Hilft Antischlingerkupplung gegen "Nickbewegungen"?

  • Hallo,


    letztes Jahr hab ich mir einen Anhäger für 2 Motorräder gekauft. Es ist ein Systema 210x153 ST O 10-21-15.1 (1000kg max, 270kg leer, Ladefläche 210x153cm, Außen 330x202cm, 13Zoll-Räder, einachsig, gebremst mit 100km/h Zul.). Auffallend an dem Anhänger ist die recht kurze Deichsel, was mir aber beim Abstellen aber entgegenkommt.
    Beladen wird der Anhänger mit 2 Supermotos, die insgesamt etwa 350kg wiegen.
    Als Zugfahrzeug dient ein Mondeo 2.0TDCI MK3 Kombi.
    Leider zeigt das Gespann auf Autobahen, welche mit Betonplatten belegt sind, bei konstanter Fahrt mit Tempomat und ca. 100-110km/h unangenehme Schwingbewegungen. Im Rückspiegel seh ich dann, dass sich die Motorräder auf und ab bewegen und spüre im Antriebsstrang ein unangenehmes Schieben und Ziehen. Die Periodendauer ist so bei ca. zwei Sekunden. Bei 80km/h ist alles ok. Der Hänger bleibt schön in der Spur und da wird auch nichts gefährlich, aber es ist total unangenehm und ich fürchte, daß der Ruckdämpfer von Kupplung und Zweimassenschwungrad darunter leiden könnte.
    Ich hab heute bei der Dekra die Stoßdämpfer vom Zugfahrzeug prüfen lassen - die sind trotz 200.000km Laufleistung noch gut.
    Nun spiele ich mit dem Gedanken, eine Schlingekupplung (WINTERHOFF WS 3000D oder ALKO AKS 3004) nachzurüsten.
    Weiß jemand, ob die WS 3000 bei mir ranpasst?
    Was meinen die Fahrwerksspezialisten: Hab ich dann "Ruhe" oder bin ich da auf dem "Holzweg"?
    Eventuell könnten ja auch härtere Dämpfer und/oder Federn am Zugfahrzeug etwas verbessern.


    Uwe

  • Hallo


    das bei 200 000 km die Stoßdämpfer noch gut sind, halte ich für ein Gerücht, außer du fährst nur topfebene Strassen, aber egal


    ansonsten hilft nur langsamer (das hast ja schon selbst gemerkt) oder schneller fahren


    das aufschaukeln ist ne Mischung aus Geschwindigkeit, Zeit und Radstand, da helfen auch keine andern Stoßdämpfer oder sonst irgendwelcher Schnickschnack



    da hilft nur andere Geschwindigkeit, oder anderer Radstand, bzw Deichsellänge, kann aber auch durchaus noch schlimmer werden


    ob ne Antischlingerkupplung hilft kann ich Dir nicht sagen, ich schätze nicht, dazu sind die Bewegungen zu gering


    was auch noch helfen könnte, die Mopeds weiter vor das mehr Stützlast hast, wenn da noch was geht, und anders verzurren, das sie ned so viel Eigenbewegung haben


    Gruß Mani

  • Hätte da noch ein paar Fragen zu deinem Problem:
    Du siehst, dass das Motorrad auf und ab geht. Macht der Anhänger das auch? Macht das Auto das auch? Oder ruckelt das Auto in Längsrichtung?
    Mein erster Verdacht: Räder vom Anhänger. Entweder Rundlaufproblem, Wuchtproblem oder ein Reifen der Marke Ching- Chong.
    Mein zweiter Verdacht: Hintere Stossdämpfer vom Ford. Egal was Dekra sagt.


    Also erst mal eingrenzen durch Wechsel des Zugwagens.
    Dann probehalber Räder am Anhänger tauschen.


    Gruss Ruddi

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    Anhänger:
    Doppel- Buggy- Transporter
    Westfalia 118001A
    2x Heinemann Klappi Z572B.


    Anhänger- Baustellen:
    Algema 3,0to
    Porsche 924 als Anhänger (in Arbeit)
    2x BIOD Extase
    BIOD Vacamobile- Aufbau
    Stolz 450Kg Buggy- Anhänger.

  • Ok, aber generell sollte ein Mondeo überhaupt nicht schneller als 80 fahren dürfen..... Bei allen Kisten ist die Vorderachse ausgeschlagen, alles voll mit schlabbrigen Fahrwerksgummis, das kann nicht gehen. Und wie auch Mani schon gesagt hat, die Stossdämpfer können nicht mehr sooo gut sein.


    Ganz einfach mal Auto tauschen, dann weiterraten.


    Gruss Ruddi

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  • ...am besten wäre natürlich ein Mondeo, der weniger km hat, zum testen. Aber woher nehmen... Wenns mit einem Passat weg ist, bringt mir das nicht so viel - außer, ich kauf mir dann auch nen Passat. Der Mondeo soll aber noch ne Weile halten.
    Bei der Messung der Stoßdämpfer war ich dabei - sah soweit echt ok aus. Ohne Anhänger ist das Fahrwerk der Mondeos auch ok - auch bei flotter Fahrt und gut beladen.
    Am Anhänger ist soweit alles ok - der hat jetzt ca. 1000km runter. Reifen laufen schön rund, keine Bremsplatten, keine Unwucht.
    Die Physik ist klar: Zugmaschine + Anhänger bilden ein Pendel - bei ca. 100km/h erregen die Betonplatten die Eigenfrequenz. An der Geometrie kann ich nix ändern.
    Leider ist der Anhänger so lang, daß die Mopeds grad draufpassen - weiter vor oder zurück geht nicht. Mehr Stützlast könnte natürlich was bringen. Eine Unterflurbox könnte vielleicht Besserung bringen - oder ein Wasserkanister zwischen den Vorderrädern der Mopeds.
    Ansonsten denke ich halt, mehr Dämpfung sollte das Verhalten bessern - ich habe aber darin keine Erfahrung.


    Uwe

  • Auto tauschen hilft aber nur wenn er nen andern Mondeo nimmt


    wen da jetzt nen Opel oder BMW davor hängst, kann nix sein, weil der wieder nen ganz andern Radstand hat



    ich hab bei mir die nagelneu gebaute A8 vor der Tür, letztens meinte jemand zu mir


    die schei.. Autobahn, die hoppelt wie die Sau, da stösst fast dauernd mitm Kopf am Dach an


    da kann ich nur sagen, unpassender Radstand, meine Kiste liegt da ganz ruhig, da muß ich echt aufpassen damit ich die Fugen merke

  • Hi,


    durch die Erhöhung der Stützlast wird bei gleicher Anhängermasse die Position des Schwerpunktes verändert. Das wäre die einfachste Möglichkeit eine Größe im Schwingungssystem zu verändern. Eine Schlingerkupplung wird mit Sicherheit eine Verbesserung bringen, wie stark diese Verbesserung ist, vermag nur ein Versuch zu klären. Eine weitere Größe ist der Luftdruck im Reifen. Durch eine Veränderung werden auch die Dämpfungseigenschaften des Reifen verändert, die Walkarbeit allerdings auch. Durch Änderung der Bereifung kann ein ähnlicher Effekt erzielt werden. Der Einbau strafferer Dämpfer wird ebenfalls eine Verbesserung bringen, jedoch besteht die Gefahr bei Leerfahrten einen "Hüpfhänger" zu haben.


    So wie es sich für mich anhört, ist nicht das Auto der Erreger, sondern die Fahrbahn. Daher würde ich zunächst einmal des Anhänger als eigenständiges Masse-Dämpfer-Feder-System betrachten. Wäre es mein Anhänger, würde ich das mit der Stützlast probieren und einfach bei solchen Autobahnen etwas langsamer fahren, evtl. einen etwas härteren Dämpfer versuchen.


    Gruß
    Gerhard

  • würde ich das mit der Stützlast probieren und einfach bei solchen Autobahnen etwas langsamer fahren, evtl. einen etwas härteren Dämpfer versuchen.


    Danke für deine umfassenden Ausführungen!
    Ich habe beim Händler nach härteren Dämpfer gefragt - er meint, da gäbe es keine. Hast du da eventuell einen Tipp für mich? Gibt es da im Zubehör welche? Gibt es die mit verstellbarer Dämpfung? Auf was muss ich da achten, damit es keine Probleme mit der Zulassung gibt?
    Eine Unterflurbox (eine Deichselbox hat keinen Platz - wegen der kurzen Deichsel würde diese mit dem Bremshebel kollidieren) ist eh schon geplant - für Gurtzeug und so. Sie wird vorne montiert werden. Aber das sind natürlich auch nur ein paar kg.


    Uwe

  • Moin Uwe,
    wie hoch ist den Stützlast mit beiden Moped´s?
    Wenn sie sehr hoch ist, mal mit einem Moped rückwärts beladen und testen.
    Viel erfolg
    Jürgen

  • ...die Stützlast ist nicht sehr hoch - ich schätze mal 10-20kg. Ich denke, sie ist eher zu niedrig.


    Uwe

  • Eine Unterflurbox (eine Deichselbox hat keinen Platz - wegen der kurzen Deichsel würde diese mit dem Bremshebel kollidieren) ist eh schon geplant - für Gurtzeug und so. Sie wird vorne montiert werden. Aber das sind natürlich auch nur ein paar kg.

    Dann mach doch mal Versuche mit Wasserkanister oder Zementsäcken ganz vorne an der Stirnwand, 10kg Stützlast sind ja definitiv zu wenig bei mehr als einer halben Tonne am Haken.
    Zum Bestimmen der Stützlast entweder Federwaage an der Kupplung einhängen oder ne normale Personenwaage mit Dachlatte drunterstellen.


    Wenn es mit 50kg Stützlast besser ist, kannst Du Dir ja statt Wasserballast auch ein passendes Stück Eisenträger quer auf die Deichsel pratzen (vor der Stirnwand, falls vorhanden). Immer mit U-Bügeln arbeiten und niemals die Deichsel anbohren, sonst gibt es bösen Ärger mit dem TÜV.


    Gruss georg123


  • Ich habe beim Händler nach härteren Dämpfer gefragt - er meint, da gäbe es keine.


    Der Händler ist auf jeden Fall ein Stümper.


    Meinst du die Dämpfer vom Auto oder vom Anhänger?
    In beiden Fällen gibt es härtere Dämpfer. Das Teil vom Anhänger wäre ja auch schnell mal ausgebaut und geprüft.


    Wie waren denn lt. Test die vorderen Dämpfer am Auto? Falls die nach 200.000Km auch als gut befunden wurden, würde das meine Meinung über die Stossdämpfertests nur bestätigen.


    Auch gäbe es die Überlegung, mal das Fahrzeug mit einem anderen Anhänger zu probieren. Wenns da geht, dann Anhänger verkaufen und anderen holen. Wäre nervenschonender und vielleicht billiger, als ewig lange nach einem Fehler zu suchen und dann doch nicht zu finden.


    Gruss Ruddi

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    Anhänger:
    Doppel- Buggy- Transporter
    Westfalia 118001A
    2x Heinemann Klappi Z572B.


    Anhänger- Baustellen:
    Algema 3,0to
    Porsche 924 als Anhänger (in Arbeit)
    2x BIOD Extase
    BIOD Vacamobile- Aufbau
    Stolz 450Kg Buggy- Anhänger.

  • genau - nur diese Betonplatten machen die Probleme. Mit einem grösseen Anhänger (1m länger), den ich zuvor gemietet hatte, waren diese Probleme nicht da.
    Mit der passenden Erregerfrequenz bekommt man ja alles zum Schwingen. Jetzt muss ich halt schauen, wie ich mit vertetbarem Aufwand am System was ändern kann. Am aussichtsreichsten erscheint mir da, die Dämpfung zu vergrößern oder die Eigenfrequenz durch vergrößern der Stützlast zu ändern.
    Die Dämpfung könnte mit einer Schlingerkupplung oder mit anderen Dämpfern geändert werden.
    Ich weiß aber nicht, woher ich andere Dämpfer beziehen könnte und ob dies zulässig ist. Ideal wären natürlich Dämpfer, die verstellbar sind.
    Eine neue Kupplung kostet wohl 300€.


    Uwe

  • härtere Dämpfer gibts hier im Shop


    nimmst halt die roten Alko, aber ich schätze das bringt nix


    die Gummiachsen sind eh so hart das sie kaum federn, das meiste machen eh die Reifen


    bevor da Geld für Dämpfer ausgibst, nimm ein stabiles Flacheisen in passender Länge und schraub


    das anstelle vom Dämpfer rein, dann siehts ob sich was ändert



    und vergiss den Dämpfertest vom TÜV, ich wette die Dämpfer vom Auto sind fertig, ich kenne kein Auto wo die 200 000 km halten


    erst wenn neue reinmachst, merkst wie schlapp die alten schon waren


    aber auch dann wird es nicht weg sein, Du hast einfach nen sehr ungünstigen Radstand, andern Hänger mit bisschen längerer Deichsel, oder da eh so wenig Stützast hast, könntest auch die Achse um 10 oder 15 cm nach hinten setzen, das bringt mehr wie jeder Dämpfer


    Gruß Mani

  • Hi,


    Dämpfer sind nicht "eintragungspflichtig". D.h. es können alle Dämpfer angebaut werden, die passen. Da die Dämpfungskraft linear abhängig von der Zug-/Druckgeschwindigkeit im Dämpfer ist, könnte man auch den Hebel am Dämpfer etwas verlängern. Das geht aber auch nur begrenzt, da dadurch auch der Weg bei der Einfederung größer wird.
    Dämpfer mit sehr unterschiedlicher Zug- / Druckstufe sind im Fall von Aufschwingen bei einer definierten Anregung ebenfalls günstig.
    Außerdem ist mir noch eine andere preiswerte Möglichkeit eingefallen das Problem in den Griff zu bekommen: Zusätzliche Gummifederungselemente mit progressiver Kennlinie. Auch dies ist nicht eintragungspflichtig.


    Gruß
    Gerhard

  • Hallo Gerhard,


    danke für die Hinweise. Ich müsste jetzt hat wissen, welche Dämpfungswerte die Dämpfer haben - die Anhängerhersteller bieten die nach Gewichtsklasse an, aber damit fang ich bei Spax, Monroe, Bilstein, ... nix an.
    Jetzt weiß ich auch, warum ich z.B. an meinem Moped Zug- und Druckstufe getrennt einstellen kann - ich hielt das für ne Spielerei.
    Wie sehen diese Gummifederungselemente aus, wo bekommt man die her und wie werden die montiert? Ich kann mir da grad nix drunter vorstellen.


    Uwe

  • Hi,


    sind schwarze Dämpfer verbaut? Einen Versuch wert wären evtl. die blauen ALKO Octagon.
    :guckstduhier:Blau


    Die Elemente haben eine Parabelform und sind auf eine runde Stahlscheibe mit einem Gewinde vulkanisiert. Je nach Größe (M8 bis M12) kostet so ein Gummi ca. €8,- bis €20,-. In deinem Fall schätze ich so ca. ein Zwani für alles.


    Gruß
    Gerhard