So, das hier ist der Kandidat: Ein Rückleuchtenglas, welches wahrscheinlich noch die Erstausstattung des Hängers repräsentiert. Verwittert, farbbeklekst, ungeliebt:
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Außerdem sind einige recht tiefe Schründe im Glas, keine Ahnung ob das Risse oder Kratzer sind oder vielleicht Verwitterung ist. Die werden natürlich nicht ganz verschwinden.
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Eins vorweg: Bei Logos, Schriftzügen und vor allem Zulassungssymbolen muß man schon aufpassen. Während das Fehlen eines Herstellerlogos maximal einen selber oder die notorischen Klugscheißer auf dem Oldtimertreffen stört, sieht das bei Wellen- oder E-Symbolen schon anders aus. Die will der TÜV sehen, ansonsten kann man schon mal durch die HU rauschen. Deshalb gaanz vorsichtig beim Schleifen.
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Hier ist beim Nachstreichen reichlich Farbe auf das Glas gekleckst worden, wahrscheinlich ist die so dick, das es zu lange dauert sie abzuschleifen (würde aber gehen). Die werden wir schätzungsweise abschaben, mal sehen
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Beim Anschleifen sollte man immer so fein anfangen wie es geht. Nichts ist nerviger als unnütze Schleifriefen in stundenlanger Arbeit zu beseitigen. Ich fange immer zwei Stufen feiner an als ich es für angemessen halte. Hier dachte ich, daß man schon 400er braucht, um voranzukommen, deshalb habe ich mit 800er begonnen :). Schön das Papier naß machen und erst einmal das Dicke abschleifen. Hier ist echt schnell viel totes Plastik vom Glas gelaufen...
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So, nachdem man einmal rum ist, kann man schauen ob die Farbreste noch weggeschliffen werden können, oder ob man sie besser abschabt. Ich habe mich bei den dicksten Klecksen für das Abschaben entschieden:
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Wichtig ist es die Klinge gerade auf das Glas zu setzen und im stumpfen Winkel zu ziehen! Wer verkantet oder schiebt, hackt sich noch mehr Macken in das Objekt!
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So, das sieht doch schon ganz gut aus. Jetzt können wir mit dem ersten ernst gemeinten Schleifgang anfangen :).
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Also losgeschliffen. Immer darauf achten die Oberfläche gleichmäßig und vollständig anzuschleifen. Bei den erhabenen Sachen wie schon gesagt etwas Vorsicht walten lassen. Zwischendurch abtrocknen hilft vergessene Stellen zu sehen. Wenn das dann fertig ist, sollte das ungefähr so wie auf den folgenden Bildern aussehen:
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Die Risse (oder was immer das auch ist) werden bleiben. Oben ist der Riß an einer unmöglichen Stelle, kommt man ganz schlecht ran. Unten habe ich einen Versuch gestartet den Riß auszuschaben und etwas beizuschleifen, war aber irgendwie auch vergebens (Bild 2 und 3):
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Kann also direkt der zweite Schleifgang folgen, diesmal mit 1000er Körnung. Hier kann man auch mal ganz zärtlich die Schriftzüge ein wenig anschleifen. Wenn man durch ist, kann man an der noch nassen Lampe schon ganz gut erkennen, ob es gereicht hat mit den Schleifbemühungen. Hier sah es schon nicht schlecht aus.
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Deshalb war der dritte Duchgang 1200er) nur noch Routine, danach sieht alles schon schön glatt aus. Ich habe das Glas aber auch dreimal komplett mit 1200er geschlffen, war gerade so schön im Schwung
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Nachdem das Lampenglas getrocknet ist, kann es deshalb auch schon mit der Politur losgehen.
Bis gleich!