Abstand zwischen Rad und Kotflügel (oder Schutzblech) // Material für Lichtleiste

  • Moin zusammen, neu hier und als Jungfrau zum Kind gekommen...



    Ich muss einen Bootsanhänger restaurieren und stehe gerade vor der Frage wie ich die Reifen / Schutzblechkombination auslege. Die Kurze Frage lautet: Gibt es vorgaben, wieviel Platz zwischen den Rädern und den Schutzblechen sein muss?


    (Z. B.


    o Es darf auch eingefedert nicht scheuern => Mindestabstand


    o Es darf auch ausgefedert kein Rindvieh sich dazwischen verkeilen können => Höchstmaße)


    o Das Schutzblech darf nicht weiter als ... über das Rad hinausragen


    o Das Rad darf nicht weiter als ... über das Schutzblech hinausragen


    Bezüglich Lichtanlage: Die will ich auch überarbeiten. Ich habe "vernünftige" Leuchten lose gekauft und würde sie gerne auf einem Stück Multiplexplatte montieren. Ist gegen dieses Trägermaterial etwas einzuwenden?



    Oder einfacher:


    1. Welche Kotflügelspannweite empfehlt Ihr für das Reifenmaß 165R13C?


    Ich füge hier später (hoffentlich heute) noch Bilder und Maße der durch vorhandenes Material möglichen Paarungen ein.


    2. Ist Multiplexplatte (12mm) als Lichtleiste akzeptabel?



    Ich hoffe, dass diese Themen nicht schon 1001 mal diskutiert worden sind, freue mich aber auch über sachdienliche Links.


    … und auf Eure Antworten.


    Danke vorab und viele Grüße


    Jérôme

  • Der Roman zur Frage:


    Ich habe in Frankreich ein Boot auf seinem Anhänger erworben. Solange gilt "was in Frankreich passiert bleibt in Frankreich" ist damit alles gut, denn vorerst kann beides dort bleiben. Bei den kleinen Strecken, über die ich das Fahrzeug bewegen muss, helfen mir Freunde mit der frankreichtypischen Kaltblütigkeit. Wir scherzen, dass ich mit dem Anhänger per Anhalter fahre und ich freu(t)e mich für jedes Mal, wo es noch die alten Räder und Felgen waren, die den Atlantiktauchgang beim Slippen machten (Wo schon 50% verrostet sind, kann einfach nicht mehr so viel weggammeln wie bei schönem neunen Material!)...



    Nun möchte ich aber meine Optionen erweitern und das ruft folgende Probleme auf den Plan: In F wird ein Anhänger <750 kg mit dem Kennzeichen des Zugfahrzeugs versehen und ist dann über dessen Versicherung abgedeckt. Ohne ein in F zugelassenes Zugfahrzeug stehe ich also auf dem Schlauch. In D kann ich den Anhänger nur zulassen, wenn er Papiere hat. Papiere bekommt er nur, wenn er vom TÜV als Verkehrstauglich angesehen wird. Als Verkehrstauglich wird er vom TÜV nur angesehen, wenn.... na, sagen wir mal, auch MIT einer Zulassung hätte ich Skrupel gehabt, das Ding zu bewegen.



    Also habe ich das Boot in den Garten geworfen (hoffentlich fressen die Schnecken es nicht inzwischen auf...), den Trailer unter Bruch eines Drittels der Schrauben demontiert und nach D verbracht. Das Gestell ist durchaus in gutem Zustand, neue Schrauben, Achse, Räder und Lichtleiste (Der Vorbesitzer hatte immer so eine Art Wurflicht mit Magneten angebaumelt mit einem übergeworfenen Kabelbinder gesichert (!) und auf ein Nummernschild verzichtet (Man fährt eh nicht schneller als 50km/h - ja, ne, ist klar.)). Der Anhänger ist so alt, dass der Hersteller in F sagt: Damals haben wir noch keine Fahrzeugpapiere ausgestellt. Schau doch aufs Typenschild.



    Schön. Die Datenlage gibt Freiheitsgrade, denn auf einer neuen Achse steht ein neues Typenschild. Mehr als 500 kg zGG interessiert mich eh nicht also habe ich es nicht nötig, Schmuh zu betreiben. Aber ich kann ja alles etwas robuster anlegen. Mit der neuen Achse und den dazu passenden Rädern habe ich mich auch von den früheren, kleineren Rädern verabschiedet und ein gängigeres Maß für Felgen und Reifen gewählt.



    Nun würde ich einräumen, dass die alten Schutzbleche die neuen Räder etwas stramm überdachen. Also erwäge ich neue Bleche. Frage: Siehe oben. :)



    Noch ein paar Sätze zur Beleuchtung: Ich würde gerne wegen der besseren Anpassbarkeit der Maße und aus Kostengründen eine Multiplex- / Siebdruckplatte als Trägermaterial für Kennzeichen und Licht verwenden. Spricht etwas dagegen oder hat das ein TÜV-Prüfer schon mal jemandem um die Ohren gehauen?

  • Warum den Lampenträger aus Multiplex ?

    Ansonsten hast du dir ja einiges vorgenommen ! Warum einfach, wenn's auch kompliziert geht.😜

    Aber egal, wenn Spaß daran hast, dann soll es so sein.

    M.M.n. läuft es auf eine Einzelabnahme hinaus. Anhänger aus dem Ausland ist sehr kompliziert, wenn man bedenkt, daß wir eine EU haben.🤦


    PS: Fotos sind hier gern gesehen um ein besseres Verständnis von der Materie zu haben !! (vom Anhänger, oder dessen Resten )

    -Egal wie tief man die Messlatte für den menschlichen Verstand ansetzt, jeden Tag kommt jemand und marschiert aufrecht drunter durch.

  • IMG_20240306_105100.jpg

    alte Paarung mit (nicht Originalrad).


    IMG_20240306_105300.jpg

    Spannweite des Kotflügels rund 60 cm.

    IMG_20240306_105426.jpg

    Alter Kotflügel über neuem Rad. Büschen knapp, nech ?


    Frage: haben 80er-Kotflügel (da waren dann ja ca. 10 cm rundum Platz) Aussicht auf Abnahme?


    Und wofür das alles?


    Zur Frage warum Multiplex:

    1. Lag noch Rum und kostet nix.
    2. Recht gammelfest.
    3. Leicht auf Maß zu bringen.

    und, ja, klar, es wird ne Einzelabnahme. Nur wünsche ich mir die reibungslos, denn ich habe gerade mehr als genug Baustellen.

  • Frage: haben 80er-Kotflügel (da waren dann ja ca. 10 cm rundum Platz) Aussicht auf Abnahme?

    Ja, kann man dort nachlesen: https://www.tuev-media.de/das-tuev-buch-pkw-anhaenger


    ( da steht auch nichts davon drin, dass Multiplex als Lampenträger verboten sein könnte. )


    Mit dem Buch (vom TÜV-Rheinland) in der Hand hat man es bei der Einzelabnahme unter Umständen auch etwas einfacher.




    In Kurzform:

    in der StVZO steht nur, dass das Rad im beladenen Zustand freigängig sein muss; aber über den max. Freiraum steht dort nichts.


    Nach EU-Recht (die böse EU mal wieder :P ) darf der obere Abstand des Kotflügels den 2-fachen statischen Halbmesser des Rades/Reifens

    im ausgefederten Zustand von dem Achsmittelpunkt zum Kotflügel betragen.

    Bei einem Rad mit 60 cm Durchmesser dürfen dann zwischen Reifen und Kotflügel 30 cm (!) Freiraum sein.

    Manfred

  • Ich klink mich mal ein bzgl. Spannweite:


    Bei meinem Agados Vz26 sind ab Werk Kotflügel mit 750mm Spannweite verbaut, bei selber Bereifung die du verbauen möchtest (165 R13) - genau genommen das Modell D20122 von DOMAR. Diese gebrauchten Kotflügel (100km) möchte ich demnächst abgeben.


    Bei Bedarf hätte ich auch etwas größere Kotflügel (DOMAR D20130) aktuell zu verkaufen - direkt verfügbar 😉

  • Was'n das für 'ne Schaluppe ??

    Eingekreuztes Zesenboot ?

    Den Kotflügel kannst du doch weiter hoch setzen ? Klar ist der Radius etwas knapp, aber bei 10cm höher kann es trotzdem passen.🤷

    -Egal wie tief man die Messlatte für den menschlichen Verstand ansetzt, jeden Tag kommt jemand und marschiert aufrecht drunter durch.

  • Damit ich es nicht vergesse: Schon mal Danke für die Antworten. Ich werde versuchen, trotz aller Hektik (Abnahme muss in den nächsten Wochen erfolgen) den Verlauf der Dinge zu dokumentieren und hier noch anzufügen.


    Neue Kotflügel sind leider schon unterwegs, aber danke auch JoBru (falls ich das korrekt als Angebot verstanden habe).


    @Hochsetzen der Kotflügel:

    Recycling der gelben Kotflügel hatte ich zuerst vor und hätte ich auch gemacht (inkl. strahlen und pulverbeschichten der angerosteten Bleche). Aber mit den größeren Reifen hätte ich dann fürs höhersetzen einen neuen Adapter klöppeln müssen, fürs Aufbereiten ähnlich viel bezahlt wie für die neuen Kotflügel und dann womöglich trotzdem noch eine Diskussion bei der Abnahme gehabt. Es gibt sie bestimmt, die Prüfer, die sorgfältige Handarbeit zu schätzen wissen. Im Wolfsburger Großraum erwarte ich da aber nicht viel und zeige lieber etwas Konformität indem ich nun Kotflügel / Radkombinationen wähle, die sich auch an komerziellen Anhängern finden... Mit der Multiplexlichtleiste muss er wahrscheinlich eh schon einen Kommentar herunterschlucken.



    @Schaluppe: Es ist eine Replik eines Fischerbootes aus der Loire-Region (manche sprechen auch von der Südbretagne :D

    Falls Du nautisch interessiert bist: Sie hat verschiedene interessante Details. Meine Lieblingsfeatures sind: Man kann die blaue Planke anheben oder absenken und gewinnt so um die 10 cm Freibord oder reduziert die Angriffsfläche des Windes, Mit dem staglosen Rigg kann man in zwei Mastfüßen wahlweise das Leben extrem unkompliziert halten und als Lugger-Cat, oder etwas aufwändiger, besser balanciert und mit Bugspriet als Kutter herumsausen.

  • Danke zu den Bootsinfos. Sowas hatte ich bisher noch nicht gesehen, bzw. nicht wahrgenommen. Klingt jedenfalls recht interessant.👍

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