58er Westfalia Anhänger (starre Achse mit Blattfedern) Zugrohr erneuern

  • Hallo liebe "Anhängergemeinde"!

    Ich möchte einen Westfalia Anhänger Bj. 1958! restaurieren und brauche eure Ideen.

    Es ist ein 700 kg Anhänger ohne Bremse.

    Zustand des Anhängers ist vom Rahmen her noch sehr gut (ist halt nicht aus 1mm Blech :)), allerding muss das Zugrohr erneuert werden.

    Das Problem dabei ist die Befestigung an der Achse. Die jetzige (originale) ist geschweißt, die neue müsste nach meinem Wissen geschraubt werden, aber wie???

    Hat jemand von euch brauchbare (TÜV taugliche) Ideen???

  • Hallo,


    möchtest Du nur das Zugrohr oder auch die Achse tauschen?


    Diese blattgefederte Achse gibt dem Anhänger ja ein besonders gutes Fahrverhalten. Deswegen würde ich sie nicht gegen irgendwas "neumodernes" austauschen, obwohl ich da einige Anzeichen für nicht sachgemäße Aufarbeitung erkenne.


    Was ist denn an dem Zugrohr defekt?


    Gruß


    Peter

  • Die Achse des Anhängers soll bleiben, sie wird überholt und fachgerecht instandgesetzt, gesandstrahl und sollte dann wieder fit sein.

    Der Defekt des Zugrohr liegt ganz im hinteren Bereich, hier ist durch Rostfraß das ursprünglich Ablaufloch (horizontal am Zugrohr in der Nähe des ersten Querträgers, siehe Fotos) erheblich vergrößert.

    Mein Problem: Bei der Erneuerung des Zugrohrs darf dieses nicht (mehr) geschweißt werden und ich bin mir noch nicht so ganz sicher wie ich die Sache angehen soll. Eine Idee war, eine Flansch (siehe Bild als Idee) mit Stehbolzen anfertigen, diese an die Quertraverse schrauben und dann dass Zugrohr aufstecken und "verbinden ??".

  • Hallo,


    ich stelle jetzt mal eine ganz gewagte Theorie auf:


    1958 gab es noch keine bauartgeprüften Zugrohre. Oder ist irgendwo auf dem Zugrohr eine "Welle" mit einer Zahlenkombination und ein Typenschild?


    Wenn, dann ist dieses nicht typgeprüfte Zugrohr Bestandteil des Aufbaus:cool::cool:! Und dann darf man das schweißen. Und wenn nicht an die Achse, dann an eine vielleicht noch einzubauende Quertraverse am Aufbau. Die Lage bestimmt sich nach dem auf das erforderliche Maß "abgeschnittenen" Zugrohr.


    Hat jemand Bedenken?


    Gruß


    Peter

  • Eine Typenbezeichnung in Form von Wellenzeich und Prüfnummer habe ich noch nicht gefunden, lediglich die Fahrgestellnummer ist auf dem Zugrohr eingeschlagen. Ich werde aber nächste Woche nochmal genau nachsehen, vielleicht ist ja unter dem alten Lack noch was versteckt.

  • Sorry, aber wenn ich die Bilder richtig deute wurde da schon erheblich an dem Ding "Rumgebraten"(das ist jetzt nicht positiv oder verniedlichend gemeint:evil:) Und ob der Rahmen original ist bezweifel ich mal.
    Also ich würde den fragen der die Achse strahlen und fachgerecht überholen soll ob er das nicht mit Zugrohr und Achsaufhängung auch macht. So wie ich das in Erinnerung habe ist das eine verhältnismäßig einfache Schweißkonstruktion, und die Eckmaße hast du ja von dem alten teil. Dann schön lackieren und ab zur Dekra (falls du den Tüv gefragt hast:D)
    Aber das ist nur meine unerhebliche Laienmeinung.


    :DWerden nicht auch manche Flügeltürerbenz um die Fahrgestellnummer rum neu aufgebaut:D

  • Hallo,


    wenn man den schlechten Teil vom Zugrohr abschneidet, müßte man es wieder auf das Originalmaß verlängern, damit die Auflage für die vordere Rahmenaufnahme passt. Oder man versetzt die oder man kürzt den Aufbau?


    Und wenn man den verrosteten Rest aus dem Achsrahmen entfernt, bleibt da wahrscheinlich auch nicht mehr viel Material über.


    Aber mit der heutigen Technik kann man den Achsrahmen auch nachbauen. Auf diesen Achsen befindet sich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit kein Typenschild.:angel:


    Und beim Urzustand war das Zugrohr ja auch "plattgedrückt", damit es in das Rahmenprofil passt.


    Ich würde auch mal denjenigen fragen, der die Achse macht.


    Gruß


    Peter

  • [QUOTE=passat2204;16358)


    Und beim Urzustand war das Zugrohr ja auch 'plattgedrückt', damit es in das Rahmenprofil passt.


    Ich würde auch mal denjenigen fragen, der die Achse macht.


    Gruß


    Peter



    .....Diese blattgefederte Achse gibt dem Anhänger ja ein besonders gutes Fahrverhalten. Deswegen würde ich sie nicht gegen irgendwas 'neumodernes' austauschen,


    [/QUOTE]


    Ich bin mir ziemlich sicher daß das Zugrohr NICHT plattgedrückt war, bei meinem Westfalia paßte es locker in den Achshalter. Ich glaube eher daß das Profil durch die "Reparaturen" in der Vergangenheit nicht mehr das originale Maß hat


    Die Achse ist nicht blattgefedert, die Blattfeder ist die Achse,:D das heißt die querliegende Blattfeder bildet die Halbachse der Quasipendelachse mit den entsprechenden abenteuerlichen Spur- und Sturzänderungen beim federn, und es sind keine Zug oder ähnliche Streben zum lastabfangen vorhanden, direkt an das Ende der an den Anhänger geschraubten Querblattfeder ist der Radträger geschraubt. Es ist zwar schon 24 Jahre her daß ich solch ein Teil hinter dem Auto hatte, aber an das doch sehr stark gewöhnungsbedürftige Fahrverhalten kann ich mich noch sehr gut erinnern:evil:
    Diese arme Feder sollte gleihzeitig die Federung, die Radführung (incl. Bremsmoment) und die Dämpfung übernehmen, und das konnte sie einfach nicht. Nicht immer ist das alte besser, das ganze war einfach nur billiger als eine Starrachse mit Blattfedern:angel:




    @Hottemk@
    Die Achse des Anhängers soll bleiben, sie wird überholt und fachgerecht instandgesetzt, gesandstrahl und sollte dann wieder fit sein.


    Wenn das der Spezi macht ( viel kann außer den Radlagern ja nicht kaputt gehen) sprengt er dann auch die müden Blattfedern? Weil das ist das einzige was mir zu "fachgerecht überholen" bei der alten Westfaliaachse einfällt:)

  • Ich möchte nochmal kurz auf die geplanten Arbeiten am Anhänger eingehen:

    Da die Achskonstruktion, hier besonders die beiden Quertraversen an denen die Blattfedern hängen, sehr verhunst sind, ist geplant diese Traversen komplett zu erneuern. Ebenfalls werden die Radlager erneuert und neue Reifen (vom Käfer) montiert, lediglich das Auswuchten der Felgen könnte ein Problem werden (sind noch die originalen Felgen).

    Das Zugrohr hat auch schon bessere Tage gehabt, daher soll auch dieses neu gemacht werden. Es ist im Bereich der Befestigung an den Traversen sehr vergammelt.

    Ausgeführt werden die Arbeiten von einem KFZ-Meister (allerdings kein Karosserie- oder Anhängerbauer), dieser Mann hat bedenken bezüglich der Befestigung der Anhängerdeichsel, seine Meinung (nicht die des TÜV bzw. meines Prüffavoriten der FSP) dazu ist folgende: Das neue Deichselrohr muss ein geprüftes Teil sein und dieses darf man nicht schweißen.

    Der Rahmen des Anhängers ist noch im Originalzustand inclusive ALU - Beplankung an den Seitenwänden (er stand immer in einer trockenen Scheune), Schließelemente, Planenhaken, Beleuchtung usw., allerdings wurde er die letzten 6 Jahre auf einer Grube (ausgehobene Lehmgrube) in eben dieser Scheune abgestellt. Das hat meines Erachtens dazu geführt, dass die Metallteile im unteren Bereich durch Rost arg in Mitleidenschaft gezogen wurden. Die unfachmännischen Vorarbeiten (Schweißnähte und Rostschutzfarbe) waren ein Versuch des Vorbesitzers den Anhänger einfach durch den TÜV zu bekommen (das gelang jedoch nicht).

    Die starke Durchrostung an dem Deichselende könnte auch durch stehende Feuchtigkeit im Zugrohr hervorgerufen sein, eventuell war das Loch für den Feuchtigkeitsablauf verschlossen (Schweißarbeiten in diesem Bereich deuten darauf hin).

    In der nächsten Woche werden wir mal anfangen und die Achse mit den Blattfedern in die Einzelteile zerlegen, die werden dann gesäubert und auf Funktion geprüft, auf den ersten Blick schaut es jedoch gut aus.

    Mir würde helfen, wenn einer von euch schon mal ein neues Zugrohr in einen solchen Anhänger verbaut hat und wenn, wie es befestigt wurde.

  • Sorry, in den 70ern hab ich eine Teppichstange als Deichsel genommen und an die Achse angeschweißt und Tüv bei einer Einzelabnahme bekommen-und das ging auch in den 90ern noch. Habe gerade den Schein in der Hand :DZugrohr 68X58X3340 mm im Einzelverfahren geprüft:D 30.06.1993:biggrins:
    Der hat vielleicht Probleme, gleiche Abmessungen des Rohres und gut.


    Das mit den Traversen erneuern finde ich gut, aber warum um Himmels Willen hat der dann Probleme mit dem Zugrohr- Fahrgestellnummer nachschlagen und gut:wonder:

  • So, hab beim Füttern eben nach den Fragmenten des Westfaliaanhängers geschaut (mein erster EX-Pferdeanhänger aus https://anhaengerforum.de/forum/thread/2532 ) --aus der Deichsel und Teilen der Achse hatte ich vor gut 20 Jahren einen Wasseranhänger für die Wiese gebastelt, bei uns kommt eher nix um:biggrins: was mal Geld gekostet hat:]
    das Zugrohr ist bei den Quertraversen mit den halbkreisförmig ausgeschnittenen Quertraversen mit durchgehender Schweißnaht verschweißt- heute weiß man daß man nur im neutralen Bereich schweißen sollte, damals wurde sowas wohl durch dickeres Material ausgeglichen:lol:


    An der Achse oder wie auch immer wir das nennen wollen stößt das Rohr knirsch an das senkrechte Blech und ist an beiden Seiten zu je einem Viertelkreis verschweißt-wo man halt wohl gut nit der Elektrode rankam-dann ist noch oben und unten an dem U von der Achse eine kurze Schweißnaht zum Zugrohr hin.
    Das ist original so, an dem Anhänger wurde nix Reparaturgeschweißt bis ich ihn gekriegt habe damals.
    Ich hoffe das hilft dir ein bißchen weiter.
    Das mit Rahmen nicht original müßt du nicht persönlich nehmen, eigene Erfahrungswerte von Westfaliaanhängern, und auch bei anderen die Bretter als Boden hatten-vor der Verbreitung der Siebdruckplatte die dicht war.Schön wenn es bei dir anders ist.:angel:
    Wenn du möchtest kann ich ja von dem "Achskörper" die Materialstärke messen, es war gekantetes Blech. Wenn deiner schon zu verrostet ist wirds schwierig mit messen:rolleyes:

  • Hallo,


    hab mal ein Bild vom meinem Restaurationsobjekt gemacht.
    Es ist auch ein Westfaliaanhänger und das Zugrohr ist nicht an der Achse, sondern an der vorderen Quertraverse angeschweißt.


    Ich hoffe, dass man auch sieht, was ich mit "plattgedrückt" meine. Da der Durchmesser des Zugrohres zu groß war, hat man das einfach etwas gepresst und schon passt das ;). Klar das man nicht überall zum schweißen hinkommt, aber hier hat man halt noch rechts und links 2 Winkel angeschweißt. Das muss halten!:angel:


    Übrigens auch alles Original und nicht nachbearbeitet.


    Wie ist denn der Stand der Dinge?


    Gruß


    Peter

  • Hallo Peter,
    im Gegensatz zu HotteMK und meiner Wenigkeit hast du auch eine schöne stabile Starrachse an Längsblattfedern und nicht eine QUERLIEGENDE BLATTFEDER ALS ACHSE, die ist auch wunderschön und hätte mein alter Anhänger sowas gehabt würde er wohl noch leben:biggrins: aber das ist Off Toppic:biggrins: jedenfalls ist das eine komplett andere Konstruktion. Das sieht man aber auch deutlich wenn man eure Bilder vergleicht.
    Sag mal, da seh ich Hydraulikrohr unter deinem Anhänger...der hat doch nicht etwa eine Hydrakup-Bremse? Weil da hab ich schon Anfang der 80er keinen gefunden der sich damit richtig auskennt und Teile gabs definitiv nix, niente , null, nüscht, zero:mad:

  • Hallo zusammen!

    Ich bin noch nicht weiter gekommen, hatte heute noch Dienst, aber ab morgen Urlaub :)

    Fahre dann mal nach Schalksmühle und mache mich an die Planung für die nächsten Tage, die ersten Ersatzteile sind schon angekommen. Mein Mann vom FSP (TÜV) kommt nächste Woche Dienstag, dann werde ich ihm mal die lose "Achse" zeigen und er kann dann seine fachmännische Meinung äußern. Das Gute daran, der Mann kommt ursprünglich aus dem Osten von Deutschland und dürfte vom Alter her Kummer gewohnt sein :]

    Ich stelle nächste Woch mal ein paar neue Bilder ein.

  • Hallo Peter,
    ....
    Sag mal, da seh ich Hydraulikrohr unter deinem Anhänger...der hat doch nicht etwa eine Hydrakup-Bremse? Weil da hab ich schon Anfang der 80er keinen gefunden der sich damit richtig auskennt und Teile gabs definitiv nix, niente , null, nüscht, zero:mad:


    Hallo,


    ja, das ist ein Hydrakup-Bremssystem. Schön, dass es hier jemand gibt, der davon mal was gehört hat:wonder:!


    Es gibt ja kaum noch ein Zugfahrzeug in Deutschland, das mit diesem System ausgerüstet ist. Und ich kann mich nicht entschließen, den Anhänger auf eine Auflaufbremse umzurüsten. Und so steht er jetzt schon mehr als 10 Jahre nicht zugelassen rum und wartet auf sein weiteres Schicksal:(!


    Gruß


    Peter

  • Hallo,


    ich könnte den Rost beseitigen und ihn als ungebremsten Anhänger mit 750 kg zulassen. Und dann Styropor damit fahren ....:]!


    Gruß


    Peter

  • Wer von einer "Hydrakup" träumt ..... ist mit diesem Sch...system nie gefahren .....


    mit nem Wohnwagen geht es ja noch ..... Leergewicht und Gesamtgewicht liegen recht dicht zusammen ...... und wenn da die Übergabe / Übernahme-Einheiten von Zugwagen und Anhänger richtig aufeinander abgestimmt waren, .... war es auch o.k.


    Aber ein normaler Anhänger, leer 200 Kg und gesamt 1000 Kg mit immer der gleichen Bremskraft ??? !!!! 8o8o8o
    beladen nicht genug Bremsleistung und leer immer blockierende Räder .....


    Mein Vater hatte so´n Sch...ß an seinen Opel Kapitän ( mit Trommelbremsen ) .... funktionierte da auf die beschriebene Art .....


    Dann danach mit dem Opel Commodore ; Scheibenbremsen .... höherer Systendruck ..... war es vorbei mit Hydrakup ......
    die Hängerräder blockierten leer, bevor der Commodore Bremswirkung zeigte .....


    Umgebaut auf ungebremst und das war es dann gewesen .....


    Also: träumt nicht von Dingen, die sich klasse anhören ( durchgehende Bremse ) und in der Realität nix sind ....


    Und deshalb sind die Dinger heute zu Recht nicht mehr zugelassen .



    Manfred

    Manfred

  • das mit der Bremse lässt sich aber leicht regeln, jedes Auto hat auch heute schon nen Bremskraftminderer an der Hinterachse, damit diese nicht überbremst, schau mal nach dann findest über der Achse ein Ventil in das die Leitung von vorne geht und dann weiter zu den Rädern, an dem Teil ist ein Gestänge zur Achse bzw Schwinge, je stärker beladen, umso mehr Druck lässt das Ventil durch

    sowas in so nen Hänger und schon würde das funktionieren, mit Luft funktioniert es ja auch, jeder Druckluft gebremster Hänger hat ein ALB Ventil

    Gruß Mani

  • ALB?....

    ach ja, die sich immer nur alle 2 Jahre beim TÜV meldet und meint sie wär schwergängig:biggrins:, sowas hab ich auch;)

    Gruß

    Otthardt