Hallo,
nachdem ich so nett hier begrüßt wurde möchte ich Euch mein Problem schildern:
ich habe mir vor Weihnachten einen gebrauchten Humbaur Kofferanhänger gekauft (1,5t, 1-Achsig, gebremst). Er ist Bj 2009 und war in einem guten Zustand. TÜV bis April 2019. Er stand auf der Schwarzwaldhochstraße in einer trockenen Halle bei einem Betreiber eines Skiliftes und wurde nach seiner Aussage im letzten Jahr nur 2x für einen Motorradtransport gebraucht. Deswegen verkauft er ihn. In der Halle war ein ganzen Maschinenpark, von Unimog bis zu zwei großen Pistenraupen. Alles in sehr gutem Zustand.
Kurz vor Weihnachten sind wir dann mit unserer neuen Errungenschaft (und viel Alkohol im Hänger!!!) von 40km südlich von Karlsruhe nach Schweden aufgebrochen.
Jetzt bitte nicht verurteilen 'man hätte das doch merken müssen'... ja, ich hätte anders reagieren müssen.
Auf der Höhe von Kassel ist uns aufgefallen, das unser Auto mehr Diesel braucht (BMW 530d). Bei einem Tankstop habe ich den Hänger untersucht, aber nichts festellen können. Auch beim Schieben habe ich nichts bemerkt.
Da ich auch das Auto erst kurz vorher gekauft habe, habe ich den Fehler eher da vermutet.
10km hinter Göteborg auf einer kleinen Nebenstraße beim Überqueren eines Bremsbuckels tut es einen Schlag.
Beim Aussteigen liegt das linke Rad des Hänges auf der Straße und der Hänger steht etwas schräg da.
Da meine Frau und Ihr Sohn aus Schweden sind haben wir einfach einen Autoanhänger an einer nahegelegenen Tankstelle gemietet und unseren Hänger auf einem Hänger zu einer kleinen Reparaturwerkstatt gebracht.
Bei der Fehleranalyse war klar: das Radlager war komplett zerstört. Bei Bruch hat es natürlich neben der Trommel auch die ganze Bremse mit zerstört.
Jetzt ging die Ersatzteilsuche los. Bei einem Laden konnten wir eine Bremstrommel finden, die passen müsste. Original Humbaur Ersatzteile sind in Schweden eher rar.
Die Trommel hat 120€ -30% (Vitamin 'B') gekostet.
Beim Verbauen habe ich dem Mechaniker gesagt das wir fast leer mit dem Hänger zurück fahren und er die Auffahrbremse und die Bremse auf beiden Seiten deaktivieren soll. Was er auch so gemacht hat.
Die Einzelteile der Bremse hat er mir noch mitgegeben.
Am 4. Januar haben wir den Hänger mit ein paar Sachen beladen und uns auf den Heimweg gemacht. Alles ging gut. Auch wegen der deaktivierten Bremse gab es keine Probleme. Ich hatte da ein gutes Gefühl, da ja der 530er bremsentechnisch nicht gerade schlecht ausgestattet ist.
Zwischen Hamburg und Hannover war ein Tankstopp und eine Essenspause geplant. Beim langsamen fahren trifft mich der Schlag: wieder Geräusche vom Hänger (ich mache NIE WIEDER Tankpausen!!).
Bei der Prüfung:
BEIDE Räder lassen sich bewegen.
Ich habe den ADAC gerufen und ihn gebeten gleich einen 32er Schlüssel mitzubringen.
Als er da war haben wir festgestellt:
das teilreparierte Rad lose (Radnabe) und konnte wieder angezogen werden
das bisher i.O. Rad war lose und konnte nicht angezogen werden -> Lager ist kaputt.
Ich habe den Hänger dann noch 2km zum ADAC Stützpunkt gefahren und dort abgestellt (gegen 22:00 Uhr)
Anschliessend bin ich heim gefahren ohne Hänger. Ankunft 3:45 Uhr
Um 8 Uhr habe ich einen Anhängerverleih angerufen und einen Autoanhänger gemietet. Mit ihm sind wir zu dem ADAC Stützpunkt gefahren (Ankuft 15:00 Uhr), meinen Hänger aufgeladen und wieder heim (Ankunft Mitternacht)
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Das ist meine Hänger Leidensgeschichte. Was habe ich daraus gelernt:
Wenn das Auto mehr Sprit braucht kann es auch das Radlager des Hängers sein
Eine Woche später habe ich eine ADAC Goldcard beantragt (zum Abholen auch aus dem Ausland)
Jetzt zum eigentlichen Problem:
eine machanische Trommelbremse empfinde ich jetzt nicht gerade als wahnsinnig kompliziert. Also traue ich mir hier sehr wohl zu sie selber zu reparieren. Zudem ist der Sohnemann meine Lebenspartnerin KFZ Mechatroniker - obwohl ich von seiner Arbeitsqualität und seiner Art zu Arbeiten nicht so viel halte... (wie werden die eigentlich ausgebildet????) -> ich bin Qualitäter und von 5S hat er noch nie etwas gehört. Das ist aber eine andere Geschichte.
Ich habe mir die Bremse angesehen und habe mich irgendwie darauf versteift, das es sich um eine AL-KO Bremse handelt. Zumal die Trommel in Schweden für eine AL-KO Bremse war.
Ich habe die Einzelteile gesucht und habe schliesslich ein komplettes System gefunden: Ankerplatte, die ganze Mechanik und Bremsbeläge für beide Räder für 189€. Dazu zwei Bremstrommeln.
Das Wetter wurde besser und ich habe mir mal die Sache genau angesehen.
Gemäß Anleitung muss die Ankeplatte abgeschraubt werden. Das war aber nicht möglich, da sie geschweißt ist.
Ich habe AL-KO angeschrieben wie das gehen soll, da habe ich sehr schnell die Antwort erhalten. das es sich um keine Al-KO Bremse handelt.
Schliesslich habe ich mich an Humbaur gewendet. Dort hat man mir gesagt, das es sich um eine Humbaur eigene Achse handelt und man hat mir wegen Ersatzteie ein Händlerverzeichnis gegeben. Bei Händler hat man mir gesagt, das man die Bezeichnung der Bremse benötigt, die irgendwo auf der Ankerplatte steht.
Danke. Die sieht natürlich aus wie neu und die Bezeichnung springt einem in die Augen.
Schliesslich nach Abschleifen habe ich eine Teil davon gefunden.
Dieser Tei list aber nicht klar zu erkennen. Was mich ärgert ist, das Humbaur nicht fähig ist nach der Fahrgestellnummer die verbauten Teile heraus zu bekommen. Ich fühle mich da gerade etwas hin und her geschickt.
Hier das was ich freilegen konnte:
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Habt Ihr eine Ahnung um was für eine Bremse es sich handeln könnt? Humbaur baut vielleicht Achsen, aber die Bremsen kauf auch die dazu.
Es scheint eine KNOTT zu sein.
200/50
Soviel weiss ich auch. Aber dann...
Kann es sein das beide Radlager den Geist aufgegeben haben, weil sie vorher wenig benutzt wurden und dann von mir fast 1500km am Stück geprügelt wurden?
Ich hoffe ich habe mit meiner kleinen (Leidens-) Geschichte Euch ein klein wenig den Tag versüßt. Das Wochenende war für mich der Horror und ich habe den Sonntag im Bett verbracht. Zudem habe ich einen schönen gebrauchten 530er gekauft und habe ihn in 35 Stunden um 2500km älter gemacht. Aber nichts geht über ein Auto mit genügend Drehmoment (er hätte den Hänger auch ohne Räder gezogen..), Komfortsitze und Abstandstempomat.
Gruß
Jürgen