneren der Bremse (vorm Ausbau) hier ein, dann können wir dir schon sagen was gut oder schlecht ist.