Stoßdämpfer wechseln Peitz PAV-SR 1.3 aber Hülse klemmt

  • Hallo,
    ich bin neu hier und das ist das erste mal das ich in einem Forum schreibe.


    Wenn ich also etwas falsch mache, dann bitte ich das zu entschuldigen.


    Mein Problem,


    ich möchte den Stoßdämpfer von meinem Anhänger wechseln. Peitz Auflaufeinrichttung PAV-SR 1.3
    Erstmal kein Problem dachte ich, aber die Hülse die das Zugrohr mit dem Anhäger verbindet und verschaubt bekomme ich nicht hinaus.
    ich schätze sie ist festgegammelt. habe es schon mit Wärme und Rostlöser versucht aber kein Erfolg gehabt.
    Nun dachte ich, das der Splind der den Stoßdämpder fixiert ziemlich genau under dem Fettnippel ist, aber den Fettnippel bekomme ich auch nicht heraus.
    Hat jemand schon mal Probleme mit der Hülse gehabt ???
    Wie bekomme ich sie herraus ???


    Anbei 2 Bilder




    MfG


    Lupin


    IMG_4692.jpgIMG_4691.jpg

  • Hallo,


    wenn ich mich richtig erinnere, müssen beide Schmiernippel ausgedreht werden. Sonst kann man das Innenrohr nicht rausziehen.


    Gruß


    Peter

  • Moin,


    die Schmiernippel müssen raus, und es gibt da noch einen zweiten vorne am Faltenbalg. Das X bei der Typenbezeichnung sagt übrigens, dass du schon die " neuere" Peitz mit dem längeren Auflaufweg hast.
    Viele Grüße
    Otthardt

  • Zitat

    aber die Hülse die das Zugrohr mit dem Anhäger verbindet und verschaubt bekomme ich nicht hinaus.
    ich schätze sie ist festgegammelt. habe es schon mit Wärme und Rostlöser versucht aber kein Erfolg gehabt.


    Die Hülse (im Shop siehe Artikel-Nr. 340465) ist ja nur ein Metallröhrchen, welches aber gleichzeitig auch als Distanzbuchse dient. Sie wird ganz hinten an der Zugstange nur durch das 18er Auge durchgesteckt, siehe Foto:


    Zugstange Peitz mit Distanzbuchse 340465.jpg


    Dann kommt die Sechskant-Schraube M14 senkrecht durch und letztendlich hängt an dieser Stelle nachher im Fahrbetrieb die ganze Last. Durch Festdrehen der Sicherungsmutter unten kommt es zu einer gewissen Stauchung des Deichselrohres. Hinzu kommen die über Jahre hinweg einwirkenden Ziehkräfte während des Fahrbetriebs.


    Kein Wunder also, dass sich durch reines Entfernen der Schraube hier nicht viel bewegt. Insbesondere die Stauchung des Deichselrohrs wird die Distanzbuchse festklemmen lassen. Hier wird es wohl nur mit Gewalt gelingen, die ganze Zugstange samt Hülse soweit nach vorn zu treiben, bis du sie nach unten durch die Öffnung für den Umlenkhebel (den hast du ja schon ausgebaut) entfernen kannst:


    IMG_4691.jpg


    Danach kannst du die Zugstange komplett nach vorn aus der Rohrdeichsel herausziehen und dann, zum Wechsel des Auflaufstoßdämpfers, gehst du so vor, wie hier beschrieben.


    Ein Ausbau der Buchsen/Führungslager ist dementsprechend nicht notwendig, und da die Buchsen nicht raus müssen, brauchst auch nicht die Schmiernippel entfernen.



    P.S.:
    Dein Feedback bzw. dein Lösungsweg hilft wiederum anderen Usern, daher nimm dir kurz die Zeit und schreib wie es letztendlich gelaufen ist. Danke.

  • Hallo Zusammen,


    ich erlaube mir einfach mal dieses Thema nochmal zu reaktivieren, so alt ist es ja noch nicht und thematisch passt es meiner bescheidenen Meinung nach sehr gut.


    Zu Beginn: Ich bin noch recht neu im Thema Anhänger und mache gerade meine ersten Erfahrungen mit der Reparatur. Gefahren bin ich schon länger. ;)
    Der TÜV hat mich freundlich darauf aufmerksam gemacht, dass die Auflaufeinrichtung an meinem Hänger nicht funktioniert. Fazit: Kein TÜV... Grr... Nagut, ist ja verständlich!


    Da der Hänger nur seeeehr selten mit schwereren Dingen beladen wird (eigentlich bisher nur einmal), ist mir das auch garnicht aufgefallen.


    Das Zugmaul liess sich nicht mehr einschieben und ausziehen. Also mein erster Laien-Gedanke: Stoßdämpfer defekt. Das ist natürlich blödsinn, denn dann hätte ich ja eher keinen Widerstand und es müsste leiochter gehen es zu bewegen. Hab ich später ja auch gemerkt. Geprüft habe ich den Dämpfer dann, indem ich ihn nach abmontiertem Zugmaul mit einem Schraubendreher nach hinten gedrückt habe. Er kam langsam, aber stetig wieder zurück in seine Ausgangslage - scheint also in Ordnung zu sein.
    Der Dämpfer ist ja nunmal hinten fixiert, die Bewegung sollte eigentlich vorne stattfinden, also muss sich ja das Rohr (Pos.4), an das das Kupplungsmaul geschraubt ist ebenfalls bewegen. Da tut sich aber rein garnix!
    Ich habe dann mal geschaut, ob ich es irgendwie dazu bekomme sich zu bewegen. Schmiernippel (Pos.2) entfernt, Schraube (Pos.1), die hinten von oben durch die Deichsel nach unten geht entfernt, Handbremshebel und Umlenkmechanismus (Pos.3) von Auflaufbremse zu Bremszügen entfernt und dann nochmal versucht.
    Das Rohr bewegt sich nicht. Also mal ein dickes Holz und einen Hammer genommen und dem Rohr (Pos.4) von vorne einen oder zwei gegeben. Wenn es einmal losgerissen ist, lässt es sich vielleicht bewegen. So der Gedanke


    Aber Pustekuchen! Jetzt hängt es weiter drinnen und ich bekomme es nicht mehr raus. Wie bitte kann ich es dazu überreden wieder aus der Rohrdeichsel zu kommen? Ein Stückchen Käse davor legen hat leider nicht funktioniert. Auch Speck fand es anscheinend nicht interessant genug. Ich hab dann mal das Zugmaul wieder montiert und versucht mit einem PKW es sanft raus zu ziehen. Ohne Erfolg.ich habe den gesamten Hänger samt Steinen vor dem hinteren Räderpaar und den LKW-Bremskeilen vor dem vorderen Räderpaar (es ist ein Pferdeanhänger) gezogen.


    Hat jemand einen Rat für mich?
    Auflaufbremsenproblem.jpg

  • Hallo


    ich würde die Schmiernippel wieder reinschrauben und erstmal Fett reinpressen, falls das noch geht


    und dann braucht es viel sanfte Gewalt und Geduld


    der Versuch mit den sanften Schlägen war ja schonmal ganz gut, bisschen klopfen, dann wieder Fett usw


    wen se dann ein stück drin ist, wieder rausziehen, eventuell so wie vorher, nur den Anhänger auch anbinden, am Auto dahinter, Baum usw


    mit viel probieren sollte sie schon wieder locker werden und raus gehen, dazu mußt dann natürlich auch alle Schrauben rausmachen, beide vom Dämpfer usw


    viel Glück


    Gruß Mani

  • Hallo und lieben Dank schonmal für Eure Ideen.


    An das Fett habe ich natürlich auch gedacht. Die Betonung liegt hier auf "gedacht". Denn mir fehlt es noch an einer Fettpresse (Ich weiß, ich weiß: Asche auf mein Haupt!). Gibt es hier etwas zu beachten? Könnt Ihr Pressen und empfehlen? Welches Fett empfehlt ihr? Und: Gibt es geeignete Bezugsquellen?
    Das mit dem Anbinden wird nicht so einfach sein. Muss ich mir mal überlegen, was sich da machen lässt. Schrauben sind natürlich alle gelöst, soweit ich sie kenne.
    Apropos: Gibt es eigentlich zu dieser Auflaufeinrichtung technische Dokumentation (techn.Zeichnungen / Explosionszeichnungen, Ersatzteillisten, Beschreibung, etc)? Gibt es den Hersteller noch? Kann ihn im Internet nicht finden. Nur einige, die passende Teile dazu anbieten... :-S


    @ Bernd: Das Werkzeug sieht gar nicht so schlecht aus. Dahingehend könnte man sich mal Gedanken machen. Allerdings bin ich mir nicht sicher, in wieweit sich das Anfertigen eines Spezialwerkzeuges für mich lohnt. Schliesslich arbeite ich nicht häufig an so Hängern. Leider fehlt mir immer ein wenig die Zeit um ausgiebig da dran zu gehen.


    Über Kaufempfehlungen würde ich mich freuen. Um dem Thema "Werbung" hier vorzugreifen nehme ich derartige Vorschläge auch gerne per PM entgegen! ;)


    Dank und liebe Grüße,


    Martin

  • Hallo Mani,


    vielen Dank, die Zeichnung ist ja schonmal ganz in Ordnung. Ich hatte eine ähnliche Zeichnung gefunden, allerdings war da nicht alles drauf. Hier ist schon mehr drauf. Zwar auf holländisch, aber das ist ja mal das geringste Problem. :)


    Wäre die Pressol 12632125 beispielsweise in Ordnung? Muss ich ein spezielles Fett nutzen? Sollte es bestimmte Inhaltsstoffe enthalten? Oder bestimmte eben nicht enthalten?


    Wenn ich die Bremse das nächste Mal anpacke möchte ich sie möglichst auch fertig machen. :) Deshalb möchte ich jetzt alle Teile bestellen, die ich wahrscheinlich benötige. Ich würde das (auch anhand Deiner Zeichnung) so einschätzen:


    • Gleitlager vorn
    • Gleitlager hinten (Wenn man die Schubstange eh schonmal raus nimmt...)
    • Spannhülse für den Dämpfer
    • Faltenbalg (sieht schon was mitgenommen aus)


    Bei der Schubstange selbst habe ich die Hoffnung, dass sie nach ein wenig aufarbeiten wieder in Ordnung ist.
    Der Dämpfer scheint ja auch in Ordnung zu sein.


    Würdest Du das aus Deiner Erfahrung heraus ähnlich einschätzen? Oder fehlt da für den zu erwartenden Reparatur-Umfang noch etwas?


    Liebe Grüße aus dem Bergischen!

  • Normal tuts jedes günstige Lithiumseifenfett, wird meist als Mehrzweckfett gehandelt.


    Wenns was anspruchsvolles sein darf Molykote BR2 plus. Das ist mit Graphit welches die Laufeigenschaften verbessert.
    Oder Staburags NBU12, das ist weis. Da sieht man schön wann das ganze alte Fett aus der Lagerung raus ist, ist aber eher bei Kugellagern von Interesse.



    mfg JAU

    No Shift - No Service

  • Schmierstoffe mit irgendwelchen Feststoffpartikeln (Graphit usw) sollte man nicht nehmen,


    man nimmt zum polieren ja auch weiche Lappen und kein Schleifpapier


    und man mischt auch keinen Sand ins Fett



    so einfach aber treffend hats mir letztens erst wieder einer gesagt der Kugellager verkauft


    Gruß Mani

  • Ich hab nochmal nachgesehen, es ist kein Graphit sondern Molybdändisulfid. Auch ein Festschmierstoff.


    Schmierstoffe mit irgendwelchen Feststoffpartikeln (Graphit usw) sollte man nicht nehmen,


    Eine grundsätzlich Abneigung gegen Zusatzstoffe in Fett halte ich für engstirnig, durch sie ist es möglich die Schmierwirkung in schwierigen Situationen aufrecht zu erhalten. Und gerade Graphit-, Teflon- oder MoS2-Zusätze eignen sich gut für Gleitlager. Idealerweise schon im Lager selbst, aber auch im Fett sind sie hilfreich.


    http://de.wikipedia.org/wiki/Molybdändisulfid

    Zitat

    Die Struktur von Molybdän(IV)-sulfid ist graphitartig, d. h. eine Schichtung von Molybdän- und zwischenliegenden Schwefelteilchen ähnlich einem Sandwich. Aufgrund der raumparallelen Anordnung sind die Schichten leicht gegeneinander verschiebbar, was zu einem schmierenden Effekt führt.



    Zitat

    man nimmt zum polieren ja auch weiche Lappen und kein Schleifpapier


    Beim polieren nimmt man aber Politur. Das ist wie Schleifpapier, nur halt wesentlich feiner.


    Zitat

    und man mischt auch keinen Sand ins Fett


    so einfach aber treffend hats mir letztens erst wieder einer gesagt der Kugellager verkauft


    Nur weil eine Analogie einfach ist muss sie noch lange nicht richtig sein.



    mfg JAU

    No Shift - No Service

  • Hallo


    Zitat

    Beim polieren nimmt man aber Politur. Das ist wie Schleifpapier, nur halt wesentlich feiner.


    stimmt, ich meinte aber beim polieren das normale versiegeln des Lack, man sagt halt polieren


    Politur sollte man nur bei verwitterten Lacken nehmen, sonst schaut irgendwann die Grundierung raus


    besonders an Kanten kommt man da schnell durch



    Gruß Mani

  • Mit polieren sind nicht nur Lacke gemeint sondern auch Metalloberflächen. Da geht ohne Schleifmittel nix.


    Aber schön das du mir nur wegen der Politur widersprichst: Hab ich auch mal was gewusst. :]



    mfg JAU

    No Shift - No Service

  • Schön, bei euch mitzulesen. :) Und nachdem es hier unter den Erfahrenen noch Diskussionen über Vor- und Nachteile gewisser Fett-Eigenschaften gibt, komm ich mir bei der Frage schon garnicht mehr so doof vor. ;)


    Allgemein lese ich aber daraus, dass ein Fett, das für Kugellager geeignet ist, für PKW-Achsen und Hänger-Auflaufeinrichtungen nicht so verkehrt sein kann. Über Zusatzstoffe kann man sich wohl anscheinend durchaus streiten...


    Gab es noch größere Einwände bezüglich meiner Ersatzteilvoraussagung? Ich weiß, Glaskugeln sind gerade alle in der Werkstatt. Es geht mir nur um Eure Erfahrungen oder Ratschläge, da ich, wie eingangs beschrieben, auf dem Gebiet ein absolut unbeschriebenes Blatt bin.


    Danke und einen schönen Tag!
    Martin

  • Über Schmiermittel lässt sich genau so vortrefflich streiten wie über Reifen oder Automarken... ;)



    mfg JAU

    No Shift - No Service

  • Hallo Martin


    Zitat

    Gab es noch größere Einwände bezüglich meiner Ersatzteilvoraussagung?


    Nö das sollte passen, mehr gibts ja nicht was kaputt sein kann, mit der Suche findest auch genug Beiträge zu deiner Auflaufeinrichtung


    Du bist nicht der erste der Schwierigkeiten hat das rostige Teil zu zerlegen, aber du schaffst das schon


    Gruß Mani

  • Hallo nochmal!


    Über Schmiermittel lässt sich genau so vortrefflich streiten wie über Reifen oder Automarken... ;)


    Na dann geht's ja. Zu dem Thema gibt es ja auch kein eindeutiges "richtig" oder "falsch". :)



    Du bist nicht der erste der Schwierigkeiten hat das rostige Teil zu zerlegen, aber du schaffst das schon


    Na davon gehe ich jetzt einfach erstmal aus. Wie auch immer das nachher aussehen mag! Mein Wochenende ist aber leider vorbei, das nächste steht erst in 3 oder 4 Wochen an. Nach erfolgter Erledigung gebe ich Rückmeldung!


    :danke: für Eure posts!

  • Hallo nochmal!


    Ich konnte dann doch nicht warten, bis die Teile da sind. Gestern abend hatte ich einen Moment Zeit und habe das mal versucht. Schliesslich musste ich ja wissen, ob mein neues Spezialwerkzeug (gestern fertiggestellt) funktioniert. :)
    Bei dem Spezialwerkzeug habe ich mich übrigens (trotz zuvor grundsätzlich anderer Idee, die zwar einfacher zu handhaben wäre, aber aufwändiger in der Herstellung ist) von dem von Bernd benutzten Werkzeug inspirieren lassen. Ich habe nur eine etwas stabilere Version bevorzugt, auch wenn es vielleicht nicht nötig gewesen wäre. Aber lieber einmal richtig, als zweimal...
    sw1.jpg
    Letztendlich habe ich also Erfolg gehabt, das Zugrohr nun also endlich entfernen können.
    sw2.jpg


    Den Dämpfer habe ich erstmal entfernt, das Rohr innen und aussen von Fett befreit und gesäubert, das Rohr etwas geschmirgelt.


    Jetzt muss ich nur noch irgendwie die Lager mal ein bisschen bearbeiten. Möchte sie erstmal vor Ort nicht tauschen, erst wenn ich den Hänger in der Werkstatt habe zwecks ausdrehen der neuen Lager. Aber ein wenig sauber machen, vielleicht mal drüber schleifen. Wie komme ich da im eingebauten Zustand am besten dran?


    Liebe Grüße,


    Martin