Peitz PAV/SR-1.3 Ausf. C, integriert in Rechteckrohr, Bj. 78: Zugstange verbogen

  • Guten Tag zusammen!


    Ich bin gerade auf Euer Forum gestoßen und direkt beigetreten, weil ich ein kleines Problemchen habe und sehe, dass hier die Experten aktiv sind!


    Mir hat der Bauer, bei dem ich mein Segeboot untergestellt habe, obige Anhängerkupplung krum gefahren. Klar, es war natürlich keiner gewesen. Zu allem Glück hat dann auch noch jemand versucht (natürlich auch nicht der Bauer :pfeif:) die Kupplung mit Gewalt von außen zu richten. Jetzt ist natürlich alles völlig vermurkst, teilw. inkl. dem rechteckigen Tragrohr der Deichsel. Bevor ich zur meinen eigentlichen Fragen komme, hat jemand eine Idee soetwas passieren kann? Einfach beim Rückwärtsfahren den maximalen Knickwinkel überschritten? Was meint ihr?


    Also habe mich gestern mal ans Werk gemacht, um das Ganze zu zerlegen und die notwendigen Tauschteile zu identifizieren. Bin aber nicht besonders weit gekommen:


    Frage 1: Die Schraube die in der Drehachse des Bremshebels sitzt bombenfest. Die Gegenmutter ist entfernt. Ist diese nur mit der Buchse - die an gleicher Stelle am Hebel verwschweißt ist - nur "verbacken" oder gibt es hier noch einen besonderen Trick die Schraube zu entfernen? (Muss diese und der Bremshebel überhaupt entfernt werden, um die Schubstange auszubauen?)


    Frage 2: Die Schubstange habe ich bereits axial wieder gängig bekommen. Beim Rausziehen stößt diese allerdings gegen einen mechanischen Anschlag. Der Dämpfer ist beidseitig gelöst und klötert beidseitig frei in der Schubstange rum, rausholen kann ich ihn nicht vermutlich weil alles krum ist.


    Frage 3: Wie kann man die Führung mit Lagerbuchsen etc. aus dem Rechteckrohr der Deichsel ausbauen. Müssen die Schmiernippel entfernt werden? Gibt es andere Befestigungen die seitlich greifen?


    Frage 4: last not least, gibt es überhaupt Ersatzteile für das gute Stück, wo besorgt man sich diese, welche Firmen sollte man in diesem Zusammenhang kennen bzw. ansprechen? Findet man evtl. sogar noch Werkstattanleitungen irgendwo?


    Anbei auch ein paar Fotos. Ich würde mich sehr freuen, wenn Ihr mir etwas weiterhelfen könnte, damit ich möglichst bald wieder mein Boot ins Wasser bringen kann.


    DANKE im voraus! + viele Grüsse, der Segler

  • Willkommen,



    ich denke der Bremshebel kann bleiben wo er ist. Normal drückt die Schubstange gegen eine Hebel. Da ist nix verschraubt oder im Weg.
    Die Schmiernippel stehen oft ein Stück ins Rohr rein und verhindern eine Demontage. Also: Nippel raus.


    zu Ersatzteilsituation kann ich leider nix sagen.



    mfg JAU

    No Shift - No Service

  • Vielen Dank für Deine schnelle Antwort! Tja, was mag dann der mechanische Anschlag sein, der derzeit ein Rausziehen der Schubstange verhindert?

  • Zusatzinfo, die mir gerade noch eingefallen ist. Die Schubstange lässt sich auch nicht 360° drehen, es gibt mechanische "Drehanschläge".

  • Hallo Mani,
    danke! Dachte ich mir fast, da die hintere Befestigung des Dämpfers hinter dem Eingriff des Hebels für das Gestänge liegt.


    Also muss ich die Schraube aus der Buchse treiben, die an dem Bremhebel angeschweißt ist. Im Neuzustand ist die Schraube wohl nur durchgesteckt und am Ausgang mit einer selbstsichernden Mutter gesichert?


    Rostlöser, ggf. heiß machen, mit Hammer + Gegenhaltegewicht auf der Bremshebelseite austreiben. Habt ihr Erfahrung oder weitergehende Tipps an dieser Stelle


    beste Grüße, Thomas


    PS: ich hoffe, dass ich mich bald mit Bildern der einzelnen Teile wieder melden kann

  • Im Neuzustand ist die Schraube wohl nur durchgesteckt und am Ausgang mit einer selbstsichernden Mutter gesichert?


    Soweit ich das auf den Zeichnungen und Fotos erkannen kann ja. Die Hülse am Bremshebel und der Umlenkhebel müssten auf der Schraube gelagert, also "lose", sein. Wird wohl an dem Viereckigen Ausschnitt am Rundrohr festgegammelt sein.


    Ersatzteil: 331430-zugstange-zugrohr-peitz-pav-sr-13



    mfg JAU

    No Shift - No Service

  • Hallo JAU, der Bremshebel mit der blockierten Schraube lässt sich zusammen noch ganz geschmeidig bewegen. Die Schraube steckt im Bremshebel bzw. in dessen Buchse.


    https://anhaenger24.de/342412.html


    Wenn man versucht an der Schraube (Mutter vorher entfernt) zu drehen, geht das volle Gegenmoment auf den Hebel (gefühlte 80...100 Nm, was man in meinen Alter als Schreibtischtäter halt noch so auf den Schlüssel bringt, allerdings beim Bremshebel macht man sich schon etwas Sorgen, ob der das lange mitmacht). Dabei lässt sich die Schraube bereits etwas drehen, ohne dass die Schraube den Anschein macht wirklich aufgeben zu wollen und Ihr Reibmoment mit der Buchse reduziert. Ich denke da müssen wir mal zu zweit ran.


    viele Grüsse, Thomas


    PS: Danke für den link, scheint ja noch Teile für das Schätzchen zu geben :)

  • ... gibt auch die festeste Schraube irgendwann auf. Zu zweit hat es geklappt, wir konnten die Lagerschraube aus dem Bremshebel bzw. besser gesagt dessen Buchse treiben. Danach fiel quasi alles von alleine auseinander.


    Werkzeuge: 2x Vorschlaghammer, 19er Langnuss und langen 19er Ringschlüssel


    Verfahren
    - mit dem Ringschlüssel mit gröbster Gewalt die Schraube soweit wie möglich hin u. her gedreht, leider eigentlich ohne dass sich die Reibkräfte dadurch wirklich minimieren ließen,
    - Langnuss auf Schraubenkopf aufgesetzt. Da hinter den 1 Vorschlaghammer zum Gegenhalten als seismische Masse nur axial auf die Nuss angelegt, zum Schutz der Schraube die Mutter nochmal teiweise aufgeschraubt und anschließend mit dem 2 Vorschlaghammer die Schraube quasi in die Langnuss von der anderen Seite eingeschlagen. Aufgrund der seismischen Masse auf der Gegenseite ziehen die Schläge optimal, ohne bei dieser Aktion die Hebel der Bremsanlage zu stark zu beanspruchen oder zu verbiegen. Die seismische Masse (1. Hammer) sollte dabei mindestens so schwer wie der bewegte 2. Hammer sein.


    So wat nu? Welche Teile müssen bestellt werden?
    Klar ist: Zugstange, Dämpfer und Spannhülse
    Sollte man die Lagerbuchsen auch wechseln,
    - die rechteckigen sind nich leicht zu finden,
    - außerdem müssen die wohl eingerieben werden, so eine große Reibahle habe ich nicht, wer hat soetwas?
    - außerdem waren diese zumindest vor dem Unfall spielfrei


    Was meint Ihr was sollte ich noch dringend tauschen?


    beste Grüsse, Thomas

  • Vorschlaghammer zum Gegenhalten als seismische Masse

    tolle Beschreibung, gefällt mir!


    Was meint Ihr was sollte ich noch dringend tauschen?

    Schraube vom Bremshebel und natürlich den Bauernhof/Unterstand ;)
    Da die Zugstange verbogen wurde, solltest Du die Kupplung tauschen. Man kann schlecht ausschließen, dass die auch was abgekriegt hat.


    Gruss georg123

  • Georg, Dir erst mal Danke für die Blumen! Hört sich leider etwas hochgestochen an, trifft es aber am Besten.


    Ich habe jetzt meine Ersatzteile bekommen und alles zusammen getackert, zu mindest soweit ich gekommen bin.


    Ich hänge jetzt beim Anschrauben der Kupplung. Problem ist das vordere Auge des Dämpfers, dass zu weit rausschaut und sich nicht mit dem vorgesehenen Durchsteck-Auge an der Schubstange zur Deckung bringen lässt. Habe gerade beim Lieferanten angerufen und erfahren, dass es nicht nur ein Dämpfer ist, sondern auch eine Luftfeder drin ist (was ja auch Sinn macht).
    O.k. also habe ich offensichtlich das Problem, genügend Kraft auf die Luftfeder bringen, um in die Lage zu kommen, die Schraube einstecken zu können.


    Daher meine Frage: Habt Ihr vielleicht einen smarten Vorschlag, der mir die Arbeit ewas erleichtert?


    Grüsse, Thomas

  • Thema ist geklärt, nachdem mir jetzt klar war, dass es sich um eine gedämpfte Gasfeder handelt und das Ding somit ausgefahren geliefert wird, habe ich ihm mal einen gezielt einen ordentlichen Schlag mit bereits genanntem Vorschlaghammer geben. Und siehe, da es federte ein und ließ sich anschließend sogar mit normaler menschlicher Kraft ohne Werkzeuge in Position bringen.


    Jetzt können wir uns mal wieder um das Wesentliche kümmern. Boot frisch machen und ab ins Wasser ...


    viele Grüße, Thomas

  • Hallo in die Runde Habe gerade fast das selbe Problem, mein Dämpfer funzt zwar noch allerdings schafft es die Schubstange nicht mehr von alleine in den Ausgangszustand nachdem der Anhänger aufgelaufen ist.

    nun zu meinen fragen,

    erstens: wie muss ich die Schmiernippel demontieren bzw wie hinterher montieren?

    frage zwei: muss ich wirklich so viel Gewalt aufbringen um die Schubstange mit mit Dämpfer zu demontieren?

    über eure Hinweise und Hilfen bin ich jetzt schon dankbar, denn der TÜV hat dieses schon bemängelt genau so wie die Bodenplatte also einmal alles neu aber nach und nach.


    viele Grüße, Patrick