Zahnsegment wechseln an Graubremse Typ GPA 2.072

  • Hallo miteinander,


    morgen oder am Samstag möchte ich mit den Arbeiten am Anhänger weitermachen.
    Neben diversen Kleinarbeiten steht auch der Wechsel des Zahnsegmentes der Handbremse an.


    Hier scheint der Hebel mal durchgerutscht zu sein, denn außer am Rand sind alle Zähne "geputzt" weswegen die Handbremse nicht mehr einrastet.
    Das neue Zahnsegment ist beim Forensponsor bestellt und schon hier :super: - jetzt geht es aber um die technische Umsetzung.



    Es handelt sich um eine Graubremse vom Typ GPA 2.072 lt. Typenschild.
    Nach erfolgter Bestandsaufnahme ist der Handbremshebel mit einem großen Niet(?) an der Deichsel drehbar gelagert befestigt, nicht geschraubt.
    Das Zahnsegment selber ist am Handbremshebel mit 2 kleinen Niete befestigt.


    Nun natürlich die Frage, wie ich das Zahnsegment da tauschen kann.
    Geht das bei verbautem Handbremshebel?
    Vermutlich nicht da zu wenig Platz.


    Muss ich die kleinen Niete ausbohren und danach neu nieten?


    Ich bin da spontan ziemlich überfragt.



    Hier mal (geliehene) Fotos der Teile, damit ihr wisst, wovon ich spreche:



    Zahnsegment:
    [Blockierte Grafik: https://anhaenger24.de/media/images/342902.jpg]




    Handbremshebel, das Zahnsegment ist unten zu erkennen
    [Blockierte Grafik: https://anhaenger24.de/media/images/342888_xl.jpg]






    EDIT: ich habe hier -> http://mein-pkw-anhaenger.de/t…emse-Graubremse-GPA-2-0-2


    schöne Fotos finden können.
    Das Zahnsegment ist offensichtlich nur gesteckt auf 2 fest montierte Bolzen an der Deichsel.


    Aber wie bekomme ich den Handbremshebel demontiert?
    Man sieht in diesem Beitrag auch gut, was ich mit "großem Niet" meine - einfach austreiben von Beifahrerseite nach Fahrerseite?
    Ist der Bolzen noch irgendwo gesichert?

    2018er Tema Carplatform 4020s Alu / Universaltransporter 2,7to zgG
    mit Stoßdämpfern und 100er Zulassung, im Bedarfsfall mit Plane+Spriegel

  • Hallo miteinander und danke für die Antworten.
    Leider sieht es bei mir nicht so aus, wie bei Peter.



    Ich habe heute ein paar Stunden lang versucht, den Handbremshebel auszubauen und bin kläglich gescheitert.
    Ich muss dazu sagen, dass ich von der Anhänger Thematik nicht sehr viel Ahnung habe, aber gerade fleißig dazu lerne.


    Beim KFZ allgemein habe ich von Zahnriemen über Kopfdichtung, Bremsenwechsel bis hin zu 3 kompletten Motorneuaufbauten alles selbst gemacht.




    Ich habe mal 3 Fotos gemacht.
    1x von links
    1x von rechts
    1x von unten


    im unteren Bereich konnte ich nur mit grober Gewalt (Schrauberdreher und mit Kraft stochern) den alten Knist aus verharztem Fett+Dreck entfernen.
    Bremsenreiniger hat dort genau *nichts* ausgerichtet...


    Mehrfach mit Rostlöser eingesprüht.
    Am Hebel selbst habe ich mit einer Brechstange mit Gefühl gehebelt.
    Das Zahnsegment hat sich ein wenig bewegt, geht aber nicht über die Haltebolzen hinaus, da der Handbremshebel den weiteren Weg blockiert - der Hebel selbst muss also zumindest gelockert und etwas nach außen geschoben werden.


    Ich vermute, dass der Bolzen des Hebels, auf welchem er sich in der Deichsel dreht, in Passform ausgeführt ist und zusammen mit 40 Jahren Rost und Dreck einfach nicht zu überreden ist, sich aus der Passung zu lösen.


    Selbst mit Hammer+passender Nuss zum Austreiben habe ich nur rund 7mm "Spiel" erreichen können.
    Ich bin gerade etwas ratlos, vielleicht probiere ich es doch falsch?


    Wie im Foto von unten zusehen, gibt es keine Sicherungssplinte oder ähnliches, was den Bolzen noch halten würde.

  • Ich habe noch etwas recherchiert.
    Gott sei Dank hat der Forensponsor vom Handbremshebel auch eine Ansicht "von innen".


    Siehe hier:


    [Blockierte Grafik: https://anhaenger24.de/media/images/342888_xla.jpg]


    dort ist zu erkennen, dass der Handbremshebel definitiv mit dem Bolzen ausgetrieben werden muss (Beifahrerseite nach Fahrerseite).
    Uhhuuuuuund -> dort ist eine Bohrung zu erkennen, also wird dort ein Sicherungssplint sitzen welchen ich bei dem vorhandenen Schmodder einfach nicht entdeckt habe.


    Morgen werde ich dort mal mit Benzin duschen, in der Hoffnung den Kram sauber zu bekommen.
    Wenn das nicht hilft, dann Aceton - dann ist die Farbe halt auch gleich mit weg :biggrins:

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  • Hallo,


    man erkennt den Spannstift links auf deinem Bild. An dem Hebel, der die eine Seite vom Federpaket hält.


    Viel Erfolg!


    Gruß


    Peter

  • So, ein weiteres Update.


    Auf dem angehängten Foto kann man erkennen, das eine Madenschraube oder ähnliches die Achse des Bremshebels sichert.
    Natürlich war das Ding so rostig und festsitzend, dass nur noch ausbohren blieb.


    Auf der Rückseite gibt es entweder nochmals so eine Madenschraube, oder sie ist durchgehend - das konnte ich bei mir leider nicht mehr erkennen.
    Fakt ist aber, dass auf der Rückseite auch eine Sicherung zu sehen ist.
    Um an der Rückseite bohren zu können, muss das Bremsgestänge ausgehängt werden, ebenso die Halter des Federpakets (bei fehlen übrigens die Federn habe ich festgestellt - wofür sind die gut?).
    Dann kann der Bremshebel nahezu auf hinteren Anschlag gebracht werden, und man kommt im richtigen Winkel an die Sicherung zum Bohren - anders sonst nur von vorne durchgehend möglich wofür man aber sehr lange (und dünne...) Bohrer benötigt.


    Jedenfalls habe ich jetzt alle Metallbohrer stumpf gemacht, das die Schraube sehr, sehr hart ist.


    Von daher: Arbeiten für heute eingestellt, kommendes Wochenende geht es weiter, davor wird neues Werkzeug besorgt.



    Ist aber auch ein blödes System, das KANN nach 40 Jahren ja gar nicht mehr auseinandergehen mit nem 1,5mm(!) Inbus...
    Ich werde vermutlich einfach einen Federstahlstift durchstecken, und dessen Enden umbiegen.


    Eben so, wie Kronenmuttern gesichert werden bspw. an den Traggelenken vom Auto.



    Universalverdünnung hat recht gut funktioniert zum entfernen des verharzten Fetts.
    Allerdings nur unter Einsatz mechanischer Reinigung mittels alter Zahnbürste.




    Ich dokumentiere hier übrigens für die Nachwelt, nicht wundern.
    Sieht ja sonst ziemlich nach Monolog aus irgendwie :biggrins:

  • Ja, auch durchaus möglich.
    Aber auch mit Durch/Herausschlagen ging es nicht weiter (hatte ich probiert, nachdem ich "unten" den vermeintlichen Kopf ausgebohrt hatte -> danach bin ich dann darauf gekommen, dass "oben" auch noch etwas sein muss) - ist halt alles reichlich verrottet und verrostet.



    Ich werde weiter berichten.
    Schön, nicht alleine zu sein :hilfe:

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  • Sooooo,


    am Freitag dann endlich dazu gekommen, weiter zu machen.
    Dank des wertvollen Tipps bezüglich Spannstift und Einsatz von vieeeeel Überredungskunst (Hammer+Durchschlag in passender Größe sowie reichlich Kriechöl) kamen die rostigen Überreste des Spannstifts tatsächlich raus.


    Dennoch musste der Handbremshebel dann noch mit einem Montiereisen und roher Gewalt herausgeholt werden, das Zeug war eben fast 50 Jahre zusammen...


    Zahnsegment ließ sich natürlich leicht ersetzen.
    Die Mechanik des Handbremshebels musste ich aufarbeiten.
    Also unten das Gegenstück zum Zahnsegment nachgearbeitet, damit es wieder schön rasten kann, die Welle innen im Hebel etwas nachgebogen und alles schön saubergemacht und geschmiert.


    Jetzt ist dort alles wieder schön gängig und die Handbremse funktioniert auch wieder, wie sie soll.



    Ich vermute, dass der Anhänger mal vom Zugfahrzeug "abgefallen" ist, da eine recht neue AlKo 3to Kugelkopfkupplung verbaut ist, die aber in sich etwas verbogen ist.
    Weiterhin ein selbst gebautes Stahlseil als Abreißsicherung und das Stützrad war auch verbogen.
    Also alles Teile, die bei einem "Abfallen" in Mitleidenschaft gezogen werden.


    Weiterhin ist ein Stück gebogenes Metall an der Kugelkupplung angeschweißt ( :shocked: ), was sehr sicher nicht zulassungsfähig ist - soweit ich weiß, darf an Kugelkopfkupplungen definitiv nicht geschweißt werden.
    Dieses Metallstück gehört zur Rückfahrsperre.


    Ich habe ein neues Stück gebaut, welches sich schrauben lässt.
    Dies wird dann mit einer etwas längeren M12 Schraube mit an der Kugelkopfverschraubung befestigt - da sollte der TÜV nicht meckern.


    Kugelkopfkupplung natürlich auch ersetzt.
    Neuen Gummibalg.
    Seitliche Positionsleuchten verkabelt und verbaut.
    Stützrad repariert.


    Nun muss ich eigentlich nur noch die Dose der Anhängerelektrik unterm Anhänger wieder hübsch machen.
    Dort ist wohl irgendwann in der Vorzeit der Deckel der Dose verloren gegangen und wurde (natürlich...) nicht ersetzt.
    Das geht natürlich nicht, da die Kabelenden bzw. die Klemmleiste offen der Witterung ausgesetzt ist so.


    Logischerweise wird auch das Eigenbau-Abreißseil ersetzt gegen ein zulässiges.
    Mit der jetzt vorhandenen Konstruktion reiße ich eher die Komplette Bremse vom Anhänger...:biggrins:


    Danach kommen noch 4 gebrauchte Reifen, da mir die alten doch zu porös erscheinen und etwas kosmetische Arbeit (Rost und abblätternde Farbe beseitigen und zumindest mal grundieren - Komplettlackierung folgt dann "irgendwann" wenns warm ist und ich ausreichend Lust habe).


    Dann sollte dem TÜV nichts mehr im Wege stehen und ich bin mit den Gesamtkosten inkl. Anhänger deutlich unter 1000€, was ich mir als meine Grenze gesteckt hatte.



    Im Januar sollte es dann mit dem zweiten Patienten, meinem Pferdeanhänger, weitergehen.
    Da steht aber weniger Arbeit an.

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