Ausbau Kofferanhänger für Werkzeug und Aufenthalt

  • Liebe Forumsgemeinde


    bald werde ich einen Humbaur Kofferanhänger (HK 253015-20p) erhalten und plane diesen selbst auszubauen. Im vorderen Teil soll ein kleiner Aufenthaltsraum entstehen, wo man mal was Essen kann oder vor dem Regen Zuflucht findet. Im hinteren Teil möchte ich das Werkzeug verstauen können. Nun habe ich schon konkrete Vorstellungen wie der Ausbau werden soll und mir auch einige Gedanken zur sinnvollen Gewichtsverteilung gemacht. Da ich aber keine Erfahrungen in solchen Dingen habe, wollte ich Euch mal um Rat fragen:


    -Welches Holz kann ich für den Ausbau verwenden (am besten leicht und stabil)?
    -Wie befestigt man die Konstruktionen im Anhängeraufbau (Plywood 15mm)?
    -Gibt es eine geeignete Möglichkeit den vorderen Teil zu isolieren ohne das viel Platz verloren geht?
    -Wo finde ich fertige Werkzeughalter (zum Beispiel für Schaufeln etc.) wie sie in vorgefertigten Werkzeuganhängern verbaut sind?
    -Wie kann ich den Anschluss für die Stromversorgung am einfachsten lösen (ich denke an einen Kasten wo ich eine Kabelrollen anhängen kann)?
    -Gibt es allefalls Anleitungen oder Foren zum Thema die ich nicht gefunden habe?


    Liebe Grüsse Ben alias Humbi

    Anhänger:
    -Humbaur 3-Seitenkipper GG:3500kg/ NL: 2565kg; Elektropumpe; Heckstützen; Auffahrrampen; Radstossdämpfer
    -Humbaur Koffer GG: 2500kg/ NL: 1798kg; Innenmasse: 304*151*200cm; 4 Stützen; Seitentüre; Fenster; Radstossdämpfer
    -Sterckemann Wohnwagen GG: 900kg/ NL: 190kg
    Zugfahrzeug:
    -Isuzu D-Max, 2014, Doppelkabine; NL:950kg; Anhängelast: 3000kg

  • -Holz kannst du eigentlich fast alles nehmen, was ausreichend stabil ist. Wie wichtig Leichtbau für dich ist, wirst du am besten wissen.
    -Das ganze an Plywood zu befestigen ist sicherlich das einfachste. Da hat man bei fast allen anderen aufbauten größere Probleme Je nachdem wie tief die schraube reingeht, 12er oder 15er schraube, und Fertig.
    -Einfach isolieren ist kein problem. Ohne viel platz zu verlieren, nur bedingt. Den Besten Dämmwert haben meines wissens PUR oder PIR Hartschaumplatten. Das sind aber auch die teuersten. Danach kommen XPS Hartschaumplatten, und Dann EPS Platten. Pur hartschaum hat einen etwa 20%besseren dämmwert als XPS Wegen dem Preisunterschied sollte einem der gesparte platz aber schon sehr viel wert sein. Wenn der Raum klein ist, sollten 20mm dämmung ausreichend sein.
    -Stromanschluß würde ich mit einer Einspeisedose wie im Wohnwagen machen. Mit Kabeltrommel, oder langem Kabel.


    Alles was fest mit dem Fahrzeug verbunden ist, benötigt natürlich -jedenfalls offiziell- eine Abnahme vom Tüv...

  • Danke für die Tipps Fido


    -Ich denke, dass ich Sperrholz oder Siebholzplatten verwenden werde. Mit 1800kg Zuladung (1300kg mit meinem aktuellen Zugfahrzeug) habe ich noch ordentlich Spielraum und das Ganze soll stabil werden. Hast du noch eine Empfehlung dazu?
    -Das Plywood ist 15mm stark. Reichen Schrauben, die 9mm ins Plywood reichen, um eine ordentliche Befestigung der Regale/Raumtrennungen zu erreichen? Gibt es da spezielle Schrauben für diesen Zweck?
    -Der Aufenthaltsraum hat ca. 2m2 Grundfläche und ist 2m hoch. Das heisst es sind 4 Qubikmeter. Ich werde da eine 20mm Dämmung vorsehen, wie du es vorschlägst.
    -Den Tipp mit der Einspeisedose werde ich ebenfalls umsetzten. Muss ich da betreffend Abdichtung etwas speziell beachten?
    -Betreffend TÜV respektive MFK (Motorfahrzeugkontrolle) bei uns werde ich noch abklären inwiefern ich das abnehmen lassen muss. Habe eben gelesen, dass man Leergewichtänderungen ab 50kg vorführen muss, was ich ja dann sicher erreiche. Ich frage auf jeden Fall noch den Händler, der mir Fenster etc. einbaut. Der wirds bestimmt wissen!


    Gruss Humbi

    Anhänger:
    -Humbaur 3-Seitenkipper GG:3500kg/ NL: 2565kg; Elektropumpe; Heckstützen; Auffahrrampen; Radstossdämpfer
    -Humbaur Koffer GG: 2500kg/ NL: 1798kg; Innenmasse: 304*151*200cm; 4 Stützen; Seitentüre; Fenster; Radstossdämpfer
    -Sterckemann Wohnwagen GG: 900kg/ NL: 190kg
    Zugfahrzeug:
    -Isuzu D-Max, 2014, Doppelkabine; NL:950kg; Anhängelast: 3000kg

  • 1,3m länge vom anhänger willst du für aufenthaltsraum nehmen? Dann bleibt aber nicht mehr viel platz um das Werkzeug mit entsprechender lastverteilung unterzubringen... Ich würde versuchen den raum auf 1m länge zu reduzieren, sonst fährt sich der anhänger nachher bescheiden... Alternativ solltest du mal drunter schauen, ob sich die Achsen nach hinten, oder der aufbau nach vorne verschieben lässt...
    Ob 9mm reichen hängt von der sschraube, und von der anzahl der schrauben ab. Sollte zwar reichen, wenn möglich würde ich trotzdem ein wenig längere nehmen... sperrholz oder siebdruck ist in ordnung, ist bei handwerker einbauten fast standard...
    Bei der einspeisedose gibts nicht viel zu beachten. einfach gut Dichtmasse dazwischen, und fertig ist.
    Fenster einbauen ist übrigens auch nicht schwer...

  • Da kann einer rechnen ;) Spass beiseite, nein der Aufenthaltsraum wird 1m lang. An die Trennwand kommt ein 50cm tiefes Regal, dass von hinten mit schweren Sachen beladen wird (Zementsäcke am Boden, auf dem untersten Regalboden dann Maschinen wie Spitzhammer etc.). Ab einem Meter Höhe wird das Regal dann von vorne zugänglich sein (natürlich mit Rückwand damit die Trennung funktioniert) und dort kommen dann eher leichte Dinge rein. Ausserdem plane ich links eine 190cm lange Liege/ Sitzbank die in den Werkzeugteil reicht (abgetrennt) für mein Mittagsschläfchen. Dort wo sie in den hinteren Teil geht soll sie unten drunter ebenfalls für schwere Dinge verwendet werden (90*50*45cm). Im vorderen Teil wird sie mit Klappbrett als Stauraum nützbar. So kommt schon ordentlich Gewicht nach vorne. Eventuell werde ich für die Fahrt 4 Absperrfüse direkt hinter die Türe stellen, dass sind dann nochmal 100kg. Ein ordentlicher Deichselkasten soll auch noch dazu kommen. Ich habe die Qubatur/ Quadratmeter aufgerundet damit die Liegebank und das Regal drin sind. Den Anhänger habe ich übrigens mit 4 Stützen bestellt. Ich werde bald den Bleistiftplan mit Tusche ausziehen und dann hier einstellen damit man sich das ganze besser vorstellen kann. Welche Schrauben empfiehlst du? Und würdest du die Trennung zum Werkzeugteil ebenfalls isolieren? Fenster wird schon eines drin sein in der Stirn. Eventuell werde ich später ein zweites selber einbauen. Danke soweit für alle Tipps bis anhin!

    Anhänger:
    -Humbaur 3-Seitenkipper GG:3500kg/ NL: 2565kg; Elektropumpe; Heckstützen; Auffahrrampen; Radstossdämpfer
    -Humbaur Koffer GG: 2500kg/ NL: 1798kg; Innenmasse: 304*151*200cm; 4 Stützen; Seitentüre; Fenster; Radstossdämpfer
    -Sterckemann Wohnwagen GG: 900kg/ NL: 190kg
    Zugfahrzeug:
    -Isuzu D-Max, 2014, Doppelkabine; NL:950kg; Anhängelast: 3000kg

  • Wird also doch was komplizierter.. Ist also für auf der Baustelle gedacht...
    was für schrauben? halt ganz normale schrauben... Ich hab halt ein Fable für Torx, aber da tuns ganz normale holzschrauben...


    Die Trennwand wird natürlich auch isoliert, darauf kommts bei den 2cm auch nicht an...

  • Ein bisschen mehr als Trennwand und Bank solls schon sein. Ja genau für die Baustelle, damit ich da Unterstand und Ausrüstung immer dabei habe. Das Faible für Torx teilen wir uns.
    Ja das stimmt, die 2cm machen nicht viel aus, ist bloss aufwendig wegen den vielen Ecken. Plan folgt!
    Gruss&Dank!

    Anhänger:
    -Humbaur 3-Seitenkipper GG:3500kg/ NL: 2565kg; Elektropumpe; Heckstützen; Auffahrrampen; Radstossdämpfer
    -Humbaur Koffer GG: 2500kg/ NL: 1798kg; Innenmasse: 304*151*200cm; 4 Stützen; Seitentüre; Fenster; Radstossdämpfer
    -Sterckemann Wohnwagen GG: 900kg/ NL: 190kg
    Zugfahrzeug:
    -Isuzu D-Max, 2014, Doppelkabine; NL:950kg; Anhängelast: 3000kg

  • Wie wäre es mit der Isolierung denn so:


    An alle Außenwände kommt 2 cm Styropor. Jeweils oben, unten und vorne in die Ecken kommt eine 2 cm Leiste, damit die Styroporplatten nicht zerdrückt werden können und die Ladung formschlüssig ist. Davor kommen 15 mm Sperrholzplatten. Je Kante werden diese mit 2 Winkeleisen verbunden (die an der Stirnseite also 2 x oben, 2 x links und 2 x rechts).


    Vorteil:
    Der originale Anhänger wird nicht beschädigt (Bohrungen). Der Anhänger ist 20 mm isoliert. An den Wänden und Decken kann man Schrauben. In die Isolierung kann man ggf. Stromkabel verlegen (Deckenlampe, Steckdosen, Schalter). Die Trennwand ist auch variabel einbaubar.

  • Hallo zusammen


    Die Idee mit der Isolation finde ich gut. Danke dafür! Weil ich aber bloss den Aufenthaltsraum isolieren möchte und durch die vorgehängte Mehrschichtplatte nocheinmal Platz verlieren würde werde ich wohl eher Platten wie Fido sie vorgeschlagen hat verwenden. Die Pläne habe ich nun mal soweit fertiggestellt und werde sie unten anhängen. Noch nicht berücksichtigt habe ich die Masse der Holzplatten, weil ich diese noch nicht festgelegt habe (Ich denke an 15mm Mehrschichtplatten). Ausserdem fehlt noch die Isolation auf dem Plan. Blau eingezeichnet sind Türe und Fenster. Zur Befestigung der Konstruktion wollte ich Doppellatten (40*40mm) an die Plywoodwände und an den Boden schrauben und dann die Mehrschichtplatten daran festmachen. Ich bin bis anhin von 50mm Schrauben alle 50mm ausgegangen (diese würden dann 10mm ins Plywood gehen). Was haltet ihr davon? Sollte man eher mehr (alle 25mm) Schrauben verwenden oder reichen auch weniger (alle 100mm)?


    Ich hoffe, dass Euch die Pläne helfen eine Vorstellung vom Projekt zu bekommen und bin gespannt auf Eure Meinungen. Da ich nicht Zeichner bin kann es gut sein, dass ich den einen oder anderen Fehler gemacht habe, aber ich denke zum Verständnis sollten die Pläne trotzdem Beitragen.


    Wünsche euch einen schönen Sonntag!
    Humbi

  • Hmmm, nachdem ich jetzt HIER deine Fotos vom Anhänger gesehen habe, taucht das nächste Problem auf:
    Deine vordere Tür hat nur einen Drehstangenverschluss. Nicht grad das Beste für einen "Wohn- und Schlaf-"bereich :(

    MfG,
    Jay


    Die globale Erwärmung ist endlich bei uns angekommen! *freu*


    Schreibe ich ROT, bin ich Moderator, schreibe ich schwarz, bin ich normaler User.


    2022er Anssems AMT2000Eco - 2005er Humbaur Alu - 2006er WM Meyer Pferdetransporter und ehemals Westfalia Typ 118001

  • Hey Jay
    Das stimmt. Aber wie du vielleicht gelesen hast werde ich den Raum nur für Aufenthalt bei der Arbeit benutzen und nicht für Wohnen und Schlafen im herkömmlichen Sinn. Hacken&Öse reichen damit die Türe im Wind nicht auf-/ und zuschlägt.
    Gruss

    Anhänger:
    -Humbaur 3-Seitenkipper GG:3500kg/ NL: 2565kg; Elektropumpe; Heckstützen; Auffahrrampen; Radstossdämpfer
    -Humbaur Koffer GG: 2500kg/ NL: 1798kg; Innenmasse: 304*151*200cm; 4 Stützen; Seitentüre; Fenster; Radstossdämpfer
    -Sterckemann Wohnwagen GG: 900kg/ NL: 190kg
    Zugfahrzeug:
    -Isuzu D-Max, 2014, Doppelkabine; NL:950kg; Anhängelast: 3000kg

  • Hallo Zusammen



    Nach über einem Jahr seit den ersten Skizzen ist der Ausbau des Anhängers nun vorläufig abgeschlossen. Im Sommer habe ich die Holzelemente eingebaut und die ersten Konsolen angebracht. Dabei konnte ich von der Hilfe und den Maschinen eines befreundeten Schreiners profitieren. Natürlich wurden einige Dinge anders als auf dem Plan. Anschliessend wurde der Anhänger auf ein paar Baustellen eingesetzt. Aufgrund der Erfahrungen die ich dort gesammelt habe, nahm ich im Dezember noch einmal ein paar Änderungen vor. Zusätzliche Ablagen, Unterteilungen und Konsolen wurden montiert. Auch eine Einspeisung für den Strom habe ich angebracht. Dann wurden die Kabel verlegt sowie Steckleisten und Lampen angeschlossen. Nun, da der Anhänger in "fertigem" Zustand im Einsatz ist, habe ich endlich ein paar Fotos gemacht, um Euch das Resultat zu zeigen.


    An dieser Stelle: Herzlichen Dank für Eure Ratschläge!


    Weiter geplant ist vorläufig der Einbau eines kleinen Kühlschranks und die Montage eines Solarlüfters, damit die Feuchtigkeit im Werkstatt-Teil auch ohne offene Türen entweichen kann.
    Habt Ihr allenfalls Vorschläge wo ich solche preiswert finden kann?


    Gruss Humbi


    PS: Jay auf dem letzten Bild die Ringschraube an der Türe. So kann ich die Türe während meinem Mittagsschlaf "schliessen". Wenn ich dann vorher noch den Drehstangenverschluss mit dem Schlüssel schliesse, kann mich auch niemand einsperren.