Hallo!
Ich bin neu hier im Forum und habe hier schon viel gelesen, um mir die ein oder andere Anregung zu holen.
Ich wollte an dieser Stelle nach und nach einen Bericht über meinen neuen Anhänger machen, den ich ab übernächster Woche aufbauen will.
Besteht Interesse an sowas?
Vorab zu meiner Person: Bin 44 Jahre und nicht im Handwerk tätig, aber seit vielen Jahren Flugmodellbauer und das ist nun mein dritter Anhänger, den ich mir aufbaue.
Entgegen der Vermutung, dass im Flugmodellbau alles ganz klein gehalten ist, muss ich entgegenhalten, dass ich zu denen gehöre, die ihre Flugzeuge im Maßstab 1:2 bis 1:3 betreiben, also
da kommen schon ganz ordentliche Koffer zum Einsatz und entsprechend benötigt man ein adäquates Transportmittel, um die Maschinen zum Flugplatz zu bringen bzw. die Saison über lagern
zu können.
Der Hänger, den ich mir letztes Jahr (2014) gebaut hatte, wurde auf Basis eines Neptun Multi N10-305 mit serienmäßiger Kippeinrichtung aufgebaut.
Mein Ziel war es, den Aufbau eintragungsfrei zu gestalten und daher kam für mich nur eine Art "Wechselbrücke" in Betracht. Zudem wollte ich den Kofferaufbau auch mal spontan anders nutzen können, wenn mal eine Couch oder sonstiges zu transportieren wäre oder eben ganz abnehmen, wenn das Motorrad mal zum Kundendienst gebracht werden soll oder mit in den Urlaub genommen werden mag.
Also eine eierlegende Wollmilchsau
Hier das entstandene Endprodukt:
hänger1.jpg
Basis war wie gesagt ein Multi von Neptun mit 1000 kg zGG. War super verarbeitet, alles sehr robust gebaut und wenn es ihn etwas schmäler gegeben hätte, dann hätte ich wieder einen gekauft, aber dazu später mehr...........
Hier der Hänger in seiner Grundform:
Auf diesen Hänger mit den Plattformmaßen 305 x 166 cm wurde eine Siebdruckplatte (versehen mit 24 kleinen Schwerlastrollen) mit den Maßen 300 x 150 gestellt. Darauf die Seitenwände und Dach, gefertigt aus Schalungsbrettern aus dem Baumarkt (billig und unverwüstlich), das Ganze mit massiven Winkeln und Profileisen verschraubt, die Front sowie die schwenkbare Heckplatte jeweils aus 9mm Siebdruckplatten.
Die Seitenwände wurden mit Riffelblechern verklebt und verschraubt, das Dach wurde mit Polystermatte wasserdicht gemacht und bekam zusätzlich und sicherheitshalber noch eine Planenhaube (auf den Bildern noch nicht montiert).
Vorne wurde ein Windenbock montiert, damit der Aufbau rauf- und runtergefahren werden konnte.
Hier ein Bild von der "Erstbefahrung":
Innen wurde eine Holzkonstruktion gebaut, die "saugend" auf kleinen Rädern hinein- und herausgezogen werden konnte. Auf dieser befanden sich links und rechts an verstellbaren Regalträgern die Flugzeuge - leider habe ich kein Bild mit Flugmodellen drauf.
Der gesamte Aufbau hatte nach Addition aller Bauteile 300 kg, so dass der Hänger von Haus aus schon eingefedert ein sehr gutes Nachlaufverhalten zeigte und die Modelle ausreichend schützte.
Man konnte den kompletten Aufbau samt der Flugmodelle binnen weniger Sekunden rausnehmen, in die Garage stellen und hatte so einen leeren Kofferaufbau von 300 x 150 x 150 cm für den Transport von beliebigem Hausrat
Die Fixierung des Aufbaus auf der Ladefläche erfolgte mit zwei massiven Bolzen links und rechts am Hängerboden, die durch die Bodenplatte durchgingen und mit großen Flügelmuttern gesichert wurden. Somit werkzeuglose Abnahme und keine Eintragungspflicht - ich hatte das mit dem örtlichen TÜV vorher geklärt. Sicherheitshalber blieb der Aufbau vorne dauerhaft an der Winde eingehängt. Sollten sich (warum auch immer) beide Bolzen lösen/brechen, so wäre der Aufbau immer noch am Windenseil fixiert.
Nun musste der Hänger leider, leider weichen. Bedingt durch einen unvorhergesehenen Wohnsitzwechsel im letzten Herbst passte er aufgrund seiner Abmessungen nicht mehr in die nun vorhandene Garage und auch die Einfahrt durch das enge Gartentor war immer ein hin- und herrangieren.
Im Lastenheft für den Neubau standen eine maximale Breite von 190 cm, 750 kg ungebremst und den Aufbau zwar eintragungsfrei als abnehmbar, aber nichtmehr mit Kippeinreichtung und dergleichen, weil damit der Aufwand eigentlich nicht mehr im Verhältnis zum Nutzen steht.............wie oft braucht man das wirklich............notfalls leiht man sich einen Hänger aus.
Und daher wird es nun ein Böckmann TPV.
Bitte keine Diskussion über die Qualität von diesen polnischen Teilen. Nach meinen Untersuchungen ist er ausreichend stabil.
Und er war der einzige ungebremste Plattformanhänger mit einer Plattformhöhe unter 50 cm und 13-Zoll-Rädern, der zudem günstig zu erwerben war.
Der Aufbau wird nur mehr um die 200 kg haben, so dass noch eine Zuladung von 350 kg übrig bleibt, wenn man mal ein Couch transportieren will. Für Kies und Sand oder dergleichen steht noch ein anderes Fahrzeug zur Verfügung, das wird der TPV nicht schultern müssen.
Da der Aufbau wieder 300 cm lang werden soll (und nur mehr 140x140 in Breite und Höhe), wird er im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten sowohl über das Heck als auch über die Front jeweils ca. 30 cm drüberstehen, weil die Plattform nur 243 x 143 cm misst. Aber damit komme ich klar. Außerdem werden beide Seitenwände zum Öffnen sein, damit die Modelle direkt von der Seite entnommen werden können. Den Aufwand mit dem Riffelblech lasse ich sein. Seitenwände, Front und Dach werden wieder aus Schalungsbrettern gemacht, Boden, Heck und Seitenklappen aus Siebdruckplatten. Das Ganze dann wasserdicht mit einer massgefertigten Plane (von planenwelt) über den kompletten Aufbau mit Schleuderverschlüssen, so dass man die Seiten und Heck leicht erreichen kann.
Besteht Interesse an weiteren Ausführungen und einem Baubericht?
Gruß
Klaus